Freitag, 30. Juli 2010

Verantwortung tragen

Schwer wie eine Zentnerlast
liegt Verantwortung auf dir,
was du übernommen hast,
löst nicht das Wort: „kann nichts dafür“

Vorher gilt´s zu überlegen,
ob die Eignung auch genügt,
das Gewissen muss sich regen,
wenn das Schicksal es so fügt

und dich auswählt, exponiert.
Bist du wirklich zu bereit,
ganz egal was auch passiert,
die Verantwortung zu tragen
über eine lange Zeit?

Tust du es – musst du erdulden,
dass man dich beim Worte nimmt,
kannst dich nicht ad hoc entschulden,
dich zurückziehen geschwind.

Konsequenzen musst du ziehen,
hatte man dir doch vertraut,
eines Amtes dich beliehen
und du hast es dann „versaut“.

Mittwoch, 28. Juli 2010

Blütenträume


In jener rosa-roten Welt
erblühen farb-prächtige Träume
entsprungen den Knospen
blendender Erwartungen
getränkt mit dem
goldenen Wasser des Wunschdenkens
verströmen sie den unwiderstehlichen Duft
mühelosen Geldsegens
zarte Blütenblätter schmeicheln
kosend wie die Haut
einer schaumgeborenen Venus
recken sich in den Himmel
verlockender Glückseligkeit –
doch schnell verregnen sie
unter den salzigen Tropfen
unerfüllter Hoffnung
rieseln grau-unansehlich
auf den Boden der Tatsachen
Dünger neu entstehender Blütenträume?

Blütenträume

In jener rosa-roten Welt
erblühen farb-prächtige Träume
entsprungen den Knospen
blendender Erwartungen
getränkt mit dem
goldenen Wasser des Wunschdenkens
verströmen sie den unwiderstehlichen Duft
mühelosen Geldsegens
zarte Blütenblätter schmeicheln
kosend wie die Haut
einer schaumgeborenen Venus
recken sich in den Himmel
verlockender Glückseligkeit –
doch schnell verregnen sie
unter den salzigen Tropfen
unerfüllter Hoffnung
rieseln grau-unansehlich
auf den Boden der Tatsachen
Dünger neu entstehender Blütenträume?

Dienstag, 27. Juli 2010

Zukunftsbilder?

Aus Vogelflug die Zukunft sagen,
wie bei den Römern die Auguren
aus Opfertieren der Gekröse Lagen
und kranker Leber unerklärter Spuren

der Runenwurf bei den Germanen,
die Zukunft, die aus Knochen spricht,
die tiefe Trance indianischer Schamanen,
die Wahrsager mit ihrem zweiten Gesicht

zu gerne einen Zukunftsblick erhaschen,
des Menschen Neugier ist so unbedarft
doch ist es wie verbotenes Naschen,
oft wird er für die Ungeduld bestraft.

Wohlweislich bleibt die Zukunft uns verborgen.
Wer diesen Vorhang zu zerreißen sucht,
dem öffnet sich ein Dasein voller Sorgen
und führt ein Leben ständig auf der Flucht.

Sonntag, 25. Juli 2010

Aus der Jugendzeit

Aus der Jugendzeit entstehen Bilder
des Erinnerns, schattenhaft getrübt.
In Nachbetrachtung sind sie milder
ist man im Alter doch in seine Jugend
noch verliebt.

Vergessen meist die grobe Unerbittlichkeit,
trostlos der Blick auf die gespenstigen Ruinen
die Wohnungsnot, die Armut in der Hungerzeit
und Kohlenklau über vereisten Bahndammschienen.

Verdrängt wird dies Szenario durch Liebe,
die im Elternhaus und durch Geschwister ich
erfahren.
Erfüllt der Wunsch, dass diese schwere Zeit
nicht ewig bliebe,
doch sind es unvergessene Bilder aus den
Jugendjahren

Wellental

Wellental

Jubelnd auf dem Wellenkamm
getragen ständig durch Erfolg
glaubst dein Glück sei dir stets hold
aber übersiehst so dann:

Welle bricht- und ab ins Tal
spült sie dich mit in die Tiefe
kein Halten gibt’s – der Ruf um Hilfe
wird verhallen, keine Wahl

bleibt im Donnern und im Dröhnen
in dem Schwall, der dich umtost.
Nach Atem ringend und erbost,
hilflos im Fall, verstummt dein Stöhnen.

Donnerstag, 22. Juli 2010

Sang- und klanglos

Bunte Fahnentücher wehen
über blut´gen Schlachtenringen
sang- und klanglos untergehen,
die, die Schlachtenlieder singen.

nieder sinken auch die Fahnen
zerfetzt, beschmiert. Kein Säbel rasseln
denn der Tod zieht seine Bahnen
wo Schrapnells hernieder prasseln.

Schlachten – wie im Kriege bloß?
weit gefehlt. Zum Schlachtenbummeln
ziehen Zehntausenden noch los.
Schwingen Fahnen – Schlachtgebrummel
tönt weit über Lande hin
und in dem bengalisch Feuer
stehen Fans so mittendrin.
Vielen ist dies nicht geheuer.

Und am Ende die Verlierer
senken ihre bunten Fahnen
trotten in betrübten Bahnen
wieder aus dem Stadion los
Die Trompeten sind verklungen
Sang- und klanglos….
ausgesungen!

Mittwoch, 21. Juli 2010

Blubber-Blasen

Wie in einem Comic-Heft
tun sich Blubber-Blasen kund
dieses nicht aus Kinder- nein
aus Offiziellen-Mund.

Doch die Blubber-Blasen platzen,
wenn die Offiziellen vor den
Mikrofonen patzen.

Tut mir leid, nicht so gemeint,
wurde falsch interpretiert.
Eher man´s Gesicht verliert
will man mehr dazu nicht sagen,
sind doch wohl die Medien schuld,
die so hinterhältig fragen.

Blubber-Blasen sind geneigt
sich in Köpfen festzusetzen,
wie sich auch bei Wahlen zeigt
zu des Blubbernden Entsetzen.

Dienstag, 20. Juli 2010

Mühe

Hat sie irgendeinen Wert,
kann man sie in Geld bemessen?
Keiner wirklich sich drum schert
Mühe sollt man schnell vergessen.

Abgeschlafft. Die Kraft verschwende
wer es braucht. Ich brauch es nicht.
Steht „Bemühen“ am Zeugnisende
heißt das: er versagte, schlicht!

Mühe ist nicht Wert der Mühe
und so komm ich zu dem Schluss,
den ich aus Erfahrung ziehe
„mühen“ ist keinesfalls ein Muss.

Trotzdem...

Mein Blick zum Fenster eingeengt
mein Gesichtskreis somit eingeschränkt.
Beschränkt ist folglich auch mein Geist,
nichts gibt es, was den Weg mir weist
zur Weisheit oder zum Erkennen.
Man kann es auch beim Namen nennen
es fehlt an Weit- und auch an Einsicht,
jedoch an Sturheit fehlt es nicht.
In meiner so beschränkten Welt
die eigne Meinung auch nicht zählt.
Viel klüger andre ringsherum.
Sie reden nicht wie ich so dumm:
sie handeln schlau, sie handeln weise
und reiten uns trotz alledem gehörig
in die Scheiße!

Montag, 19. Juli 2010

Image Pflege

„Tue Gutes – red´ davon“,
ist ein Rat zur Image Pflege.
Heb dich auf den Gut-Mensch-Thron,
deinen guten Ruf so hege.

Spende fröhlich – spende fleißig,
was du andern abgeluchst;
Steuer mindern kannst du reichlich,
gilst zudem als ausgefuchst.

Eines Tages wird ´s geschehen,
das Verdienstkreuz man verleiht.
Es wird in der Zeitung stehen
mit Vermerk „es wurde Zeit“.

Tue Gutes mach ´s publik,
kannst damit so richtig prahlen
und mit einigem Geschick
müssen andre dafür zahlen!

Er begreift nicht

Greifbar nicht der Wolkenberg,
greifbar nicht der goldene Stern.
Ach, der Mensch griff ´s nur zu gern
doch zu klein ist er, der Zwerg.
*
Wär´ gern ehrlich, wär´ gern gut
doch zu menschlich ist sein Tun,
keine Sünde lässt ihn ruhen.
Also bleibt es beim Bemühen,
also bleibt er Tunichtgut!
*
Glaubt er sei ein Ebenbild
seines Schöpfers, seines Herrn
und so glaubt er nur zu gern
an den Gott der würfeln spielt.
*
Greifbar nichts – hat nichts begriffen,
der als Krönung sich gefällt,
glaubt sich Herrscher dieser Welt
und zerschellt an deren Rifffen.

Samstag, 17. Juli 2010

Naturgewalten - unbeschreiblich

Brüllend bricht die Erde auf,
reißend nehmen Wasser ihren Lauf,
Stürme peitschen schwere See.
In Feuerbrunst erstirbt das Leben,
Natur wird keine Gnade geben.
In Worte kann man es nicht fassen
und deshalb werde ich es lassen!

Verschweig ´s mir nicht

Sollten meine Worte dich verletzen,
sollte mein Verhalten dich betrüben
sollte ich gegen Menschen hetzen
sollte ich in deinen Augen lügen:
verschweig ´s mir nicht

sollte ich in Hoffart mich ergehen
sollte ich dem Eigennutz verfallen
sollte ich der Gier nicht widerstehen
sollte mich die Heimtücke befallen
verschweig ´s mir nicht

verschweig mir nicht mein Fehlverhalten
zeig mir die besseren Wege auf
glaub mir ich will die helfend´ Hand festhalten;
ich bin ein Mensch – gib mich nicht auf!

Donnerstag, 15. Juli 2010

Im Kopf lädiert

Die großen Geister der Nation
sind längst von uns gegangen.
Kam keiner nach – manch einer schon
versucht ´s und blieb im Ansatz hangen.
*
Die Dichter, Denker sind nicht mehr,
die große Musik ist verklungen.
Das Volk fühlt sich als Erbe hehr
und hat ein Loblied auf sich selbst gesungen.
*
Wer sich ein Volk von Denkern nennt,
wer Dichtersprache reklamiert,
sich selbst ganz offenbar nicht kennt,
der ist im Kopfe leicht lädiert!

Mittwoch, 14. Juli 2010

Schweigen der Welt

Schweigen legt sich glockengleich
über Land und Leute.
Ruhe wie im Totenreich,
gestern so wie heute.
*
Zeitungsrotations-Maschinen
stehen unberührt,
niemand wird sie noch bedienen,
niemand, der die Druckschicht führt.
*
Freies Wort – Informationen,
nichts davon wird zugelassen.
Drohungen sind unverhohlen.
Dissidenten wird man fassen.
*
Terror herrscht und Folterknechte
treten Würde mit den Füßen,
brechen Knochen, Menschenrechte
und Mitläufer,die dies begrüßen.
*
Schweigen – es schweigt auch die Welt.
stehen Interessen auf dem Spiel.
UNO – zwiespältig zerfällt.
Menschenleben zählt nicht viel.
*
Schweigen legt sich glockengleich
über Land und Leute
und die Welt: ein Totenreich,
gestern und auch heute!

Montag, 12. Juli 2010

Ein ganz schlimmer finger

Sowohl im Rechnen, Schreiben, Lesen
bin ich fürwahr kein Ass gewesen!
Als großes Los bin ich `ne Niete
und was ich sonst der Welt so biete
ist ungenügend, kümmerlich
so eben bin ich - eben ich.
Versager auf der ganzen Linie,
das schwarze Schaf in der Familie.
Was schief geht, das verschulde ich
wer Fehler sucht, der findet mich.
Ob ich mich denn nicht ändern will?
Das wär als würde man Kyrill
in seiner Bahn zu ändern suchen.
Für mich könnt man ´nen Mondflug buchen,
ich würd´ ihn garantiert verfehlen!
Darum will ich auch nicht verhehlen,
dass wer mit mir im Boote sitzt,
ängstlich Blut und Wasser schwitzt!

Dörfliches Stimmungsbild bei Hitze

Das Dorf träumt scheint `s verlassen vor sich hin.
Scheu nur wagt ein Menschlein durch den Türspalt
kurz zu lugen.
Wer eben kann bleibt in der Wohnung drin.
Die Hitze bringt das Dörfler-Leben aus den Fugen.
Ein Kätzchen schleicht die Hauswand lang,
legt müd` sich auf die Schwelle,
sogar der Kirchuhr Glockenklang
tönt unlust-schrill wie eine Schelle.
Man mag den Hund nicht vor die Türe schicken;
apathisch liegt er da und döst.
Er wartet, dass sein Herr ihn von dem dicken
doch nunmehr unerwünschtem Pelz erlöst.
Die Lästermäuler schweigen stille.
Es wagt sich niemand vor zum Tratschen.
Zu Hause pflegt man Modestile:
ganz kurz behost mit Badelatschen.
Wer trägt die Schuld an dieser schlappen
Stimmung?
Natürlich der, dem unser Wetter niemals
recht.
Er leidet unter Antriebschwäche, Schwung
und unter Petrus, der für die Kritik sich rächt!

Sonntag, 11. Juli 2010

Wasser ist Leben

Die Luft tanzt über dem Asphalt
als laufe sie auf glühend´ Kohle
und weich wie Pudding wird er bald,
klebt schmierig schwarz dir an der Sohle.
*
Barmherzigkeit kennt diese Sonne nicht
ihr Strahlen trifft verstaubt, zernarbtes Land
verdörrt die Frucht und lähmt was nicht
genügend Schutz und kühlend Schatten fand.
*
Dem Wasser ist das Leben einst entstiegen
so sei sein Schutz uns auch ein hohes Gut
und frei verfügbar sollen Mensch und Tier es kriegen,
als Lebensborn, den Retter vor der Sonnenglut!

Freitag, 9. Juli 2010

zwischendurch: Blödelei

Es grüßt die Sonne dich am Morgen
es grüßen dich die Alltagssorgen

Ich aber liege dir zu Füßen
ich rieche dich, muss dich nicht grüßen!

Ungezügelt

Ich liebe das Leben
ich liebe die Lust
ich hasse die Trübsal
ich hasse den Frust

Ich liebe die Frauen
ich liebe den Wein
ich hasse das Trauen
ich hass einsam sein.

Ich liebe die Karten
ich lieb Narretei
ich hasse das Warten
ich hass ´s Einerlei.

Ob wildes Begehren
ob maßloser Suff
ich kann es vermehren
setzt noch einen „druff“

Spontan Heilung

Schwer drückt all die Last der Jahre
aufs Gemüt und auf die Knochen
und ich frage mich seit Wochen
wie ich alles dies ertrage.
*
Rücken, Kopf und alle Glieder
schmerzen derzeit unermüdlich
tu an Arznei mich gütlich
Tag für Tag und immer wieder.
*
Neulich hab ich sie gesehen
jene wunderbare Frau;
plötzlich wusste ich genau
spontane Heilung war geschehen.
*
Springe wie ein junges Reh,
jedes Zipperlein verschwindet
und der alte Sünder kündet,
dass es ihm viel besser geh.
*
Nichts verschwindet wie die Jugend!
Lasterhaft bleibt das Verlangen
willst du leben, bleibt nichts hangen
weder Krankheit noch die Tugend!

verstehen

ich spreche eure sprache
unsere sprache

ihr versteht nicht

ich nutze wörter die nicht
fremd entliehen sind

doch meine wo r t e
treffen auf unverständnis

hören ist nicht gleich
zuhören

verständigung ist nicht gleich
verstehen

wir leben in einer welt
unserer welt

doch eure welt ist nicht
die meinige

so fühle ich mich fremd
ach so weltfremd

Donnerstag, 8. Juli 2010

Freu dich doch...

Höre der Vögel fröhlichen Gesang,
das Locken, Pfeifen, Singen.
Erfreut dich nicht der Vielfalt Klang,
wer sollte sonst dir Freude bringen?
*
Sieh in des Himmels strahlend Blau
betupft mit watteweichen Wölkchen.
Wohin es zieht – wer weiß ´s genau,
das fröhlich muntre Schäfchen Völkchen.
*
Und alles was die Erde ziert,
ist dir zur Freud und Frommen,
nicht weißt du, wo dein Weg hinführt,
drum sei die Schönheit dieser Welt
als Freudengrund willkommen!

Dienstag, 6. Juli 2010

Dorfgemeinschaft

Dorfgemeinschaft
oder: bei uns ist das nicht so

Bei Festen immer froh vereint:
die Dorfgemeinschaft, wie es scheint.

Gemeinsam man zum Kirchgang geht,
gemeinsam an den Gräbern steht

die Dorfgemeinschaft unermütlich
und alle sind so herrlich friedlich

gemeinsam wird auch viel geschafft
gemein – das Wort der Dörflerschaft

es herrscht gemeinhin groß Entzücken
und nichts verlautbart hinterm Rücken:

denn es ist erste Dörflerpflicht
nicht reden mit d e m , den ´s betrifft!

Montag, 5. Juli 2010

Selbst-Überschätzung

Im Wolkenkuckucksheim der Fantasie
da wähnt so mancher sich zu Hause.
Ob Filmstar, Millionär der Lotterie,
den Wunschgebilden gönnt man keine Pause.
*
Ich bin nicht so! Dem Schicksal Lob und Dank!
Ich strebe nicht nach öffentlicher Würde,
doch denk ich dran, werd´ ich ganz krank –
zu gerne nähm´ ich literarisch jede Hürde.
*
Nicht so zu sein wie jeder, das tut gut,
heb´ ich mich doch von allen andren ab;
und platzt mein Traum, so geh vor Ärger ich und Wut
voll Selbstmitleid schon frühzeitig ins Grab!

Samstag, 3. Juli 2010

Zwischen Extremen

Der Schweiß rinnt salzig von der Stirn,
die Hitze scheinbar drückt auf ´s Hirn.
Es sterben Antrieb und Gefühle,
den Schatten sucht man und die Kühle.
Vor Wochen war man einig sich:
der Sommer kalt und fürchterlich,
so windig und so regennass,
verdirbt er jeden Urlaubsspaß.
Doch nun erglüht der Sonnenball,
verbrennt die Pflanzen überall,
ermattet Mensch, Tier und Natur
vereint in einem Wunsche nur
nach Abkühlung und Regenguss
weil ´s Sonnenfeuer enden muss.
Es lebt der Mensch zwischen extremen
Wünschen - er hat ´s hinzunehmen!

Freitag, 2. Juli 2010

Unbekannte

Unbekannte

Du sandtest mir ein Lächeln aus,
dein Blick wandte sich ab,
ein Blinzeln kurz, das ich gesehen hab;
nahm beides als Geschenk nach Haus.

*
Du gehst mir nicht mehr aus dem Sinn,
hast mich so sehr verwirrt,
ein einziger Gedanke schwirrt
seitdem in meinem Kopfe drin.

*
Wo find ich dich, wie kann ich dir
wo gegenüber treten,
dir, die du so ungebeten
den Platz im Herz besetzt bei mir?

Humorist

Beliebt bei allen aber ist
besonders wohl der Humorist,
weil er den Pegasus so striegelt,
dass niemand wirklich aufgewiegelt.
Obgleich, was sehr verwunderlich,
er bürstet gern gegen den Strich.
Doch keiner sich verletzet fühlt,
weil lachen die Gemüter kühlt.
Nur einsam bleibt der Humorist,
weil er der Narr der andren ist.
So ist, was er im Ernst gemeint,
nur Narretei wie es erscheint.
Der Humorist im Stillen denkt,
das Lachen wurde uns geschenkt
als Reiz – wie denn und anderswo
versteckt man, dass man schadenfroh!

Donnerstag, 1. Juli 2010

Afrikas Anklage

Afrikas Anklage

Ihr habt mir meine Menschen verschleppt
sie versklavt ihrer Würde beraubt.
Raub zeichnet auch euern Weg
nach Landhunger
tiefe Wunden schlugt ihr in meine Erde
Gier nach Gold und Diamanten trieben
euch dazu unselige Regime zu stützen
Krieg brachtet ihr mit euren Waffen
besudelt euch mit meinem Blute
und meinem Erdöl.
Findet euch auch noch barmherzig,
weil ihr Brosamen an Hungernde verschenkt,
I H R hungert mich aus durch sinnloses Wirtschaften.
Möge das Vuvuzela-Getön euch
das Gewissen wach blasen
und in euren gierigen , verdorbenen Seelen
nachtönen als Jüngstes Gericht.
Ich - A F R I K A klage euch an im
Namen meiner Menschen
I C H , die W I E G E der Menschheit

Wie im richtigen Leben

Es sprach erbost der Isegrim
zu Reinicke: „ ´s gibt wenig Sinn
zusammen die Behausung teilen,
du solltest hier nicht länger weilen,
benimmst wie eine Wildsau dich
und stinkst hier rum ganz fürchterlich!“
Der Reinicke drauf ziemlich spitz:
„du Grimbart bist wie Rumpelstilz,
du, dein Verwandter an dem See,
ein Gurkentrupp – oh, jemminee!“
Sie zanken sich und schlugen,
bis sie sich dann vertrugen.
Nur scheinbar – denn zur Dämmerstunde,
beginnt dann eine neue Runde.
Doch die Bewohner in dem Wald
ließ dieser Streit inzwischen kalt,
weil Pack sich häufiger wohl schlägt,
beim Sattsein sich jedoch verträgt.
So leckt man Wunden sich und Hintern,
gewinnt auch Zeit zum Überwintern.
Die Waldbewohner fröhlich singen
den Satz aus Götz von Berlichingen!