Donnerstag, 30. Juli 2009

Zurück im Leben

Das Leben weiß der wohl zu schätzen,
bei dem es auf der Kippe stand.
Sieht man den Tod die Sense wetzen
dann trübt das Freude und Verstand.
Doch wenn man am Gesunden ist
und alle Ängste überstanden,
man alle Unbill schnell vergisst,
weil Lebensfreude nun vorhanden.
Vorbei die quengeligen Zeiten
an denen man nichts Gutes sah,
die konnten Überdruss bereiten;
doch nun auf einmal, siehe da,
vertreibt die neue Lebenslust
den einstmals aufgestauten Frust.
Springst wie ein Böcklein hin und her,
machst Scherze, die man nicht erwartet.
Dein Umfeld wundert sich schon sehr,
es glaubt du seist total entartet.

Die einsame Alte

Im Sessel, alt und abgewetzt,
da hatte sie sich hingesetzt
und wartete seit Stunden schon
aufs Klingeln von dem Telefon.
Die Hände in den Schoß gelegt,
ist sie im Innersten bewegt
und blickt auf jenen Apparat
als einzigen Kontakt, den sie noch hat.
Besuch, den hätte sie so gerne,
doch der bleibt aus. Nur aus der Ferne
ruft selten mal ihr Enkel an:
nur ein Besuch? Er denkt nicht dran.
Ein Anruf zum Geburtstag heute
wäre für sie besondere Freude.
So müd´ ist sie, so alt, allein;
vergangenes Glück fällt ihr da ein.
Erinnerung ist ihr einz´er Freund,
sie lächelt vor sich hin wie ´s scheint.
Ein Kinderlied sie leise summt,
das Telefon noch weiter stummt.
Sie hat bis in die Nacht gewacht,
dann schlief sie ein – der Tod kam sacht.
Wann sie verstarb, die alte Frau –
nach Wochen wußt` man ´s nicht genau!

Dienstag, 28. Juli 2009

Prayer to Anyone?

Take my conscience back to roots
to the splendid humane gods
of classical Greece and glorious Rome
oh, take it so it feels at home.
Beware my soul of fright and fear
until eternity and here
where mighty God has hired
DEVIL for my soul be fired.
Lead me off the gravious flat
you can do
I like to bet

Montag, 27. Juli 2009

Stein des Anstosses

Lebenswege sind mit guten Vorsätzen gepflastert.
Verlegt sind sie ganz glatt und eingerastert.
So schreitet man als könnt` man schweben
und übersieht manch Hindernis auf seinen Wegen.
Doch geht ´s im Leben nur nicht immer glatt,
weil wer den einen oder and´ren Stein vergessen hat,
der nun nicht eingebaut auf glattem Wege liegt:
der Stein des Anstoß´ über den man stolpernd auf
den Boden fliegt.
Man glaubte sich auf gutem Wege,
doch kam der Stein dir ins Gehege.
Zuweilen mag er dich verletzten
oder auch ins Nachdenken versetzen.
So kann ein rüder Stolperstein
mitunter Stein des Anstoß´ sein,
der einem Lebensweg am Ende
die Richtung zeigt zu einer Wende.

Schlechte Laune

Nun, lieber Freund, dir kommt so
manches quer.
Nicht alles geht, wie du es willst,
das ärgert sehr.
Aus deiner Miene lässt sich schließen
so ziemlich viel kann dich zurzeit verdrießen.
So schlecht gelaunt bist du, dass es den Hund
erschreckt.
der sich vor dir gleich unters Bett versteckt.
Die Mutter leise zu den Kindern raunt:
„seid nur recht brav, der Alte ist heut schlecht
gelaunt!“
Mein Freund, wenn du dein Umfeld so gereizt,
wen wundert ´s da, wenn ´s ebenso mit
Freundlichkeiten geizt?
Mit schlechter Laune im Gepäck
reist du am besten ganz weit weg!

Sonntag, 26. Juli 2009

Altersweisheit

Schneerand auf dem kahlen Haupt
hinter faltiger Stirn aufkeimende Erinnerung
der Blick eingetrübt nach außen
aber nach innen die Bilder geschönt
durch die Retusche der Zeit
weise im Alter ist die Gelassenheit,
die dem kraftlosen Antrieb geschuldet
Erfahrung heißt auch man hat sich verfahren
Weisheit ist erlernbar

Freitag, 24. Juli 2009

Zwangsneurose

Ein Satz, gedanklich grad gefeilt,
ist der Kontrolle schon enteilt,
flink durch die Tastatur getrieben
schon auf dem Bildschirm aufgeschrieben,
mit anderen Ideen bereichert,
ein Tastendruck, das Werk gespeichert.
Ist dieses Werkzeug nicht zur Stelle
tut ´s auch ein Zettel auf die Schnelle
mit einem Stift schnell hingeschmiert,
dass man den Einfall nicht verliert.
Zuweilen stocken die Gedanken,
das Machwerk gerät gleich ins Wanken
und mit dieser Schreibblockade
bleibt vieles ungesagt, was schade,
im Sinne der Autoren-Sicht.
Die andern Menschen stört das nicht.
Das aber ist des Schreibers Fluch:
es gibt erneut einen Versuch,
doch schlecht und schlechter das Ergebnis,
ein Traumata wird zum Erlebnis.
Es liegen bald die Nerven blank
der Autor fühlt sich elend krank,
empfindlich wird er, die Mimose.
Sein Leiden nennt man: Zwangsneurose!

Donnerstag, 23. Juli 2009

Ratten der Lüfte

Die Tauben gurren auf dem Dach
und machen schon früh morgens Krach.
Sie wecken ohn` einen Bedarf
den Ruheständler aus dem Schlaf
und der verwünscht sie tausendfach,
die kleinen Biester auf dem Dach.
ach!
*
Die Tauben, flüchtig beim Erschrecken,
die hinterließen arge Flecken,
was ärgerlich und auch verdrießlich,
weil Ruheständler nun mal spießig.
Obgleich mit Klatschen und viel Krach
sitzen sie weiter auf dem Dach,
ach!
*
Die Tauben ließen sich nicht stören.
Sie wollten wohl den Lärm nicht hören.
Im Gegenteil, sie gurrten weiter,
da holt der Rentner eine Leiter.
Behutsam lehnt er sie ans Dach,
die Biester aber waren wach,
ach!
*
Sie flogen bloß ein Stückchen weiter
und kehrten wieder trotz der Leiter.
Der Ruheständler konnt´ es wissen:
beim Rückflug wurde er beschissen.
Die Biester aber sitzen wieder
und gurren weiter ihre Lieder
auf dem Dach,
ach!
*
Der Ruheständler ist vergrämt,
weil er sich seiner Ohnmacht schämt.
Geknickt er nun von dannen zieht
und stöhnt: es ist das alte Lied,
Ratten der Lüfte auf dem Dach,
sie sind und bleiben lästig,
ach!

lustlos

wie dörrfleisch hängen die gefühle
lustlos baumelnd
unter schützendem dach
getrockneter anblick
geruchlos nicht verführerisch
leicht bewegt sie der wind
als wolle er prallvolle frische erwecken
anstoßen zu erhofften genuss
baumelndes hängen
nicht mal den schnüffelden
hofhund verführts

Dienstag, 21. Juli 2009

Fatal

Am Anfang – vor dem Chaos
stand das WORT.
Das setzte so sich unbedingt
nicht weiter fort.
War es das Wort, das Chaos
hin zur Ordnung rief,
lief irgendetwas hinterher doch schief.
Gebiert das Wort, wenn man es
recht bedenkt,
erneut das Chaos, das es einst
gelenkt.
Das Wort gilt nichts – das Chaos
triumphiert;
und keiner glaubt, dass sich das
ändern wird.
FAUST tat sich schwer, das Wort
so hoch zu schätzen
und ließ es durch „die Tat“ ersetzen.
Ein Wort-Tausch aber bleibt banal,
den Menschen ändert ´s nicht:
das ist fatal!

Sonntag, 19. Juli 2009

Sündenfall

Sündenfall

Ich schreibe gern, um zu gefallen,
ich bin daher ein Sündenfall,
denn Eitelkeit ist doch von allen
Eigenschaften Rauch und Schall.
Denn wenn ich auch schon viel geschrieben,
so ist der Eindruck wohl geblieben,
dass, was ich zu Papier gebracht,
nicht allen wirklich Freude macht.
Es wird auch die Kritik schon laut:
„warum hat der sich ´s zugetraut
in Versen oder auch in Reimen
zu schreiben. Nutzen tut das keinem.“
Doch wenn, wie ich, wer eitel ist
die Außenwirkung schnell vergisst.
Man schreibt und hat so Fall auf Knall
bereits den neuen Sündenfall!

Samstag, 18. Juli 2009

Flucht vor dem Deutschland-Sommer

Da rollt sie wieder die Blechlawine,
der Flüchtlingsstrom per Flugzeug und per Schiene,
bepackt, als wolle man die Erde nun verlassen
ziehn sie dahin, die Deutschlands Sommer hassen.
Sie fürchten sich vor Kälte, Wolken, Regengüssen:
wie anders liegt die Welt des Südens ihn´ zu Füssen!
Der Sonnenschein und Menschen, die die Nacht
zum Tage machen;
und Fremde, die stets freundlich sind und lachen.
So rollt und rollt der Euro täglich,
sonst wären sie auch unerträglich,
die, die flüchtend aus der Kälte kamen
und alles übertönen, ohn´ Erbarmen!
Du bist wie ein Buch

Du bist wie ein Buch, dessen Inhalt
ich verschlungen,
das mich begleitet hat bis spät zur
Mitternacht.
In dem so viele Saiten in mir
angeklungen,
dass es mich für mein Leben
glücklich macht.
Ich konnte soviel in dir lesen;
du gabst dein Innerstes mir preis.
Wie wär mein Leben ohne dich
gewesen?
Der Langeweile ausgeliefert wohl,
wer weiß?
Du gingst – es war als hätt ich dich
verliehen.
Es ist ein Schock, den mich das Leben
lehrt.
Du bist die Leihe, die ich nie
verziehen,
du bist das Buch, das nie
zurückgekehrt!

Freitag, 17. Juli 2009

Frag den Wind

Frag den Wind, der wispernd dir
Geschichten zugeweht,
der alles sieht und alles auch zusammenträgt
wenn er über Lande geht.
Er ist es, der die Sehnsucht weckt,
dir Fernweh macht
und diese Neugier nach dem Unbekannten
dir entfacht.
Frag den Wind, der schmeichelnd dein Gesicht
umkost
und manchmal Haar zersausend ungeduldig
dich umtost.
Frag ihn nach jenen Weiten, die dir
unbekannt
und horch ihn aus, wenn er erzählt
von jenem Land,
das du erträumtest als du noch ein Kind
und es verlassen musstest,
frag den Wind!
Scherz mit Essig

Der Geruch in meiner Nase
kommt nicht von einer Laugenbase,
so kombinier ich ziemlich schlüssig,
der steigt vom Kochtopf hoch, wo flüssig
sich ein Gebräu von Apfelsaft und Essig,
Gewürzen und dergleichen sich
zu einem Sud geschmacklich sich verbinden,
der Gurken wegen. Wie soll ich das finden?
So lange sie im Sud nicht reifen,
kann ich sie mir total verkneifen.
Hernach jedoch – ja, dann sie ess ich,
wenngleich sie angemacht mit Essig!

Donnerstag, 16. Juli 2009

Anpassung

Ein Weiser, der sich eingesteht:
ein Mensch ist tot, wenn er nicht lebt,
wird auch des Satz´s nicht überdrüssig:
dass Wasser – nicht gefroren – flüssig,
Stand hält auch jeglicher Kritik
beim Glauben an die Politik.
Ein Weiser, sagt er, nimmt ´s schlicht hin
und Wiederholung macht auch Sinn,
denn Menschen – weise nicht wie er –
reden sonst Unsinn nur daher.
Drum lieber Freund, schließ dich dem an,
dann ist die Weisheit nicht vertan.
Und wiederhol, was jeder weiß
sonst tritt man dich in deinen Steiß!
Überheblich

So Anglizismen im Gebrauch
find ich nicht schlecht
ich nutz sie auch.
Es zeugt mit Recht die Sprach-Mixtur
von einer höheren Kultur!
Die fremde Sprache importiert
zudem den Dummdachs imponiert,
der eingeschüchtert nicht verseht,
worum ein Thema sich so dreht.
Ringsum dünkt man viel schlauer sich
und amüsiert sich königlich.
Bis Dummdachs anfängt Platt zu küren,
schon hört es auf das Amüsieren,
weil keiner von der schlauen Bande
ein Wort versteht, nicht mal am Rande.
Fazit: schau niemanden als Blödmann an,
du weißt doch gar nicht, was der kann!
Erdreich

Nicht einfach Erde,
nein, reich bist du,
das einst verwittert
durch urmächtige Kräfte
zu Stäuben zerschlagen,
vermischt mit jenem Element
aus dem das Leben kam.
Urschlamm und Verwesendes
abgelagerte, zeitlose Vergangenheit
im Spiel von Zersetzung und Erneuerung
nährst du die Wurzeln pflanzlicher Vielfalt
Halt und Nahrung spendend
nimmst du zurück in deinen Schoß
was des Daseins überflüssig.
Stauberde – reich schenktest du
Leben
erden-reich bist du
ERDREICH

Mittwoch, 15. Juli 2009

Wozu eigentlich?

Ein jeglicher kann heut berichten
von Abenteuern und Geschichten
aus Eigen- oder Fremderleben,
er müsste sich nur Mühe geben.
So kann er Reim- und Versform wählen,
doch würde er sich dafür quälen.
Aus diesem Grund schreibt er, ich schätze,
am liebsten nur verkürzte Sätze;
und wenn er dazu auch nicht kam
schrieb er im Stil vom Telegramm.
Das ist zwar herzlos, sachlich kühl,
erspart ihm Zeit und kost´ nicht viel.
Den Leser aber macht das süchtig,
er informiert sich immer flüchtig,
das ist jedoch, was dieser sucht:
auch er ist ständig auf der Flucht
vor allem, was ihm unbequem.
Drum ist die Kurzform ihm genehm.
Das Allerbeste für ihn ist,
wenn er im Leben gar nicht liest!

Dienstag, 14. Juli 2009

Tele-Novela

Ein Leben, das man selbst nicht führt,
Zorn, Liebe und Gefühl berührt.
Man ist dabei, täglich fürwahr
und schaut die neue Tele-Novela.
Die Folgen, für ein Jahr bestimmt,
auf Spannung sind sie stets getrimmt
und enden jeweils – welch Verdruss-
wenn ´s spannend wird sodann ist Schluss.
Zur nächsten Sendung aber dann
fängt es mit Wiederholung an
und spät, sehr spät im Filmablauf
löst sich die Vortags-Spannung auf.
Das Publikum, das bereits zögert,
wird so fürs nächste Mal geködert.
gefangen wie ein Fisch am Haken
wird man so auf das Ende warten.
Weil dieses aber man erahnt,
hat nur die Werbung „abgesahnt“.
Ohnmächtig aber wirksam

Die Drossel schimpft im Kirschlorbeer,
Insekten schwirren rings umher.
Voraus der Gärtner trotzdem schritt
als er die Hecke kürzer schnitt.
*
Doch ein Insekten Kampfverband
den Vorgang gar nicht lustig fand.
Sie stachen zu und saugten Blut
was lästig, zudem weh noch tut.
*
Das stoppte zwar den Gärtner nicht,
doch schwoll demselben das Gesicht.
Das Fazit: ist man noch so klein,
man muss sich einfach einig sein.
*
So stoppt man zwar die Großen nicht
doch zeigt sich Wirkung im Gesicht
und der, der sein Gesicht verliert,
zeigt sich letztendlich sehr pikiert!

Montag, 13. Juli 2009

Schmetterlinge

Ein torkelnd, schwebend Auf und Ab
zart bunt der leichte Flügelschlag
zerbrechlich scheint ´s
in der bewegten Luft getrieben,
von farb´gen Blüten angelockt und
hockend dort geblieben.
Den Rüssel tief getaucht ins Nektarmeer,
die Flügel hochgestellt, sieht man
sie fast nicht mehr,
wie sie saugend sich vergnügen,
mit kurzem Halt von Blüt` zu Blüte fliegen.

Und spürst ein Kribbeln du,
im Bauch den Flügelschlag,
dann ist es auch für dich ein
Sonnentag
und du erhoffst, dass ewig diese Zeit
verbliebe,
das Schmetterlingsgefühl der
ungestümen Liebe!

Samstag, 11. Juli 2009

Nein so nicht

Was will ein „Dichter“ damit sagen,
wenn er nur mit Wortgebilden spielt?
Er hinterlässt vor allem Fragen,
wenn er auf das Moderne schielt.
*
Ein Bild, das absolut gemalt,
lässt Interpretationen frei,
wer inhaltslos sich nur an Wortgebilden aalt,
dem sind die Leser einerlei!
*
Die Sprache dient doch dem Verstehen,
sie soll erschließen, nicht verwirren.
Wenn „Dichter“ diesen Umstand nicht einsehen,
ist das wohl das Verhalten nur von Irren!
Ordnung

Jedes Ding ist wohlsortiert
und zum Greifen ausgericht´,
niemand Übersicht verliert,
alles gleich ins Auge sticht.
*
Auwei, das tut besonders weh,
wenn man etwas schlampig ist
und, wie ich, nicht grad drauf steh
ist ´s ein Schlag in das Gesicht.
*
Und das sanfte Ruhekissen
rutscht mir unterm Hintern weg,
denn es rührt sich das Gewissen
stande pede auf dem Fleck!
*
„Ordnung ist das halbe Leben“!
Der, der diesen Spruch erfand
führt die andere Hälfte eben
offenbar im Lummerland!
Gedächtnis(verlust)

Der Rechner ist mein zweites Ich,
er unterstützt mich äußerlich.
Bei mir, der ich organisch bin,
verwirrt sich öfter mal der Sinn.
Das ist nicht so schlimm wie es klingt;
vielmehr ist es altersbedingt.
Vergisst man hin und wieder Daten,
braucht man nicht lange rumzuraten.
Der Rechner - hier als Geisteskrücke
erfüllt die Zwecke und die Lücke.
Doch Technik auch zuweilen zickt,
das macht mich dann total verrückt.
Die Diagnose, der Befund:
er leidet auch an Datenschwund.
Als Endergebnis bleibt der Frust,
er ist total dann der Verlust!

Freitag, 10. Juli 2009

Geld macht doch glücklich

Kennt ihr den Jüngling Pickelich?
Der war ein wenig mickerig,
und auch kein Mädel mochte ihn,
das hat den Frauen er nie verziehen
*
Als Pickelich so wuchs heran,
da war er zwar kein schöner Mann,
doch wurd von Reichtum er gesegnet,
er so manch schöner Frau begegnet.
*
Die liebten unsern Pickelich
nach außen zwar – nicht innerlich.
Doch Pickelich, ein Mann von Welt
erwarb sich Sympathie durch Geld.
*
Des Reichtums Glanz macht Pickelich
insoweit nicht mehr mickerig
und Frauen hat er reichlich nun.
Hat das mit Pickeln wohl zu tun?
*
Wenn also jemand pickelich,
der Geldbeutel nicht mickerig,
dann gibt es einen Dieterich
zum Venusberg, ganz sicherlich!
Kein Genuss

In Worte kleidest du deine Gefühle ein,
geschmückt, verziert mit einem Ringelrein
und glaubst damit der Liebe wohl genug geben.
Ein Narr bist du, denn du verpasst sie eben.
*
Mit Worten schilderst du den feurig roten Wein:
für Traubenblut kein Lob zu groß und nicht genug.
Doch selber schenkst du dir kein Gläschen ein,
du lebst nur den Gedanken – welcher Selbstbetrug!
*
Du schwärmst vom Sonnenuntergang am Meer.
Von Farben, die du schöner niemals hast erblickt,
doch leider reist seit Jahren du nicht mehr
und bist in deinem Sessel traumlos eingenickt!

Donnerstag, 9. Juli 2009

Die sich selbst betrügen

Als Kind hielt man verwundert und erstaunt
die großen Muscheln an das Ohr.
„Du hörst das Meeresrauschen“,
so wurde es dir zugeraunt;
und in der Fantasie stelltest du dir
Gischt und Brandung vor.

Später dann, nach vielen, vielen Jahren
erfuhrst du, dass die Muscheln Schneckenhäuser waren
und dass das Rauschen aus dem Schall
der Umwelt kommt.
doch gabst du ´s an die Kinder anders weiter, prompt.

Harmlos, fürwahr die ersten kleinen Lügen,
die schaden niemand, wenn man ´s recht bedenkt.
Doch hört man später auf vielleicht
sich selber zu betrügen
als Narr, der nie die volle Wahrheit eingeschenkt?

Mittwoch, 8. Juli 2009

Netz(werk)gedanken

Im Meer der Meinungsäußerung,
befreit von lästigen Algen der Scham,
schwimmen sie herum:
kleine, große, bedeutende, langweilige
und unwichtige Meinlinge.
Eingefangen vom Weltweiten Netz
drängen sie zappe(l)nd in die Maschen
der Suchmaschinen
sortiert, gefiltert, vernachlässigt
schwimmen sie auf die Bildschirme
der Nutzer, immer der Gefahr
gefräßiger Haie ausgesetzt
im Netz der vermeintlichen Freiheit,
das sich immer enger zusammenzieht
und im Erstickungstod der Abhängigkeit
seine Opfer endgültig findet.

Dienstag, 7. Juli 2009

Die Farbe des Meeres

Versuche für das Meer Beschreibungen zu finden,
die Vielfalt seiner Farben zu ergründen,
sie darzustellen mit der Worte Wahl –
trotz Schillern, Glitzern seiner selbst
verbleibt der Ausdruck fahl.
Von dunkelgrau bis tintenschwarz
gibt es sich in der Nacht,
verdrängt durch silbrig helles Grau
zeigt´s sich, wenn neuer Tag erwacht.
Sodann liegt es smaragdgrün da
mit weißem Wellenkamm verziert,
aus großer Höhe dann so blau,
wie ´s nur der Himmel sonst gebiert.
Die Sonne sinkt und über dunklem Wasser
breitet sich gülden eine Bahn
sie zeigt dem sinkenden Gestirn
den Weg zur Ruhe an.
Das Meer mit dunklem Violett
legt sich als Decke auf ihr Bett…
so von der Dunkelheit bewacht
gibt es sich tintenschwarz die Nacht.
Am Wegesrand

Es staubt der Weg,
den Wanderers Schritt
unachtsam mit den Füssen tritt.
Ihn schert nicht, was sein Fuß verletzt,
wenn er ihn auf die Erde setzt.
Er tritt auf jene Mikrowelt,
die dem Gewicht nicht Stand mehr hält.
Sein Blick gleitet zum Wegesrand
an dem er schöne Blumen fand.
Die Welt – so findet er beglückt-
ist wunderbar, er Blumen pflückt.
Die Wunder unter seinen Füssen,
die haben drunter leiden müssen.
So ist der Mensch – auf seinem Pfad
sieht er nur, was er gerne hat
und was zu seinen Füssen liegt,
das kümmert nicht, ist unbeliebt.
Er nutzt sein Streben, den Verstand,
zu rauben, was am Weg er fand.
Doch kommt der Wanderer nach Haus,
ist er verwelkt, der Blumenstrauß.
Es staubt der Weg, den er beschritt
und Staub nimmt er am Ende mit…
vom Wegesrand.

Samstag, 4. Juli 2009

Sterntaler

Sternenlicht in frost´ger Nacht
Licht aus unendlich´ Weiten,
zur Erde aus Vergangenheit gebracht,
ein Leuchten längst entschwund´ner Zeiten.
Der Blick gerichtet in das Firmament,
ein Schwärmen nicht, nicht Träumerei,
so unbedeutend klein , wenn man erkennt,
wie Erd und Menschendasein sei.
Und fällt ein Stückchen Sternenwelt
verglühend dir entgegen,
sei ´s aus dem Leonidenfeld,
verändert ´s nicht dein Leben.
Das „Wünsch-dir- was“ ist nur vertan,
weil niemand es errät.
Nimm selbst dich deines Schicksals an,
dein Stern sonst untergeht.
Doch ewig blinkt
das Firmament in seiner ganzen Pracht.
So heiß der Stern -
und doch so kalt die Nacht.

Donnerstag, 2. Juli 2009

Sommerwind

Sommerwind streichelst zärtlich
wogend Weizenfeld
bevor brausend sichelnd du
zwischen die Reifen Ähren fährst
im Gefolge Gewitter und Platzregen

So auch die Sommerliebe
die zärtlich Gefühle weckt
dann aber brausend sichelnd das Herz zerreißt
Zorngewitter im Gefolge und Sturzbäche von Tränen

Geschwister im Geiste sind sie
Sommerwind und Sommerliebe
sie erfrischen Natur und Herz
doch wenn sie zu gewaltig über dich kommen
hinterlassen sie geknickte Verwüstung!
Schiffe der Hoffnung

Sie treiben im Ozean des Lebens
steuerlos, getrieben von willkürlicher Strömung:
Schiffe der Hoffnung
irgendwann muss doch der Ruf erschallen:
Land in Sicht
sicherer Ankerplatz für die, die an Bord sind,
an Bord der
Schiffe der Hoffnung
doch bedrohlich die Brandung
trügerisch das scharfkantige Riff
an dem sie zerschellen oder
auflaufen können, sie,
die Schiffe der Hoffnung
sichere Häfen der Geborgenheit
sicherer Grund für Anker der Rettung -
so weit, und rar sind sie für
die Schiffe der Hoffnung
es bleibt die Erwartung von Wundern
eine Strömung, ein Land- auf- Wind
Wende zu Erlösung aus Angst und Verzweiflung
dem Auf und Ab, wie ein schwimmender Korken
die Schiffe der Hoffnung
nur eines Tages zerschmettert eine unkontrollierte Macht
die brüchigen Planken,
Schiffe der unerfüllten Hoffnung, zuletzt!