Freitag, 24. Oktober 2008

Beim Beobachten

Ein Vogel wippt mit seinem Stert
auf Nachbars Dach, ganz unbeschwert.
Hüpft kurz nach vorn, legt ´s Köpfchen schief
gerad` so, als ob ihn jemand rief.
Gelangweilt dehnt er seine Flügel,
dann schaut er wie vom Feldherrnhügel
sich Gärten an und auch die Bäume,
taxiert vielleicht die Zwischenräume
vielleicht sucht er auch jene Stelle
zu der er fliehen kann auf die Schnelle,
denn eine Taube landet sacht
und hat sich ´s dort bequem gemacht.
Ein Täubchen - uns erscheint es niedlich –
ist aber durchaus nicht so friedlich –
und auch das wilde Köpfchennicken,
verheißt, es will den Kleinen picken.
Doch der, wie man vorausgesehen,
lässt seinen Vogelbruder stehen,
und flüchtet, weil es ihn pressiert,
auf einen Baum, dass nichts passiert.
Auch wenn der Anschein manchmal trügt
vorm großen Tier man Ängste kriegt.
Will man darunter nicht gern leiden,
soll man die großen Tiere meiden!
All dies sah ich vom Fenster aus
beim Anblick auf das Nachbarhaus
und sagte diese Worte leise:
„oh, kleiner Fink, wie bist du weise!“!

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