Mittwoch, 4. Februar 2009

Atheist

Ich sah den Nachthimmel über mir gebreitet
als großes Tuch, gewebt aus der Unendlichkeit,
gespickt mit Sternen einer gläubigen Zeit,
ein Anblick, der den Geist in feierlichem Flug geleitet.
*
Doch als ich glaubte, dass die Göttlichkeit mich greift,
beim näher, längerem Betrachten schwindet ´s hin.
Statt Sternenfunkel seh ich in dem Tuch nur Löcher drin,
durch die die Kälte der Zufälligkeit mich streift.
*
Statt Sphärenklängen gibt’s nur Radarrauschen,
und in den heißen Plasmawolken herrschen Chaos und Gewalten,
kein Plan, das Einfallstor des Zufalls wird gestalten.
Vergeblich flehen –kein göttlich Ohr wird deinen Bitten lauschen!

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