Dienstag, 29. Juni 2010

Ich frage mich...

Ich frage mich…

Ich frage mich seit ein´ger Zeit
warum wohl bin ich ICH
und warum der Gedanke schlich
sich ein und macht sich breit.

Auch frage ich mich neuerlich
warum bist du denn DU
ich frage mich das immerzu
das find ich ungeheuerlich.

Ich frage ständig mich und frage
warum sind wir denn WIR,
wer hat ´s gewollt, wer kann dafür,
ob ich die Antwort wohl ertrage?

Ich frage mich war es ein Plan,
war ´s Zufall, war es die Natur
sind ´s alles Illusionen nur
hat niemand es uns angetan?

Ich frage mich seit ein´ger Zeit
warum die Fragerei?
Ob dies, ob das, ganz einerlei –
nichts hält in Ewigkeit!

Waldeslust

Waldeslust

Es lockt der Wald verführ´isch grün.
„Komm lass uns in das Grüne zieh´n.

So zeigt ´s dein Lächeln schelmisch mir.“
„In ´n grünen Wald geh ich mit dir.“

„O, Liebste lass im Moos dich nieder,
dort küsse ich dich immer wieder!“

Doch blieb ´s beim Küssen in dem Wald,
ach das Gefühl lässt keinen kalt!

Es lockt der Wald Franz und Cäcilie
im nächsten Jahr – nun als Familie.

Wer jeder Lockung widersteht
ganz einsam bald durchs Leben geht.

Drum grüner Deutscher Wald so locke
den Wüstling und die faule Socke.

Wer nie den grünen Wald gelobt,
hat sich woanders ausgetobt.

Ich frage mich...

Ich frage mich…

Ich frage mich seit ein´ger Zeit
warum wohl bin ich ICH
und warum der Gedanke schlich
sich ein und macht sich breit.

Auch frage ich mich neuerlich
warum bist du denn DU
ich frage mich das immerzu
das find ich ungeheuerlich.

Ich frage ständig mich und frage
warum sind wir denn WIR,
wer hat ´s gewollt, wer kann dafür,
ob ich die Antwort wohl ertrage?

Ich frage mich war es ein Plan,
war ´s Zufall, war es die Natur
sind ´s alles Illusionen nur
hat niemand es uns angetan?

Ich frage mich seit ein´ger Zeit
warum die Fragerei?
Ob dies, ob das, ganz einerlei –
nichts hält in Ewigkeit!

Sommergedanken

Der Sommer blaut mir warm entgegen
umhüllt mich wohlig schmeichelnd ein
die heit´re Leichtigkeit erfasst mein Sein
und unvergleichlich süßer Duft strömt mir
entgegen.
*
Es ist ein Tag, der mir gehört, mir nur allein
ich halt ihn fest so wie ein Liebender die Braut,
denn dieser Tag, den ich geschaut,
er könnt´ der letzte schöne Sommertag
gewesen sein.

Montag, 28. Juni 2010

Wie ein Fluch

Es dörren in letzten Junitagen
in Wiese, Beeten auf dem Feld
die Pflanzen – und ihr stummes Klagen:
gekrümmte Blätter, damit Feuchtigkeit sich hält.
*
Sie stehen ein mit eignem Sterben
zum Schutze ihrer Wurzelwerke,
der Hitzeschirm als Trutz führt ins Verderben
doch sichern sie der Pflanze Überlebensstärke.
*
Ihr Heldentum wird nicht belohnt
vertrocknet fallen sie hernieder.
Allein die Kraft, die der Natur gegeben,
innewohnt
ermöglicht Wachstum neuer Blätter wieder.
*
Doch hüte sich der Mensch dem Opfer
nachzustreben:
„das Individuum ist nichts-
du musst dem Volke alles geben,“
ist ein fataler Spruch,
er rettet nicht – zerstört nur Leben
und lastet auf uns wie ein Fluch!

Ihr seid verwöhnt

Autoren-Leben ist ein Trauerspiel.
Das „Buh“, die Tränen wechseln ab
im Hoch und Tief bringt das Gefühl
den Dichter ins Vergessens-Grab.
*
Der Eine mag ´s, der Andre nicht,
Gefallen oder abgewatscht-
ist denn Beliebigkeit die Pflicht,
dass alle Welt begeistert klatscht?
*
Es herrscht wohl Einigkeit beim Schmunzeln,
weil man die Traurigkeit verpönt,
auch Nachdenken bringt Stirne runzeln.
Ach, Leser, Ihr seid so verwöhnt!

Freitag, 25. Juni 2010

Burgruine

Bizarr gezackte Mauerreste
Zahnlücken gleich
Steine gehauen für die Ewigkeit
ihr Trutz vor Feinden
vergeblich.
Bemoost bieten ihre Ritzen
Pflanzen den Halt,
der den Bewohnern zu gedacht war.
Leere Fenster blicken in eine
weite, fruchtbare Ebenen
ungeschützt vor ihnen liegend.
Steine wahllos verstreut
unordentlich hemmend im Innern
Außer dem Himmel kein Dach
zerstörte Welt lockt im Verfall
der Schönheit alles überwucherndes Grün
kalt feuchte Wände zum Burgverlies
Burg des Verlassens
Burg …verließ

Donnerstag, 24. Juni 2010

Durchhalten

Ein Hase an den Kräutern naschte
als ihn ein Fuchs flux überraschte,
packte den Hasen mit Geschick
von hinten feste am Genick.
Der Hase war vor Schreck ganz starr,
doch glaubt man kaum, was dann geschah.
Das Fell des armen Hasen haarte:
es niest der Fuchs, der Reiz ihn narrte.
Der Hase aber schnell entsprang,
wenngleich ihm noch ganz elend bang.
Der Fuchs verdrießlich schlich von hinnen,
er musst´ die Jagd von vorn beginnen.
Als Lehre draus kann man erkennen,
man darf erst das sein eigen nennen,
wenn man trotz aller Widrigkeiten
nicht aufgibt auch in schwier´gen Zeiten.

Wein oder Bier?

Preist nur den Roten aus Bordeaux,
den Riesling von den Moselhängen,
die Weine Österreichs oder anderswo,
Italiens Reben auch, mit frohen Klängen.
*
Bei Gartenfesten gut gelaunt,
wo Nachbarn, Freunde fröhlich singen,
da ist man dennoch sehr erstaunt,
wenn schnöde Bier- statt Weingläser klingen.
*
Ein gut gezapfter Gerstensaft,
das Plopp beim Öffnen einer Flasche,
d i e Urgemütlichkeit verschafft,
zudem, wenn man noch Würstchen nasche.
*
Im Wein liegt Wahrheit –
feiner Lieder schöner Klang –
der Biergenuss nach ein´ger Zeit
verursacht Grölen statt Gesang.
*
Deshalb ein jeder wie ´s ihm frommt.
Ob Bier- oder auch Weingenuss,
bevor es einem nicht bekommt,
macht man am besten vorher Schluss!

Mittwoch, 23. Juni 2010

Ein Hauch von Wehmut

Ein Hauch von Wehmut weht
herüber
hält an den Vorwärtsdrang
der Zeit
eröffnet Blicke dir hinüber
in eigene Vergangenheit.
Holt nicht zurück
was dir einst lieb.
Es ist wie ein Theaterstück,
Erinnerungschatten, der dir blieb.
Warum also der Wehmut Last?
Schließe den Vorhang wieder zu.
Wenn du nichts zu bereuen hast,
hast vor Vergangenheit du Ruh´!

Dienstag, 22. Juni 2010

Sommer-Sonnen-Wende

Die Sonne steht hoch am Zenit
bescherte so den längsten Tag.
Erleichterung bringt sie dem mit,
der frühe Dunkelheit nicht mag.
*
Doch ist der höchste Stand erreicht
ist es vermaledeit,
weil ab sofort die Sonne leicht
sich wieder neigt in kurzer Zeit.
*
Der Mensch hat es ihr abgeschaut:
grad auf dem Höhepunkt der Kraft
wird diese wieder abgebaut;
am Ende ist sie ganz erschlafft.
*
So wie bei Sommer-Sonnen-Wende
der Tag verlängert seine Zeit,
verbleibt mit Sicherheit am Ende
die Kälte und die Dunkelheit!

Montag, 21. Juni 2010

Nicht bedingungslos

Pflicht, Ehre und Treue –
Worte, deren Absolut-Anspruch
sie auszusprechen ich mich scheue.
Wehe, wenn sich Pflicht, Treue, Ehre
in genau das Gegenteil verkehre,
missbräuchlich benutzt,
jede Moral und Ethik so beschmutzt.
Das Absolute deshalb meide
und schwöre darauf keine Eide.

Freitag, 18. Juni 2010

Diplomatisches Ehrenwort

Es lauert in dem Netz die Spinne,
ganz angespannt sind ihre Sinne.
Da springt ein Grashüpfer ins Netz.
Er zappelt dort total entsetzt,
was seine Lage nur verschlimmert,
wie er erkennt letztlich bekümmert.
Und wie es Delinquenten tun
verlegt er sich auf Bitten nun.
„Ich weiß, nun kommt der Tod herbei,
drum hab´ ich einen Wunsch noch frei.“
„So sei es“, sprach das Spinnentier,
„noch einen Wunsch gewähr ich dir.“
„Gib mir darauf dein Ehrenwort“,
fuhr unser Hüpfer listig fort.
„Ich schwör ´s bei meinem achten Bein,
dein Wunsch soll ein Befehl mir sein.“
„Befreie mich“, der Hüpfer lachte.
Die Spinne den Garaus ihm machte.
Sie hat ihn fürchterlich gebissen,
doch hatte sie kein schlecht Gewissen.
„Ich hielt mein Wort, das ich gegeben,
b e f r e i t e ich ihn doch vom Leben!“

Dienstag, 15. Juni 2010

Lebe im Jetzt

Gönn dir den Tag,
der dir geschenkt.
Das Morgen ist dir
nicht gewiss.
Weißt nicht wohin
dein Schicksal lenkt
schon mancher Lebensfaden
unvermittelt riss!
*
Ergreif den Tag –
dies carpe diem
ist nicht nur Ansporn
sondern Mahnung
lass ungenutzt den Tag
nicht ziehen,
die Parze versteht
dies als Warnung.
*
Drum nutz den Tag
auch für dein Wohlbefinden
erfreue dich und teile
Freude aus.
Die Zukunft mag dir
viel verkünden,
doch Luftschloss ist
kein festes Haus!

Sonntag, 13. Juni 2010

Rückschnitt

Der wind schaukelt
in grünen Wogen.
Wild sprießt das Blattwerk
von der Sonne groß gezogen.

Sie hat ein grünes
Urwachstum entfacht
beschattet und vergräbt
was wild es überdacht.

Lässt man Natur
den freien Lauf
verwuchert was nicht
so gewollt
hört ungezügelt auch
nicht auf.

Wachstum das nicht mehr
kontrolliert
zerstört harmonisch
Gleichgewicht
letzt endlich alles kollabiert.

Verwilderung der letzte Schritt
wie ist dem Übel beizukommen?
Des Gärtners Rat:
hier hilft ein radikaler Rückschnitt.

Freitag, 11. Juni 2010

Im Lichte der Wahrheit

im lichte der wahrheit
sieht man viele schatten
gespenstig dunkel
verzerrt groß oder klein
beweglich oder starr
wie sehen sie aus die schatten
im lichte d e i n e r wahrheit

m e i n e wahrheit leuchtet
steil von oben
generiert nur kleine schatten
bin ich doch nahe
absoluter wahrheit

erkenne den schattenwurf
a n d e r e r wahrheiten
sie sind größer gespenstiger
böse schatten

ich kann es beurteilen
ich der schattenmann
der alle schatten überschattet
mit m e i n e r e i n z i g en
w a h r h e i t

Dienstag, 8. Juni 2010

Angst

Der Ungewissheit liebstes Spiel
heißt Angst.
Sie hindert dich an jedem Ziel,
weil du um deine Zukunft bangst.
Die Angst frisst wie ein Nager sich
vom polternd Herzen hin zum Hirn
zerstört dein Denken, ändert dich,
die Panik wütet hinter deiner Stirn.
Von nun an wird dein Tun geleitet
von dem Gespenst, das in dir lebt,
der Schreck dich Tag und Nacht begleitet
und kalter Schweiß an deinem Körper klebt.
„Erbarmen“ schreit ´s in Seelenpein –
das Ungewisse lächelt fein!

Montag, 7. Juni 2010

Eitelkeit der Unfähigen

Sybillisch scheint der Worte Wahl,
wenn innerlich man abgeklärt
und jeder rätselt Mal für Mal,
was grad an Neuem er erfährt.

Der Worte fallen viel – es bleiben
Taten aus.
doch wird auch nicht erwartet, dass es
diese gibt.
Herr Michel sitzt im Schneckenhaus,
in dem er Frustrationen schiebt!

Sie zanken sich und streiten
und giften sich nur an,
dass man seit langen Zeiten
sie nicht mehr hören kann.

TV- geschulte Mimen –
euch flicht man keinen Kranz.
Dumm wie das Volk, so
die Vertreter
die sonnen sich im Lichterglanz,
dies Pack der Schwerenöter!

Geschichte in Geschichten

Die Republik sei in Gefahr!
Wie ´s Cicero in der Antike sah,
wo die Partei der Popularen
die Linken bei den Römern waren.
Wer wäre Catilina, wer der heut´ge Cicero?
Erscheint ein Caesar wieder irgendwo,
verfällt in jene alte Sünden,
den Tyrannen-Anspruch zu verkünden?
Die heutigen Auguren sehen
Germania nun untergehen.
Im spät-römisch dekadenten Leben
soll nur das Volk und nicht die DEKADENTEN
geben!

Sonntag, 6. Juni 2010

Abend

Abend

Die Drossel singt dem Tag adé,
geschwätzig, wie es ihre Art
grüsst sie von eines Baumes Höh`.
Die letzten Sonnenstrahlen breiten zart
ihr Licht auf müde Blütenköpfchen
in denen übereifrige Insekten hocken
Nektar saugend jedes Tröpfchen
den bunten Kelchen noch entlocken.

Den Helios, beschwerten Tagesscheinens leid,
kann man mit Blicken nicht mehr fassen.
Er hat den grauen Wolken noch ein gülden rotes Kleid
als ein Geschenk mit Gute-Nacht-Kuss hinterlassen.
Ein weiterer Tag im Leben geht dahin.
Der Lebensabend senkt sich auch für mich herab.
Freude erfüllt mein Herz, weil ich noch bin.
Dem Schöpfer Dank, bei dem ich mich um diesen Tag
bewarb.

Donnerstag, 3. Juni 2010

Liebe erstirbt

Du gingst fort…
weit fort von mir,
denn meine Liebe hat dich
nicht erreicht.
Zwar ist deine Gestalt
noch hier,
doch Sympathie für mich
entweicht.

Es ist als wenn ich
zu dem Schatten rede.
Begreifbar nicht für mich
dein Geist;
und dein Gefühl liegt mit
dem meinigen in Fehde,
du jede Annäherung in
Schranken weist.

So stirbt die Liebe denn
dahin.
Was bleibt, ist unerfülltes
Sehnen.
Sich zu verzehren hat wohl
keinen Sinn,
auch meine Trauer kannst du
mir nicht nehmen.

Mittwoch, 2. Juni 2010

Lang ersehnt

Ein schöner, blauer Junitag
schmiegt sich ganz eng ans Maien-Ende.
Die Sonne lacht. Mit einem Schlag
erweckt sie Lebensgeister und die Wende
zu einer heitren warmen Jahresmitte,
der Sonnenhungrige lang entgegensehnten,
doch deren innig vorgebrachte Bitte
sich nicht erfüllte für die Sonn-Entwöhnten.
Nur ihr Hurra-Geschrei
wird durch den Klimawandel wohl
ersterben.
So ungemütlich schmuddlig wie der Mai
wird auch in diesem Jahr der Juni werden.
Frag nicht, warum man uns das tut:
wir sehnen zwar, doch leisten nicht Verzicht.
Wir taten unserer Erde gar nicht gut,
nun hält sie durch das Klima über uns Gericht!

Dienstag, 1. Juni 2010

Unwürdige Meinungsmache

Schämt euch, ihr Finsterlinge,
die ihr den Giftpfeil aus Verborgenem schießt,
wo aus der anonymen Menge Beifall wie
süßer Honig fließt.
Ihr achtet auf die falschen Stimmen
derer, die nach Sensationen hecheln,
Verdächtigungen und auch schlimmen
Gerüchten Glauben schenken und belächeln.
Der Mehrheit einer dummen Masse
zu gefallen
bereitet Euch sehr viel Vergnügen
doch wahre Absicht von euch allen
ist es die größte Auflage zu kriegen.

Verletzlich

Verletzungen der Seele heilt man
nicht mit Notverband
auch ist durch Chirurgen-Naht
eine Heilung nicht bekannt,
weil Seele nichts zum Anfassen hat.

Dennoch blutet sie nach innen
und verdörrt so das Gemüte,
Herzlichkeit geht schnell von hinnen.
Mit ihr schwindet auch die Güte.

Menschenseele ist verletzlich.
Sieht man ´s nicht im Augenblick,
sind die Wunden doch entsetzlich,
lassen Narben stets zurück.