Samstag, 30. April 2016

Rambi und Kurti

(für tiergeschichten.de)

Im Kreis Soest gibt es ein Städtchen, von dem man sagt, es hat beinahe genauso viele Einwohner wie Knastbrüder in der berühmten JVA.
Wenngleich dieses Städtchen – es handelt sich um Werl – ebenfalls als Wallfahrtsort bekannt ist,
darf man daraus nicht schließen, daß es besonders viele kriminelle Einwohner noch besonders stramme Katholiken dort gibt.
Gute und schlechte Menschen sind in einem gesunden Maße verteilt, wie dies in ländlichen Gebieten überall in Europa offenbar so ist. Wo die Gebiete ländlichen Charakter haben, ist auch Wild vorhanden und damit auch Jäger, die ebenfalls unterschiedliche Charaktere besitzen. Heger und Schießer, so könnte man sie einteilen. Die Jagd als solche spaltet die Gemüter in Befürworter und Tierfreunde. Zu den Tierfreunden zählen die Krötenretter und mitleidige Menschen, die z.B. vermeintlich verlassene Rehkitze mit der Flasche großziehen und wie Haustiere an den Menschen gewöhnen. So ein Rehkitz wird innerhalb eines Jahres schnell größer und benötigt mehr Platz als vorgesehen.
Wohin also damit? In ein Wildgehege, was eine gute Lösung wäre...nicht jedoch für Tierliebhaber, denen die Freiheit des Wildes am Herzen liegt. Sie sind für das Auswildern.
Also geschehen in der Nähe unseres oben beschriebenen Städtchens. Dort trieb seit einigen Tagen sich ein einjähriger Rehbock rum, der die Nähe der Menschen suchte, sie manchmal verfolgte
und sich auch nicht abschrecken ließ. Meinte er doch Verwandte seiner Adoptiveltern damit eine Freude zu machen. Die aber wandten sich von ihm ab, was der Bock nicht verstand und sie von hinten mit seinem Spießergeweih (nicht Gehörn, wie man irrtümlich immer schreibt) anstubste
und bei Rückweisung mit mehr Nachdruck auch verletzte. Das brachte ihn den Namen Rambi ein
(Kombination aus Bambi und Rambo, da sind Menschen kreativ) Nicht so kreativ sind sie jedoch, wenn sie glauben sich gefährdet zu sehen. Aggressive Tiere das geht gar nicht!
Man kam zu dem Schluß -man ist hier Ordnungsamt und natürlich die Jägerschaft gemeint –
das Tier letal zu entfernen (Heißt so in der Amtssprache.) Es ist Ende April, also noch Schonzeit!
Gesetze sind da, um sie zu umgehen, sofern die Obrigkeit mitspielt, was sie im Fall der Bezirksregierung in Arnsberg auch tat. Man muß doch die Bürger schützen. Notwendiges im Falle von Gefahr in Verzug. Wenn man über Alternativen nachgedacht hatte, mir fallen da einige ein,
so hätte man das auch anders lösen können, zumal es gewiß war, daß das Tier nicht etwa Tollwut oder dgl. hatte, denn man kannte die Frau, die Rambi aufgezogen hatte.
Nachdem der Bock also zum Abschuß freigegeben wurde, war es nur noch eine Frage von Stunden, die dem Tier auf dieser Erde gegönnt waren, abgesehen von einem Aufenthalt in der Tiefkühltruhe. Mir als Jagdscheininhaber hat es gegraust, ich erwähne das, weil ich nicht zu den vermeintlichen Gut-Mensch-Tier-Schützern gehöre und dennoch weiß, was sich gehört und was nicht!
Offenbar ist vielen Menschen die Fairnis gegenüber den Mitgeschöpfen abhanden gekommen wie ein weiteres Beispiel zeigt, das sich auch in diesem Monat April ereignet hat. Um nicht nur die Borniertheit in dem Bundesland NRW aufzuzeigen sondern unschöne Verhaltensweisen auch in Niedersachsen anzuprangern schildere ich folgendes Vorkommnis.
Der Wolf – in Deutschland ausgerottet und in Märchen verteufelt – hat es gewagt wieder zurückzukehren. Zunächst nur in besonderen Gebieten im Osten unseres Vaterlandes. In alten Flughafen Geländen in Brandenburg war er ungestört und konnte sich verbreiten. Biologen aber wissen, daß der Wolf, erstmal aus dem Rudel entlassen, sich neue Reviere sucht und manchmal dabei 60 km am Tag zurücklegen kann. folglich tauchen vereinzelt Tiere auf, die Brandenburg verlassen haben. Zum Leidwesen mancher Schäfer, die den einen oder anderen Verlust ihrer Schafe beklagen aber dafür auch entschädigt werden. Ihr Jammern würde aufhören, wenn man geeignete Wachhunde einsetzte, was aber den Schäfern angeblich zu teuer käme (Wieso eigentlich?)
Da der Wolf als Raubtier aber unter genauer Beobachtung steht, wogegen nichts zu sagen ist,
sind manche Wölfe mit Peilsendern versehen worden. d.h. sie waren bereits an Menschen gewöhnt und haben die Scheu verloren. Ganz wenige, ganz vereinzelt ausgewildert. Man gab eisen Exemplaren zur Unterscheidung auch Namen. Kurti war so ein Wolf. Er strolche manchmal durch Wohngebiete (ohne Schaden anzurichten) lief manchmal hinter Spaziergängern her – er vermeinte doch die Menschen zu kennen. Eines Tages aber beschwerte sich dein Ehepaar, dein Wolf hätte ihren Retrievel bei einem Waldspaziergang in den Allerwertesten gebissen und hätte sich nur durch viel Lärm vertreiben lassen. Ich stelle mir die Szene bildlich vor.
Bei einem Spaziergang im Wald, bei dem der Hund ordnungsgemäß an der Leine neben Herrchen und Frauchen ging, schlich sich hinterlistig der Wolf an, der Hund, ein uralter Knochen, der weder sehen, riechen noch hören konnte, fühlte auf einmal die Zähne des Raubtiers am Hintern und jaulte fürchterlich, so daß auch das tief in die Natur vertiefte Pärchen plötzlich das Malheur bemerkte!
Schrecklich das! Und so ungeheuerlich wie offenbar auch durch die Behörden sooo glaubhaft dargestellt. Der Wolf muß weg....schon der Schäfer wegen, die ja Wähler sind und der verängstigten Niedersachsen, die ja auch Wähler sind!
Die Lösung ist ganz einfach: Letale Entnahme. Welch ein harmlos klingender Begriff , der Kurti in den Wolfshimmel beförderte.
Was lernen wir daraus?
BEISSE FEST IN DIE HAND; DIE DICH FÜTTERT; DAMIT DIESE DEN NERVÖSEN
ZEIGEFINGER NICHT KRÜMMEN KANN!

Freitag, 29. April 2016

Verkannte Absicht


Hein Mück, bekannt durch Ringelnatz,
ließ Lola seinen liebsten Schatz
sich auf den Bizep tätowieren,
nicht ahnend was da konnt´passieren!

Ging voller Stolz zu Lola hin
zum Imponieren stand sein Sinn.
Wie er den Bizep vor ihr spannte,
die Lola sich nicht drauf erkannte.

Man muß nun wissen, Lola pur
hat nahezu d i e Traumfigur.
Am Bizep, der nun ausgeprägt
Zerrbild an Lolas Image sägt!

Die nun erzürnt statt hoch beglückt
die Absicht von Hein Mück zerpflückt.
Sie geht. Im Zorn ruft sie noch fesch:
„Du Blödmann, leck mich inne Täsch!“

Donnerstag, 28. April 2016

Wehmut


Wehmut ist ´s an der ich trage
Wehmut an die schönen Tage
nach Menschen, die mir nahe standen
und enge Bindungen vorhanden

Wohin, wohin? Wie fortgespült,
voll Blindheit hier das Schicksal spielt.
es wählt nicht aus. Erkennbar kein
Verfahren.

Es passiert. Man muß mit Trauer es ertragen.
Doch mit der Zeit geht Trauer seinen
Wehmutspfad,
auf dem Erinnerung geschrieben
als Trost und Pflaster dem, der dies erfahren
hat
ein Zeichen für die Kraft zu lieben!

Mittwoch, 27. April 2016

Ohne Opposition


Sieht man die Politiker tagen
ergeben einzig sich die Fragen,
was gab ´s zu essen, daß so lange
die Tagung gedauert. Und die bange
Frage die stellt man sich vor
wie sie gemeinsam, gleichsam im Chor
mit Gabeln und Messern so umgingen
ohne sich damit umzubringen?
Sie haben sich offenbar nicht gestritten.
Darunter hat die Demokratie gelitten!


So gut, so schlecht


Auf schaut man zu den Dichter-
größen
Versucht es selbst und gibt sich
Blößen,
weil man ´s in dieser Kunst
nicht bringt
und dann vor Scham in den
Boden sinkt.

Doch siehe da: manch
Literat
sich auch vergallopieret
hat
obgleich er sich ganz oben
wähnte
den guten Ruf stramm
überdehnte!

Ich sage nicht wer und nicht
womit
weil das verbindet wie mit
Kitt
den unbekannten, den kleinen
Hauspoeten
den niemand zum Dichten hat
gebeten!


Dienstag, 26. April 2016

Wie fürsorglich...


Die meisten Straßen sind gut geteert
das ist man den Autofahrern wohl
wert.
doch aus allen stinkenden Auspuffen
entweicht
das, was die Lungen der Menschen
erreicht.
vorsorglich werden die damit
geteert
das ist man der verarmten Ärzteschaft
wert.
Fürsorglich wie sich das alles so
trifft
Teer sei denn auch wirklich gar
kein Gift.
Nur das Bett sei gefährlich
darin sterben die meisten
und ganz ehrlich,
wer kann sich Teer darin
leisten?

Aprilimpressionen



Ich sehe vom Fenster aus
in das graupelig-nasse Gesicht
des April.
Die finstere Umwölkung seiner Stirn
verheißt nichts vom Frühling.
Mit geblähten Backen pustet
er eisige Winde
in die blühenden Baumkronen,
zerrt weiße Pracht zu Boden
und läßt die Bäume Regentränen
weinen.
Selbst die vorwitzig gelben Köpfe
des Löwenzahns schrumpeln
plantschend im Gras.
Dem Wettergott dauerts
böse zerreißt er unter Grummeln
mit kurzen Blitzen
dräuendes Wolkendunkel
Da zwängt sich qualvoll die Sonne
durch entstandene Risse.
Mit ihrer Kraft schiebt sie mit
dem strahlenden dicken Körper
unseliges Wolkendunkel beiseite
Helle Welt atmet auf
April...eben!

Montag, 25. April 2016

Wenn es denn so wäre...


Auf einem Auge bin ich blind
was ich nicht ganz so tragisch find.
Ist einäugig doch der König unter Blinden
und kann drum fröhlich auch verkünden:
Bin König ich mit blindem Fleck,
so seh ich nur den halben Dreck
der angesammelt in der Welt.
Ein Hoch darauf, denn es gefällt,
wenn man das ignorieren kann
was man nicht sieht und also dann
geeignet für die Politik
lenk ich beruflich mein Geschick
auf die Versammlung aller Blinden,
die sich im Bundestag befinden.
Kein König zwar dort bin ich
doch wählt als Kanzler (halbblind) mich!

Sonntag, 24. April 2016

Geht ´s uns wie den Ratten?


Die eine Ratte sprach zur andern
wir müssen schleunigst weiter wandern,
weil man hier zuviel Gift verstreut
was keine von uns wohl erfreut.

In dunklen Abwasserkanälen
will man uns mit Ködern quälen
an denen wir elend verbluten.
die Menschen sind doch nicht die Guten,

nur weil sie uns mit Essen mästen
Ich warne euch – es ist am besten
wir suchen uns ein anderes Zuhaus
und ziehen fort – wir wandern aus!

Und in der Tat, die klugen Ratten
die Schnauze voll von GIFTEN hatten,
das nicht nur Ratten dargereicht.
Auch uns – als VORURTEIL vielleicht?


Samstag, 23. April 2016

Erneuerung (2)



Es wirkt des Frühlings wunderbare Kraft
erfrischend neuem Geist entgegen
aus grünend Hoffnung er erschafft
im Seelenheim gesundes Leben

Ein neues Wesen füllt den Raum
in dessen Kälte ungeahnte Leere
Nun vor dem kahlen Fenster wächst
ein Lebensbaum
als wenn es selbstverständlich wäre.

Dem Leben wieder zugewandt
zu spüren den Erweckungskuß,
sich hingeben mit Herz und Hand,
sich selbst erneuern – himmlischer Genuß


Nur wirklich Großes kann nachhallen



Weithin tönt der Glockenklang
der bronz´nen Größe angemessen
ihr Wohlklang neigt zum Nichtvergessen.
Er hallt dir nach ein Leben lang

Wie anders doch ein Glöcklein klingt
mit seinem nervigen Gebimmel
sein blechern Rufen schreit zum Himmel
niemand auf ihn ein Loblied singt.

Warum wurd´ der Vergleich gewählt?
Nur wirklich Großes wird nachhallen
das kleinliche Gedankengut kann nur mißfallen,
weil es der Menschen Hoffnung quält!

Freitag, 22. April 2016

Ohne Anstand


Der Vollmond lachte mir
entgegen.
Verschmitzt so schien `s mir
fast verwegen
enthüllte er in dieser Nacht
was dort Frau Luna hat
gemacht.
Hier nennt man ´s Liebe
denn dort wohnt wie jeder
weiß der Mann im Mond
Warum der Mond so
indiskret
das wohl in den Sternen steht!
Spielt Fantasie mir diesen
Streich
die schmutzig doch Facetten
reich?
Am besten ich schau nicht
mehr hin
weil niemals ich ein Spanner
bin!

Donnerstag, 21. April 2016

Regt euch nicht auf

(für tiergeschichten.de)

Kanibalismus unter Tieren,
manche Menschen sind geschockt.
Wohin soll denn das noch führen?
Riten etwa, daß das Blut uns stockt?

Weit gefehlt, der Mensch allein
trieb ´s so in dem Götterwahn.
Tiere können nicht so sein,
sie treibt nur der Hunger an.

Artgenossen zu verschlingen,
wie ein Krokodil das tut*,
selten wird dies zwar gelingen,
leichter geht es mit der Brut.

*Spiegelbericht neulich

Beides...


Zärtlich sanftes Wangenstreicheln
liebevoller tiefer Blick
kann man der Seele besser schmeicheln,
gibt ´s Schöneres als wie dies Glück?

Magst manch wilder Leidenschaft
feurig flammend du erliegen,
Zärtlichkeit Befriedung schafft,
kannst an jedem Ort sie kriegen.

Aber beides im Verein
bringt dein Herz dir zum Zerspringen
Leidenschaftlich zärtlich sein,
wollen ein Loblied darauf singen!

Mittwoch, 20. April 2016

Zielgerichtet


Was aber hält sein Wasser auf
obgleich nur Rinnsal an des Berges Fuß
rinnt dies beständig seinen Lauf
und wird zu einem mächt´gen Fluß

Zielstrebig bohrt er sich durchs Land
nicht hält ihn Fels als Hindernis
und wo kein Durchkommen er fand
mäandert er in Bogen und verließ

direkte Wege zu dem Ziel ins Meer.
Er schlängelt sich durch Landschaft
die er mit gegründet
und wenn auch seine Wasser fluten
ringsumher
ins Flußbett stets auch er zurückfindet.

Nimm ihn als Vorbild für den Lebensweg,
laß dich nicht ab von deinen Zielen drängen.
Des Flusses Lauf sei für dich ein Beleg
im Überwinden von allen starren Zwängen!

Montag, 18. April 2016

Friedwaldgrab


Es raunte in den Zweigen
bist müde setz dich her
Ich werde mit dir schweigen
du bist im Ruhemeer

Und von dem Baum behütet
senkt man die Urne ab
Von Blüten überschüttet
Schließt sich das Friedwaldgrab

So mit Natur vereint sich
Was sie aus sich gebar
Kein Hügel, Stein was künstlich
Zeugt davon was einst war

Schöpfung fehlerhaft?



So wie die Pracht der Erd´ sich dreht
und es im Schöpfungsplan feststeht,
so wurd´ das Chaos überwunden.
Seitdem wird der Planet auch allerdings
geschunden.

Und nicht nur er – geschunden auch Geschöpfe
Ob Tier, ob Mensch, es geht nicht in die Köpfe,
daß friedlich qualenfreies Leben
dem Geist der Schöpfung mitgegeben!

Es stellt die Frage sich hier ein
sollt doch ein Rest vom Chaos in uns sein?
Versteckten sich die finsteren Chaosmächte
und blieben unentdeckt?
Man es wohl glauben möchte!



Sonntag, 17. April 2016

Flüchtling




Ein Abschied ohne Abschied nehmen
in Hast das nackte Leben nur zu schützen
was grad als unentbehrlich eben
zusammenraffen, das was nützen

kann. Und das was lieb –
und was sie Heimat, die vertraute
und was als Freund zurück hier blieb
kein Blick mehr – und auch schaute

noch der Flüchtende auf jene stille Stätte
an der er seine Liebsten hat gebettet
und die er nie verlassen hätte –
dem Sand nun preisgegeben. Hat die Flucht
ihn nun gerettet?

Die Seele nicht, zu tief verwurzelt das Gefühl
sich heimatlos dem Schicksal hinzugeben.
Seht auf den MENSCHEN der zuviel
verloren hat in seinem Leben!


Samstag, 16. April 2016

Zustand nicht autobiografisch


Die Sonne kitzelt meine Augenlider,
in dem Erwachen liegt ein Zwang
der Tag beginnt erneut – schon wieder
macht mich sein Erscheinen bang!

Beim Aufstehen schmerzen alle Glieder,
mein Kopf vom Schwindel nicht befreit
ich merke, daß ich für das Leben nicht bereit
und lege traurig in das Bett mich nieder.

Oh, Himmel, hilf mir aus dem Seelensumpf,
ich kann die Freude an dem Dasein nicht empfinden.
Gern würd´ ich unter Jauchzen anderes verkünden.
doch das Empfinden ist nur freudlos dumpf!


An E. Mörike (verspätet)


Der Frühling – flatterhaft ? Ich lache.
Kein blaues Band weht in der Luft
und lauer Wind total verpufft,
wenn Rasenmäher bei der Sache!

Nun ja, Mein Herr, es gab sie damals nicht
von Sensen kommt nur leises Zischen,
doch änderte vieles sich inzwischen,
denn Zierrasen ist des Nachbarns Pflicht.

Wie sich auch die Zeiten wandeln
Romantik gehört auch heute noch zum Glücke,
dies sei ein Trost für Sie, Herr Mörike,
Modernes wird ihr Gedicht nicht verschandeln.


Freitag, 15. April 2016

Kein Süßer



Dem Süßen bin ich sehr abhold
hab´ immer Herzhaftes gewollt.
Verschmähe Pudding, Kekse, Kuchen
vergeblich wird man bei mir suchen
die Nascherei wie Schokolade,
versteht mein Umfeld nicht, was schade.
Und da ich keinen „SÜSSEN ZAHN“
macht mich kein Süßholz raspeln an.
Mit anderen Worten: ich bin herb,
verzeihe manchen Scherz, der derb.
Das kommt bei Frauen nicht gut an
da heißt es schnippisch: „Typisch Mann!“
Auch in der Bar: „Wie wärs mein Süßer?“
entpupp´ ich mich als alter Spießer.
Es ist ein Kreuz nicht süß zu sein,
da stelle ich mir selbst ein Bein!

Donnerstag, 14. April 2016

Vieleicht ist das so


Vielleicht ist es so wie die Frommen sagen,
daß nach den jüngsten aller Tagen
wir auferstehen wenn das Weltende erreicht
Vielleicht

Vielleicht ist ´s aber das Gegenteil
umsonst gesorgt um das Seelenheil
und Hölle oder Teufel uns nicht erreicht
Vielleicht

Vielleicht ist das Leben nur Illusion
und wir starben vor hunderten Jahren schon
nur daß die Hölle uns längst hat erreicht
Vielleicht

Vielleicht ist im Dasein viel(es)leicht
und das Wort uns nur allzu oft entweicht
Gewißheit als Nebel sich von uns schleicht
Vielleicht!

Mittwoch, 13. April 2016

Amselnest

(für tiergeschichten.de)

Die Kletterhortensie vom Blattwerk befreit,
im Frühling jetzt die neuen Knospen sprießen,
nachdem die Blicke nun befreit,
sieht man was Amseln hinterließen.

Kunstvoll versteckt in dem Geäst,
ein Amselnest solid gebaut,
was Katzen keine Chance läßt,
verborgen so, daß niemand Eier klaut.

Erst neuerdings enthüllt es sich den Blicken,
längst ist sie flügge unsere Amselbrut.
verließ das Nest aus freien Stücken,
mal sehen was sich dort bald tut!

Sich treiben lassen


Sich treiben lassen
auf dem Gedankenfluß,
Freiheit, die besonderer Genuß
vom Zwang sich anzupassen.

sich treiben lassen – eine Welt
zu der man Zutritt nur gewährt,
dem der auf diesem Fluß mitfährt
und treu und fest das Ruder hält.

Sich treiben lassen
wenn der Blick gen Himmel geht
der Überdruß von dannen weht
Gedanken gilt es neu zu fassen.

Sich treiben lassen
auf dem Gedankenfluß –
nichts zwingt zu einem herrisch Muß,
zum Halt das Fahrziel zu verpassen!

Dienstag, 12. April 2016

Warte nur ein Weilchen


Kraft und Ausdauer entschwinden.
Man verläßt das Tatkraft-Podium.
Geht langsam alles – nur von hinten
kreischt ungeduldig Jugend rum

Du hältst schon längst nicht mit ihr Schritt
dein Körper lahmt und auch dein Geist,
der ehemals so wach, ist nicht mehr fit
und spielt dir manchen Streich ganz dreist.

Wohin mit dir, der du noch Freude hast
am Leben. Bist doch des Daseins noch
nicht überdrüssig.
Hängt auch die Willenskraft auf halben Mast,
fühlst du dich längst nicht überflüssig!

Und irgendwann heißt ´s gehen doch
Natur und Alter ist ´s geschuldet.
Ein bißchen fleht ´s im Innern noch,
daß sich der Tod ein Weilchen noch geduldet!

Montag, 11. April 2016

Nun schlägt ´s dreizehn



Freiheit, die ich meine,
die mein Herz erreicht,
diese oder keine,
hier gibt ´s kein Vielleicht!

Türken oder Kurden
ohne Deutschen Paß
demonstrieren mit kruden
Sprüchen und mit Haß.

Gibt ´nen Präsidenten,
der stets beleidigt ist.
Und wenn Majestät es könnten,
sich in unsere Rechte mischt!

Griechen, Türken, Polen*
taten ´s Merkel an –
Karikaturen rausholen
und was sagt ihr dann?

*diese NAZI-Vergeleiche sind
für ein völlig anderes Deutschland zum Kotzen!

Sonntag, 10. April 2016

Ohne Abschied


Du hast die Seele mir geraubt,
flohst mit ihr fort, weiß nicht wohin
Ich hab´ an deine Liebe fest geglaubt,
fragt nicht warum ich traurig bin.

Es scheint dir offenbar egal.
Kein Wort des Trostes hast du mir gegönnt.
Bist fort und nicht ein einzig´ Mal
ein Zeichen, das mich hätt´ versöhnt.

Mein Kummer prägt sich ein ganz tief,
es schmerzt, wenn eine Liebe endet
Was Amor einst ins Leben rief
das ist bei dir doch nicht bei mir vollendet!


Er hat sich durchgesetzt


Forsythie zeigt die gelbe Pracht
bringt uns die Sonne auf die Erde,
viel Buntes auch, daß alles freundlich werde,
wenn Frühling uns in strahlende Gesichter lacht!

Man atmet tief die frische Luft
den Duft von frisch gemähten Gras
das zwar vom nächtlich´ Tau noch naß,
doch warte, bald der Kuckuck ruft.

vorbei das Sinnen, das die Schwermut bringt
die Seele sich mit Jauchzen nun befreit,
die Herzen öffnen sich und Tatkraft macht sich breit
So ist ´s, wenn Frühling starren Winter niederringt

Unfähigkeit

Unfähigkeit

wie ein Beute gieriger Adler
hat sich die Erkenntnis der
Unfähigkeit
auf mein Herz gestürzt und
mit scharfen Krallen es aus mir
heraus gerissen
Seit Prometheus* haben die Götter
niemandem Ähnliches angetan
Nichts kann ich von den
schönen Künsten
auch anderes Tun mißlingt
Meine Unvollkommenheit
im Wesen:
All dies nützt keinem Menschen
geschweige denn der Menschheit
Dahin dümpeln mit herzloser
Seele des Daseins
Wen die Götter strafen...

*Prometheus brachte den Menschen
das Feuer. Die Götter straften ihn dafür
indem sie ihn an einen Felsen ketteten
und ein Adler seine Leber fraß

Freitag, 8. April 2016

Wie Quecksilber...


Ein Glücksgefühl legt seinen Arm um dich.
Du spürst dem Glücklichen entgehen die Stunden
es wird die gnadenlose Zeit nicht nachempfunden
Entflohendes erscheint dir sehr verwunderlich.

Es hat dich eingewickelt in den Zustand Euphorie,
umhüllt wie eine Pelle in sich eingezwängt.
Hast ´s freudig zugelassen, fühlst dich nicht bedrängt.
Bedacht hast du das Ende dieses Zustands nie!

Und plötzlich löst sich der Kokon des Schutzes auf.
Er rollt die Fäden ab im schwindelnd Drehen.
Du fühlst dich nicht befreit, kannst es auch nicht verstehen
wieso entblößt und nackt du da stehst in dem Glücksverlauf

so aber vergeht der Zustand den du glücklich heißt.
Wie Quecksilber rollt er in der Hand.
Greif zu, entgleiten wird ´s dir als ein Geisterpfand.
Ein Narr, der Glück als ständigen Begleiter preist!

Mittwoch, 6. April 2016

Himmelwärts


Ein Blick, ein flüchtiger
zum Himmel nur
wie ein Süchtiger
saugt er das Azur
des Himmels, wolkenlos
dies unbefleckte Blau
eine Glocke riesengroß
jene ungeahnte Ferne
leere ungestörte Schau
gibt ´s dahinter Sterne?

Ernsthaft



Willst das Leben du genießen,
kümmere dich nicht was ringsherum.
Laß die Lust dir nicht vermiesen:
lebst nur einmal – sei nicht dumm.

Niemand würde sich drum kümmern
ginge es DIR wirklich schlecht.
Mitleid würde es verschlimmern
doch keiner etwas ändern möcht´.
*
Dieser hier gegeb´ne Rat
ernsthaft ist er nicht gemeint,
weil im Leben in der Tat
nur das EINE richtig scheint

deinem Dasein Sinn zu geben
kannst genießen nebenbei
in dem Glücklichsein- Bestreben
dies nicht gegensätzlich sei!

Dienstag, 5. April 2016

Metamorphose




oder die Unsitte von Beschimpfungen
alles ausdrücklich nicht autobiographisch!


Als Menschlein war ich einst geboren.
Zum Knaben wurde ich erkoren
und folglich wuchs ich so heran,
wurd´ flegelhaft, d. h. zum Mann.
Zumindest glaubt´ ich es zu sein,
die Welt sah ´s anders, was gemein.
Erst fiese Ratte, blöder Hund,
dann Esel und Kamel zur Stund´.
Ich frage mich was die Verwandlung
zu tun hat mit welcher Handlung
von mir, daß diese Viecherei
in der Gestalt ich nunmehr sei?
Bin Kafkas Käfer nicht noch Affe
und ob ich ´s wohl zum Rindvieh schaffe,
das weiß der Himmel nur genau.
Hoff´ , daß ich nicht die blöde Sau!

Animalisch

Animalisch

Animalisch, bestialisch, tierisch
Worte für besondere Grausamkeiten
zu menschlichem Verhalten sich verbreiten.
Zu Unrecht denn kein Tier wird sicherlich

töten aus Gier nach Gut und Geld
foltern um die Macht sich zu erhalten
demütigen, verletzen um Recht zu behalten
quälen, weil es Lust bereitet und gefällt.

Oh Mensch, der du dich für das Höchste der Geschöpfte hältst,
die unverschämte Heuchelei enttarnt dein Lügen,
bist zynisch, wenn du „animalisch“ für Grausamkeiten wählst,
du bist der Reptor*, dessen Gewalt sich alle fügen

*Beutegreifer

Montag, 4. April 2016

Alles nur Müll



Über und über quillt
im Lande, was als Abfall gilt –
vermeintlich zur Vermeidung trennt
man den, damit man ´s nicht so nennt.
Behufs und auch zu diesem Zwecke
stehen Müllbehälter in der Ecke,
fein säuberlich, farblich verschieden,
so werden Fehlwürfe vermieden.
Fehlwurf ist, wenn etwas stört,
was nicht in das Behältnis ´hört.
Blau die Tonne für Papier, Karton.
Ein Wertstoff wohl, man ahnt das schon
damit durch die Verwertung dann
man Klopapier draus machen kann.
Beim Küchenabfall, Rasenschnitt
nimmt Inhalt man der grünen Tonne mit,
den man zu Kompost man verjüngt
verkauft und Gärten damit düngt.
Bei Material mit Punkt, dem grünen,
wird man den gelben Sack bedienen.
Teils wird ´s receycelt, teils verbrannt
der Mißbrauch ist uns schon bekannt.
Indem man vieles exportiert,
läuft ´s Müllgeschäft auch wie geschmiert.
Nur grau in grau bleibt dann der Rest,
der Müll, den man als Müll beläßt,
zur Deponie bringt wo er dann
Jahr für Jahr vergammeln kann.

Geredet wird auch sehr viel Müll.
Unbrauchbar, weil ihn keiner will!

Sonntag, 3. April 2016

Wenn ´s schön sein soll


Oh, oh, ich habe es vorher gesehen,
der allseits hitzig so ersehnte Frühling
ist Garten technisch nicht mein Ding.
Wer Rücken hat wird das verstehen.

Durch Sitzen war die kalte Jahreszeit bestimmt,
gewissermaßen Hirn und Tastatur gesteuert,
daß fast der Popo durchgescheuert,
doch nun das elend Bücken deren Platz einnimmt.

So schleicht gebeugt, weil alles schmerzt
der ungewohnten Haltung wegen
bitter gequält und hofft auf Regen
ein Mensch, der Grünbelag ausmerzt!

Es gilt: die Sehnsucht nach dem Frühjahr
erlischt im Keim, wenn ´s Arbeit macht
und vor gepflegter Blütenpracht
ist Leid geprüftes Rückgrat da!

Samstag, 2. April 2016

Verfrühte Hoffnung


Horch der Glocken erz´ner Ton
vom Kirchturm her mit frohem Schall
verkünden sie die Botschaft schon
vom Frieden, der jetzt überall!

Doch horch, da hören Glocken auf zu schwingen.
Ein einzel Glöcklein, das den Klöppel nun bewegt.
Man hört die Totenglocke mit der Trauer ringen.
Die Friedenshoffnung man zu Grabe trägt!

Freitag, 1. April 2016

April im Ersten 2016



Ich glaub´ nicht an den Weihnachtsmann
an Osterhase oder Adebar,
auch nicht an all den Kinderkram.
Ich weiß, daß alles Lüge war.

Ich glaub´ auch nicht ans Paradies
und nicht an Höllenpein,
die Vorstellung ist besonders mies
und obendrein auch sehr gemein.

Doch glaub´ ich an Gerechtigkeit
an die Vernunft als unser Ziel,
find ´s schön, daß man dazu bereit.
Da höhnt schon wer: APRIL, APRIL!