Samstag, 31. Januar 2015

Schlangenlinie


Die Schlangenlinie zeichnet unsere Lebensbahn,
nie ganz direkt und niemals immer gerade
just noch direkt, fährt man dir unverhofft in die Parade
schon kündigt sich die kurvenreiche Strecke an.

Da heißt es dann ganz schnell die Fahrt ´rausnehmen
eventuell die Vollbremsung einleiten,
um nicht im Graben oder Abgründe zu gleiten.
Auch wenn die Vorsicht man belächelt, muß
man sich dafür nicht schämen.

Verantwortung liegt bei dem Piloten ganz allein,
er kennt das Ziel und trägt die Last
gedrängt zu werden zur halsbrecherischer Hast,
daran kann auch dem Umfeld nicht gelegen sein.

Freitag, 30. Januar 2015

Winterszene


Der Winter packt das weiße Tuch am Zipfel
und zieht es bei uns übers flache Land.
Somit verbleibt die weiße Pracht nicht nur am Gipfel,
nein dort auch, wo man sie in diesem Jahr fast
nicht gekannt.

Die kleinen Schöpfer rollen bald
den Schnee zu großen Ballen.
Zum Schneemann bauen ist ´s nie zu kalt,
sie tun´s mit Freude und Gefallen.

Ein Schneemann wird ´s mit rotem „Kümmel“
und Augen, die aus dunklem Stein.
Als Störer kommt ein kleiner Lümmel,
tritt der Figur den Bauch fast ein!

Doch dies bekommt dem Schlingel schlecht.
Die Kinder handeln im Verein,
der Schneemann wird sofort gerächt:
man „seift“ den Störer gründlich ein.

Tauben geben Rätsel auf

(für tiergeschichten.de)

Sah nie beim Turteln angeschmiegt
zwei Turteltauben sich verlieben,
ob ´s offenbar wohl daran liegt,
daß ohne Bank sie kein geeign´t
Plätzchen kriegen?

Auch trägt die Türkentaube schlicht
kein Kopftuch, wenn sie weiblich,
der Tauber auch den Schnauzbart nicht
warum der Name eigentlich?

Die Felsentaube hockt im Haus
im „POTT“ bei ihrem Züchtern
sitzt nicht im felsigen Windgebraus,
das sehe ich ganz nüchtern.

Auch hat die Post nichts mit am Hut,
wenn man sie auch Brieftauben nennt.
Im Rennbetrieb sind sie ganz gut,
wenn gleich die Taube auch nicht rennt!

Mein Täubchen, sagt der Ehemann
zu seiner 100 Kilo-Frau
er unter ihr kaum atmen kann.
Der Kerl sieht wirklich nicht genau!

Donnerstag, 29. Januar 2015

Wat nu?


Es fragt sich mancher alte Mann,
der wohl nicht mehr so richtig kann
am Arme einer jungen Maid:
es hat doch alles seine Zeit,
wat nu?

Ein Einbrecher in stiller Nacht,
der offenbar viel Krach gemacht,
den umschließen nun die Handgelenke
die Acht aus Stahl und also denke
man sich das Weitere dazu
wat nu?

Es fragte sich der Herr Galan,
der fremd ging und nicht anders kann,
erwischt wird, nackig noch dazu
wat nu?

Wat nu – in Sackgasse gefangen
sehn manche Menschen schon mit Bangen
die Konsequenzen, die zu tragen,
wat nu? hört man sie leise fragen

Nebelparder

(für tiergeschichten.de)


Ich wußte nicht, daß es ihn gibt,
weshalb verständlich einerseits,
daß ich hier nie über ihn schrieb
wie über andere Großkatzen bereits.

Mit Flecken, die im Fell ganz groß,
scheint er im Nebel zu verschwinden.
Man sieht ihn auch ganz selten bloß,
doch mancher weiß von ihm zu künden.

Wie er geschickt auf Bäumen
nach Gibbons, Affen droben jagt,
auch Hirsch und Wildschwein dürfen
nicht träumen,
wenn ihn der Hunger plagt.

Als Lebensraum muß Asiens Urwald dienen.
Viel kleiner als die Leoparden,
ist er auch nicht verwandt mit ihnen.
Für weiteres muss man dann WIKIPEDIA
befragen!

Ihr aber ahnt es schon...
ich bin nicht euer Lexikon!

(das war frech!)

Mittwoch, 28. Januar 2015

Tod der Mutter


Noch schwebt der letzte
Atemzug im Raum
die eingefallenen Wangen
tragen noch nicht
das wächserne Blass
die Augen bereits wie im
Schlaf geschlossen
sanft streichelt der
Handrücken über ihr Gesicht.
ein gehauchter Kuss auf die Stirn
dann schnelles Zurückweichen
des Kopfes... vor dem Tod.
Die Unfassbarkeit vereint sich
mit tiefster Trauer!

Letzte Träne


Wenn ich diese Welt verlassen muß
ist meine letzte Träne, die der Liebe.
Denn verdorrt sind Barmherzigkeit
und Mitleiden in dieser Welt.
Die Feuer der Kriege schüren Hass
und Intoleranz.
Das getrocknete Blut läßt das Herz
der Friedfertigen verklumpen,
da man das heilende Wasser der
Vernunft dem Menschsein entzogen hat.
Diese, meine letzte Träne, ist nur ein Tropfen
zum Aufkeimen der Hoffnung für die Liebe,
die das Größte der Schöpfung ist.
Darum:
Alle Eure Dinge lasset in Liebe geschehen!*

*Korintherbrief K.16 /V. 14


Dienstag, 27. Januar 2015

Einfach zugeklappt


Das Buch meiner Träume ist zugeklappt.
Was hast du erwartet, flüstert mein Geist,
daß alles so wird, wie du es heißt?
Na, bitte, dann sei auch nicht eingeschnappt!

Wie ist mein Geist doch so kleinlich. Ich rege
mich ständig über sein Mittelmaß auf.
Es gibt zwar Gedanke, Ideen zu hauf ...
doch ruft er zur Tat nicht. Er ist viel zu träge!

So ist das Buch meiner Träume zugeklappt,
die Wirklichkeit stellte es nun ins Regal.
Ist mir dieser Zustand wirklich egal?
Mein Geist hatte recht – ich bin eingeschnappt

Ach wie sehr vermiss ich dich



Wälzen, sich im Bett umdrehen
schlaflos ausgeliefert den Gedanken,
die zwischen heut und gestern schwanken
im vergangenem Geschehen.

Sonnt man sich mit guten Taten,
war man böse ungerecht,
verhielt man sich zum Umfeld schlecht,
was kann man morgen dann erwarten?

Zwischendurch schleicht sich dann ein
der Gedanke an die Lieben
die schon längst dahin geschieden
fühlt ein traurig Einsamsein!

Ach so ist das mit Vermissen
in dem Leben gähnt ein Loch
bleibt nur das Erinnern noch
heimlich weint man in die Kissen.

Langsam siegt die Müdigkeit
Augenlider schließen sich
„Ach wie sehr vermiss ich dich“
Schlaf tut seine Schuldigkeit.

Montag, 26. Januar 2015

Nicht wirklich schön


Kahl, gespenstig sind die Äste
Pfützen spiegeln graue Welt.
feiner Nieselregen fällt,
der tagelang den Boden näßte.

Müder Wind ist eingeschlafen,
treibt die grauen Wolken nicht.
Nasse Schleier im Gesicht,
Blicke, die sich nicht mehr trafen.

Gesenkte Köpfe, tiefe Mützen,
rascher Schritt ist angesagt,
dieses Wetter jeden plagt,
Halbschuh patschen in die Pfützen.

Wer dringlich nicht nach draußen muß,
dem ist das Wetter wohl egal,
blickt aus dem Fenster öfter mal
und holt sich keinen nassen Fuß!

Sonntag, 25. Januar 2015

Wie im Leben

(für tiergeschichten.de)

Andere Vögel sind nicht gekommen,
doch haben Rabenvögel deren Platz
eingenommen.
Sogar eine Elster mit nur einem Bein
fand sich am Futterplatze ein.
Nun gut, auch Krähen haben Appetit
und bevor das Futter liegen blieb..
Nur bis zu fünfzehn dieser Tiere
machen andere Vögel irre!
So lassen sie anderen nicht viel.
Es zeigt sich hier ein altes Spiel!

Religion


Für viele ist sie ein TABU,
drum sage ich auch nichts dazu.
Soll jeder glauben was er will,
ich schweige dazu lieber still!

TOD – auch der ist ein Tabu,
doch manches schrieb ich schon dazu,
denn Tod ist aller Menschen Not!
Nichts über ´s andere Tabu:
dann droht der Tod!

Gut, daß ich nicht Gott bin


Ich habe so die Nase voll:
die Menschen treiben es zu toll!
`s wird viel von Menschenrecht geschrieben
und noch viel mehr wird ´s hintertrieben.
Wie erdgeschichtlich unbedeutend
seit die Schöpfung eingeläutet
ist das Menschsein – das jedoch
zwingt alles unter seinen Joch!
Und darüber schwebt die ALLMACHT,
Mensch und Unmensch gute Nacht!
Gut, daß ich nicht göttlich bin,
im heil´gen Zorn wär ´n wir* dahin!

*ausdrücklich schließe ich mich in
die Unvollkommenheit ein

Samstag, 24. Januar 2015

Wintergeschehen am 24.1.2015


Schnee fällt aus der Wolkenwatte
deren Flausch die Bläue deckt,
Schnee soviel wie man ´s nicht hatte
seit das Neue Jahr erweckt.

Winter zeigt für ein paar Tage
Schönheit weißen Schneebezugs.
Dabei ist es keine Frage –
in den Schnee hinaus ganz flugs!

Daß der Winter den verschont,
der nicht siedelt in den Höhen,
sondern in dem Flachland wohnt,
wo der Schnee nicht gern gesehen,

hat erledigt sich damit.
Bewegung heißt es, auch wenn´s kalt
es wird der hohe Schnee geschippt,
ob man nun jung ist oder alt .

Und doch hat die Winterpracht
mit dem glitzernd´ Puderguß
wieder ein Kind aus mir gemacht,
das staunt, Bewunderung zollen muß.

Freitag, 23. Januar 2015

Geprügelter Hund


Prügelknabe, Prügelbock
her mit einem Rutenstock
für Michel, denn wir sind die Braven
müssen irgend jemand strafen!

Bricht man selber auch Versprechen,
darf man sich an anderen rächen.
Wirkt ´s dann nicht mehr das Geheule,
ruft man nach der Nazi-Keule.

Armer Michel was du tust,
selbst wenn du in dir nur ruhst,
machst es falsch in aller Augen.
Deutsche für die Welt nicht taugen.

Große Schuld, die nie vergeht
auch Generationen der doch Spät-
geborenen, die sind betroffen,
können nicht aufs Verzeihen hoffen.

Zwar wirkte schon Gevatter Hein
vernichtend in die Nazireihen,
daß übrig nur ein paar Idioten,
die Anlaß für Beschimpfung boten.

Anderswo in anderen Ländern
gibt’s Rassismus nicht, noch Menschen-
schänder!
Also lautet der Beschluß,
daß unser Volk auswandern muß.
Wir sind schuld nämlich an allen
Mißständen, die nicht gefallen.

Fremder Zorn, den wir gewohnt
sagt das Ziel uns: hin zum Mond!
Doch auch dies wird die verdrießen,
die uns dorthin wollten schießen.

Donnerstag, 22. Januar 2015

Hier irrt v. Fallersleben*

(für tiergeschichten.de)

Alle Vögel...sind schon weg,
Fütterung hat wenig Zweck.
Nicht am Meisenknödel schmatzen,
auch im Holzhaus keine Spatzen.
Elstern und auch freche Krähen
nirgendwo sind sie zu sehen.
Auf dem Dach so manchen Dohlen
bleibt mein Angebot gestohlen.
Da kommt eine fette Taube
und ich hoffe und ich glaube,
daß sie hier nicht widersteht!
Doch auch diese Taube geht,
offenbar schon gut genährt
übern Rasen. Ist ´s verkehrt
Winterfutter auszustreuen?
Tu ´s nicht mehr – ihr werd ´s
bereuen!
Ach, wie dämlich muß man sein,
wenn ihr übt das Selbstkasteien!

*dichtete nicht nur das Lied der Deutschen,
viele Kinderlieder auch alle Vögel sind schon da.

Müder Füße Weg


Ein Lebensgang, der steil beschwerlich
in Freude, Duldung auch in Qual
im Rückblick auch so manches Mal
in Reue angehalten, so ganz ehrlich!

Nicht wissend wo des Weges Ende,
wohin die müden Füße tragen.
sind ´s Schritte noch in Jahren oder Tagen?
Gewißheit, die man niemals gerne fände.

Nach anfangs strammen Gang – das Schlurfen zeigt,
die Glieder rufen schnell nach Ruh:
so müd der Körper, müd der Geist dazu
und trotzdem noch, das Glück zu leben bleibt!

Mittwoch, 21. Januar 2015

Klage einer Rosenranke


Ich ranke, ranke Stachel bewehrt
dem fernen Himmel entgegen,
der meiner Schönheit sicher begehrt.
So sehe ich mein Bestreben!

Doch mit meiner Blütenpracht
bin ich allein des Menschen Zier,
schon beim Verblühen über Nacht
kürzt man die Rankenstengel mir.

Was nützen da Stacheln, was Begehren,
der Mensch hat drohend die Hand im Spiel.
Ich möchte hinauf ins paradiesisch Leben,
doch zerstört der Mensch mir mein hehres Ziel!

Hoffnung für den Tiger

(für tiergeschichten.de)


Der Tiger als ein großes Raub-
tier macht sich nicht aus dem Staub.
In Indien, wo man ihn bejagte
und nicht so sehr nach Tierschutz fragte,
erholte sich nun der Bestand,
weil man zum Glück noch Menschen fand,
die gegen Tigerjagd einschritten
und so sich en Erfolg erstitten.
Ob Penis, Knochen Tigerzahn,
man will das Tier davor bewahr´n,
potenzgeschwächten Asiaten
und geilen, gierigen Potentaten
mit Fellen und mit Körperteilen
Opfer zu werden für all die Geilen!

Dienstag, 20. Januar 2015

Gemütlichkeit


Wenn im Kamin ein Feuer knistert,
ein leiser Wind das Haus umwispert,
dann ist die Zeit der stillen Stunde.
Der Abend heilt so manche Wunde,
der Seele, tagsüber geschlagen.
Musik verbreitet Wohlbehagen.
Es schimmert rot der Wein im Glas,
Entspannung ohne Unterlaß!
Im weichen Sessel wohlig ruh´n,
nur in Gedanken, sonst nichts tun.
So hat denn alles seine Zeit,
mit deutschem Wort: Gemütlichkeit!

Ganz neue Töne

(für tiergeschichten.de)

Ach, wer hätte das gedacht,
was so ein Vogel alles macht!
Eine spezielle Amselart
die Tonleiter im rufe hat.
Zwar schneller als der Mensch sie singt,
sie nur verlangsamt für ihn klingt.
wissenschaft ist vereint geneigt,
daß die Natur uns allen zeigt:
Musik ist Tieren wohl nicht fremd.
Sie wetten drauf ihr letztes Hemd!

Sonntag, 18. Januar 2015

angst


wangen schreckensbleich
aufgerissene augen mit
abgrundtiefen pupillen
erstickter schrei im mundloch
wummerndes herz müht
sich um stockenden blutfluß
körperstarre
angst riecht nach urin
stinkender schweiß saugt
sich in textiles
riecht stinkt und näßt:
angst!

Samstag, 17. Januar 2015

Folgerichtig

(für tiergeschichten.de)

Es sitzt ein Schneck in dem Salat,
weil er die Blätter gerne mag,
besonders innen, die ganz zarten,
die schmecken besser als die harten.
Und wie dem ist beim großen Fressen
hat er die Vorsicht schnell vergessen.
Nicht vegetarisch sind sie alle
die Tiere – wie in diesem Falle
hat eine Amsel sehr geschickt
den Schneck aus seinem Haus gepickt.
Dies der Tragödie erster Teil,
das Schneckenhaus blieb derweil heil.
Teil zwei ergab sich nach Verdauen.
Man sollte keinem Vogel trauen.
Auch wenn sie in den Lüften fliegen,
kann man den Kot aufs Auge kriegen.
Und so beschissen und geblendet
der Dichter den Teil zwei beendet.
Das aber ziert den Philosophen,
wenngleich der Dreck ihn hat getroffen,
so postuliert er: „der Genuß,
den man gehabt, nicht bleiben muß“.

Freitag, 16. Januar 2015

Willkür


Willkür treibt die größten Blüten,
die bereits von ferne riechen,
wer sich ihr nähert muß sich hüten,
sollt sich vor dem Gestank verkriechen!

Willkür ist Titanwurz ähnlich,
diese stinkt nach totem Tier,
doch sie überlebt gewöhnlich
nicht, wenn widersteht man ihr!

Lieber bleiben lassen!


Die schlechte Laune greift nach mir
und ich zu Bleistift und Papier.
Will mir was von der Seele schreiben,
um mir den Mißmut zu vertreiben.

Ich stell mir diese Szene vor:
es brüllen Affen laut im Chor,
die niederträchtigen Launen nieder
und die verschwinden darauf wieder.

Die geben schleunigst Fersengeld,
steh gut gelaunt da als ein Held.
Doch konnte ich es selbst nicht schaffen,
das Lob gebührt somit den Affen..

War wieder nichts mit gutgelaunt.
Was Illusion mir zugeraunt,
taugt also nicht mich zu erheitern!
Sollt HASCH Bewußtsein mir erweitern?

Donnerstag, 15. Januar 2015

Da schickt der Herr...*



Da schickt der Herr den Petrus aus,
er soll das Klima bessern,
das Klima aber lacht ihn aus:
„Ich halt´ nichts vom Beckmessern!“

Der Petrus weiß sich nicht viel Rat,
er ist für diesen Job zu alt.
Er Freunde in europa hat,
die fragt er deshalb bald.

Europa wüßte zwar viel Rat
besonders in den Konferenzen.
Allein es fehlt hier noch die Tat
und schiebt ´s auf Kontinenten-Grenzen

Für´s Wirtschaftswachstum hinderlich,
zeigt man mit Fingern auf den Nächsten,
der wär ´s, der schließlich liederlich
und wüßte dies am besten!

Der Petrus kommt geknickt zum Herrn,
“Was sind ´s für Idioten bloß!“
Das zürnt den Herrn und himmelsfern
schickt er die Sturmflut los.

Diese gehorcht und zögert nicht.
Es zappeln Menschen in den Fluten.
Die Sturmflut erfüllt ihre Pflicht
verschont die Bösen nicht und Guten!

*den Jockel aus... altes Volksgedicht von 1609
bekannt ist die Fassung von Th. Fontane

Mittwoch, 14. Januar 2015

Schwarzfahrer*

(für tiergeschichten.de)

Es gibt da einen Labrador,
der stellt im Internet sich vor:
Schwarz sein Fell – er liegt geduldig
auf einem Platz im Bus – unschuldig
macht er sich ´s dort recht bequem,
er findet ´s Fahren angenehm.
Ganz ohne Herrchen fährt er täglich
die selbe Strecke hin und zurück,
der Fahrer sieht ´s ein wenig kläglich,
denn schließlich kann es doch nicht sein,
der Hund steigt ohne Fahrschein ein!
Zwar jault er nicht, macht kein Gebell,
er fährt halt schwarz – so wie sein Fell
und erntet manchen Blick, ´nen bösen!
Doch wie soll man mit vier Pfoten
´nen gült´gen Fahrschein bitte lösen??

*heute im Internet gelesen Tatort Seatlle

im heute



seh zwei kolkene raben
im blätter beraubtem baum
satt mit glänzend schwarzen gefieder
hocken auf ärmlich nackten ästen
blickköpfig geneigt erwartungsvoll
als wenn der skelettierte baum
jetzt noch säfte
nachhaltigen früchtewachstum
aus dem trockenen erdgeschändeten
boden saugt
erwartungen an morgen
im blick kolkener raben
den glänzend satten plünderern –
kolkende raben
düstere gestalten des m o r g e n

Dienstag, 13. Januar 2015

Unerfüllbares


Sind nicht manche heißen Wünsche
festgekettet an vergeblich Hoffen,
als Illusionen bieten sie im Leben Tünche,
allein der rechte Farbton wurde nie getroffen.

Das Unstillbare hat ist ein Rattenschwanz
in den sich gleichsam andere Wünsche drin verbeißen
ein Knäuel von Unzufriedenheit. Man kann` s
im Wirrwarr wohl auch „Rattenkönig“ heißen.

Wenn solch ein Wunsch der Vater des Gedanken,
dann stelle man Gedankensprünge ein,
springt man zu weit, gerät man leicht ins Wanken,
es stürzt die Lebensfreude wie ein Kartenhaus dann ein.

Montag, 12. Januar 2015

Bauernhof-Satire

(für tiergeschten.de)

Es grunzt die Sau,
es kräht der Hahn,
mein Kind , oh schau,
sieh dir das an.

So war es früher bei dem Bauer,
der hatte jede Menge Mühe,
doch heute ist er sehr viel schlauer,
er hat nicht vier – nein, tausend Kühe!

Und wenn das Land auch Arbeit mach`
dann bleibt es liegen wie es ist,
kriegt Prämie, denn es liegt ja brach,
ist bauernschlau, das ist gewiß!

Nicht Ochs, nicht Kuh,
nicht Sau, nicht Pferd,
so einzeln, stimme mir da zu,
ist Landwirtschaft nun mal verkehrt.

Genug gesehen – komm mein Kind,
denn das Museum schließt geschwind!

Trügerisch


Mit den Schwingen des Fantasten
durch gedachte Welten fliegen
ohne Sorgen, Alltagslasten,
die man rechts und links läßt liegen

Flucht vor dem reellen Leben,
sag, ist ´s wirklich dein Begehr?
Fantasie, die darf es geben
als einen Traum – jedoch nicht mehr!

Laß dich nicht dazu verführen
gänzlich darin aufzugehen,
Trugbilder, die den Geist berühren
als Lebenswahrheit anzusehen.

Sonntag, 11. Januar 2015

Über die Liebe


Der Liebe Band – es hält verbunden
das Schöne, Treue, Lebenswerte,
was in fröhlichen und traurigen Stunden
uns Seligkeit und neuen Mut bescherte.

Die Liebe ist das Größte auf der Welt
und doch verschieden geben sich
Erscheinungsformen.
Glaubt man, daß EINE HAND alles
zusammenhält,
so ist es töricht, will der Mensch sie normen.

Die Liebe ist des Menschen stärkster Halt.
Dies gilt im Kleinen wie im Großen.
Wer ´s wagt das Band zu lockern
einen kleinen Spalt,
hat gegen Schöpfungsrecht verstoßen!

Freitag, 9. Januar 2015

Rückkehrer

(für tiergeschichten.de)


Wölfe, Wisente und Biber
kehr´n zurück – sie kommen wieder,
sicher weil Natur und Umwelt
hier ein größeres Gewicht erhält.

Nicht aber jeden Landwirt freut es,
man fürchtet Schäden. Doch indes
jetzt jammern auch die Umweltschützer,
die doch der Rückkehr Unterstützer:

„Schön mit den Wölfen und dem Biber
warum kommt der Säbelzahntiger nicht wieder??“

Flachwurzeln hat Folgen


Wenn Stürme unser Land heimsuchen,
sind ´s die Fichten nicht die Buchen,
die aus ihrem Stand gefällt:
flach zu wurzeln nicht gut hält!

Flach zu wurzeln auch im Geist
niemals Gutes uns verheißt
und der Domino-Effekt,
dabei dumpfe Geister weckt-

Leute mit so schwachen Wurzeln
bringen Gleiches mit zum Purzeln.
So entsteht ein Jammerbild,
das die Pressespalten füllt!

Mittwoch, 7. Januar 2015

Inspiration



ein wort – ein satz
schwirtt flatternd
zwischen grauen zellen
dem vogel gleich
der angeflogen
synapsen suchend
krallt sich fest
in einem netz
von vorerfahrung
verursacht funken-feuerwerk
im raum der geistesschale
in dem zündend funkenstrom
trifft eine auf synaptische
pforte – der Idee
inspiration sucht sich
nun kreative wege!

Dienstag, 6. Januar 2015

Grundlage ist der Mikrokosmos


Dringt man in die Mikrowelt,
(ein mit einem Mikroskop)
weiß man, was ein Wassertropfen
noch an Leben so enthält.

Wimpern- und Pantoffeltierchen
Krebschen und so mancherlei
für die Nahrungskette ist so
noch fürs Kleinste was dabei.

doch der Mensch in seiner Größe
sieht erhaben drüber weg.
Zeigt durch Ignoranz nur Blöße,
übersieht den Mikrozweck!

Erste Liebe

War ich früher ganz versessen,
heiß das Blut im Jugendwahn,
habe ich sie dann vergessen
meine erste Liebe dann.

Jahre kamen, Jahre gingen,
heißes Blut, das abgekühlt
zwischen Alltags- Lebensdingen
habe ich es nie gefühlt,

dies Verlangen, dies Begehren
nach der Liebe erstem Schritt.
Nur – das Alter konnt ´ mich lehren:
erste Liebe nimmt man mit!

Keine Erklärung



Glück, Zufall, Schicksal, Fügung
ist eines dessen von Bedeutung,
wenn man nach Erklärung sucht,
ist es nicht eher eine Flucht
vor der Erkenntnis, dem Eingestehen
einer ordnenden Hand für alles Geschehen?

Gleichwohl wie man sie nennen mag,
es gab sie schon beim ersten Schöpfungstag.
Dem NICHTS entsprang ´s und nichts erklärt,
was Welten und auch uns je widerfährt.
Da alles aus dem NICHTS geschenkt
mit allem untrennbar zusammen hängt.
Materie, Geist – erstarrte Illusionen,
dem Nichts entsprungen...und im Nichts sie wohnen!

Montag, 5. Januar 2015

Wimpern ohne Tusche

(für tiergeschichten.de)

Neulich sah ich im TV
eine bemerkenswerte Frau.
Ihr Beruf war Fotografin,
einst kam es ihr in den Sinn
Kühe vor die Linse zu holen.
In der Tat, das sollt´ sich lohnen!
Kühe schauen nicht blöd drein,
sie blicken kapriziös hinein
in die Kamera, mit Wimpern
lang, mit denen Stars sonst klimpern!
Sah mit Erstaunen jeder Kuh
auf den Bildern mit Entzücken zu!
Auch die Bauern nun mehr schauen
eher zu Kühen als zu Frauen.

Sonntag, 4. Januar 2015

gute lebensgefühle



es sind hauchzarte blütenblätter
in ihrer buntheit auf der lebenswiese
ausgestreut
nur durch nüchternes grün getrennt
eine vielfalt von fern farbiger teppich
manchmal reißt eine gierige
rinderzunge wundhafte pfade
zerstört den prächtigen blütenstand
von freude und glücklichsein
unbedacht zertritt manch ein esel
scharfhufig die schöne flur
hilflos sind sie die guten lebensgefühle
der zerstörung und mißachtung frei gegeben
hüten wir uns fremde wiesen zu zerstampfen.

Samstag, 3. Januar 2015

Abschiedsweh



Es regnete.
Von deinen Wangen
fließen Tropfen tränengleich
und es faßt mich das Verlangen
sie fort zu küssen auch sogleich.

Regen näßte deine Wangen,
salzig war, was ich verspürte
und ich sah den traurig langen
Blick als ich dich zart berührte.

Regen feuchtet deine Lider,
doch im Auge schwimmt das Naß.
Salzig tropft es dann hernieder:
Trauer ohne Unterlaß!

Freitag, 2. Januar 2015

Das gibt es nur auf Sulavesi

(für tiergeshichten.de)

Bekannt, daß Frösche Eier legen,
sie sind Amphibien und deswegen
gebären sie nicht innerhalb
des Körpers wie die Kuh ein Kalb.

Die Froschfrau aber auf Sulavesi,
die kümmert dies Wahrheit nie:
gebirt, es ist zum Luft zu schnappen
tatsächlich lebende Kaulquappen.
Naturgesetze her und hin
sie zu erlernen gibt kaum Sinn!

Bleibt deshalb bei frommen Legenden.
Gott schuf aus Lehm mit seinen Händen
das Leben und dann fuhr er fort,
stand er doch bei sich selbst im Wort!

Erstens usw.


Es ist der Weisheit letzter Schritt.
Ich nehme Euch zu diesem mit.
Denn im Erkennen, daß ich doof,
erwächst in mir der Philosoph

Erstens habe ich erkannt,
ich rede gegen eine Wand.

Zweitens ist mein Umfeld schlauer,
nun stört ´s mich nicht mehr auf die Dauer.

Drittens ist ´s die Dusseligkeit,
die von Erwartung mich befreit.

Denn viertens verbleibt das Gefühl,
man hält von mir auch so nicht viel,

was fünftens, anders ausgedrückt,
mein Umfeld freut und es entzückt,

denn niemals bin ich dann Rivale
im sechsten oder sextem Falle.

siebtens kann ich auch verkünden
bin ich so frei von süßen Sünden.

Achtens bleib ich ungeschoren,
da als Esel ich geboren.

Neuntens reift mir der Beschluß,
daß ich hier wohl aufhören muß,

denn die Zehn sollt´ ich vermeiden,
kann mich jetzt ja schon nicht leiden*

*dieses wäre höchst fatal,
sagte Jesus doch einmal:
Liebe deinen Nächsten so wie dich!“
ein weiterer Punkt wär` fücrchterlich!

Donnerstag, 1. Januar 2015

Schall und Rauch


Da liegt es vor uns
frisch gekürtes Neues Jahr
hinein geschoben in die Zeitenreihe
erbbelastet durch die
Droge menschlicher Dummheit
hinein geschossen
in den Nachthimmel
zur Entfaltung
glänzend bunter Hoffnungs-Sterne
ein schnelles Erlöschen
Fahnen aus Rauch legen sich
wie Spinnenbeine über
die Erdwölbung
verwehen zu einem grauen Vorhang
das ist die Antwort unserer Zeit:
SCHALL UND RAUCH