Montag, 28. Februar 2011

Giraffe

Auf sieben Wirbeln – mehr sind es nicht –
ein langer Hals und ein kleines Gesicht:
Was hat die Natur sich dabei gedacht
als sie so launig Giraffen gemacht?

Vielleicht der Vorteil der Übersicht?
Das kann so sein – oder auch nicht,
vielleicht auch das Äsen vom hohen Baum,
denn mit dem Kopf zur Erde kommen sie kaum.

Nur breitbeinig...was nicht besonders poussierlich,
vom menschlichen Standpunkt eher unmanierlich.
Doch sind die Giraffen offenbar so zufrieden,
daß ihnen lange Hälse beschieden.

Hört ich doch niemals, daß sie sich beklagen:
allerdings konnt´ ich auch noch keine befragen.
Es beugte sich nie eine zu mir vor
und lieh mir ihr weit entferntes Ohr!

Göttliches Streben

Im ewigen Kreislauf des Lebens entsteht,
was Wandel bewirkt und dann untergeht.
Der Same gelegt – zu Frucht gereift
bis daß der Schnitter zur Sense greift.

Und nach dem Genuß in die Erde gesteckt
zu anderem Leben dann wieder erweckt.
Im Kreislauf zwar – doch niemals mehr gleich
entsteht etwas Neues an Fortschritt reich.

Es schöpft aus der Schöpfung immerwährender Quelle
unerschöpflich – ein Füllhorn das stets zur Stelle.
Ein Leben das niemand zu löschen vermag,
die göttliche Kraft bis zum Jüngsten Tag!

Sonntag, 27. Februar 2011

Konzert-Impressionen

Die Töne tanzen ihren Reigen
wie Schmetterlinge auf und nieder,
zitternd die Saiten schmachtender Geigen
Ein Zupfton dazwischen hin und wieder.

Die Celli in lang gezogenen Streichen
unterstützt von der Bässe dumpfen Gebrumm,
es fallen die Klarinetten mit weichen
quirligem Ton ein und dann ringsherum

die Hörner – und nun auch das übrige Blech.
Ein Crescendo, der ganze Klangkörper bebt
dazwischen die Kesselpauken ganz frech,
ein Tosen - das ganze Orchester strebt

als gelt´ es zu spielen fürs Jüngste Gericht.
Dann bricht die Musik abrupt einfach ab.
In die kurze Stille das Waldhorn sticht –
erst leise, dann lauter und schwellt wieder ab.

Wie ein Echo nehmen die Geigen es auf,
dann setzen schmetternd Trompeten ein.
ein Trommelwirbel noch oben drauf,
dann verklingen die Töne ganz leise und fein.

Der Beifall rauscht auf. Es erhebt sich das Haus.
Es verbeugen sich artig die Protagonisten.
Und Kritiker lassen morgen sich aus,
weil sie die letzten Feinheiten vermißten!

Freitag, 25. Februar 2011

Was habt ihr gegen Plagiate?

Was habt ihr gegen Plagiate?*

Würde ich ein Dichter sein,
dann fiel mir was zum Dichten ein.
So aber – dies ist recht blamabel-
fehlt sogar Stoff für eine Fabel.
Die Traurigkeit erfaßt mein Wesen,
muß einfach bei den Dichtern lesen,
was der und der geschrieben hat.
Vielleicht reicht ´s für ein Plagiat?

Hier also:

Steh ich in finstrer Mitternacht
Sein oder nicht sein –
Von Englein bewacht,
wagt es ein Rittersmann oder Knapp
zu tauchen in den Schlund hinab,
denn am Golde hängt zum Golde drängt
sich alles,
da werden Weiber zu Hyänen,
wer weiter liest beginnt zu gähnen!
Dies also ist des Pudels Kern –
Ich plagatiere wirklich gern
und dieses auch noch summa cum laude,
es lebe die Frechheit an die ich glaube!

*Einem unappetitlichen Vorfall geschuldet, Feb. 2011

Standhaft heuchlerisch


Wäre ich trunken, liebesblind,
könntest du mich in Rausch versetzen,
doch eiskalt und treulos wie ich dich find,
würdest bald du ganz schnell mich verletzen.

Deine schöne Larve, dein schmachtender Blick
ist geeignet den Mann zu verführen,
bei mir verfängt nicht dein Geschick,
du wirst mein Herz nicht berühren.

Ich wehr mich dagegen mit aller Kraft,
doch beherrscht du schon meine Träume
in denen bin ich geradwegs noch standhaft –
am Tage denk ich, daß ich etwas versäume.

Standhaft heuchlerisch

Wäre ich trunken, liebesblind,
könntest du mich in Rausch versetzen,
doch eiskalt und treulos wie ich dich find,
würdest bald du ganz schnell mich verletzen.

Deine schöne Larve, dein schmachtender Blick
ist geeignet den Mann zu verführen,
bei mir verfängt nicht dein Geschick,
du wirst mein Herz nicht berühren.

Ich wehr mich dagegen mit aller Kraft,
doch beherrscht du schon meine Träume
in denen bin ich geradwegs noch standhaft –
am Tage denk ich, daß ich etwas versäume.

pessimistisch

Man bewundert die schöpferische Tat,
die der Menschheit durch Technik gelungen.
Im Grunde ist es doch nur ein Plagiat
der Natur durch Hinsehen abgerungen.

Der wirkliche Fortschritt – ich meine im Geist,
der blieb derweil auf der Strecke,
wie der Umgang mit einander beweist,
der ist so, daß ich heftig erschrecke.

Der Mensch blieb ein Raubtier.
Die Evolution bezog sich aufs Überleben.
Das ICH steht im Vordergrund niemals das WIR.
Das WIR, fürcht ich, wird’s auch in Zukunft nicht geben!

Donnerstag, 24. Februar 2011

Stock(-)Enten

Am Weiher ziehen Erpel ihre Bahn,
im ruhig stillem Gewässer,
mit buntem Federkleid angetan,
so sehen die Enten sie besser.

Die Ruhe verbirgt ihre Eitelkeit
in der die Erpel gefangen,
sind sie doch stets zur Paarung bereit.
Kein Entlein ist ihnen entgangen.

Die Enten geben sich heute sehr steif,
nicht achtend der Erpel im bunten Rock,
sie sind für die Paarung noch nicht reif.
Und so watscheln die Erpel – ihr Name besagt ´s -
an dem berühmten Stock!

Nutzlose Schwäche?

Im Toben und Stoben der Elemente
als unerschütterlicher Turm bestehen,
ach, wenn ich das doch könnte,
wie wunderbar wäre es und schön

Als Baum, der geschmeidig dem Sturm widersteht,
der sich schaukelt und biegt und trotzdem nicht bricht,
fest wurzelnd trotzig – bis der Orkan sich gelegt,
wer möcht´ nicht so sein? Wer möchte es nicht?

Als Held in der Schlacht, als Retter in Not,
der den Kopf nicht verliert im Chaos-Gewühl,
der allem Unbill die Stirne bot,
wär das nicht herrlich – ein schönes Gefühl!

Statt dessen die Schwäche, die Feigheit in mir.
Ein Schützer nicht, kein Retter, kein Held.
Ich frag mich was soll auf Erden ich hier,
wenn der Schatten des Nutzlosen auf mich fällt?

Mittwoch, 23. Februar 2011

Heimweh

Und immer noch funkeln die Sterne
vom nächtlichen Himmel herab.
Sie blinken mir aus der Ferne
in der meine Heimat ich hab.

Und immer noch wehen die Winde
sie tragen mir Sehnsucht an
nach Stätten an den´ ich als Kinde
meine ersten Schritte getan.

Und seh ich der Schwalben Treiben
im Fluge so hoch hinaus,
dann möchte ich hier nicht bleiben,
dann zieht es mich nur noch nach Haus.

Kragenbär

Pullerwusch – ein Bärenkind
aus dem bekannten Zoo
war neugierig, wie Bären sind
es eines tags entfloh.

Es floh - wohin kann ich nicht sagen,
denn schließlich war ich nicht dabei,
deshalb dürft ihr mich auch nicht fragen
im Grund ist es auch einerlei.

Man fing es aber wieder ein.
Dies schon nach ein paar Tagen.
Das fand der Bär so hundsgemein
und hatte s o l c h e n Kragen!

Seitdem heißt er nun Kragenbär.
Der Name stammt von Zoologen.
Meint ihr, daß dies die Wahrheit wär?
Wenn nicht, ist es gelogen!

Dienstag, 22. Februar 2011

Einfach gleichgültig

Gleichwohl, ich habe sie geliebt,
auch wenn sie treulos mich verließ,
zudem es keine Hoffnung gibt,
wie für den Hund, den man verstieß.

Ich weiß nicht, was den Anlaß gab.
Vielleicht verbreit´ ich Langeweile,
soviel ich auch gerätselt hab,
Erklärung gab sie nicht, nicht eine Zeile.

Nun habe ich mich abgefunden.
Es gingen Monate ins Land,
Erinnerung an schöne Stunden
ich dennoch ab und zu empfand.

Neulich kam es zum Wiedersehen,
der Zufall hatte es gefügt.
Mein Herz blieb kalt – es blieb nicht stehen.
Wenn Liebe stirbt – sie auch nicht lügt!

Montag, 21. Februar 2011

Unscheinbarkeit lockt nicht

Ein Hamster fand sich einfach toll,
die ganze Welt erschien ihm hold,
So nahm er seine Backen voll,
ergänzt den Namen noch mit „Gold-“

Die graue Feldmaus war hingegen
bescheiden eher sehr unscheinbar
und sie verkroch sich dessentwegen
ins Mauseloch, das grade da.

Dies wohl im rechten Augenblick:
des Mäusebussards scharfe Krallen
bohrten sich ihm ins Genick,
er trägt ihn fort, läßt ihn nicht fallen.

Die graue Maus hingegen denkt,
wenn wer auf dicke Backen macht,
die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt,
der gebe besser auf sich Acht.,

weil Gold, das so begehrlich glänzt,
Begierde in dem Nächsten weckt
und alle Weitsicht stark begrenzt,
manch einer auch vor Mord nicht schreckt!

Keine Antworten

Suchen , finden, irren
Lebensinhalt kann verwirren

Fragen wie: „was will ich bloß“,
lassen unentwegt nicht los

Führt der Wille auf den Pfad,
den ich mir erwählet hab?

Oder kann ich ´s erst ergründen
auf der Suche mich zu finden?

Die Erkenntnis: eingeschränkt,
was mein EGO aufwühlt, kränkt.

Keine Antwort wer ich bin
und so lebe ich dahin!

Freitag, 18. Februar 2011

Besser als der Ruf

Beim Klang des Jagdhorns, dem Hundegebell
erhöht sich der Pulsschlag, das Herz schlägt schnell.
Es treibt mich das Fieber der jagdlichen Lust,
doch bin ich mir trotzdem der Verantwortung bewußt

gegenüber dem Wild, das zur „Ernte“ reift,
man niemals zur Büchse, zur Flinte greift,
wenn das Wild,das ganzjährig wurde gepflegt
man nicht mit einem erlösenden Schuß erlegt.

So bleibt der Zeigefinger manchmal auch grade,
damit man nicht Wild noch dem Waidmann schade.
Bin Jäger – nicht Schießer auch wenn man vermeint
der Grünrock sei weder Natur- noch Tierfreund!

Donnerstag, 17. Februar 2011

Der Freiheit verlustig

Eingesperrt hinter eisernen Gittern
wird niemand mehr vor seiner Stimme zittern
und sein Gebrüll ist majestätisch nicht.
Nur Wut und Trauer zeichnen sein Gesicht.

Die offene Savanne war einst sein Revier,
nun sitzt er eingepfercht in einem Käfig hier,
beraubt der Würde, die die Freiheit ihm verlieh,
ein Schauobjekt wie domestiziertesVieh.

Er kann für Freiheit nicht mehr streiten:
zu eng sind seine Käfigseiten.
So klagt er an mit starrem Blick.
Die, die dies taten starren nur zurück!

Abschied auf ewig

Weine nicht – tut auch der Abschied bitter leid,
ein salziger Tränenstrom zerstört
das Glück, das nur uns beiden hat gehört,
geliehen einst auf eine viel zu kurze Zeit.

Verkrampfe nicht in einer engen Brust,
oh, Herz, sei stark im Abschiedsweh,
nicht wird es sein, daß ich dich jemals wiederseh.
Die Hoffnung stirbt und mit ihr alle Lebenslust.

Nie mehr erfreut dein Lächeln mein Gemüt.
Nie mehr werd ich den Sternenblick genießen.
Nichts hält die Tränen auf, sie fließen
und tropfen auf die welke Rose, die so früh verblüht!

Mittwoch, 16. Februar 2011

Ganz schwarz...

Es trug, so hat man mir berichtet,
man kürzlich einen Mann zu Grabe.
Der letzte Wunsch: der Sarg beschichtet
mit Zink von innen ausgeschlagen,
daß er vor Würmern Ruhe habe.

Er glaubt im Ernst er könnte mal,
ganz unversehrt erstehen
und eines tags zu Dunnemal
die Welt wohl wieder sehen.

Da hat dann die Bakterienschar
ganz lauthals aufgelacht,
und ihm, das war ihm nur nicht klar
durch sein Kalkül ´nen Strich gemacht.

Was die Natur nicht will erhalten
und wieder in den Kreislauf geht,
das kann der Mensch auch nicht behalten,
fürs Tricksen ist ´s im Tod zu spät!

Biber

Der Biber, bei uns längst vertrieben,
weil er die Bäche, Flüßchen staut
und so die Äcker und auch Wiesen
durch fluten einfach nur versaut,
fand Leute, die ihn trotzdem lieben.

Zwar galt er früher schon als Schatz,
doch nicht lebendig wie man denkt
nein, eher tot und aufgehängt
an Mänteln mit viel Pelzbesatz.

Er starb dahin – was niemand reute
besonders nicht die Bauernschaft
und ein Erholen aus eigner Kraft,
geschah so nicht, was diese freute.

Nun siedelt man ihn wieder an
woanders und im Lippetal
und schaut als Tierschützer erstmal,
ob dies auf Dauer gut gehen kann.

Ein Tier mit so ´nem breiten Schwanz
zudem mit dichtem, dicken Pelz,
mit dem Gebiß aus hartem Schmelz
verschwindet eben niemals ganz!

Dienstag, 15. Februar 2011

Ehrlich zu sich selbst?

Wer bin ich nun in Wirklichkeit?
Die Frage stellt sich ein.
Als Suchender dazu bereit,
müßt ich doch fündig sein!

Allein die Antwort ist versperrt,
verschlossen dunkel im Verlies.
Sie bleibt ´s so lang mein Leben währt,
weil ich Befreiung nie zuließ.

Wer sucht, was er nicht finden will
hat einen guten Grund dafür,
der had´re nicht – und schweige still,
sonst öffnet ungewollt sich jene dunkle Tür.

Montag, 14. Februar 2011

Wennn die Welt in Scherben geht

Trage nicht der Trauer Schwärze,
wenn man deine Wälder schlägt
weil in deinem großen Herze
Hoffnung ist, die das erträgt.

Weine nicht um deine Meere,
die man heute überfischt;
ist in Bälde große Leere
ist dein Grund wie aufgewischt.

Schrei nicht, wenn man deine Kruste
anbohrt, sprengt und Löcher reißt,
Schätze plündert und bewußte
Schäden einfach von sich weißt.

Halte deinen Zorn zurück,
wenn das Gift Gewässer trübt
und dein Boden Stück für Stück
unfruchtbar im Wind zerstiebt.

Lächle weiter, schöne Welt,
ertrag der Menschen Unvernunft!
Wenn die Erd´ in Scherben fällt,
fällt mit dir der Menscheit Zukunft!

Wennn die Welt in Scherben geht


Trage nicht der Trauer Schwärze,
wenn man deine Wälder schlägt
weil in deinem großen Herze
Hoffnung ist, die das erträgt.

Weine nicht um deine Meere,
die man heute überfischt;
ist in Bälde große Leere
ist dein Grund wie aufgewischt.

Schren nicht, wenn man deine Kruste
anbohrt, sprengt und Löcher reißt,
Schätze plündert und bewußte
Schäden einfach von sich weißt.

Halte deinen Zorn zurück,
wenn das Gift Gewässer trübt
und dein Boden Stück für Stück
unfruchtbar im Wind zerstiebt.

Lächle weiter, schöne Welt,
ertrag der Menschen Unvernunft!
Wenn die Erd´ in Scherben fällt,
fällt mit dir der Menscheit Zukunft!

Sonntag, 13. Februar 2011

Das Wort

Das Wort ist nicht was im Winde verweht
Das den Lauschenden nicht erreicht
Das gesprochen sofort erstirbt
Das im Nichts verschwindet unwiederbringlich

Das Wort ist nicht eine Welle die verebbt
Das das Herz nicht bewegt
Das wie Nebel sich flüchtet
Das wie ein Phantom aus der Götterwelt ist

Das Wort ist nicht eine Reihung von Vokalen und Konsonanten
Das der ständigen Korrektur unterliegt
Das ist es nicht – ein Fehler behaftetes Wesen
Das lallend dem Verwirrten entspringt

Wenn das alles ist nicht - das Wort
Welches Wesen haftet ihm dann an?

Das Wort ist das Schwert der Unterdrückten
Das Wort ist das Brot der Armen
Das Wort ist der Ausgangspunkt des Gedankens
Das Wort ist die Kraft der Schöpfung
AM ANFANG WAR DAS WORT

Samstag, 12. Februar 2011

Valentinstag

Manche Menschen sind der Ansicht, daß es Tage gibt, die man unbedingt abschaffen sollte.
Als Beispiel nennen sie den Montag, weil da in den meisten Fällen für viele Menschen das Fünf bzw. Sechs-Tagerennen beginnt, was man nicht immer so prickelnd empfindet. Aber eine Woche, die nicht anfängt kann auch nicht enden. Insofern sind die Überlegungen zur Abschaffung des Montags völlig daneben.
Dafür erfindet man einfach Tage, teils weil man sie als Feiertage für das Sich-Herum-Drücken vor der Arbeit sehr praktisch findet, teils aber auch, weil der Mensch ein beschränktes Erinnerungsvermögen hat und hin und wieder einen Anstoß zum Beispiel zur Dankbarkeit oder zum Wachrütteln braucht.
So gibt es den Muttertag, an dem man der Fürsorge und Leistung der Mütter gedenkt und sie besonders ehrt. Das ist unabdingbar, denn 364 Tage im Jahr wird diese bedauernswerte Spezies nur herum gescheucht und ausgenutzt. Ebenso hat man den Vatertag nicht vergessen. Praktischer Weise fällt der schon auf den Himmelfahrtstag, um damit gleich deutlich zu machen, daß dies unbedingt auch ein f r e i e r Tag zu sein hat. Zynische Menschen behaupten allerdings der Tag sei so gewählt worden, weil sich die Familie wünschte, der Alte führe zum Himmel ( ich bin nicht dieser Meinung, denn dann wünschte man ihn sich eher zur Hölle... aber wer fragt mich denn!)
Inzwischen gibt es eine Inflation von besonderen Gedenktagen. Der Platz reicht nicht aus sie alle aufzuzählen. Ansatzweise sollen hier nur einige erwähnt werden, damit der geneigte Leser erkennt, wovon ich spreche. Da gibt es den Tag des Kindes (einsehbar), den Tag des Hundes, Weltspartag, den Aidstag, den Tag des Bieres, so jetzt reicht ´s den Tag...
Ich hatte doch versprochen nicht weiter auszuführen. Ende ich also bei dem Buchstaben „V“
für Valentinstag.
Eine Erfindung der Neuzeit? Mitnichten! Da gab es vor langer, langer Zeit einen Bischof VALENTIN von Terni, der hatte den 14. Februar in die Liturgie der kath. Kirche eingeführt als Ankunft Jesu als Himmlischer Bräutigam. Da dies Datum wohl etwas willkürlich erschien, hat man es 1970 (erst) aus der Lithurgie gestrichen und durch das Gedenken an den Todestag des hl. Kyrill ersetzt. Offenbar war dem des Gedenkens, zumindest in Deutschland nicht genug. Er verewigte sich mit dem bekannten, verheerend Sturm über das gottlose Nordrhein-Westfalen.
Aber zurück zum Valentinstag, nachdem wir den Ursprung erforscht haben. In den USA haben sie aus diesem Tag nun den Tag der Liebenden gemacht. Jawohl gemacht. Clevere Floristen waren der Meinung, dass an einem solchen Tag die Liebespaare ob alt oder jung sich ihrer Liebe bekennen sollten. Laßt Blumen sprechen. Und so geschah es. Da konnte
die Süßwarenindustrie nicht abseits stehen. Man kreierte süße Herzen, die Verpackungsindustrie und die Kitschwarenhersteller zogen schleunigst nach. Liebe allenthalben. Überall Blumengeschenke, Herzen, Herzen und nochmals Herzen. Man munkelt, daß sogar an diesem Tage dem Freund des Menschen, dem Hund, gekochte Rinderherzen serviert werden. Soviel Herzlichkeit konnten die USA alleine nicht verkraften. Die Herzlichkeit schwappte auf Europa über und so wurde zuerst in der Stadt der Abrechnung, in Nürnberg, 1950 der erste Valentinsball, also damit der erste Deutsche Valentinstag gefeiert.
Und weil wir hier in Deutschland offen für alles Fremde sind, was viele sehr erstaunen mag,
verbreitete sich dieser Tag über das ganze Land... über das ganze? Nicht über das ganze, das Jetzige. Bei unseren Brüdern und Schwestern im anderen Teil Deutschlands, heute neue Bundesländer, war Mangel an Schnittblumen und weil das so war, kaschierte man dies mit der politischen Parole dem Klassenfeind nicht alles nachzumachen. Liebe unter einander aber gab es dort selbstverständlich auch. Und wenn man manchen ostdeutschen Landsleuten glauben schenken kann – und wenigstens das sollte man ihnen schenken – sogar mehr als in der BRD.
So liebt denn wohl – an diesem schönen Valentinstag!

Freitag, 11. Februar 2011

Goethes Wasserglas

Er sagte es auf seine Weise
durch ein Geschenk von einer
Weimar-Reise.
Ein Wasserglas – Replik,
aus dem der Meister sich gelabt,
gedacht für mich, der ich fürwahr
nicht so begabt
wie der verehrte Dichterfürst.
Er sagte nicht: „dass Du es wirst,“
er hat dies auch niemals gedacht.
Er wußte einfach nur, daß dies
Geschenk mir Freude macht.

So ist es denn, mein lieber Sohn:
die Klarheit dieses Glas´s verleiht
mir einfach Inspiration.
Nicht für das Versmaß – fürs Erkennen,
ich darf es Vaterliebe nennen,
die dies Gefäß seitdem umrankt.
In Liebe dies Gedicht –
und sei bedankt!

Unvergesslich...

In dem liebenden Begegnen
einer köstlich blauen Stunde
Sterne dir vom Himmel regnen
Erde dreht sich rund ins Runde

In dem liebenden Vergessen
lustvoll toller heit´rer Nacht
bist du eins mit jenem Wesen,
das dir dieses Glück gebracht

In dem liebenden Verschweigen
der intimen Zweisamkeit
bleibt ´s Geheimnis von den beiden,
Fesseln, die niemand befreit

Liebe die die Liebe findet
ist ein göttliches Geschenk,
das ein Leben lang verbindet.
Treulos der, der ´s nicht bedenkt.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Alles in allem

Der ewige Geist hat Heimat in uns allen
Er fängt auch jene auf die scheinbar tief gefallen
Er ist es dessen Schöpfergeist uns auf die Erde brachte
Der uns in Höhen oder Tiefen führt ganz sachte
Der unsere Seelenlage kennt und auch ergründet
Und sorgt daß unsere Seele Gerechtigkeit zum Zeitenende findet.


So mag auch ich dem eitlen Wahn erliegen
abseits jenes Geistes mich als Wissender zu wiegen
daß nur mein körperhaftes irdisch Wesen
mein Dasein sei als das einzig auserlesen
wird mir dereinst dem Irrenden zuteil
des ewigen Geistes allumfassend Heil

Als geistgeschöpftes irdisch fleischlich Leben
Das mir verliehen nur auf kurze Zeit gegeben
Bin ich verwoben allem Geist verbunden
Von Anbeginn bis zu dem Ende aller Stunden!

Mittwoch, 9. Februar 2011

Zwischenzeitlich

Die Sonne hat am Schnee geleckt
Gar gierig war ihr Tun
So hat sie alles aufgeschleckt
Und was verbleibt uns nun?

Noch ohne Blatt sind Baum und Strauch
Die Wiesen sind nicht saftig grün
Und über kahlen Feldern auch
Sieht man nur hungrig Krähen ziehn.

Die Sonne lacht ein: "Wartetnur“
Hinaus auf Stadt und Land
„Schon bald erwachet die Natur
Drauf geb ich euch die Hand“

Sie treibt den Winter vor sich her
Doch der will längst nicht weichen
Er legt sich wieder einmal quer
Mit Kälte, Eis und ihresgleichen.

So hat wohl alles seine Zeit
Will mit Geduld ertragen sein
Und ist es wirklich dann soweit
Stellt sich von selbst der Frühling ein.

Dienstag, 8. Februar 2011

Schwalben und Touristen

Schwalben unter Dächer fliegen
Wollen dort die Mücken kriegen
Denn die sind der Schwalben Speise
Kraft für deren große Reise

Wenn der Winter vor der Tür
Bleiben sie nicht länger hier
Sind wie andere Touristen
Die im Süden sich einnisten

Und zur Freude und Entzücken
Geben die dort ihre Mücken
Die sie mal gespart zu Haus
Für ein wenig Sonne aus

Doch zum Unterschied zu Schwalben
Sieht Touristen man als Alben
Die ins Gastland eingedrungen
...ganz so wie die Alten sungen

Im Parlament

Sie sitzen da im Parlament
Gelangweilt hinter Zeitungsseiten
Sie haben keine Lust zu streiten
Vermutlich sind sie eingepennt

Ein Redner kämpft mit Mikrofonen
Dann liest er eintönig vom Blatt
Hört jemand zu was er zu sagen hat?
Er fragt sich selbst – wird es sich lohnen

Die Sitze rechts und links sind leer
Vereinzelt sitzt wer halb verloren
Die von Parteien auserkoren
Haben keine Lust wohl mehr

Und das Volk das sie vertreten
Rätselt was das Ganze soll
Hat auch längst die Schnauze voll
Politiker sind ungebeten

Sitzen da im Parlament
So sie überhaupt erscheinen
Übers Desinteresse greinen
Wen wundert ´s daß sie keiner kennt

Nächste Wahl ist angesagt
Die Beteiligung wird mäßig
Und so sag ich ganz gehässig:
Wer hat uns denn auch gefragt!

Montag, 7. Februar 2011

Demut kann nicht schaden

Demut sei was Menschen zieret
Hochmut kommt oft vor dem Fall
Freunde man sehr schnell verlieret
Falscher Stolz bringt dich zu Fall

Mußt dich nicht zu sehr erheben
Über allen stehen wollen,
denn es lehrt dich schnell das Leben
wird von dir Tribut dann zollen.

Demut sei des Menschen Zier
Keiner dünke sich als besser
Schnell verschrien bist du hier
Sonst als elender Beckmesser!

Freitag, 4. Februar 2011

Warum ist das so?

Ein Opossum schielt uns an.
Alle Welt spielt gleich verrückt
und ich frage mich seit wann
so ein Rattentier entzückt?

Sind die Augen fehlgestellt
Sagen wir beim Menschenkind
wie blöd blickt das in die Welt.
Nichts gibt’s was man schön dran find!

Doch bei Tieren so in Gänze,
wenn sie nur recht plüschig sind,
ob lange oder kurze Schwänze
man sie recht erbaulich find.

Staunend fragt ein Tierfreund-Kenner,
warum dies nun mal so ist.
Neidisch blicken manche Männer
weil man (frau) mit anderem Maßstab mißt

Dein Freund der Schlaf

Wenn die Nacht hernieder sinkt
Schlaf des Alltags Unbill endet
Deine Seele Nektar trinkt,
das der Morpheus ihr gesendet.

Stille ist ´s, die dich umgibt
Sorgen sind wie weggefegt.
Egal, ob du gehaßt, geliebt
im Bewußten nichts sich regt.

Dennoch toben Blitzgewitter,
die im Unbewußten ringen.
Träume, die als Weiße Ritter
deiner Seele Ruhe bringen.

Wenn die Nacht hernieder sinkt
Schlaf des Alltags Unbill endet
doch ein neuer Tag dir bringt
Kraft, die dir der Schlaf gespendet!

Donnerstag, 3. Februar 2011

Was passiert...?

Ein Huhn, das täglich gackerte
weil ´s sich beim Legen abrackerte,
war einfach nicht mehr zu bereit.
Es hat verweigert sich und streikt.

Das war in meinen Augen dumm,
der Bauer nahm das nämlich krumm
und wollt nicht eingehen auf sein Klagen,
hat ihm den Sturkopf abgeschlagen.

Ein Huhn, das nur noch fraß und schlief,
war einfach nicht mehr produktiv!
Dies Drama trübt mir den Verstand,
denn ich bin auch im Ruhestand.

Sollt ich zur Arbeit mich bewegen
und wieder „gold´ne Eier“ legen?
Man kann das so ..und so betrachten:
kommt erst das Rupfen, dann das Schlachten?

Mittwoch, 2. Februar 2011

Welt der Lüge

Schlaf ein mein Kind
Schlaf ein geschwind
Wirst von Engeln bewacht
Bis vorüber die Nacht


Du wirst umsorgt und gehegt
Man zur Ruhe dich legt
Satt und zufrieden
Ist Glück dir beschieden

Schlaf ein mein Kind
Schlaf ein geschwind
Wirst Obdach schon finden
Unter Brücken und Linden


Du gehörst uns nicht zu
Streun nicht rum und gib Ruh
Such dir ein Quartier
Aber bitte nicht hier

Schlaf ein mein Kind
Schlaf ein geschwind
Krieg ist im Land
Wird alles verbrannt


Du schreist – du bist wund
Niemand hört deine Kund
Tod und Verderben
Mußt Hungers wohl sterben

Schlaf ein mein Kind
Schlaf ein geschwind
Die dunkle Gestalt
Sie tut dir Gewalt


Was soll dein Gejammer, dein Klagen
Niemand wird je nach dir fragen
Warum soll uns das bewegen
Wir wollen in Ruh weiter leben

Schlaf ein mein Kind
Es raunt dir der Wind
Engel sind davon geflogen
Ich habe dich einfach nur belogen

Dienstag, 1. Februar 2011

Fledermäuse unter sich

Eine Hufeisennase-Fledermaus
traf ihre Base „Pipistrellus“.
Die lachte: „ wie siehst du denn aus?,
meine Liebste erwarte von mir keinen Kuß!“

Die Hufeneisennase war entsetzt,
als Nachttier kannte sie keinen Spiegel,
Pipistrellus hatte sie sehr verletzt,
so schwor sie Vergeltung mit Brief und Siegel.

Sie flog zur Freundin „Barbastella“
Bekannter als Mops-Fledermaus,
die wohnte in einem feuchten Keller,
doch sah sie auch nicht hübscher aus.

Die klagte, sie hätte Besuch zuvor,
der hätte ihr gar nicht gepaßt,
so ´n freches Biest wie das Kleine Mausohr
wär ihr eigenes Aussehen verhaßt.

Da wenig zu trösten in diesem Falle,
beschloß man sich auch nicht mehr zu schämen,
denn offenbar Fledermäuse alle
scheinen sich über ihr Abbild zu grämen!

Die Seelenräuber

In einem Schloß, das unbewohnt,
da spukt ´s um Mitternacht.
Ein böser Geist dort drinnen wohnt
und über das Gebäude wacht.

Er schickt des nachts Vampire aus
im Orte zu erkunden,
ob irgendwo ein Totenhaus
und hat man eins gefunden,

dann packen sie die armen Seelen,
tragen sie im Flug davon.
Der Geist befahl, sie ihm zu stehlen
und der erwartet sie auch schon.

Durch leere, finstre Fensterhöhlen
bringt man sie zu ihm hin.
Da hilft kein Wimmern, stöhnen
Und auch das Klagen bringt kein ´Sinn!

Vom Bösen Geist gefangen,
macht er sie untertan,
an Ketten aufgehangen
geistern sie dort fortan.

Da herrscht ein Poltern, Klirren
Zu jeder Geisterstunde,
wenn arme Seelen irren
durchs Schloß – so Rund´ um Runde.

Der Uhu krächzt, da Käuzchen schreit,
die Turmuhr schlägt einmal
und wie von diesem Spuk befreit
herrscht eisig´ Stille im Schloßsaal.

Was Sehnsucht bedeutet

Sehnsucht ist es, die uns treibt,
nicht das Hier und so wie Jetzt,
alles ändern, nichts was bleibt,
ist ´s was uns durchs leben hetzt.

Sehnsucht – inständig Verlangen,
Weg zur Unzufriedenheit,
alles was man möchte´ erlangen
liegt in einer anderen Zeit.

Sehnsucht kann man niemals stillen.
Immer stellt sich sehnen ein
und besiegt auch starken Willen.
„Sehnsucht“ schließt auch „Sucht“ mit ein!