Montag, 31. Mai 2010

Wer nichts erstrebt

Wer nichts erstrebt -
verfehlt kein Ziel !

Es ging ein Mann nach Nirgendwo
mit trotzig schnellem Schritt.
Ich hatte ebenfalls kein Ziel – so
ging ich mit ihm mit.

Auf unserm Wege schloss sich dann,
des Denkens überdrüssig,
zielstrebig ein Haufen Zielloser an.
Die Frage „warum“ war wohl müßig.

Wer fragt, der macht sich nur verdächtig;
so waren alle brav und lieb,
marschierten Gleichschritt recht einträchtig.
Man spricht hier auch vom Herdentrieb.

Und wie es alle so beschlossen,
gelangten sie nach Nirgendwo,
keiner ist übers Ziel hinausgeschossen.
Darüber waren alle froh!

Sonntag, 30. Mai 2010

Ostsee Idylle

Den Weg des Windes weisen schiefe Föhren
erbittert klingt der Möwenschrei
Seeschwalben flattern von den Nesterröhren
und blanke Kreidewände liegen wie gebleichte
Knochen frei.

Die Ostseewellen kabbeln sich zum Strande.
Sie hinterlassen, was des Meeres nicht bedarf.
so filtern Kiesel, feine Sande
zuweilen Bernsteinbröckchen,
wecken eine Urwelt aus dem Schlaf.

Aus ruhiger See entsteigen Nebelschwaden
und hemmen des Betrachters Blick;
als könnte dieser der Natur nur schaden,
die hinter Nebelwänden zieht sich bald zurück.

Freitag, 28. Mai 2010

Kleiner Hafen

Kleine Bucht umfängt wie
mit offenen Armen das Meer

Wo Felsgestein nicht vor
Wellen schützen bilden Steinbrocken
und Zementblöcke dem Angriff des
Wassers Trotz

Bilden groteske Figuren
Torsen gleich mit abgeschlagnen
Unterarmen.

Hafen -
der Name verbunden mit Sehnsucht
ebenso wie mit Ankommen.

Vertäute Fischerboote wippen
wie Enten mit dem Stert
auf kabbeligen Wellen

Fischernetze in Knäuel dünsten in der
Sonne vor sich hin

Gerüche mischen sich: Salz, Seetang,
leichter Dieselgestank

Der Hafen sehnt Träume
grüßt Willkommen
blickt auf Abschiede

Hafen ist beides
Geborgenheit und Verlust

aber immer ein Ort für Träume

Mittwoch, 26. Mai 2010

Geht gar nicht!

Lustlosigkeit hat wie ein schwerer Mehlsack
sich auf meinen Schoß gelegt.
Vergeblich zucken schlaffe Muskeln
zur Befreiung.
Im leeren Kopf sich kein Gedanke regt
und Fleisch und Wille harren in
Entzweiung.
Begeisterung, im Sturm entfacht, verebbte
hin zu einem Säuseln.
Die Brandung einst´ger Leidenschaft mag
nicht einmal ein stilles Wasser kräuseln.
So müdet man sich in den Tag hinein
und blasse Blicke äugen erdenwärts.
Wann wird der schlurfrige Zustand
wohl beendet sein?
In sich gekehrt wohl nie – frisch auf
und fasse dir ein Herz!

Dienstag, 25. Mai 2010

Der wilde Lebensritt

Das Leben ist vergleichbar wohl mit Reiten.

Anfangs in den Sattel gehoben, geht es los mit Schreiten.

Danach man in den Trab verfällt, so hoch zu Ross,
was kost` die Welt.

Die Hindernisse auf den Wegen
sind im Galopp hinweg zu fegen.

Und schneller, immer schneller wird der Ritt.
Ein Zügeln gibt es nicht.
Und dann erfolgt ein Stolperschritt

aus ist der Ritt -
und aus dein Lebenslicht!

Daher weht der Wind

Die Richtung aus der Winde wehen
kann man an dem Verklicker sehen.
Was hilfreich ist beim Segel trimmen,
damit die Angriffsflächen stimmen,
dies zu wissen ist recht gut,
wenn man ´s beim Kreuzen, Halsen tut!

Der Jäger prüft, ob Gegenwind –
nässt einen Finger sehr geschwind,
hält ihn kurz hoch – erfährt so bald,
der Wind weht daher, wo es kalt.
Bläst der zum Wild hin, ist dies schlecht,
die Witterung es merken möcht.
Der Jagderfolg wird dann zerstört,
auch weil das Wild so besser hört!

Im Leben nützt, wenn man erkennt,
wohin die eil´ge Luft so rennt.
Dem Volk ist dieses schnurz-egal,
so viele gehen nicht zur Wahl.
Woher der Politikwind weht
ihnen am… vorüber geht!

Montag, 24. Mai 2010

Die Katze lässt das Mausen nicht

Die Honigwabe erst entdeckt –
den Bären gar nichts mehr abschreckt.
Da können Bienen stechen, summen,
der Bär erwidert ´s nur mit brummen.
Der Gier nach dieser Leckerei
ist Nebenwirkung einerlei!

Lebt auch der Mensch mit dieser Gier,
wie ´s aufgezeigt beim Bären hier?
Als ein Vernunft begabtes Wesen
sollt man davon nicht häufig lesen.
Denkt man! Das Gegenteil wird offenbart-
der Mensch bleibt Tier – nur nicht behaart.

Ohn´ Rücksicht auch auf Seinesgleichen,
will er nur raffen, mehr erreichen.
Moral und Ethik sind im Flug
vergessen - ´s zählt der Kontoauszug.

Kann man die Gier ihm abtrainieren?
Nein, es wird nur so viel passieren
wie bei der Katze - dieser man
das Mausen nicht verbieten kann.