Freitag, 29. Januar 2010

Keine Lust mehr

Ich liebe das Gedichte-Lesen,
es offenbart des Dichters Wesen.
Zeigt, was er denkt, vielfach auch fühlt,
mal ist er feurig, mal unterkühlt;
zuweilen heiter, ganz nach Belieben,
auch traurig mal, was er geschrieben:
beeinflusst er – was Gott behüte –
des Lesers Stimmung und Gemüte.
Dies reizt jedoch zur Gegenwehr.
Also verwundert es nicht sehr,
wenn manche das nicht mehr ertragen
und dazu ihre Meinung sagen.
Mit Ironie und viel Satire
führ´n sie den Dichter in die Irre,
der nun verkrampft – gefallen möchte´ er-
was andres schreibt, nur schreibt er schlechter!
Für den, der Deutsche Dichtung liebt,
moderne Lyrik gar nichts gibt,
wenn Wortewirrwarr, sinnentstellt
ohn´ Inhalt man für Dichtung hält,
durch Lob die Unbegreiflichkeit
prämiert wird als den Geist der Zeit.
Ich liebte Gedichte, alt- vertraute,
bevor man mir die Lust versaute!

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