Mittwoch, 31. Dezember 2014

Das große Dilemma


Der Mensch ist ein gar seltsam Wesen,
zwar kann er schreiben, rechnen, lesen,
doch tief im Innern sitzt ein Kern,
der hält ihn vom Sozialen fern.

Und dieser Kern kennt kein Gewissen,
auf Ethik wird schon lang gesch...,
denn als der Mensch im Urwald hauste,
im Laufschritt durch die Steppe brauste,
da ging es nur ums Überleben.
Das hat Natur ihm mitgegeben!

Dann legte sich Verstand darüber,
doch ist der Kern noch nicht hinüber.
Der wühlt sich frei, verdrängt den Geist,
den man inzwischen göttlich heißt.

Und so entsteht im Zeitensprung
die nahe Götterdämmerung.
Der Mensch erfährt es leider täglich,
daß GEIST und er sind unverträglich

Sonntag, 28. Dezember 2014

Das Ende des Jahres 2014


Das Jahr hat wenig noch zu bieten.
Zwei Tage noch, dann ist ´s Vergangenheit.
Ganz allgemein zog die gesamte Menschheit Nieten,
hat sich von ihrem Unglück nicht befreit.

Ein Flüchtlingsstrom ergoß sich in die Welt
von Armut, Krieg und Despotie gespeist,
Uneinigkeit und Ignoranz am Fließen ihn erhält.
so werden Kultur und Länder ausgelöscht, verwaist.

Du altes Jahr, hast große Last gebracht.
Sei friedlich nun in deinen letzten Stunden.
Das Buch, von dir geschrieben, wird nun zugemacht,
dein Abschied als Erleichterung empfunden!

Freitag, 26. Dezember 2014

Nachwehen


Schon der zweite Weihnachtstag
läßt die Feierlichkeit abklingen.
Nur ganz vereinzelt hört man
fromme Lieder singen.
Der Alltag beginnt mit dem zwölfer
Glockenschlag.

Der Hauch von Weihnacht ist verweht.
Nun wird auch der Weihnachtsbaum verbannt.
Streng Gläubige werden daran erkannt,
daß bis zum Königstag er in den Stuben steht.

Auch die Krippe packt man wieder ein,
mit heiliger Familie, Schafen , Ochsen.
Nur bei den griechisch Orthodoxen
setzt Weihnachten im neuen Jahr jetzt ein.

So ist der Glaube auch den Zeiten unterworfen,
wie Religionen auch dem Zufall unterliegen.
So lang´ sie nicht mit Mord und Kriegen
verbunden sind gibt’s in der Welt noch Hoffen!




Montag, 22. Dezember 2014

her mit der Wünsche(l)-Rute


Ganz Deutschland wünscht sich weiße Weihnacht,
des Diamantstaubs weiße Pracht.
Fürs Auge Puderzuckerguß
und für Gemütlichkeit Genuß.
„So seid ihr“ – der St. Peter höhnt,
„mit nichts zufrieden und verwöhnt.
Wollt Regen nicht, nur Sonnenstrahlen,
ihr möchtet euch das Wetter malen,
am liebsten auch den schönen Winter,
verzogen seid ihr wie die Kinder.
Erfreut Euch am gemäßt ´gen Klima,
ihr lebt hier sicher und auch prima!“

Das also wa r ´s


Und wieder hat die Weihnachtsmaus
die Plätzchen weg geknabbert!
Geschmeckt hat ´s ihr, denn es sieht aus
als wenn das Krümelmonster sabbert!

Nicht zu verstehen ist ´s jedoch,
die Dose hat kein winzig Loch,
verschlossen ist der Deckel auch.
Ich rätsel, stehe auf dem Schlauch!

Doch wie ich so ins Bett mich schleich´
da kommt mir die Erkenntnis gleich:
Wer niemals Keks im Bette aß,
weiß nicht wie Krümel pieksen –
das also war ´s!

Sonntag, 21. Dezember 2014

Adventskranz-Brände


Man fragt sich, ist es das wohl wert,
wenn man die Schreckensnachricht erfährt:
die Wohnungsbrände häufen sich,
die Schicksale sind fürchterlich.
Es brennen Häuser, Wohnungen, Heime
das Gas CO erstickt im Keime
die Bewohner Mensch und Tier
nicht wert ist´s, daß durch Vergeßlichkeit man
Heim und Leben verlier.
Es brennen die Kerzen am Kranze nieder,
vergessen sind sie, nachdem die Lieder
der Weihnachtstimmung sind verklungen!
Die Flammen lodern...für immer ausgesungen!
Gebt acht, ihr Lieben und Nachbarn mein,
es sollte vor Weihnacht kein Unglück mehr sein!
Gönnt Wehrleuten Ruhe und dem Florian,
löscht Kerzen rechtzeitig und zündet nichts an!

Samstag, 20. Dezember 2014

Nichts hilft


Den Weg, den man alleine geht,
wenn kalter Hauch ums Herze weht,
weh, wer sich sträubt in Unwilligkeit,
zu seinem letzten Abschied nicht bereit!

Zähes Beharren, halten, klammern,
nicht Tränenfluten, nicht das Jammern
hält je vom letzten, ernsten Schritt
hinaus ins Totenreich zurück!

Das Erdendasein ist nur eine Illusion,
denn von Geburt ist man zum Tode schon
verurteilt. Man lebt hier seine Zeit nur ab,
ein Experiment – das Zwischenspiel von
der Geburt bis in das Grab!

Freitag, 19. Dezember 2014

Frauenlob


Als ein kostbares Gefäß, als ein zerbrechlich Gral,
so nimm sie hin Geliebte, Frau und Mutter.
sie ist der Lebensquell und Hüterin zumal,
als eine Perle glänzend in Perlmutter.

Mit Zartheit ihrer Fürsorge und Liebe
hüllt sie die Herzen und Gemüter ein
ihr Schöngeist weckt die wohligsten Gefühle
der Sehnsucht ihr stets nah zu sein.

Das Streicheln ihrer Hände sowie der Stimme Samt
wie dringt es tief und friedvoll ein in unsere Seele
als Lebens wahres und einzigartig Unterpfand,
damit das Gute, Schöne und Liebe niemals fehle!

Gefühle


Gefühle sind dem Menschen eigen,
er kann sie verstecken auch offen zeigen.
sie sind von ihm ein Teil des Teils
vom Gutsein oder des Gegenteils.
In jedem Fall sind sie Mixtur,
niemals gibt ´s von dem Einen nur.
auch wenn man Gefühle noch so trimmt,
werden sie durch die Situation bestimmt.
Drum sage nie das Wörtchen „Nie“:
geht ´s um Gefühle, durchlebe sie!

Am Ende wird alles ganz anders entschieden

(für tiergeschichten.de)

Ein Eisbär und ein Braunbär stritten
um die Wette:
wär das schönste und das wärmste
Fell wohl hätte.
Doch Einigung kam nicht zu Stande –
sie starben den Jagdtod,
das war eine Schande!
Das Eisbärfell liegt nun vor dem Kamin
der Kopf von dem Braunbär hängt
über ihm.
So lehrreich ist es, wenn zwei sich streiten,
wird es nur einem Dritten Freude bereiten!
Ob weiß, ob braun, ob schwarz oder gelb
die Welt,
es gibt immer Dritte, denen davon rein
gar nichts gefällt!

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Keine guten Ideen


Die Spannung steigt jetzt unermeßlich.
„Mann“ fragt sich, ob sie wieder häßlich,
die Krawatte unterm Baum
und Unterhosen, die ein Traum!

„Frau“ hingegen freut sich sehr,
denn Pfanne, Kochtopf zeigen mehr
und mehr des Mannes Fantasie,
so einfallsreich war er noch nie!

Und Herbert – fast erwachs´ner Sohn,
freut sich auf dies Geschenk auch schon:
statt Tablet oder Phone, das smart,
MONOPOLIE, das er nicht hat!

Die Freude unter Nordmann-Tanne
ist so groß als göß man eine Kanne
Öl in all die Freudenfeuer.
Große Freude – ungeheuer!

Ersatz-Tiere

(für tiergeschichten.de)

Der Tierschutz hat sich durchgesetzt,
kein Esel*, Pferd wird mehr gehetzt,
seit Traktor, neuerdings Roboter
die Ackerarbeit tun. Auch Schotter
wird auf den LKW verladen...
und dies geschieht, um nicht zu schaden
der oft gequälten Kreatur**
Bald reitet man auf Dummies nur.
Ja, auch der Mensch, man ist entsetzt,
wird mehr und mehr durch sie ersetzt!
Im Wissenschaftsverbund geschah
diese bereits mit ATHENA***
Auch sehe ich ein stark Bemühen
das Basteln an Robotronic-Kühen.
Wer in Lasagne Schrauben findet,
weiß, daß auch dieses wohlbegründet!

*schön wär ´s ja..sh. Spiegelbericht vom 17.12.2014
** ist halt wirtschaftlicher
*** in Deutschland u. USA entwickelter menschen-
ähnlicher Roboter

Dienstag, 16. Dezember 2014

Stille Stunde 2

Ruhig ist es. Der Abend trug den Lärm davon.
Ein schwerer Mond erklimmt gerade seinen Thron
begrüßt durch einzelnes Sternefunkeln.
Ein Wolkenspiel versucht das Mondlicht abzudunkeln.

Ich sitz am Fenster. In mir ruht Betriebsamkeit.
Vor innerem Auge läuft ein Erinnerungsfilm
der Jugendzeit.
Es ist die Wehmut, die mir diese stille Stunde schenkt,
wenngleich mit Goldlamé verschönt, wenn man ´s bedenkt.

Und ruhig ist ´s, denn die Gedankenflut strömt leise.
Die Bilder überlagern sich auf wunderbare Weise,
indes die Wolkenwand den Mond ins Unsichtbare schickt,
sandt´ mir die Stille Stunde einen Traum, denn ich bin eingenickt!

Montag, 15. Dezember 2014

Arbeitsscheu

(für tiergeschichten.de)

Der Grünspecht hämmert nicht am Baum
das wäre ihm nicht angenehm
sucht auf den Wiesen seine Nahrung
erfolgreich ist es und bequem!
So muß man sich auch gar nicht wundern
wenn man ihn in den Gärten sieht,
wo er aus feuchter Erd´ und Rasen
Maden und Würmer aus ihnen zieht.
schön anzusehen ist sein Gefieder,
grün sind die Flügel und das Köpfen blau
mich dünkt, daß unter Spechten ist
der Grünling ganz besonders schlau!
Nicht werkelt er wie andere Spechte
an hartem und dem toten Holz
er scheut die Arbeit , ich vermute,
dazu ist er dann wohl zu stolz!

Wintergedanken



Es stehen in voller Blütenpracht
noch Herbstastern, und über Nacht
der leichte Frost hat ihnen nichts getan,
die Lust am Leben sieht man ihnen an.

Vorbild sind sie allen, denn fürs Leben
werden sie jenen Antrieb geben,
die in den Lebenswinter- Phasen
sich nicht mutlos hängen lassen!

Seht, solche Beharrlichkeit im späten Jahr,
ein blühend Leben noch, in Schönheit gar,
vertreibt Gedanken an das Abschied nehmen,
bewirkt das Herz, sich nach der Lust zu sehnen.

Sonntag, 14. Dezember 2014

Verdient? Womit?



Ich frag´ mich wieviel Weisheit wohl
in meinen Versen steckt?
Die hohe Zahl der Leser heute
hat mich denn doch erschreckt.
Erschreckt? Ich sollt ´ vor Freude
hüpfen!
Seh´ mich in das Gewand des Hochmuts
schlüpfen.
doch zieht mich rasch zum Boden hin
Erkenntnis, daß ich nicht der bin,
der als ein Dichter, Literat
sich einen Platz erworben hat!
Empfehl´ somit das weiterlesen
von Dichtern, die ich gern gewesen!

allein vor einer Stunde 527.811 klicks auf Gedichte-Oase
für mich registriert. Es gibt wohl viele einsame Menschen!
14.12.2014

Das Paradies der Poesie


Schließ sie in deinem Herzen ein,
die Poesie. Sie ist das Spieglein
an der Wand.
Sie offenbart das Gute in dem SEIN,
Verborgenes, das man plötzlich wiederfand.

Das Schöne, Gute, das Vertraute –
zu oft wird dies vor dir versteckt
durch wirre Hektik und das laute
Geschrei von Lügen zugedeckt.

Wie sanft und friedlich schöne Worte
geboren in der Poesie.
Sie weisen hin auf bess´re Orte,
dort hört man grob Brutales nie!

Wozu das Ganze?


Nun brennt das Wachslicht Nummer drei.
Die Kerzen flackern vor sich hin.
Für den, der glaubt, ergibt ´s noch Sinn.
Weiß wer, was dies für andere sei?

Da wird gebastelt und geschmückt
aus unverstandener Tradition,
befreit von enger Vorschrift der Religion
wird diese von den Atheisten in den
Lebenskreis gerückt.

Derweil brennt auch die dritte Kerze nieder.
Bigotte Gläubige und die von Herzen fromm:
adveniat – daß wer gestorben, wieder komm,
das spiegelt sich in keinem wirklich wider!

(eine Frage zum dritten Advent)

Samstag, 13. Dezember 2014

WEINNACHT

(ganz richtig gelesen)

Weihnachten – die Zeit der Gaben
für die, die schon alles haben.
In den Geschäften herrscht die Fülle,
dieses Fest dient nur als Hülle:
all das Glitzern, all die Bräuche
nicht im Herzen, nein die Bäuche
gieren nach dem festlich Essen.
Menschen geben sich verfressen
und bei jeder Tafelschlacht
guter Wein sie glücklich macht.
Weihnacht – bist des Sinns beraubt,
weil man heut an WEIN-NACHT glaubt,
In der Tat, man könnte meinen
fehlt das „H“ ist es zum Weinen.

Bemoost

Bemoost

Ich liebe Moos begrünte Bänke
in der morbiden traurigen Verlassenheit,
die morschen Bretter, ich so denke,
flüstern mir von einst gelebter Zeit.

Ein Pärchen saß hier wild umschlungen
ein Wanderer fand Rast und Ruh
ein alter Mann verträumt in den Erinnerungen
hört munt´ren Vogelstimmen zu.

Die Moos begrünte Bank ist stummer
Zeuge nicht
sie gibt so Manches unfreiwillig preis
Ich habe dazu meine ganz besondere Sicht
und gut ist, daß niemand davon weiß!

Freitag, 12. Dezember 2014

Jede Wette



Der Schalk ist manchen angeboren,
ein breites Grinsen zementiert sich
zwischen ihren Ohren
man merkt ´s gleich am Gesichtsausdruck
der Schalk sitzt locker – und ruckzuck
springt der dem Opfer an den Hals.
Es überrascht es jedenfalls
und mit den dargebot´nen Streichen
gibt es für Spott auch kein Entweichen.
Das Grinsen ist des Schalkes Zwilling.
Ich wette darauf jeden Schilling!

So ein Aberglaube

(für tiergeschichten.de)

Die viel zu warme Witterung
hält die Insekten noch in Schwung.
Seit kurzem kurvt einsam, verlassen
´ne Fliege rum, die nicht zu fassen.
Sie ist gesittet, stört nicht den Schlaf,
weiß wohl daß sie dies niemals darf.
Doch nährt sie sich von Marmelade
am Frühstückstisch, das find´ ich schade,
schleppt sie Bakterien doch ein.
Ich schlag nach ihr – doch ernsthaft? Nein!
Schlägt man die letzte Fliege tot
verbreitet sich sofort Geldnot!
Andersherum bewirkt die Fliege,
daß ich ´ne Menge Geld bald kriege!

So ist es recht


Es schnarcht ein braver Ehemann
um nicht zu stören im Bett nebenan.
Fragt nicht nach vorgesetztem Fraß
„Ei, Liebling sag, was ist denn das?
Statt Fußball schaut er Herzkino
und Frau TV dann sowieso.
Läßt männerfeindlich sich berieseln
und wird nie mehr im Stehen pieseln.
In seinen Rechten eingeschränkt
fühlt er sich als ein Mensch gekränkt!
Schweigt still und schmollt total frustriert.
So wird man(n) nicht emanzipiert.
Die Frauen finden das nicht schlecht.
Ihr Kommentar: SO IST ES RECHT!

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Wer ist ´s?

(für tiergeschichten.de)

Ein Tier, das freitags hier bedichtet,
hat ´s Wochenende schon gesichtet.
Nicht weil ´s den Hals von der Giraffe,
auf Bäumen sitzt, wie mancher Affe,
mit feiner Nase riecht die Zeit –
nein diese Tier hat sich befreit
von allem Streß und Arbeit hier.
Die Rede ist von welchem Tier?

Antwort: das Faultier!

Ernst des Lebens



Der Ernst des Lebens lernt jetzt laufen.
Ich aber will derweil verschnaufen,
will in Gedichten nicht mehr schmollen,
Politiker tun doch was sie wollen!
*
So bleibt als Thema mir: Humor.
Fürwitzig schaut der schon hervor!
Doch wo beginnen – wie vollenden?
Ich kann es drehen, quetschen, wenden,
der Spaß bleibt, das ist meine Sicht,
im Hals mir stecken, einfach schlicht.
Schon fall ich wieder ins Palavern,
beginn´ vom Schlechten nur zu labern!
Mein guter Vorsatz war ein Witz,
Erkenntnis trifft mich wie ein Blitz!
*
Der geistreich, feinsinnige Humor
quillt nicht ganz einfach so hervor.
Man muß ihn launisch streicheln, kitzeln,
satanisch hinterhältig witzeln,
denn Schadenfreude erst entfacht,
daß jemand darüber herzlich lacht.
Der heutige Versuch war schal.
Vielleicht gelingt ´s das nächste Mal!

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Überraschungsgeschenk


Kramst in deinen Einkaufstaschen
heimlich aus, was drinnen steckt.
Willst mich sicher überraschen,
was in mir die Neugier weckt.

Du verläßt nun prompt das Zimmer,
Rascheln hinter zu-er Tür. Leise
wie bei Heimlichkeiten immer
summst du eine Weihnachtsweise.

Tür geht auf, du stehst vor mir
in einem Hauch von Negligé,
leider kann ich nichts dafür,
daß ich ´s als Geschenk nicht seh!

Ich dacht´ es wär´ die Bohrmaschin`,
wie schon lange ich erhoff´
alle Hoffnung nun dahin
für einen kleinen Fetzen Stoff!

reichlich?

unter allen giftigen ähren
wenn ein körnchen oder zwei
darunter wahrheit wären
wären dann für dich genug dabei?

die schlechteren tiere


sehen um nicht gesehen
zu werden
schweigen um nicht gehört
zu werden
gehorchen um nicht schuldig
zu werden
lügen um der wahrheit
willen
alles verdrehen damit es
gerade wird
handeln wie ein mensch
um nicht bestialisch zu sein
alle jene – ein gottesgeschenk
das den teufel schluchzen läßt!

Lehrreich

(für tiergeschichten.de)

Ein Bär, der gerne Honig schleckt,
hat ihn im hohlen Baum entdeckt.
Und er beginnt mit seinen Tatzen
ihn aus dem Hohlraum auszukratzen,
damit die süße Leckerei
für ihn bequem verfügbar sei!
Es übertönt zufried´nes Brummen
das Geräusch von Bienensummen.
Dann sticht ´s in Nase, Augen, Ohren
des Bären. Der sieht die Beute als verloren.
Es flieht im Schmerz der braune Bär,
die Bienen fliegen hinterher!
Von nun an wird der Lehrsatz stimmen:
WO HONIG IST DA SIND AUCH IMMEN!

Dienstag, 9. Dezember 2014

Flatterhaft



Die Fahne sich im Wind entfaltet,
sie ist ein flatterhaftig Ding.
So zeigt sich erst wie sie gestaltet,
ganz ähnlich geht’s dem Schmetterling.

Sich zeigen – Schönheit darzubieten,
wird oft mit Flatterhaftigkeit verbunden.
Manch Spießer würd ´s am liebsten sich verbitten.
In seinen Augen hat sie diese erst erfunden.

Langweilig wär ein ebenmäßig Gleiten
in dem die Lust dahingerafft.
Liebt man das wilde Lebensroß zu reiten,
dann ist man gerne auch mal flatterhaft!

Liebe Friede und Barmherzigkeit


Advent - die erste Kerze ist entzündet.
Wer glaubt, der hofft auf göttliches Geschehen,
das jedes Jahr durch Kerzenlicht verkündet.
So muß man schließlich Tradition verstehen.

Da mögen noch so viele Kerzen brennen,
wenn Liebe, Friede und Barmherzigkeit
die Menschheit von der frohen Botschaft trennen,
wenn sie zur höheren Einsicht nicht bereit.

Wie unwichtig doch das Licht der Kerzen,
man dekoriert, weil ´s im Kulturkreis alle tun.
Das wahre Licht entzündet man in seinem Herzen,
wenn Liebe, Friede und Barmherzigkeit dort ruhen!

Montag, 8. Dezember 2014

Varianten



Es stellt sich Schwermut oder Trauer ein,
so mancher Mensch fühlt sich allein,
von seinen Mitmenschen verlassen.
Hier heißt es für Kontakte Mut zu fassen.

Sich einsam fühlen, trotzdem nicht allein zu sein,
das ist fürwahr die größere Pein.
Man lebt nur i n sich, ist unverstanden,
der Hang zum Selbstmitleid ist hier vorhanden.

Sonntag, 7. Dezember 2014

Buch des Lebens



Nun liegt es vor dir dieses Buch,
in dem penibel jede Tat verwaltet,
ob sie mit Segen oder Fluch
das Miteinander hat gestaltet.

Mit roter Tinte ist geschrieben,
was gut geraten mit der Zeit
schwarz sind die meisten Zeilen
in dem Buch geblieben,
denn das Gewissen war zuweilen weit.

Und wenn das Buch geschlossen wird.
steht auf dem Einband gold geprägt,
was dieses Leben hat gelehrt:

Schön war es – denn man hat gelebt.

Freitag, 5. Dezember 2014

Das Recht der Menschenaffen

(für tiergeschichten.de)

Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten,
das für sich Menschenrechte reklamiert,
worüber man kann trefflich streiten,
ist letztlich folgendes passiert:

Da fechten Bürger für die Affen
und deren Recht auf Rights of Man,
obgleich die Mehrheit kann ´s nicht schaffen,
denn für Schwarze gilt nicht „yes we can“

Den Tieren wird das Lebensrecht zu teil,
das ist zwar auch humane Pflicht,
doch dieses Land wird niemals heil
beachtet man die Minderheiten nicht.

Grau


Nicht weiß – nicht schwarz
im Nebelhaften steckt
der Eminenz Verschlagenheit
oft im Naiven gut versteckt,
grau ist die Farbe heut´ger Zeit!

Sie legt sich dämpfend auf ´s Gemüt,
legt sich wie Mehltau um die Beere.
Das Grau die Stimmung niederzieht,
verwischt was sonst im Lichte wäre.

Grau steckt im Worte „grauenhaft“
und Grausamkeit ist ´s die verschreckt.
Das Grau gehörte abgeschafft!
Doch auch schwarz/weiß den Argwohn weckt!

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Klüger als gedacht

Wenn jemand eine „Meise“ hat,
meint man er hat nicht alle Latt´
am Zaun. Der Ornithologe nimmt
dies krumm,
denn Meisen sind durchaus nicht dumm!
Was sie lernen und erfahren
in ihren kurzen Lebensjahren
tradieren Meiseneltern schon
auf die nächste Generation.
Die Wissenschaft hat dies entdeckt,
was in den Meisenköpfen steckt.
Gar mancher Dummkopf muß sich schämen
und KOHLMEISEN sich zum Vorbild nehmen.

(für tiergeschichten.de)

Ironie mit Selbstbezug


Ach ich klage unverdrossen
über jene Zeitgenossen,
die mein dichterisch´ Genie
so verkennen und dann nie
sich in Lobreden ergehen.
Folge ist: mein Geist in Wehen
leidet schwer an dem Gebären
von Gedichten, die gut wären
und die Kritiker entzückten.
Leider sind ´s nur die verrückten
Kritiker, die all das Schlechte
sehen, das ich nicht sehen möchte!
Also lautet mein Beschluß:
ICH BIN DER EINZIGE KRITIKUS,
der sich selbst autorisiert
durch die lyrische Landschaft führt!
Wenn dieses jetzt ironisch scheint,
ganz recht, so war es auch gemeint!

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Politikwandel


Wandel – ist es Neubeginn, ist ´s Umkehr,
ein Weiterso mit Änderung die marginal?
Wem immer diese Wort entfährt meint eher
den Versuch mit Hinblick auf ein zweites Mal.

Der Wandel, häufig schon herbei geschworen,
ist ehrlich nur, wenn Umbruch ist gemeint.
Jedoch wer Umbruch predigt, hat bereits verloren
weil Umbruch in sich Unruhe vereint.

Und weil die Ruhe „erste Bürgerpflicht“,
benutzt das Wandel-Wort man nur als Pflaster.
Denn Neubeginn, das will der Bürger nicht,
das wäre Risiko und dieses haßt er.

Dienstag, 2. Dezember 2014

zwei fragen


hässliches pfeifen
ein feuerball
glühend streuen
tödliche splitter umher
wer hört noch den knall?
die toten nicht mehr
nur noch geschrei
verstümmelter körper

vorweg meine frage:

WOLLT IHR DAS?

und im nachhinein die frage:

HABT IHR DAS GEWOLLT?

Man muß nur damit anfangen

Besinnlichkeit – welch schönes Wort,
beschreibt ´s das Insichgehen und Besinnen.
Es nimmt die Hektik aus dem Alltag fort
sofern wir nicht nur reden sondern mit beginnen.

Und seltsam friedlich wirkt ´s auf das Gemüt.
Die Einkehr führet hin zu ungeahnter Sanftheit,
die eingeengt in jedem Herzen dennoch blüht
und auf Entfaltung hofft zur rechten Zeit!

Wintereinzug





Der Winter hat es geschafft. Ganz leise
schlich er sich ein in dieser Nacht.
Blies aus dem rauhen Osten her mit Macht
Eisfrost an Bäume, tonnenweise.

Der Schnee blieb aus –die weiße Pracht,
der Schrecken aller im Verkehr,
trieb sich woanders rum. Mehr
und mehr hat Klimawandel dies vollbracht.

Vermutlich wird’s in flacheren Regionen
auch keine „Weiße Weihnacht“ geben.
Mach einer möchte diese gern noch erleben,
sich mit wehmütigen Erinnerungen belohnen

Montag, 1. Dezember 2014

Gold wohin man schaut


Ein Blick aus dem Fenster in den Garten:
der Rasen ist mit Gold bedeckt
als wär das Rumpelstilzchen-Märchen
zum neuen Leben hier erweckt!
Man muß nicht länger drüber raten:

Der Ginkgo hat ´s sich überlegt,
war sein gelb-goldenes Blätterkleid
in der Dezembernacht so leid,
hat ´s vom Geäst hinab gefegt.

Die Kahlheit mag nicht konvenieren.
Er zahlt dem Spätherbst den Tribut,
trägt weder ein Toupet noch Hut,
wie Menschen, die den Haarausfall
kaschieren.