Montag, 31. August 2009

Am Meer

Sonnenwärme mich umhüllt,
Wellen sanft zum Strand gespült,
hör ich rauschen, hör ich platschen,
wenn sie an die Felsen klatschen.
Glätten Sand und schlagen Blasen.
Salz und Algen hinterlassen
unverwechselbaren Duft.
Meeresbrise schwängert Luft,
für mich ist das Geruch der Freiheit,
Blick der ungehemmt und weit,
gleitend über wogend Wellen
lässt die Brust vor Freude schwellen.
Bei dem Anblick wird mir klar:
es war das Meer, das Leben einst gebar.

Am Meer


Sonnenwärme mich umhüllt,
Wellen sanft zum Strand gespült,
hör ich rauschen, hör ich platschen,
wenn sie an die Felsen klatschen.
Glätten Sand und schlagen Blasen.
Salz und Algen hinterlassen
unverwechselbaren Duft.
Meeresbrise schwängert Luft,
für mich ist das Geruch der Freiheit,
Blick der ungehemmt und weit,
gleitend über wogend Wellen
lässt die Brust vor Freude schwellen.
Bei dem Anblick wird mir klar:
es war das Meer, das Leben einst gebar.

Sonntag, 30. August 2009

gloria mundi

Mit Hochmut blickt der Phoebus
auf die Erde,
nachdem er sich erhob aus schwarzer Nacht,
damit es endlich, endlich Licht
wohl werde,
das er im Strahlenkranz gebracht.

So hoch gestiegen, prahlend über allem
stehen
lässt er die Welt in seinem heißen Feuer
unter sich nach kühlend Gnade flehen.

Noch während Erde staubt und
sattes Grün verdörrt,
verschiebt die Zeit ihn, die den
Übermut zerstört.

Sie drückt ihn tief hinab in kühle
Meeresflut.
Der Himmel rötet sich durch die erstickte
Glut.

Und so versinkt die gleißend, strahlende
Gestalt
durch den Verlauf der Zeit in grauer
Dämmerung
bald.

Samstag, 29. August 2009

Schöne Ungewissheit

Nebel verhüllt meinen Blick
auf das Wesen dieser Welt.
Vielleicht dient er mir zum Glück,
dass nicht alles mir erhellt?

In dem Ungewissen leben,
nicht zu sehen, was morgen droht,
heut noch an der Zukunft weben,
nicht zu wissen, wann man tot.

Letzte Wahrheit mir enthüllt,
könnt mir jede Freude nehmen.
In dem Ungewissen fühlt
man jedoch den Puls zum Leben.

Wintergarten


Hast das Wetter ausgesperrt,
sitzt in deinem Wintergarten.
Blumen stehen um dich rum,
die da draußen müssen warten.

Warten auf den Frühlingshauch,
auf erwachen und erwecken.
Sehs dir an, du wartest auch
auf dein Ende mit Erschrecken.

Habe es noch nicht vernommen:
Winterruh im Lebenslauf.
Ist für dich die Zeit gekommen,
hört das Leben einfach auf.

In dem Winter unseres Lebens
sitzen wir ganz still und warten,
doch die Hoffnung bleibt vergebens
auf den rettend Wintergarten!

Wintergarten

Hast das Wetter ausgesperrt,
sitzt in deinem Wintergarten.
Blumen stehen um dich rum,
die da draußen müssen warten.

Warten auf den Frühlingshauch,
auf erwachen und erwecken.
Sehs dir an, du wartest auch
auf dein Ende mit Erschrecken.

Habe es noch nicht vernommen:
Winterruh im Lebenslauf.
Ist für dich die Zeit gekommen,
hört das Leben einfach auf.

In dem Winter unseres Lebens
sitzen wir ganz still und warten,
doch die Hoffnung bleibt vergebens
auf den rettend Wintergarten!

Freitag, 28. August 2009

Machtinteressen

Den Schirlingsbecher in der Hand,
nicht zitternd ob der tödlich Fracht
den Blick gerichtet auf den
Scherbenkrug in dem das Urteil
schuldig stand.
Schuldig der Lästerung göttlicher Macht.

Welch eine Verblendung der Athener,
die die Fixion der Götter des Olymp verehrten
und die sich der Gedankenfreiheit jener,
die andersgläubig waren, wehrten.

Der Schirlingsbecher aber wird
bis heute sich nicht leeren,
er wird kaum ausgeleert beständig nachgefüllt
von Leuten, die zwar Toleranz uns lehren,
doch deren wahre Absicht bleibt verhüllt!

Donnerstag, 27. August 2009

Über den Umgang mit Wahlversprechen

Der eine sagt so, der Andere so.
Ich bin darüber wirklich froh.
Hab ich doch die Wahl dazwischen,
Augen zu - und Mund abwischen.
Jeder will mein Kreuz – ich staune
und verbreite gute Laune:
schleppte ich mein Kreuz alleine,
ach, wie müd würden die Beine!
Doch die Hilfe nahet prompt
durch den, der dann „ans Ruder“ kommt.
Mach mein Kreuz ich nunmehr
hier – oder mache ich es da?
Alle helfen - wunderbar.
also komm ich zu dem Schluss,
dass ich alle wählen muss.
Mach mein Kreuz jetzt überall
zur Sicherheit für jeden Fall.
Sollten nach den Wahlversprechen
Leute ihr Versprechen brechen,
bin ich frei von aller Schuld –
und ich üb` mich in Geduld
bis hin dann zur nächsten Wahl;
dann … dann tu ich es noch mal!

Sinn-Suche

Lasst für mich die Puppen tanzen,
weil ich ausgelassen bin,
denn im Großen und im Ganzen
gibt das Leben für mich Sinn.
Hab zwar nicht die Welt verbessert,
ich das kleine Menschenkind,
doch die Wahrheit nicht verwässert,
eine Leistung, wie ich find!
Bin mit allen mitgeschwommen
in dem Meer Zufriedenheit.
Bin zwar niemals angekommen,
aber Freunde, gebt mir Zeit!
Wenn ich angekommen bin,
werde ich ´s euch wissen lassen,
gab mein Leben wirklich Sinn?
Prost auf Euch – und hoch die Tassen!

Absturz

In dem Wolkenkukucksheim,
in dem mancher von uns lebt,
fühlt man sich so sehr daheim,
weil man nur nach Höherem strebt.

Wolken jedoch sind nur Dunst.
Bieten Halt nicht einer Welt
in der vor allem durch Missgunst
Wolkenkukucksheim zerfällt.

Und auf diese Art geerdet
lernt man wieder einmal mehr:
Überflieger ihr nicht werdet,
fliegt nach unten – nicht umher!

Dienstag, 25. August 2009

Übereilt

Ja, ich habe dich geküsst,
verführt hat mich dein Lippenrot
zwinkernd hat der Liebesgott
meinen Wagemut begrüßt.
*
Ja, ich habe dich geliebt
auf dem Bett von Heidekraut
Amor nur hat zugeschaut,
Liebesgott der schnell vergibt.
*
Ja, im siebten Himmel war ich,
liebestrunken voller Glück.
Schau ich heute so zurück,
ach, was für ein Narr war ich!
*
Ja, du hast mein Herz gebrochen,
du hast dich nur amüsiert,
ausgelacht und mich blamiert,
weil ich dacht´ wir wär´n versprochen.
*
Ja, Gott Amors Liebespfeile
konnten nur ihr Ziel verfehlen
und er sich von dannen stehlen
wegen allzu großer Eile!.

wieviel glauben

glauben ist die gewissheit
des ungewissen
im ungewissen ist gewissheit
nur in der zukunft
zukünftige gewissheit
ist das unwissen am glauben
ungewisses zu glauben ist
die gewissheit des ungewissen
unwissen gleich glauben?

Montag, 24. August 2009

Entdecke dich wieder

wie in dunkle Wolken gehüllt
deine Offenheit

im Sturm des Alltags zerfetzt
deine Freundlichkeit

im zähen Sumpf der Gewohnheit erstickt
deine Liebe

im Tränenfluss droht sie zu ertrinken
deine Seele

eingekerkert von meinem Selbst
deine Freiheit

streife deine Bindung ab, enthülle dich von mir
du lebst!

Sonntag, 23. August 2009

Dorfkirmes - Stimmungsbild

Der Wind zerreist Musik in Fetzen,
die kakophonisch schrill herüber tönt,
im sonst so menschenleeren Dorf
viel fremdes Volk zur Kirmes strömt.
Die Luft trägt Stimmenwirrwarr, Lachen, Kreischen
voll Ausgelassenheit
und Bratwurstduft vermischt mit dem Geruch
von anderer Köstlichkeit.
Das ist die Lust, die Volkes Seele trifft,
die Ungezwungenheit dahin zu treiben
und in dem Trubel dennoch herrlich anonym zu bleiben.
Kein Fest, an dem man Galakleidung trägt
Skurriles, Buntes ist dort angesagt
und ein Gefühl der Gleichheit stellt sich ein,
weil niemand nach Beruf und Herkunft fragt.
Einmal im Jahr bewegt man sich im Dorf
von manchem Zwang befreit.
Fragt nicht, warum man für den Rest des Jahres
dazu nicht bereit.
Das Dorf versinkt danach in starrer Agonie –
die Fröhlichkeit, das miteinander Freuen, gab es nie?

Donnerstag, 20. August 2009

Unverzeihliches unausgesprochen

Der Mund verstummt, das Herz verschlossen,
der Ausdruck des Gesichts verdrossen.
Verzeihung erreicht nicht dein Ohr,
die Stimmung: eiskalt wie zuvor.
Nichts kann dich rühren, nicht bewegen.
Gekränkt willst du den Stolz in dir nur pflegen.
Zerreis das Band, das unsere Liebe hält,
so dass sie an der Unerbittlichkeit zerschellt,
zu Scherben geht, was unverbrüchlich schien
und Träume freigibt, die ins Nichts entflieh´n.
Mein Lebewohl erstarrt an deinem Blick.
Du gehst und kehrst nie mehr zurück.
Der Grund? Ich kann ihn nicht einmal erraten
und auf Erklärung werde ich vergeblich warten!

Mittwoch, 19. August 2009

Zeit zu gehen...

Wenn die Freude dich meidet,
wenn die Seele nur leidet,
ist es dann Zeit zu gehen?
Du wirst es verstehen.
*
Wenn die Liebe dich flieht
wenn ´s ins Dunkel dich zieht,
wirst du verstehen,
es ist Zeit dann zu gehen.
*
Wenn dir alles zu viel,
wenn dein Weg ohne Ziel,
muss man es sehen:
es ist Zeit jetzt zu gehen.
*
Wenn für dich nichts mehr zählt,
wenn der Zeitgeist dich quält,
dir egal das Geschehen
wird es Zeit zu gehen.
*
wenn dir Freunde egal,
die Gesellschaft zur Qual,
wird es jeder verstehen:
Zeit für dich zu gehen.
*
Wenn du nicht an dich glaubst,
deine Würde dir raubst,
gibt ´s keinen Grund mehr zu bleiben,
kannst unbesorgt scheiden.
*
Die Zeit wird versinken,
in der Ewigkeit ertrinken,
jede Spur wird verwehen
- einfach gehen.

Dienstag, 18. August 2009

verbeugen - verbiegen

das haupt gebeugt
aus respekt vor denen die gegangen, uns voraus

achtung für die,
die ungewöhnliches vollbracht, darum applaus


den rücken verbiegen
vor obrigkeiten, die belügen und betrügen?

kein respekt
nicht für sie und nicht für den, der speichel leckt

verbeugen
ist würdig anerkennung zollen

verbiegen
ist unterwürfiges wollen
kein respekt
sondern Arsch geleckt!

Donnerstag, 13. August 2009

Nicht maßgerecht

Das Maß ist voll,
der Reim nicht toll
man fragt sich, was das soll.
*
Wenn ich es könnte, wie es sollte
und ich hernach noch immer wollte
ich mich auch nicht von dannen trollte.
*
Doch leider nein,
mir fällt nicht s ein,
ich find das hundsgemein.
*
Die Verse schlecht,
nicht maßgerecht,
was sich nun rächt.
*
Wenn ´s einer liest
er ´s nicht genießt
und mich mit Spott noch übergießt.
*
Das wär ´s gewesen.
Ihr müsst ´s nicht lesen,
ihr unvergleichlich kritisch Wesen!

satt

ich habe gegessen
ich bin satt
andere sind es nicht
werden es nie sein
der hunger wütet
wie ein reißender wolf
in ihrem gedärm
nicht mal am eigenen
fleisch könnte er zehren
das knurren leerer mägen
übertönt vom knallen
der champagnerkorken
röhrende Motoren von ps-starken
yachten brüllen
den spindelmenschen zu:
kein brot? esst kuchen!
satt bin ich
ich hab ´s satt
weil die kalte wut
auch mein herz gefiereren ließ
hauptsache: satt

Mittwoch, 12. August 2009

Jahrtausende nichts gelernt

Du legst die Hand an die Zyklopenmauer,
behauene Steine von unvostellbarem Gewichte.
Es überkommt dich jener heilige Schauer
beim Anblick von dreitausendjähriger Geschichte.
Vor mir liegt jene fruchtbar weite Ebene,
die der Tragödien viele schon gesehen,
es ist der flache Landstrich des antiken Mykene,
in dem so furchtbare Verbrechen einst geschehen.
Der Mord des Königs Agamemnon für den Ehebruch,
die Opferung der einz´gen Tochter Iphigenia
zur Abwehr und zum Schutz vorm Götterfluch
und unversehrter Heimkehr aus dem fernen Troja.
Oh, schrecklich blutige Rache Klytemestras,
die ihren Gatten in dem Bade dann erschlug,
doch war noch nicht gefüllt des Hasses Maß,
weil diese Tat Orestes nicht ertrug,
den Vater rächend, seine Mutter drauf erschlug.
Ein heiliger Schauer, wenn man diesen Ort begeht?
Es sind die Taten nicht, die einst geschehen,
vielmehr ist ´s jener Tötungsdrang, der über
die Antike weitergeht
und wir, die Menschen, die in dieser Kette stehen!

Dienstag, 11. August 2009

Einzelschicksal

Vom Baum des Lebens
löste sich ein Blatt.
Kraftlos, hilflos und vergebens
es sich am dürren Ast geklammert hat.
Sanft torkelnd in dem leichten Wind,
vermeintlich in der Luft beflügelt,
versucht `s den Platz zu finden
wo die andern Blätter sind,
doch ist sein Schicksal längst besiegelt.
Es fällt und gleitet auf die Erde zu.
Da alle Hoffnung trog, sagt ´s
den Geschwistern nun adé
und leis, ganz leis begibt es sich
zur Erdenruh,
erstickt lautlos sein Schrei im schlimmen Weh.
Die Blätterpracht am großen Lebensbaum
die rauscht und woget hin und her
doch den Verlust bemerkt sie kaum.
Ein einzelnes Blatt – es wiegt nicht schwer!

Montag, 10. August 2009

Selbsttäuschung

Am Boden, der noch nicht versiegelt,
nahe an dem Wiesenrand,
sich Wasser in der Sonne spiegelt:
ein Vogel vor der Pfütze stand.
Wach seine Augen, schwarz das Gefieder,
er dreht den Kopf mal rechts, mal links.
Genau dies gibt die Pfütze wider,
ihn wundert ´s was das für ein Dings.
Er wiederholt das seltsam Spiel.
Er trippelt hier und trippelt dort.
Der Anblick wird ihm nicht zuviel,
das Spiegelbild folgt ihm sofort.
Da packt ihn pure Eitelkeit,
er ist entzückt von seinem Bild,
er plustert, macht die Flügel breit
und tanzt herum ganz wild.
Das Spiegelbild tanzt mit ihm rund,
dem war es einerlei,
die Krähe fühlt sich schick und bunt
als wäre sie ein Papagei.
Und wär´ sie nicht so selbstverliebt,
betrachtete sich aus der Nähe,
dann wüsste sie, dass es nicht gibt:
kein Papagei wird aus ´ner Krähe!

Sonntag, 9. August 2009

Enthüllt

Aus grauer Dämmerhülle
zwängt sich mühsam
die Silhouette der Stadt
Türme durchstoßen
sich befreiend
die verhüllenden Schwaden
hochreckenden Armen
gleich
dem Licht entgegen
Licht saugend auch
graue Steinklötze
streifen schamlos
deckendes Grau ab
entblößen
das große Ganze:
die Stadt zeigt sich

Samstag, 8. August 2009

Wespenstich

Es gibt auf Erden Plagegeister,
die sind im Plagen rechte Meister!
Wo immer Pflaumenkuchenduft
verbreitet sich in lauer Luft,
da werden sie schnell angelockt
und haben sofort angedockt
am Kuchen, den man gerade jetzt
zum Munde führt. Man ist entsetzt,
weil eine Wespe hinterleibt
den Stachel in die Lippe treibt
und dieser nicht nur zugespitzt,
nein, auch Insektengift verspritzt!
Man war gewarnt – doch nicht gewillt
zu teilen. Nun die Lippe schwillt.
Da sie zudem noch ziemlich schmerzt,
da jammert man ganz unbeherzt.
Verwünscht das Tier in seiner Wut,
doch fand man Wespentaille gut.
Der Vorfall letztlich dazu führt:
kein Kuchen wird mehr angerührt.
Somit besteht die Hoffnung prompt,
dass man die Taille doch bekommt.
Die Wespe stach in ihrer Not,
es half ihr nichts – nun ist sie tot!

Freitag, 7. August 2009

Genießer-Schau

Sorgfältig entkorkt, so dann kantiert,
damit er sein Bouquet entfaltet- nicht verliert;
in ein Burgunderglas –recht passend eingeschenkt:
die Schlierenprüfung, als das Glas geschwenkt.
Im Gegenlicht getestet dann die Farbe
ein Akt der Sinnlichkeit für diese Gottesgabe.
Doch nicht genug – die Nase übers Glas geführt,
damit man die Aromen als Geruch gespürt,
geschlossenen Aug´s über die Zunge gießen,
im Mund geschlotzt, um zu genießen.
Man schmeckt Lavendel, Brombeer, Pfirsich und dergleichen,
so dann der Abgang, einen samtig, unvergleichlich weichen.
Die Augen verdreh´n sich beim Genuss,
für Kenner unabdingbar Muss.
Allein schon dies zeigt den Genießer!
Nur, keiner merkt es an, dem Spießer,
der diesen Wein als Billigware mal erstand,
im Supermarkt,wo er ihn im Grabbelkörbchen fand.

Warum wir uns verloren..

Warum wir uns verloren?
Die Frage ist nicht neu.
Wir blieben uns und unserm Wesen
nicht mehr treu!
Woran wir glaubten, was wir
einmal geträumt,
das haben wir dem Schuttberg gleich
aus unserm Leben weggeräumt.
Wir schafften so uns übersichtlich freie
Flächen.
Nur Neues bauten wir dort nicht;
und so wird ihre Kahlheit sich
durch die geschaffene Leere rächen.
Wir wollten Enge sprengen,
hatten Freiheit uns erkoren.
Doch Wüste schafften wir –
ein leeres Nichts
in dem wir uns verloren!

Donnerstag, 6. August 2009

Passagierflugzeug

Ein leises Grollen kündigte sie an,
im Ätherblau in dem kein Wölkchen treibt,
zieht winzig klein als Silberpfeil sie ihre Bahn
und hinter ihr verbleibt ein schmaler Strich,
der nun in großer Höhe – zweigeteilt
als weißes Wolkenband verbreitert sich,
derweil der Silberpfeil, die Ursache, enteilt.
Als kleiner Punkt fliegt er davon,
als fürcht` er, dass dies Schwadenband ihn hält.
So klein, ja, winzig er mir scheinet schon
und aussieht, als entfliehe er der Welt,
hält er versteckt in seinem Bauch
wohl hundert Menschen – sorglos oder nicht,
flüchten die sehr wahrscheinlich auch.
Von unten aber sieht man ´s nicht.
Und wenn von oben sie herab gesehen
auf diese Welt von Winzigkeit,
dann fanden sie den Abstand dazu schön
und fühlten sich von allen Zwängen wie befreit.
Der Pfeil zieht weiter seine Bahn,
auflöst sich seine Hinterlassenschaft.
So treibt uns Technik stets voran,
doch leise grollt ´s ob der Errungenschaft

Mittwoch, 5. August 2009

Landidylle

Wildblumen am Feldrand blühen,
Wölkchen langsam drüber ziehen,
überall herrscht friedlich Stille,
wunderbare Landidylle.
*
Kühe auf der Weide grasen
und man hört kein Auto rasen,
Heuduft legt sich übers Feld.
Landidylle : heile Welt.
*
Quelle emsig Wasser sprudelt,
übern Waldrand Schnepfe trudelt.
Freier atmet jede Brust.
Landidylle: welche Lust.
*
Gern man dort ins Wirtshaus geht,
Pfarrer genießt Autorität,
so gibt ´s keine sünd´gen Triebe,
Landidylle - die ich liebe.
*
Landidylle kann verwöhnen;
doch ich hör die Bauern stöhnen:
Milchpreise sind zum Verhungern
und dann sieht man Städter lungern,
die hier noch Erholung suchen.
Landidylle – zum verfluchen.
*
Und die Städter zu Besuch
haben plötzlich den Geruch
scharfer Gülle wohl verspürt,
haben ´s Ränzlein schnell geschnürt
und verschwinden in der Stille:
Landidylle.
*
Trecker, Grubber und Maschinen,
die dem Landwirt prächtig dienen,
eingeparkt und abgestellt,
Landidylle: schöne Welt!

Rundum unsolide

Der Winter war kaum eingetroffen,
da haben wir uns warm gesoffen.

Der Frühling pochte an, ganz schüchtern,
da war´n wir immer noch nicht nüchtern.

Der Sommer kam,
da wurd´ es warm,
doch leider auch ein wenig nass,
da macht ´s nur in der Kneipe Spaß.

Und eh du davon etwas merkst,
da wurd´ es Herbst.
Wir fanden ´s fein
und schenkten uns gleich wieder ein.

Der Winter war kaum…

Klage eines Faulenzers

Nirgends kann man wirklich ruh´n,
sich erholen und entspannen,
immer gibt es was zu tun
und so zieh ich schnell von dannen.
Doch wohin? Ich bleibe flüchtig –
überall herrscht Emsigkeit.
Ach, die Leute sind so tüchtig!
Ich bin nicht dazu bereit!
Arbeit ist nicht mein Metier,
hab mir keine zugetraut.
Zu dem Ausspruch ich auch steh,
dass sie mir den Tag versaut.
Und so bin ich auf der Flucht,
dass die Arbeit mich nicht findet
und vergeblich nach mir sucht.
Gibt ´s wen, der sich mir verbündet?
Dankbar würd ich es begrüßen
könnte er mich gut verstecken,
nicht mehr selber suchen müssen
nach den möglichst dunklen Ecken!

Montag, 3. August 2009

Alterstarrsinn?

Nicht jedem gleich zu Willen sein
nicht alle Wünsche zu erfüllen,
das ist normal, das muss so sein
und niemand nennt es „Mütchen stillen“.
Allein, wenn man als schwacher Greis
sich nicht Diktaten andrer fügt,
sieht man darin Gehirnverschleiß,
es wird als Starrsinn schnell gerügt.
Wo sind wir denn, dass freier Wille
dem alten Menschen aberkannt,
mit Sicht aus jugendlicher Brille
ihn drängt an den Gesellschaftsrand?
Vor Alterswürde wird Respekt vermisst,
die Alten man zuweilen lästig find`,
doch ob es wirklich Starrsinn ist,
wenn man sie so behandelt wie ein Kind?

Samstag, 1. August 2009

Wir üben noch..

Noch mischen wir nicht mit –
ganz oben drin,
genau dorthin zielt unser Sinn!
Der Weg ist weit
und kurz die Zeit
doch:
wir üben noch
*
So beim Regieren
kann es passieren,
dass wir uns unsterblich blamieren
doch:
wir üben noch
*
Das selbst gekochte Essen
kann man vergessen
niemand ihn aß
den Fraß
doch:
wir üben noch
*
Vom Sexappeal
hat man nicht viel
wenn man vergisst
das Liebesspiel
doch:
wir üben noch
*
Der Mensch an sich
ist nicht perfekt;
er hat so manch einen Defekt
und den hat noch nicht entdeckt
doch:
wir üben noch
*
Und üben kann man
überall.
Man testet – plötzlich
dann ein Knall.
Alle betrübt:
zu viel geübt!

Statisten

Wir sind alle nur Statisten
auf der Welt.
Wir stehen da, wo man uns
im Geschehen hingestellt.
Wir sind dabei, doch wann,
wohin und wie
wir stehen und gehen bestimmt
nur die Regie.
Wir sind in diesem Bühnenstück
Staffage
notwendiges Beiwerk für Akteure
doch ohne deren Gage.
Und wenn der Vorhang fällt,
verschwinden wir in dem Kulissenhaus
nur aus der Ferne hören wir Applaus.
den wir beim Mitspielen vermissten.
Das Stück ist aus –
nicht mehr gebraucht werden Statisten.
So packt man uns am Ende vom Theater-Glück
wie Marionetten in die Kiste dann zurück.

Lost Paradise - or not wise enough

“ADAM - I called your name!”
It was no fear but it was shame
that you has hidden in the paradise
which in you live with EVE. your wife
I drift away you. No way of return
That ´s what in all eternity you earn!
So mankind lost the paradise
because of “ADAM” wasn´t wise!