Dienstag, 31. März 2015

Feste feste feiern



Wie schön läßt sich celebrieren
weihevoll ein Kirchenfest.
Man kann selig sich verlieren,
wenn starker Glaube dies zuläßt.

Aber auch profane Feiern
dienen meist dem Glücklichsein
ob zu zweit, im flotten Dreiern
oder man schenkt selbst sich ein!

Schützenfest, Familienfeste, feste
feste feiern wir.
Für uns immer nur das Beste
und am besten mit Freibier!

Montag, 30. März 2015

Vergängliches kommt nicht vom Gehen


Am Rentner nagt der Zahn der Zeit
schädigt biber-scharf die Hüftgelenke,
daß er die Knie nicht auch verrenke
ist man zu Hilfsmitteln bereit.

Ein Rentnerporsche, ja das wär`
das Mittel dafür erste Wahl...
der müßt stante pede her
dann endete die Qual.

Doch zieht man das Bedauern an,
die Ärmsten können grade schleichen,
drum schiebt man ´s raus solang man ´s kann
und schämt sich Seinesgleichen.

Schaff mir ´nen echten Porsche an,
dann wird man mich dereinst beneiden
auch wenn ich nicht ein / aussteigen kann
dann schlaf ich drin und muß nicht leiden.

Vergänglichkeit kommt nicht vom Gehen
das trifft uns alle ziemlich hart.
Man kann es an der Meute sehen,
die Nordic Walking einstens tat.

Lenz mit Halsweh

Der nackte Knabe Lenz hat sich verkühlt.
Er hat sein blaues Band sich um den Hals geschlungen.
Er grippt, wenngleich er literweise Rum verschlungen,
der Winter hat noch seine Temperatur gefühlt.

Der arme Bursche, den man gern empfangen,
der Blütenpracht und auch Gefühl erwecken sollte,
er liegt darnieder gleichwohl er freudig Hoffnung
bringen wollte,
das schlechte Wetter hat ihn wieder eingefangen.

Das Fell des Osterhasen ist durchnäßt...
verwässert sind die sonst so bunten Eierfarben,
ob wir wohl dieses Jahr noch Ostern haben,
wenn Frau Lampe ihren Hasen nicht rausläßt?

Windig



Ich sah den vergeblichen Kampf der Krähen,
sie ließen sich wegtreiben von ihrem Ziel.
Kannt´ ich sie doch mit diesem zähen
Willen des Beharrens, der besonders auffiel.

Doch gegen den Wind sich erheben
erweist sich als verschwendete Kraft.
will man sich nicht mühen im Leben,
läßt man sich treiben wohin der Wind
einen schafft.

Sonntag, 29. März 2015

Eingestädnis


Dese Frage habe ich mir schon häufiger gestellt: Ich kenne Gedichte von Wilhelm Busch, von Fontane, Storm oder Schiller und kann nahezu jede Stelle im Faust (1.Teil) weiterführend ergänzen, von meinen eigenen Gedichten kann ich gar nichts auswendig. Ich habe mir gedacht, daß im Laufe von sechs Jahren und über dreitausend Gedichten vielleicht kein Platz mehr für die vielen Themen in meinem Gedächtnis wäre... oder
hatte ich übersehen, daß diese, meine Machwerke, einfach nicht gut genug für das Bewahren hinter meiner Stirn
waren und sind? Warum habe ich sie aber dann zu Papier gebracht bzw. veröffentlicht?
Zugegeben als Hauspoet beschleicht einen schon eine gewisse Eitelkeit aber gerade deshalb hätte ich meine Verse doch auswendig daher sagen können, zumal dies bei meinen diversen Lesungen bestimmt Eindruck gemacht hätte. Heute weiß ich auch, daß meine Gedichte im Internet mit über 570.000 Klicks offenbar auch mit Freude gelesen werden. Der Grund warum ich eigene Gedichte also nicht rezitieren kann muß offenbar woanders liegen.
Nach reiflicher Überlegung und allen Analysen kritischer, wirklich sehr kritischer Betrachtung ist mir eines aufgefallen, die Ursache liegt ganz offenbar in einigen Charakterschwächen von mir. Da ist erstens eine gewisse Fahrigkeit, zweitens mein Hang zur Ungeduld und drittens möglichst alles ohne große Anstrengung hinter mich zu bringen. (ein gutes Beispiel dafür ist mein selbskritisches Gedicht „Zettelwirtschaft“)
Ein Gedanke, ein Thema oder ein Ereignis inspiriert, ja drängt mich, das in lyrischer Form zu verarbeiten. solange ich diesen Vorgang gewissermaßen geistig durchknete und mit hastigen Hieroglyphen zu Papier bringe, ich benutze nie gleich die Computertastatur, gehört der Gedankengang ausschließlich mir. Die Hast des Schreibens ist wie eine Flucht aus meinem Kopf, die ihr Ende findet, wenn der letzte Buchstabe das Papier verunziert. Die Übertragung auf den Computer erfolgt dann mit jener Fahrigkeit und Ungeduld, die den Fehlerteufel wie ein Rumpelstilzchen tanzen läßt. Vielfach nehme ich mir nicht mehr die Zeit Schreibfehler, Tippfehler zu korrigieren, das könnte ja anstrengend werden! Soviel erst einmal zum technischen Ablauf,
der natürlich ein „ein Einbrennen“ in das Gedächtnis nicht zuläßt. Woher aber die unmögliche und ungewöhnliche Arbeitsweise seinen eigentlichen Ursprung gerade beim lyrische Schreiben sich bei mir entwickelte hat mit Fluchtgedanken zu.
Wenn ein Gedicht von mir entsteht, ist es wie ein Embryo in meinem Kopf, der sich nach und nach entwickelt.
Das Gedicht (die Geschichte) gehört ausschließlich mir und durch mein hastiges Schreiben verhindere ich, daß durch Störungen von außen etwas verloren geht.
Halte ich mein Werk für vollendet, dann ist es wie bei Kindern, die erwachsen geworden sind. Sie verlassen das Haus (sprich meinen Kopf) und flüchten in die Cyberwelt in der ich sie zwar noch besuchen kann aber sie gehören nicht mehr mir (juristisch sieht das anders aus) sie sind allen zugänglich und haben sich somit von ihrem Schöpfer entfernt. Der bemüht sich auch nicht sie wieder zurückzuholen, denn anderes drängt nach und will auch behandelt sein.
So entsteht der Fakt „aus den Augen, aus dem Sinn“. Meine Gedichte sind Stiefkinder meines Interesses, wenn sie Allgemeingut werden. Bei der Zusammenstellung bei öffentlichen Lesungen oder interessierten Anfragen zur
Verwendung unterschiedlicher Zwecke frage ich mich manchmal erstaunt: „Und das habe i c h geschrieben?“
Glauben Sie mir, es ist mir nicht leicht gefallen dieses EINGESTÄNDNIS der Ignoranz eigener Werke öffentlich zu machen...und dies bei meiner eingestandenen Eitelkeit.

Freitag, 27. März 2015

Nur ein Trick?


Gäb ´s Liebe auf den ersten Blick,
man blickte gern erfreut zurück.
Hoch kompliziert und auch vertrackt
hingegen ist so ein Kontakt.
Man kennt sich nicht –will erst noch lernen
um die Barrieren zu entfernen.
Wer an die wahre Liebe glaubt,
auf ersten Blick wird er beraubt
ganz schnell von einer Illusion –
die Katz im Sack, wer will das schon?
Ein Rest Zurückhaltung verbleibt,
wenn man ´s nicht auf die Spitze treibt.
Die Liebe auf den ersten Blick:
Entschuldigung ist es für den Trick
nach außen hingebend zu schmachten,
um schnellstmöglich gemeinsam
zu „übernachten!“

Donnerstag, 26. März 2015

Mitleid?


Schmerzen und Traurigkeit mit anderen empfinden,
das Ich zurückgesetzt dorthinter zu verstecken.
Dient es vielleicht sogar nur eingennütz´gen Zwecken,
wird Empathie je nach Bedarf dann schnell verschwinden?

Wie lang kann ich auf eig´nes Mitgefühl noch schauen,
der Augenblick berührt – bleibt aber zäh vorhanden
was man im Moment gespürt?
Und eine Stimme sagt: „Du mußt auch deinem Herz mißtrauen!“

Vogelfabel

(für tiergeschichten.de)

Es klagt der Haubenlerchen-Mann
den Schöpfer aller Vögel an:
„Warum denn ich – und nicht die Taube
muß führ´n ein Leben unter der Haube?
Möchte gerne ausbrechen aus dem Joch.
oh Gott der Vögel, hilf mir doch!“

Der Vogelgott war sehr verstört.
Er fand die Bitte unerhört.
„Nicht länger Lerche, auch nicht Nachtigall
nicht hellem Tag, nein Nacht in jedem Fall
sei dein „Gesang“ gewidmet, fürs Geheule,
undankbares Geschöpf, werd´Schleiereule!“

Mittwoch, 25. März 2015

Kleiner Scherz oder warum also?


Es sitzt der Schalk mir in dem Nacken,
kann ihn zwar spüren doch nicht packen.
Ein Schelm, der mich so häufig kitzelt
und über meine Gefühle witzelt.
Was wiederum dazu verführt,
daß man Respekt vor mir verliert.
Man lacht mich aus, daß Gott erbarm
und nimmt mich ständig auf den Arm.
So werde ich herumgetragen
als würd´n die Beine mir versagen.
Doch hübsche Mädels oder Frauen
sich nicht mit der Umarmung trauen,
sie distanzieren sich von allem
und lassen mich ganz hilflos fallen.
Bringt mir nichts ein, das fleißig Dichten,
Nobelpreis nicht und Geld mitnichten!

Dienstag, 24. März 2015

Alle gegen jeden


Wuseln und Knuddeln im Stadtbereich
Menschen wie Ameisen, doch niemand ist gleich.
Der Vielfalt geschuldet, das Individuum
verschieden im Geist auch von schlau bis saudumm!
Und ich mittendrin, der genauso gestrickt
auf der Suche nach Nähe – der Mensch ist verrückt!
Ein Schieben und Drängeln, ein Knäuel ein Haufen,
kaum Platz zum Atmen, Luft reicht grad zum Schnaufen.
Dies Knuddeln und Wuseln offenbart ganz schlicht
wir Menschen sind Herdentiere, Einzelgänger wohl nicht.
Es lassen die Massen verführ´n sich und hetzen,
mittendrin dann der Kampf den besten Platz zu besetzen!

Montag, 23. März 2015

Vorgezogener Aprilscherz?



Soll denn wohl ein Pinguin
in ein Spaßbad mit einziehen
oder Wasserrutsche doch,
da käm ´s zum finanziellen Loch.

Dieses hätt in Rates Spitze,
der im Koppe, der da sitze
und die Stimme dafür gäb,
daß ein Tier im Bade leb!

Liebe Kommunalstrategen,
was soll ich mich groß aufregen,
Soester Fehde dacht ich wär
schon seit etlichen Jahrhundert her!

Einhalt geboten



Dem inneren Worte aufmerksam zu lauschen,
es nicht dem Alltagstrubel opfernd anzudienen,
war letztlich mein Bestreben, doch vergeblich Mühen,
denn im Ergebnis gab es nur ein elend Rauschen.

Hab ich den Menschen und auch mir nichts mehr zu sagen?
Ich merk ein Sträuben hin bis blankem, nackten Unwillen,
kann ich den Wunsch nach höheren Gedanken nicht erfüllen,
so muß der Schriftform Unzulänglichem ich entsagen!

Auch wenn der Muse Kuß bisher ein Hauch nur war,
es sträubt sich mir mein Herz drauf zu verzichten.
Treu warst du mir ERATO* - so laß mich weiter dichten.
Vertreib das Rauschen, mach mir die Gedanken klar!

*Muse der Dichtung

Dienstag, 17. März 2015

Montag, 16. März 2015

Wenn man Wunden schwären läßt



Wenn nie verziehen wird, was man sich
gegenseitig angetan,
dann wirkt der Bibelspruch
„...bis in das letzte Glied“
als alttestmentarsicher Rachewahn
in Ewigkeit gibt ´s keinen Fried.

Vergeben ja – vergessen nicht –
Erinnerung zur Gegenwehr,
das ist wohl aller Christen Pflicht,
da gilt das Alte Testament nicht mehr.

Auch ohne religiösem Schein
bleibt da ein Menschenrechts
Versprechen,
es gibt kein friedliches Zusammensein
wenn ´s kein Vergeben gibt auch
für Verbrechen.

was wir hinterlassen


alles was man uns nachsagte
alles was man uns zutraute
alle fehler und verfehlungen
alle unzulänglichkeiten
alle verschwendung
jeder egoismus
alle lügen und feigheiten
alle prahlereien und selbstdarstellungen
allle unzuverlässigkeit und
die ewigen schlampereien
all das lassen wir hinter uns
eine hinterlassenschaft lückenlos
doch ohne jede lücke
die wir hinterlassen
in der aufamtmenden befreiung
unserer witwen
alles ganz ohne testament

Sonntag, 15. März 2015

Nur kurzer Besuch?*


Es tropft vom Eismantel der Zweige.
Der Winter weint sein Abschiedsweh.
Befreit von ihrem fröstelnd Leide
streckt sich manch Zweiglein in die Höh.

Auch aus der Erde streckt sich Leben,
aus Knollen bricht es stark hervor
es wächst mit Kraft und höherem Streben
zur Freiheit und zum Licht empor.

Bald werden Blüten sich entfalten,
ein Teppich blau, gelb oder grün
wird braune Erde neu gestalten
und neues Leben wird einziehen.

Ob kalte Herzen er erwärmt
gefrorene Gefühle taut?
Der junge Lenz, der so umschwärmt,
vielleicht nur kurz vorbei geschaut?

*das Gedicht ist nicht nur als Vorfrühlingsgedicht
zu verstehen.Wer genau liest, versteht die Schlüssselworte.

Samstag, 14. März 2015

Sichtweise




Starre Sicht aus dem Fenster
unbewegliche Bilder
blockieren Gedanken
Das Fenster wird den zusammen
gekniffenen Augen
zum Schlüsselloch
eng und fokussierend
doch auch kein Gedankenstrahl
der wie ein Laser zielführend trifft
Enge, die nicht rechts und links rändelt
Blicke, die Freiheiten auf weite Horizonte
nicht zulassen.
Es sind meine ureigensten Grenzen
einer Sichtweise
unzumutbar vermutlich für andere
weil nur ich mit diesen Gedankenschranken lebe
meine Unfähigkeit, meine Beschränktheit, mein Selbstmitleid
die innere Sichtweise
aus dem Fenster das keinen weiten Blick freigibt.

Freitag, 13. März 2015

Der Ring des Nibelungen



Nichts geb ich auf den Ring des Nibelungen,
dem Schatz, der auf dem Rheinbett ruht.
Ist es doch meinem Volke nie gelungen,
sich darzustellen, daß es gut.
Verraten auch die Nibelungentreue,
man schämt sich seinem Volke anzuhören
und jeder noch so kleine scheue
Stolz führt dazu sich zu empören!
Der Ring des Nibelungen
er liegt nicht auf dem Grund des Rheins
er hat den Hals uns eng umschlungen!
Nur wir sind Erben Bruder Kains!

Frühlingsgerede



Wir reden vom Frühling
dem Erneuerer, dem bunten
schwärmen vom Neuanfang
vom Erwachen
Reden kann man viel
ist es nicht jener Frühling
der die Kinder traumatisiert
zu Waisen verkümmern läßt
der statt bunter Blumen
tödliche Feuerkaskaden
verstreut?
Feindschaft statt Freundschaft
das bringt der Frühling
der in kloakigem Trinkwasser
sich bespiegeln läßt
Welt so arm, daß selbst
der Frühling unterernährt
sich in Fetzen gekleidet
dahin schleppt
Was kann denn der Frühling dazu?
Er wird mißbraucht
mit seinem eigenen Namen
Frühlingsgerede!

Donnerstag, 12. März 2015

Lehren ziehen


Ein Fuchs brach ein im Hühnerstall
und würgte dort von Knall auf Fall
so fünf von zwanzig Legehennen,
die auf der Stange grad am Pennen.

Da großer Lärm und viel Gegacker
macht sich der Fuchs darauf vom Acker.
Das Morden war jedoch geschehen,
die Blutspur nicht zu übersehen!

Der Bauer, der die Nacht noch schlief,
erwachte – nicht um Hilfe rief
nicht all der Opfer angesichts.
Er sprach: da war viel Lärm um nichts.

Der scharfe Hofhund – abgeschafft,
die Lücke, die im Zaune klafft,
all dieses dachte sich Bauer Nolte,
was denn das auch nützen sollte.

Belehrt indes von dem Geschehen,
sollt Schlafmütz Michel sich ´s ansehen.
Der Michel sprach: `s ist fürchterlich
gewiss für dich, doch nicht für mich!

Dem Fuchs jedoch war ´s auch egal
als nachts er Michels Hühner stahl!
Wer ignoriert die bös´ Erfahrung,
der gibt den Räubern reichlich Nahrung!!

Mittwoch, 11. März 2015

Tagträume



Das Denken fördert Vorstellungskräfte,
die nehmen Zukünftiges voraus.
Es wächst gedüngt durch Geistessäfte,
so manches aus der Hirnschale heraus.

Im Zuge daraus entsteht Materielles,
was Nützliches und Künstlerisches bringt
und durch Verbreitung wird ein schnelles
Kreiertes, was um Durchbruch ringt.

Ganz anders so die Fantasie beim Träumen,
es ist die Flucht aus einer Wirklichkeit.
man will im Leben nicht versäumen,
was nie erreicht wird in der Lebenszeit.

Gibt es den Ausweg nicht, den man gesucht,
das Gleichgewicht im Innern herzustellen,
so bleibt vermeintlich nur die Flucht,
statt Widerständen sich zu stellen.

Ist Tagtraum deshalb auch gering zu schätzen?
Wenn Lebenswirklichkeit dir deine Seele frißt,
dann kann das Umfeld noch so dümmlich schwätzen,
wenn Tagtraum einz´ge Hilfe ist!

Dienstag, 10. März 2015

Unzeit


Ich habe ihn gesehen, den Osterhas,
nicht wie er draußen an Kräutern mümmelt,
nein mit Glöckchen am Hals, Goldpapier bis zur Nas
wie er schon seit Januar im Supermarkt schimmelt!

Oh, freudiges Fest mit den Eiern, den bunten
die ganzjährig schon in den Regalen liegen,
früher hat man sie im Garten zu Ostern gefunden,
heut sind sie zu tausend gestapelt in Stiegen.

Am ehesten zeigt sich der Klimawandel
in den vorgezogenen Jahreszeiten,
in der Subkultur in dem Einzelhandel,
da will man zur Unzeit Freude bereiten!

Zeitgeist


Gespenster oder Geist-Erscheinung,
darüber gibt es manche Meinung.
wird jemand ernsthaft nach gefragt
kaum einer dir die Meinung sagt.
Und doch gibt ´s gar nichts zu verneinen
bei der Erscheinung dieses einen,
der stets und überall präsent,
den man den Geist der Zeiten nennt.
Der mischt sich ein. In allen Köpfen
spukt er herum, rührt in den Töpfen
in denen Suppe, eingebrockt
von der Gesellschaft, und verlockt
zu dem vermeintliche Genuß,
den man gleichwohl auslöffeln muß.
Der Zeitgeist taucht mal auf mal unter,
schreckt in dem Drüber und dem Drunter.
Gespenstisch mag er manchen scheinen,
doch andere sind mit ihm im Reinen.
Fängt man ihn ein als Flaschengeist,
befreit er sich – und tobt dann meist
als ein Gespenst aus dunklen Tagen
unverbesserlich, was zu beklagen!

Montag, 9. März 2015

Ende eines Sterns


Zerbricht ein Stern am Ende seines Lebens
wie ein Backplätzchen mittendrin zerbricht
und Krümel um sich streut, die man vergebens
aufzusammeln sucht? Ich weiß es nicht.

Vermutlich ist´s ein echter Stern, der explodiert
und Sternenstaub im Universum sich verbreitet,
was zu der vagen, unbewiesenen Ahnung führt,
daß Sternenstaub dem Leben seinen Weg bereitet.

Doch hier im wahren Leben, wenn ein Star verglüht,
sind ´s nicht einmal Erinnerung-Krümel,
die man nach einiger Zeit noch sieht.
So ist das mit dem „ew´gen“ Ruhm am Sternchenhimmel!

Sonntag, 8. März 2015

Am Bach


Munter in dem klaren Bach
schwimmen Fischlein ohne Sorgen,
denken über gar nichts nach
denken nicht an morgen.

Glitzernd, wenn sie Mücken greifen,
trifft sie heller Sonnenstrahl,
ringelt Wasser sich zu Reifen
hier und da, ein andermal.

Forellen stehen wie erstarrt
nahe bei des Baches Rand,
Schatten gleich – das Auge narrt –
wie im Formationsverband.

Will sie mit den Händen fischen
außerhalb vom Element
sie betrachten, doch entwischen
sie dem Wesen, das so fremd!

Viele Vögel sind schon da


Seid ihr nicht ein bißchen früh?
Kranich, Storch und auch Milan,
was (zum) Kuckuck treibt euch an?
Winter hat sich grad verzogen,
Schnee im Flachland aufgetaut,
Mensch noch dick ist angezogen,
er dem Wetter noch nicht traut.
Ihr jedoch, Natur geleitet,
in den Norden es euch zieht.
Seid ihr klüger als die Menschen?
Dann ist dies das alte Lied.
Vögel, die früh heimgekehrt,
sichern sich die besten Plätze.
Früh zu sein ist nie verkehrt
wie zu spät – wie ich ´s einschätze.

Samstag, 7. März 2015

Die Größe macht ´s


Heut´ wird alles wohl gemessen
auch des Mannes bestes Stück
wird abgeglichen,
Man ist von Statistik so besessen,
daß auch vor gar nichts wird
zurückgewichen!

Ich seh´ die Männer schon mit
Maßband, Zollstöcken agieren,
hör Freudenschreie und seh tiefe
Depression:
kein Mann will schließlich sich
blamieren,
der Sex verkümmert durch der Frauen
Hohn.

Bist du ´s, der unsern Durchschnitt
hat verdorben?
Das kränkt – doch ich gestehe ein
ich hab mich nicht ums größte Stück
beworben,
dazu ist Unaussprechliches zu klein!

Die Größe macht ´s sprach da der Elefant.
Er wurde blaß als er des Wales Grinsen sah,
und er den Unterschied erkannt,
wurd ´depressiv und impotent ab da!

ist das doof!


Wenn alles mit allem zusammenhängt
und ein Übergeist aus dem Chaos lenkt,
was ist dann aus der Menschheit Sicht
deren Aufgabe – ich versteh das nicht!

Gewiß ein Kleingeist, der mir inne,
verknotet Gedanken, verwirrt mir die Sinne.
Den großen Denkern bleibt es überlassen
die Zusammenhänge ganz zu erfassen.

Doch leider sind deren Aussagen verschroben,
kein Grund sie als große Lehrmeister zu loben.
Für mich ist nur Unverständliches geblieben,
deshalb habe ich diese Zeilen geschrieben!

Freitag, 6. März 2015

Schmacht


Schmachtend sieht der Don Juan
seine Auserwählte an.
Deren Herz – es klopft ganz heftig-
Liebe scheint wohl übermächtig.

Nur das Herz – wird man jetzt fragen,
Liebe geht auch durch den Magen!
Und so kommt ´s, daß mancher einer
Schmacht verspürt. Doch leider keiner
dichtet über Bratwurstduft,
der verbreitet in der Luft.

Schmachten ist Organ bestimmt,
der eine frißt – der andere nimmt
von Herzen gern was ihm geboten
voll Leidenschaft, doch mit den Pfoten
gar ungeniert der andere speist.
Schmacht doppeldeutig sich erweist!

Überpopulation


Wenn nicht genügend Nahrung mehr,
beginnt die große Hungersnot.
So ist es beim Koala-Bär –
kein Eukalyptus folglich Hungertod.

Zu sehr hat sich der Knuddelbär
auf diese Nahrung ausgerichtet,
da Eukalyptus-Bäume weniger
sind 700 Koalas „hingerichtet“.

Oh, Mensch, der Raubbau du betrieben,
ob du mit einem Knopf im Ohr
man dich einst ebenso kann lieben,
so ausgestopft wie Teddy-Bär zuvor?

lt. einem Bericht aus Australien gibt es nur noch
unzureichende Nahrung (Eukalyptus Blätter )
Um den Hungertod zu vermeiden, wurden
700 Koalas getötet. Tod sscheint nicht
gleich Tod zu sein?

Mittwoch, 4. März 2015

Galanthus nivalis


Horch – Galanthus leicht beschwingt
im Märzenwind sein Glöcklein klingt.
Kannst es nicht hören das perce neige*
wie ´s Köpfchen neigt ein wenig schräg?
Ist Fantasie dir eingerostet,
in Winterkälte tiefgefrostet?
Schau wie das Blümlein es geschafft
zu blühen mit der Sonne Kraft!
So blüh auch du im Lenze auf
wie die Natur im Jahreslauf!

* franz. etwa Schnee durchstechend


UMSTÄNDLICHE Gedanken


Der Tuba und dem Kontrabaß
macht Taxi fahren keinen Spaß
auch hinten und im Wagen vorn
ist wenig Platz für das Alphorn.
Die Harfe läßt sich auch nicht biegen,
sie blieb am Straßenrand wohl liegen!
Ein Flötist mit der Querflöte
kennt offenbar nicht solche Nöte
auch die Trompete oder die Posaune
gehen in so ´n Auto – doch man staune
am Ende sind die Instrumente
versammelt im Konzert, man könnte
meinen, daß der große Flügel
flög ins Konzert über Felder und Hügel?

Dienstag, 3. März 2015

Immer wieder schön


Die Nacht reicht dem Tage friedvoll die Hand,
zieht den Sonnenball über den Horizontrand.
Der Phoebus bedankt sich mit glutrotem Schein,
die Nacht weicht dem Licht, denn Tag soll es sein.
Es zwitschern die Vögel den Morgengruß
und das Licht streift das Leben mit hauchzartem Kuß.
Wieder und wieder wird das Schauspiel geschehen
Jahrtausende alt- und immer noch schön!

Nicht nur der Hund hat es nötig!


Lehr dein Tier sich zu benehmen
sonst mußt du dich dafür schämen!
Also kommst du zu dem Schluß,
daß der Hund zur Schule muß.
Tierversteher stehen bereit
nehmen sich entsprechend Zeit.
Nicht durch drohen, schocken schlagen,
nein belohnen, Wohlbehagen
ist ´s wie man Manieren lehrt,
alles andere ist verkehrt.
Da gelehrig ist der Hund,
gibt ´s zum Schämen keinen Grund.
Hätt´ man ´s Herrchen beigebracht,
daß das Tier nicht auf den Gehweg kackt,
ach, wie wär´die Freude groß!
Doch erzog man einen bloß!

Freude


Freude ist ein Hochgefühl,
aus einer Stimmung, die eher kühl,
kommt sie plötzlich hochgeschossen,
ohne daß man dies beschlossen.
Nicht einfach so – ein äuß´rer Anlaß
ist immer Grund dafür, daß
Inneres erregt, der Blutdruck steigt,
der Mundwinkel nach oben zeigt.
Zuweilen gibt ´s den Freudenschrei
und Herzklopfen ist auch dabei.
Man scheint vom Boden abzuheben
und in das Paradies zu schweben.
Kurz, Freude ist ein Hochgefühl
hat gute Laune stets zum Ziel!

Montag, 2. März 2015

Verdaddelt


Es ist der Mensch ganz allgemein
beim Feiern selten auch allein!
doch bei dem Lotto- Hauptgewinn
ergibt Gesellschaft wenig Sinn,
denn er bedenkt mit leichtem Schaudern
beim Feiern etwas auszuplaudern.
Womöglich will man ihn anpumpen,
gutmütig läßt er sich nicht lumpen.
viel schlimmer könnt´ es ihn ereilen,
wenn Freunde bitten doch zu teilen!

Er sitzt allein am Thekentresen,
sinniert wie schön wär es gewesen,
hätt er es richtig mal gemacht,
den Schein zur Annahmestelle gebracht.

Desinteresse


Wird es nun Zeit den Platz zu räumen
im bunten Weltenkarussel?
Das dreht sich in den letzten Jahren
für mich als Fahrgast viel zu schnell!

Kann schnellem Dreh nichts abgewinnen,
weil böser Schwindel mich erfaßt.
Die immer neuen, schnellen Bilder
sind mir inzwischen schwere Last.

Der sausend Fahrtwind brüllt mir zu
das Klammern , Halten wird nichts nützen
bei rasend weiter freudlos Fahrt
wirst du nicht lange sitzen.

Wenn alles nur vorüber rauscht
und so die Freude eingetrübt,
stellt sich die Frage nach Verbleib
gibt wenig noch, das man noch liebt!

Am Desinteresse was geschieht
zerschellen Alltagsfreuden –
nichts gibt es was erhellend wirkt,
da ist es Zeit zu scheiden!

Sonntag, 1. März 2015

Viel Zu Früh(ling)


Nicht wirklich ist der Frühling da,
sein Anfang wurd´ verlegt auf 1. März.
Der Sonnenstand, wie es einst war,
ist erst am 20. – ab da schlägt es, das
Frühlingsherz!

Wer vorher sich dem Meteorologischem beugt,
beweist, daß er schon längst Natürliches vergessen,
die Sonne für ihn nicht den Gang der Jahreszeiten
zeigt,
er ist auf Technik nur versessen.

Dem aber, dem Frühlingserwachen
am Herzen liegt und freudig es begrüßt,
kann man den 1. März nicht zu dem Lenze machen,
weil es bei uns vereinzelt nur bunt sprießt!