Dienstag, 30. November 2010

Klage eines Skorpions

Knopfaugen, Fell und liebliche Gestalt:
auf all das muß ich verzichten.
Statt dessen unterstellt man mir Gewalt,
durch meinen Stachel zum Vernichten!

Gern würd ich als Spinnentier
mich in liebend Armen wiegen.
Doch was kann denn ich dafür,
daß die Menschen mich bekriegen?

Laßt mich einfach im Verstecke
unter Steinen oder Sand,
wo ich meine Tränen lecke
über soviel Mißverstand.

Nur des Nachts schau ich die Sterne
wie sie mir entgegen blinken.
Ich betracht´ mein Sternbild gerne,
möcht´ im Himmelsmeer ertrinken.

Ich weiß das...

Liebe, Frauen und der Wein
sind Dichters Verse seit Gedenken.
Was kann denn auch Schöneres sein
als der Nachwelt sie zu schenken?

Heldentum und Tod und Trauer:
welchem Leser treibt dies nicht
übern Rücken manche Schauer
oder Tränen ins Gesicht?

Humor – köstliche Gedanken,
witzig, geistreich aufgetischt
bringt den Ernst zugleich ins Wanken
Laune wird bunt aufgemischt.

Alles ist doch längst geschrieben
Über Römer, Griechen, Skyten
wie sie es dereinst getrieben
über Bräuche und auch Riten.

Jahreszeiten und natürlich
alles über die Natur.
Abstrahiert und auch figürlich,
was bleibt mir am Ende nur?

Ach, ihr meint ich sollte schweigen,
was man auch das Goldene nennt.
Dieses ist mir nicht zu eigen,
jeder weiß das, der mich kennt.

Und so fließt aus meiner Feder
jenes wohlbekannte Blau.
Nicht zu schreiben, das kann jeder.
Und dies weiß ich ganz genau!

Montag, 29. November 2010

Schnee (eigenartige Gedanken)

Schnee sind gefrorene Wolkentränen
Entstanden durch der Engel Sehnen
die Erdenwunden zu bedecken,
kurz, all das Schlimme zu verstecken,
das sich bis heute zugetragen,
damit in den ADVENIAT-Tagen
die gute Stimmung nicht gedämpft,
und Traurigkeit sofort bekämpft.

Deshalb willkommen – erster Schnee.
Dank auch den Wolken in der Höh´,
die ihr versucht durch eure Flocken
die Fröhlichkeit hervorzulocken.
Es deckt der Schnee die Mutter Erde,
auf daß sie wieder schöner werde!

Lernfähig

Die Affen schauen total verblüfft,
ein Elefant hat sich bekifft
an reifen Früchten bei denen wohl
der Zucker wurd ´ zum Alkohol.

Der schwere Körper taumelte,
der Rüssel schwang und baumelte
und Mutter Elefantenkuh
sah sehr entsetzt dem Junior zu.

Man sieht das auch bei Menschen täglich,
daß Alkohol ist unvertäglich,
besonders, wenn man jugendlich
verändert das Verhalten sich.

So auch bei unserm Elefanten,
doch weder Mutter noch die Tanten
erlaubten dies dem jungen Toren:
man packte ihn an beiden Ohren,
nicht eben zärtlich nicht ganz zart
so wie es Elefantenart!

Das hat gewirkt wie ein Vermächtnis,
gut ist das Elefant-Gedächnis.
Im nächsten Jahr hat er ´s vermieden.
Der Alkohol war ausgetrieben.

Sonntag, 28. November 2010

Was bleibt

Blumen neigen müden Köpfe,
aufgebraucht ist ihre Kraft,
verwelken wie all irdische Geschöpfe
im Lebensherbst zur starren Winternacht.

Liebe, in Leidenschaft vergossen,
ist getrübt durch Mühsal-Tagen.
Was wie Blüten hoch gesprossen,
kann die Pracht nicht ewig tragen.

So beginnt das Abschiednehmen,
gleich ist ´s, ob es uns gefällt.
Es bleibt das Band von schwerem Sehnen,
das Verbundenheit erhält.

Freitag, 26. November 2010

Nimm dir ein Herz

Nimm dein Herz in beide Hände
Ende Deiner Sehnsucht Flehen
Laß die Liebe dir am Ende
Nicht durch falsche Scham entgehen

Glücklich sein ist keine Gabe
Die dir einfach nur geschenkt
Liebe ist des Glückes Gnade,
leben kürzer als man denkt

Nimm dein Herz in beide Hände
Liebe die man sich gesteht
Bringt im Leben frohe Wende
Für dich - ehe es zu spät

niemals

niemals würde ich...
niemals?
war ich denn schon einmal in
der Stituation für
niemals?
woher also die Bestimmtheit
für niemals würde ich...
kenne ich mich so gut,
daß niemals zu niemals wird
niemals kennt man sich so genau
niemals!

Zitronenfalter

Flatterhaft und gelb beflügelt
Fliegt er munter ungezügelt
Meistens in der Sommerzeit,
schöne Flatterhaftigkeit!

Hier ein Klee dort eine Rose
Oh die Flatterhaftigkeit, die lose.
Rüssel eingetaucht und fort
Niemals lang an einem Ort.

Flügel auf – und zugeklappt,
daß ihn nur kein Vogel schnappt,
flattern und genüßlich ruhen
hätt er sonst noch was zu tun?

Ungeduldig schaut man hin.
Gibt es für den Namen Sinn,
es erwartet jedermann,
ob so ein Zitronenfalter
auch Zitronen falten kann?

Donnerstag, 25. November 2010

Das letzte Blatt

Nichts verstanden

Oder das letzte Blatt


Als Fähnlein hatte es geweht
dort in des Baumes Höh
als wollt es sagen: “bitte seh
der Wind tut mir nicht weh.

Doch schnell bestraft der Übermut,
der Wind hat ´s bös erfaßt
heraus zu fordern war nicht gut,
der Wind dies nun mal haßt.

Er trieb das Blatt so vor sich her,
verwirbelt ´s, läßt es fliegen.
Ein Blatt ist schließlich auch nicht schwer
und bleibt deshalb nicht liegen.

Der Wind jedoch zur Wut entfacht
treibt ´s hoch hinaus , das Blatt,
das vor Vergnügen tanzt und lacht
und seine Freude hat.

So treibt ´s dem Untergang entgegen,
ganz freudig, weil es nicht erkennt,
daß jemand, der so hoch verwegen
dem Ende stracks entgegen rennt!

Mittwoch, 24. November 2010

Hilfreiche Hand

Am Rande einer Klippe stehen
Tief unten brauset es und tobt
Die Hand greift was dir Halt noch bot
Beim Schaudern in den Abgrund sehen.

Und Schwindel faßt beim Anblick dich
Wind pfeift und drängt dich an den Rand
Du rutscht - doch eine helfend Hand
Greift und zieht hinan zu sich.

Wie viele stehen so am Rand
Der Lebensabgrund tut sich auf
Es nähme schrecklichen Verlauf
Wär da nicht manche helfend Hand.

Zum Schutz und Trutz sie hingereicht
Denn Liebe sie verpflichtet hat
Erscheint sie manchmal schwach und matt
Hebt sie doch an - ganz federleicht!

Wurm

„Es wurmt mich,“ sprach ein kluger Mann,
„daß ich nicht alles weiß noch kann!“
Soweit das diesen Spruch angeht
denkt man für ihn ist es zu spät.

Als Beispiel sei hier angeführt
der Apfel, der einst aufgespürt
Von dem Insekt, das ganz geschwind
Ein Ei ablegt. Und schon beginnt
das Leben einer fetten Made,
doch um den Apfel ist es schade.
Die Made frißt sich nach und nach
durch dieses köstliche Gemach.
Wird dann die Frucht vom Baum gepflückt
ist der Genießer nicht entzückt:
da ist ein Wurm drin, ekelhaft
Er wird samt Apfel weg geschafft.

Wenn also unser Mann so spricht,
es wurmte ihn, versteht er nicht,
daß, ist ein Wurm in einem drin,
hat ´s ganze Wissen keinen Sinn!

Dienstag, 23. November 2010

Vergeßlichkeit

Ein Nußbaum stand in einem Garten.
Die Äste voller Früchte schwer.
Ein Eichhorn konnt nicht länger warten
und klaute davon immer mehr.

Wird bald auch Winter, der sehr hart,
dachte es so für sich hin.
Hat seine Schätze schnell verscharrt;
als Vorratshaltung gab das Sinn.

Doch ein Gehirn so eichhorn- klein
kann vieles nicht behalten,
im Winter fiel dem Tier nicht ein,
wo ´s Nüsse hat ´s versteckt in Spalten.

Die Vorratshaltung lernt man draus
ist immer nur perfekt –
wenn man wie eine Haselmaus
noch weiß wo man ´s versteckt!

Bruchsteine

Die Mauern meiner Lebensfestung:
brüchig sind sie geworden,
bieten Trutz nicht, weder Freund,
noch Feind
Grüne Efeuranken zwängen sich
durch losen Mörtel des Zusammenhalts.
Wächst hier eine Hoffnung als Klammer?
Ach, zu viele Steine sind schon
durch die Vergangenheit gesprengt,
verloren, unwiederbringbar.
Noch stehe ich auf hohen Zinnen
wackligen Grundes;
es bedarf nur eines Windhauches.
Lebensfestung allzu brüchig!

in mir

in mir
klingt dein lied

in mir
streichelt zärtlich deine hand

in mir
haucht dein atem meiner
seele leben ein

in mir
hat deine liebe mein herz besetzt

in mir
lebst du auch mein leben

doch sterbe ich
stirbt mit mir nur eine illusion von dir

in mir

Montag, 22. November 2010

Schwarzes Schaf

Ein Schaf, das unter Seinesgleichen
Schwarz eingefärbt, wollte sich bleichen
und faßte deshalb den Beschluß
sich aufzuhellen im nahen Fluß.

Es fand diese Idee ganz toll,
sie war indes verhängnisvoll.
Entfernte sich zur Mittags- Stund
von Herde und vom Schäferhund.

Am tiefen Flusse angekommen,
hatte es ein Bad genommen.
Allein des Schafes wollige Pracht
hat ´s Wasser derart schwer gemacht,

daß es zu tief wurd´ eingetaucht.
Die Kräfte waren schnell verbraucht,
so trieb es ab – ein letztes Määä
und niemand da, der in der Näh

das Schäflein auf das Trock´ne trug
der Schäfer erst recht spät nach frug.
Zu spät – wie man sich denken kann,
und somit glaubt kein Mensch mehr dran,
daß schwarze Schafe sind zu retten:
drauf kannst du ein Vermögen wetten!

Weltsicht und Toleranz

Die Welt mit anderen Augen sehen
Heißt wohl zunächst mal in sich gehen.
Den eignen Standpunkt revidieren
Ihn aufzugeben sich nicht genieren.

Vorurteilsfrei dem Gegenüber
Zuhören und auch nachfragen wieder,
wenn du etwas nicht verstanden,
damit Ideen nicht versanden.

Erst dann ein eignes Urteil formen
im Abgleich mit den Ethiknormen,
erst wenn das Urteil dann gefällt,
verkünden deine Sicht der Welt.

Die aber muß partout nicht allen
Mitmenschen gleichwohl gefallen.
Bezeichne ´s nicht als Ignoranz,
den Frieden prägt die Toleranz.

Sonntag, 21. November 2010

Späte Freude

Erschrocken steigt die Nebelwand
an dem Novembertag empor.
Die Sonne, die sich abgewandt
bricht strahlend, unvermittelt jetzt hervor.

Verwundert recken Äste sich
vom kahl-gespent´gen Flieder,
sie finden es verwunderlich:
kommt denn der Frühling wieder?

Doch treibt der Wind schon Wolken an,
die ballen sich zur Wand,
bedecken schnell den „Strahlemann“.
November ist ´s - wie er bekannt.

Es war zu schön, um wahr zu sein.
So bleibt es wie im Leben
Es täuscht ein später Sonnenschein
wie manch vergeblich Streben.

Samstag, 20. November 2010

Schoßhund

Niedlich, grad von Rattengröße
Mit Kuschelfell oder auch Blöße
Stets aber auf den Arm genommen
Ist so ein Kläffer hoch willkommen
Bei feinen Damen, die ihn bloß
Kraulend halten auf dem Schoß.

Mit Keksen oder Pralines
Ihn sinnlos füttern – doch indes
Kann so ein Hündchen Schokoladen
Kaum noch verdauen, denn der Magen
Auch Milz und Leber sind lädiert
Was auch der Tierarzt kritisiert.

Empfängt man Liebe nicht im Leben
Will man dem Schoßhund jene geben.
Schoßhund und Mensch sind aber dann,
Man kann es sehen. ganz übel dran.

Der Mensch, der Zuneigung vermißt,
der Hund der sich zu Tode frißt:
wer also auf den Hund gekommen
hat einen Schoßhund sich genommen!

Freitag, 19. November 2010

Pump(er)Nickel

Im Westen, im Westfalenland
ein sonderbares Brot entstand
Aus groben Korn, schwarz wie die Nacht
wurd´ dieses in die Welt gebracht.

Bei kleiner Hitze ist ´s passiert,
dass Schrot und Korn karamelisiert.
Schuld war daran des Bäckers Freund,
der eines Tags bei ihm erscheint
und bettelnd unter Tränen fleht
ihm Geld zu leihen eh´ s zu spät
und man ihn den Schuldturm steckt,
wo jeder weiß, dass man verreckt!

Der Bäcker – gutmütiger Westfale –
schwer von Geblüt überlegt zwei Male,
dann gibt er freudig von dem Geld,
das er in seinem Gürtel hält.
Es dauerte wohl ziemlich lange,
der Bäcker war besorgt und bange,
ob ´s Brot im Ofen nicht zu schwarz,
derweil der Freund floh in den Harz.

Malheur geschehen, schwarz anzusehen
waren alle Brote aus dem Ofen.
Der Bäcker suchte nun die Doofen,
die das Ergebnis noch goutieren.
Was Besseres konnt ´ ihm nicht passieren!

Er hält den Freund für einen Fickel
und murmelt: „ich pump keinen Nickel
mehr an Freunde oder Leute“.
Er hielt sich dran – und zwar bis heute!
Das Brot hingegen wie bekannt
hat PUMPERNICKEL er genannt.
Man backt ´s bis jetzt aus Pietät
als Westfalens Spezialität.

Donnerstag, 18. November 2010

Glucken?

Ein Huhn, das ganz nach eigner Wahl
Ein Ei gelegt, doch nicht im Stall,
ging gackernd seiner Wege
dacht´ nicht wie üblich an Brutpflege.

Ein Rabe, Seele wie ´s Gefieder
so schwarz, entdeckt das Ei nun wieder.
Hat ´s aufgehackt mit spitzem Schnabel
und es verspeist, ganz ohne Gabel.

Das wundert nicht – bei allen Tieren
sind mangelhaft die Tischmanieren.
Nein, was am meisten wohl empört
ist, daß das Huhn sich nicht dran stört.

Dies steht im Widerspruch zu dem,
was Mütter macht so angenehm.
Tut man sich in der Welt umgucken
schützen sie Nachwuchs doch wie Glucken?

kursbestimmt

Das Lebensschiff im weiten Meer
von Strömung und von Wind getrieben,
kannst navigieren hin und her
stets ist das Ziel verborgen dir geblieben.

Du glaubst du hältst das Steuer fest
die Handbreit Wasser unterm Kiel
Der Blick voraus nicht ahnen läßt,
ob hinterm Horizont das Ziel.

So fährt das Schifflein, Land voraus
durch Flaute, Nebel, schwere Wetter
Du stehst in deinem Ruderhaus
und wähnst dich selbst als Retter.

Bist nicht mal Eigner, alter Tor.
Der die Geschicke lenkt,
steht über dir als Navigator,
hat deinen Spielraum eingeschränkt

Dienstag, 16. November 2010

Liebesmühen

Ein Hund, der gerne einmal träumt,
hat mit ´ner Hündin sich vereint.
Ihm reicht im Traum kein saftiger Knochen,
die Frauchen konnt´ so lecker kochen ,
nein, es war die stolze Dame
mit langem Haar – echte Afghane.
Hochmütig schaute sie zurück
auf seinen treuen Dackelblick.
Allein die Dame hoch-bebeint
war Hindernis, dass sie vereint.
Vergeblich blieb so sein Bemühen
Er musst´ erfolglos Leine ziehen.
So seufzte er: welch Mißgeschick!
Die Kleinen haben oft kein Glück,
erst recht nicht bei den blonden Missen.
Er lernt, das Leben ist ...
so schön

Unerreichbar

Wäre mein Herz ein Vogel
Es flöge zu dir
*
Wäre mein Seele Feuer
Ich trüge es zu dir ,dich zu wärmen
*
Wäre mein Atem Melodie
Wie würde dein Ohr mir lauschen
*
Wäre meine Sehnsucht eine Brücke
So könnte ich zu dir schreiten
*
Nicht kann mein Herz fliegen
Meine Seele nicht wärmen
Mein Atem verhaucht
Und die Brücke der Sehnsucht trägt nicht
*
Nicht ist was wäre
Nicht wäre was ist
Mein ICH und dein DU
Sie finden sich nicht

Montag, 15. November 2010

Ist man ist unnütz?

Es war einmal ein alter Hund,
ganz klapprich und nicht mehr gesund.
Auch waren seine Zähne lose,
gab nur noch Futter aus der Dose.

Ein alter Esel grau und müde
wurd´ fortgeschickt und zwar ganz rüde.
Der Müller schlug ihn mit ´nem Knüppel
ganz unbarmherzig fast zum Krüpppel.

Die Katze hat ein Auge nur,
sie streifte einst durch Feld und Flur.
Ein Jäger schoß auf sie mit Schrot,
das ging ins Aug`, fast wär sie tot.

Auf dem Mist ganz fröhlich kräht
Ein Hahn – doch war es fast zu spät
für ihn - er grad entwischt,
sonst hätte man ihn aufgetischt.

Das sind Figuren, die bekannten
von den Bremer Stadtmusikanten.
was ist mit uns, wenn wir erst alt?
Hilft etwa Flucht vor der Anstalt?

Warum klagen?

Fällt es wie Schuppen von den Augen
denkst du vielleicht du wärst ein Fisch,
dass deine Augen nicht viel taugen:
vergaßt die Brille auf dem Tisch!
+
Was war denn gestern noch gewesen?
Ach die Erinnerung ist so schwach,
hast den Geburtstag wohl vergessen.
Nein, das Gedächtnis, welche Schmach.
+
Du bückst dich, hast ein Ziehen im Rücken
Schmerzlich hast du es erkannt
In Zukunft heißt es sich nicht bücken,
es hält die Scheiben nicht das Band.
+
So ist es mit dem Älterwerden,
es zeigt sich merklich der Verschleiß.
Doch wandelt man noch auf der Erden:
Anders herum wär ´s großer Sche...

Freitag, 12. November 2010

Neunter November

Ein Feuersturm fegt übers Land
von unbändigem Hass getrieben
Mauern brechen, Funken stieben,
und stumm das Volk ohne Verstand.

Das Kreuz, Symbol von gläubigen Christen,
schief aufgehängt versehen mit Haken.
Parolen greifen wie die Arme gieriger Kraken
auf Menschen über, die es besser wüssten.

Ach Volk, du warst so gern verführt,
von Macht besessenen Ideologien verblendet,
dir wurde doch der „Führer“ nicht gesendet,
du hast die braune Brühe selber angerührt!

Und wieder wurd` der 9. November eingeblendet,
ein Teil des Volkes wachsam sich empört
Parteiendiktatur verhält sich sehr verstört,
so dass auch dies Kapitel abrupt endet.

Die Mauer fällt, die Freiheit winkt.
Wir sind das Volk ertönts vom Osten her,
der Strom von Menschen wird zum Heer,
das taumelnd neue Freiheit trinkt.

Nachdem dies alles überstanden,
was haben wir als Volk gelernt, erfahren?
Nichts ist genug - wir jammern schon seit Jahren
und Freiheit wird geschätzt nicht –
sondern missverstanden!

Der Weiße Ritter in Gorleben

Der weiße Ritter nicht mehr prahlt,
die Rüstung ist total versaut.
Atom-Müll hatte sie verstrahlt,
Politikern er nicht mehr traut.

So lässt er Rüstung Rüstung sein,
das Pferd durch Traktor er ersetzt,
findet sich in Gorleben ein,
wo er sich aus Protest hinsetzt.

Da waren dann schon viele da,
die klagten ihre Not
auch Polizei mit tatütata
gehörte zu dem Aufgebot.

So protestierten viele friedlich
fürs Ende jener Politik
die strahlend Zukunft uns verniedlicht,
nicht offen ist für die Kritik.

Es warnt indess der Weiße Ritter
vor großem Ignorantentum.
Er sieht vorher den Schwarzen Schnitter,
der reiche Ernte hält ringsum!

Donnerstag, 11. November 2010

Auffällig

Ein Zebrahengst entwich dem Zoo
und trabte durch die Stadt.
Er war darüber äußerst froh,
weil er dergleichen nie gesehen hat.

Das Zebra fand sich nicht zurecht.
Vom vielen Hupen irritiert,
verhielt ´s sich nicht verkehrsgerecht,
die Furcht war groß, dass was passiert.

Hier war die Polizei gefragt,
die auch sehr schnell erschien;
in diesem Fall auch nicht versagt,
hat schnell gefesselt ihn.

Das Tier stand unter Tatverdacht,
da war bestimmt was dran,
gelobt sei hier die Ordnungsmacht:
hat ´s Pferd noch Häftlingskleidung an!

Mittwoch, 10. November 2010

Wie vielleicht

Vielleicht ist für mich zuviel leicht,
das heißt viel ist wohl nicht erreicht.
Nicht ja und dennoch auch nicht nein
eindeutig kann das wohl nicht sein.
So zwischendrin – so “mittenmang“,
nicht ängstlich aber trotzdem bang.
Leicht ist nicht viel – viel ist nicht leicht,
Verwirrung ist, was „vielleicht“ erreicht.
Nein heißt bei Damen sogar vielleicht,
vielleicht heißt bei Damen folglich ja,
sagt ja sie, fragt man ob ´s ´ne Dame war.

Wenn nicht Ihr,dann...

Es war einmal – so wird berichtet,
ein Mensch, der gerne schreibt und dichtet.
Gedanken im Gehirn gequält,
gepresst, verworfen und gestählt
auf sauberes Papier geschmiert,
dass er ´s behält und nicht verliert.

Doch ganz umsonst die Mühewaltung,
verliert er Fassung und auch Haltung,
wenn Menschen für die er ´s geschrieben,
die Texte nun einmal nicht lieben.

Schon hat er drüber nachgedacht,
was er denn alles falsch gemacht.
Stimmt Versmaß oder Inhalt nicht?
er nimmt sich kritisch in die Pflicht.

So überlegt er hin und her
sind seine Texte wohl zu schwer,
zu traurig oder nur zu schlicht?
Er weiß es und versteht es nicht.

Als Analyse bleibt zum Schluss,
dass er die LESER ändern muss:
nicht Versmaß, Texte oder so –
nein, ab sofort liest er im Zoo!

Die Tiere ihm geduldig lauschen
zu märchenhaftem Blätterrauschen.
Es tobt der Bär – verzückte Eulen,
vor Rührung selbst die Wölfe heulen.

Den Dichter aber hat ´s gefreut,
er ist von seinem Frust befreit,
schreibt weiter – hört auch gar nicht auf;
der Grund: er ist jetzt „tierisch drauf“.

Montag, 8. November 2010

Zug- und andere Vögel

Wenn Kraniche nach Süden ziehen,
was können sie dort erwarten?
Sollt´ ich mit ihnen dorthin fliehen
und auf den Sommer warten?

Die Störche hält es auch nicht hier,
sie bleiben nicht über den Winter.
sie suchen sich ein warmes Quartier,
doch wer bringt jetzt die Kinder?

Der Kuckuck hat sich aufgemacht
er fürchtet wohl Alimente?
Während er in sein Gefieder lacht,
wär´ mancher froh, wenn er es könnte!

Die Drossel aber bleibt uns treu
und auch die Rabenkrähe,
die Nilgans überlegts sich neu
und bleibt in unserer Nähe.

So bleiben Vögel noch genug,
auch solche, die nicht legen
und deshalb rate ich: sei klug,
vermeide die ganz Schrägen!

Sonntag, 7. November 2010

An den November

Hallo, du Monat, der im Herbst
den schönen Sommer du beerbst.
Mit Regen, Nebel, Wolkenbänken
willst du uns reichlich wohl beschenken.

Wir nehmens ´s an, wenn auch dein Gruß
bereitet uns kaum noch Genuss,
was wirklich niemand kann bestreiten.
Doch ist ´s so mit den Jahreszeiten:

die Sonne kann nicht immer strahlen
der Künstler Herbst darf auch mal malen
und wenn sein Bild nicht conveniert,
er grauen Nebel drüber schmiert.

November, der du nun schon da,
erwarte von uns kein HURRA.
Als elfter Monat hast du nun
die Zeit uns Ruhe anzutun!

,

Freitag, 5. November 2010

Das war ´s mit Halali

Horch – es ist als wenn wer schießt
von fern ertönt Gebell der Hunde.
Seit mein Jagdherr Rente genießt,
bin ich nicht mehr in der Runde.

Jagdlust hin und Jagdlust her
diese Zeit scheint nun vorüber.
Fällt Verzicht auch noch so schwer,
macht ´s die Stimmung doch nicht trüber.

Kann Natur auch so genießen,
mich erfreuen an dem Wild
muss nicht unbedingt drauf schießen
bin wohl auch schon altermild.

Hab ´s erlebt und auch genossen,
die Erfahrung macht mich reich-
und den lieben Jagdgenossen:
Waidmannsheil – und Dank zugleich!

Donnerstag, 4. November 2010

So ist der November

Grau in grau und wolkenschwer
zeigt der Himmel sich verhangen
und die Stimmung rings umher
ist zum Grillen fangen!

Der November offenbart sich
heut´ von seiner finsteren Seite.
Fröhlichkeit lässt mich im Stich,
was ich nicht bestreite.

Luft, die nieselich und kalt,
lässt die Leute schauern,
jeder eilt und suchet bald
Schutz hinter Häusermauern.

Ach, November, ungeliebt,
machst uns wenig Freude,
wenn es auch noch Nebel gibt,
bleib zu Haus ich heute.

Ende des Seins

Nicht Freude, nicht Schmerz,
begraben dahin
worin liegt da der Sinn?

Nicht Glück, nicht Liebe,
nichts was du gehasst,
niemand da, der weiß,
dass du einmal warst.

Lärm nicht, nicht Stille,
kein Empfinden der Ruh,
mit Erde bedeckt,
das Totenhaus zu.

Nicht Abend nicht Morgen,
kein Erwachen, kein Wecken
gebleichtes Gebein bleibt
im Erdenreich stecken.

Nicht Glaube, nicht Hoffnung,
niemand da, der erweckt,
Ideen begraben
mit Erde bedeckt.

Nicht zählen die Stunden…
verblichen die Zeit
ins Nichts nun verschwunden
in Ewigkeit.

Dienstag, 2. November 2010

Zu früh mein Herr...

Es sprach nach scharfem Schnitte
der Tod zu mir: „na bitte,
tritt ein hier in mein Reich
dort sind sich alle gleich!“

Gleich? Offenbar wohl schon,
denn alle war´n im gleichen Ton
schön farblich abgestimmt.
Damit auch keiner wem was nimmt

war´n nackt sie alle als Gerippe
und keiner krank – nicht einmal Grippe!
Trotzdem schien ´s nicht das Paradies,
so sagte ich zum Tode dies:

„du kommst mir heute nicht als Freund,
eher als Schreckgespenst wie ´s scheint!“
„Du hast ´s erkannt,“ so sprach er schwach.
Entschwand dem Traum – ich wurde wach!

Nasenbär oder wie ein Bär zum Pinocchio wurde

Es lebte einst ein Bär im Wald,
er war heimtückisch und verlogen
zudem von dem Gemüt eiskalt
hat Artgenossen auch betrogen.

Der Guten Fee kam das zu Ohren.
Die war darüber sehr erbost
hat die Geduld mit ihm verloren
und spendete den Opfern Trost.

Zugleich hat sie ihn abgestraft
den alten Schwerenot.
Sie zog den Bär mit aller Kraft
die Nase lang, sowie er log.

Das ging nun schon Jahr aus Jahr ein,
das Tier hatte es schwer -
am Ende kam ´s, wie sollt es sein,
es wurde zu ´nem Nasenbär!

Montag, 1. November 2010

Nibelungen.....

Nibelungen oder
SOEST UND NI(EG)ELUNGEN

Zog einst die Nibelungen-Schar
als´ noch in TEUSCHLAND finster war
die Lippe lang mit ihrem Tross
schnurstracks vorbei auch noch an Soest?
Historiker behaupten dies –
ich glaub, dass man sie Stadt links
liegen ließ.
Die Herren nehm´ uns auf die Schippe
Kriemhild war nie am Rand der Lippe.
Sie zogen – so es sie gegeben -
nach Ungarn, ließen dort ihr Leben.

Der Ring des Nibelungen ist
deshalb auch weiterhin vermisst.
Da könnt ihr noch so fleißig graben,
an falschen Stellen Erde schaben.
Wenn Wunsch der Vater der Gedanken,
gerät die Wirklichkeit ins Wanken.
So simpel ist die Sagenwelt,
wenn fruchtbar sie auf Börde-Boden fällt.
Draus wird dann Marketender-Mus
für Simplicius Simplicissimus!

Man kann froh sein

November hat sich eingefunden
und in den trüben finst´ren Stunden
wird wieder etwas mehr gelesen,
auch schlägt man nach, was mal gewesen.

Romane, Krimis oder Thriller
manch einer liest auch schon mal Schiller,
was seltener, denn seine Werke
fordern Verständnis, Geistesstärke.

Doch froh kann man schon heute sein,
schaut JUGEND mal ins Buch hinein,
ist interessiert nicht als ein Depp
bekloppter Texte wie beim RAP.