Samstag, 27. Februar 2010

nahebei

nahe ganz nahebei
liegen freud und leid
dennoch trennt sie
einer ozeanweite gleich
die beiden
blaue stunde schwarze trauer
überschäumende wellen
verlieren sich in salziger flut
nahebei grünende hoffnung
tiefschwarze verzweiflung
dazwischen
du
ich
wir
alle nahebei
ganz nah getrennt
zufluss aber nicht zusammenfluss
parallelen
schneiden sich erst
im unendlichen

nahebei


nahe ganz nahebei
liegen freud und leid
dennoch trennt sie
einer ozeanweite gleich
die beiden
blaue stunde schwarze trauer
überschäumende wellen
verlieren sich in salziger flut
nahebei grünende hoffnung
tiefschwarze verzweiflung
dazwischen
du
ich
wir
alle nahebei
ganz nah getrennt
zufluss aber nicht zusammenfluss
parallelen
schneiden sich erst
im unendlichen

Freitag, 26. Februar 2010

Springender Punkt

Ein Punkt, der mickrig, klein und mies
stets immer stand am Ende,
was ihn auf Dauer wohl verdrieß,
der wollte eine Wende.
Am Anfang eines Satz´ zu stehen,
dacht´ er das wär ein Traum:
keiner wird ihn übersehen,
denn am End` beachtet man ihn kaum.
In einem günstigen Moment
als niemand daran dachte,
da sprang er denn von seinem End
zum Satzanfang ganz sachte.
Ein Freudensprung für ihn – fürwahr
er fühlt sich richtig groß,
er stand ganz vorn am Anfang da.
Doch was geschah da bloß?
Als er sich erstmal umgeschaut,
da wurde ihm gleich klar,
der Platz war ihm so sehr vertraut,
weil das erneut das Ende war.
Das Ende von dem Satz vorher,
der Punkt war irritiert,
er tat sich mit Erkenntnis schwer,
dass er sich wohl geirrt.
Es springt ein Punkt mal her mal hin,
verlässt nie die Funktion,
das gibt nicht nur für Punkte Sinn
auch Leben ist Interpunktion!

Donnerstag, 25. Februar 2010

Vorfrühling

Es bricht aus dunkler Kruste
vorwitzig spitzig Grün,
grad so als ob es wusste,
dass frost´ge Tage fliehen.

Auf Frost befreiten Wiesen
Schwarzdrosseln Würmer suchen
Schneeschmelzen wie Bächlein fliessen
und bilden kleine Furchen.

Noch reckt die blasse Sonne nicht
sich auf den hohen Stand.
Nicht strahlend – milchig ist ihr Licht,
so reicht der Vorfrühling die Hand.

Mittwoch, 24. Februar 2010

geschwärzt

Gefährlich ist der Worte Wahl,
um Unrecht anzuklagen.
sie fordern Opfer ohne Zahl,
wenn Menschen freie Rede wagen.

Geschwärzt Passagen in den Schriften
die dicken Balken zeigen an,
hier will ein Mensch das Volk vergiften.
Wir, die Despoten hindern ihn daran!

Vertuschen, schweigen, drangsalieren,
die Sonne bringt es nicht ans Licht
und sollte trotzdem es passieren,
so schwärzen sie nach derer Sicht.

Mit Mustern schwarz auf weißen Seiten
verkünden die, die was verstecken:
wir diskutieren nicht und streiten,
wir wissen wir haben Dreck am Stecken!

Dienstag, 23. Februar 2010

Schnee von gestern

Die dichte, weiße Flockenpracht,
die gestern noch herab gerieselt,
die uns entzückt, doch Arbeit auch gemacht,
sie schmilzt zu grauem Matsch
und Regen pieselt,
vereint sich mit dem Schmelz zu
kladderadatsch.
Es schmuddelt schmutzig vor sich hin,
was prächtig einst geglänzt,
wie für die Ewigkeit gemacht erschien,
in einem Winter, der schier unbegrenzt.
Wie wetterwendisch schnell das Bild sich
wendet,
wenn sich die Gegenwart erst eingestellt,
ein Rückblick auf Vergangenheit ist eher
verschwendet:
der Schnee von gestern – war die gestrige Welt.

Montag, 22. Februar 2010

Enfremdung

Schleichend still, ganz unaufhaltsam
hat man sich von einander entfernt,
das Zuhören nach und nach verlernt,
die Bindung sacht gelöst, verdeckt die Scham.

Wie ein Trabant, der seinem Stern entflieht,
der ihn einst hielt in seiner Bahn,
ihn nun entlässt, ihn nicht mehr halten kann,
jetzt zusehen muss, wie der Trabant sich ihm entzieht.

Was einst so inniglich verbunden
durch eine unerklärte Macht,
das hat sich losgelöst, sich aller Bindung frei gemacht
und durch Entfremdung seinen Schluss gefunden.

Samstag, 20. Februar 2010

Des Pudels Kern

Ein Pudel, der aus Unterlüß,
die Enge dieses Orts verließ,
gleichwohl ´s ihm gut ging da Zuhaus,
wanderte er nach Hamburg aus,
weil jemand ihm geflüstert hat,
dass Hamburg eine tolle Stadt.
Schon in der Rothenbaum-Chaussee
erfasste ihn das Liebesweh,
das man bekanntlich heilen kann
bei „Damen“ auf der Reeperbahn.
so schritt er denn, wie ´s Pudelart
gelockt, geschoren schnell zur Tat.
Zur Großen Freiheit Nr. sieben
hat ihn dann sein Instinkt getrieben.
Dort streunte Heidewachtel „Daisy“
blond eingefärbt, ein wenig crazy.
Der Pudel war davon entzückt
und ist ihr auf das Fell gerückt.
Ein Pitbull aber sah die Beiden
und konnte dieses gar nicht leiden.
Nun hat ein Pitbull ganz gewiss
ein starkes , fürchterlich Gebiss.
Bevor dies dann zum Einsatz kam,
erfasst den Pudel Furcht trotz Scham;
klemmt seinen Schwanz zwischen die Beine
und zog gedemütigt dann Leine.
Versteckte sich noch eine Weile,
ganz froh, dass Fell und Knochen heile.
Die Schnauze voll, die Stimmung mies:
zurück nach Celle-Unterlüß!
Wieder zu Hause angekommen,
hat Frauchen ihn froh aufgenommen.
Damit das nicht noch mal passiert,
wird er beim Tierdoktor kastriert.
Als Ausgleich für entgangene Lust
gibt’s Schokolade gegen Frust.
Beendet man ein Hundeleben,
muss man nur Schokolade geben!
Der Ausdruck: man fühlt pudelwohl sich
ist hier doch sehr verwunderlich!
Was wirklich ist des Pudels Kern
man aus der Geschichte lern:
wer immer nur zu Kreuze kriecht,
bei dem wird jede Lust besiegt,
die er an seinem Leben hat.
Er endet schließlich als Kastrat!

Donnerstag, 18. Februar 2010

Liebe missachtet

Deine Liebe hat mich längst verlassen.
Ich nahm sie im Alltag gar nicht wahr,
kann mich dafür von ganzem Herzen hassen
und weiß es dennoch nicht warum ´s geschah.

Ist Liebe doch das größte der Geschenke,
die man nicht unbeachtet liegen lässt
wie etwas, dass sich nur aufdrängte,
die Kostbarkeiten hält man doch wohl fest!

So aber bleibt nur einzig das Bedauern,
als rück gebliebener, bitterer Bodensatz.
Es hilft die Wehmut nicht, nicht trauern
über den endgültig verlorenen Schatz.

Freunde sein - in Güte zugetan;
für Liebe ist das keinerlei Ersatz.
Wie gern fing ich noch mal von vorne an,
doch hieß das aufzubrühen von bittrem Bodensatz!

Mittwoch, 17. Februar 2010

Wer verstört?

Märchen wurden gern gehört.
Eltern, die sie vorgelesen,
blickten plötzlich sehr verstört
wegen grausam, schrecklich Wesen.

Diskutierten alleweilen,
ob der schaurig schönen Schrecken
für die Kinderwelt, der heilen,
sollt´ man Märchen wohl verstecken?

Kinder, die man ausgesetzt,
Hexen, die im Ofen brennen,
Messer, die ein Räuber wetzt:
welche Untaten noch nennen?

Welche Wirkung hat es später,
wenn das Rumpelstilzchen sich
als ein Selbstmordattentäter
zerreißt – wie wahrhaft scheußelich!

Nein, so konnt ´s nicht weitergehen.
Märchen sind sofort tabu,
lasst die Kinder lieber fernsehen,
denn dann sehen sie nur zu.

Morden, schießen, strangulieren
in Filmen oder ganz real,
den Kleinen kann da nichts passieren,
sorgsam „abgeschirmt“ zumal.

„Fallada, der du da hangest“
für Kinderseelen zu brutal?.
Schau in ein Gesicht –ein banges
beim Programm im Fernsehkanal!

Dienstag, 16. Februar 2010

Betrachtung beim ersten Sonnenschein

Sonnenstrahlen schießen pfeil-gleich
durch die Fenster.
He, aufgewacht und nicht verstecken
wir scheuchen Kälte- Schneegespenster
hinaus aus ihren dunklen Ecken!

Wir lecken Glatteis von den Wegen
und legen die verschlafene Erde frei.
Wir werden vom Gemüt die Schwermut fegen,
damit die Seele wieder frei und fröhlich sei!

Seht nur das Glitzern in dem letzten Schnee:
wie Diamanten funkelt es und blinkt,
ein Gruß des Winters, sein Ade
bevor er geht und in der nächsten Jahreszeit
versinkt.

So im Erwachen, Blühen und Vergehen
reiht sich der Mensch in diesen Kreislauf ein.
Sein Schicksal bleibt es hinzunehmen ohne
zu verstehen
wie sinnvoll oder sinnentleert denn sein
sein Vorhandensein!

Montag, 15. Februar 2010

Wenn man es glauben will...

Erleuchtung gibt ´s, wenn man das Licht einschaltet.
Die Technik macht ´s und alles andere ist veraltet.
Wenn einem lichte Wesen aus der Geisterwelt erstrahlen,
dann sollte man für Esoterik-Kurse nicht so viel bezahlen!

FengShui – ein Zauberwort für den, der Möbel rückt,
der besser schläft, weil er dafür viel Geld herausgerückt.
Wer Wunderheilung propagiert
und dran verdient, wenn eine Heerschar hinmarschiert,
wo Wasser aus dem Fels entspringt,
der weiß, warum er „Halleluja“ singt!

Wir Menschen sind nicht alle gleich –
doch Menschenwille ist sein Himmelreich.
Und weil die Dummchen niemals alle,
tappen sie in die „Erleuchtungs“-Falle!

Sonntag, 14. Februar 2010

Wozu noch Karneval

Wieder sammeln sich die Narren,
sie bilden einen endlos Zug,
ganz mühelos – denn derer gibt ´s genug,
wenn Menschen sich zusammen scharren.

*
Ihr meint, dass Rosenmontag ist?
Woher denn plötzlich der Humor?
Die Narren gibts noch lang danach
und ebenso zuvor.
Für Tollheit gibt es keine Frist.

*

Wozu also noch Karneval?
Warum sich noch maskieren?
Wer sollte sich denn heute noch genieren!
Für Pfarrer oder Biedermann gibt’s keinen
Sündenfall.

Samstag, 13. Februar 2010

Geld schwächt den Charakter

Hei, wie wär die Freude groß,
fiel das Glück mir in den Schoß!
Lotto spielen und gewinnen -
träumen darf man, nur nicht spinnen.
Will Fortuna uns verschonen
vor dem Geldstrom der Euronen,
dann ergibt das sehr viel Sinn!
Denn ich frag´ mich schnell wohin
mit dem Geld, das zu mir käme?
Erstens: dass ich mich nicht schäme,
würde ich auch etwas spenden
und der Dritten Welt was senden.
Doch das käm´ vielleicht nicht an…
also besser ließ ich’s dann.
Zweitens würde ich bedenken
der Verwandtschaft was zu schenken.
Rechtzeitig fällt mir da ein:
die ließen ´s andersum wohl sein.
Also nehm´ ich nochmals Maß
und ich hätte drittens: Spaß
mich als Playboy zu bewegen
und das Geld hinauszufegen.
Doch mein Rücken spricht dagegen.
Playboys müssen sich bewegen
auf und nieder und das rafft
sehr schnell hin die Manneskraft.
Somit komm ich zu dem Schluss:
Lotto spielen macht Verdruss.
Geld, so viel steht für mich fest
man besser in der Schweiz belässt.
Ich mach um Geld mir keine Sorgen,
denn hab´ ich keins, werd ich ´s mir borgen!

Meine Traurigkeit

Ich hab` mir einen Rucksack
aufgeschnallt,
darin ist meine Traurigkeit
verpackt.
Tat ich das nicht – ich fühlt´
mich bald
als wär´ ich in der Menge
splitternackt.

*
Ich trag ihn ständig auch bei
Nacht,
das ist zwar nicht bequem,
doch hab´ ich ihn fest zugemacht
vor Träumen, die nicht angenehm.

*
Ich schleppe emsig diese Bürde
und schreite forsch und froh
umher.
so bewahr ich meine Würde,
obgleich das Bündel wiegt schon
schwer.

*

Manchmal – ganz heimlich – mach`
ich’s auf.
seh´ auf das Elend dann
und nehme billigend in Kauf
zieht mich die Trauer wieder an.

Donnerstag, 11. Februar 2010

Südafrika

Löwen streifen durch Savannen
im Busch trompeten Elefanten.
Giraffen recken ihre langen
Hälse, um ans Blattwerk zu gelangen.

Schläfrig, träg der Leopard
auf dem Ast vom Brotfruchtbaum.
Jagd, die er beendet hat,
setzt sich fort in seinem Traum.

Zebra-Herden friedlich grasen
mittendrin auch mal ein Gnu.
Aufgeschreckte Affen rasen
auf den Pavianfelsen zu.

Geier hoch am Himmel kreisen.
Todesboten , voller Gier.
Auf die Stelle schon verweisen,
wo es liegt, das kranke Tier.

Prall und herrlich wächst der Wein
in der Ebe´ne hinterm Kap.
Hoffung sollt für alle sein
seit ´s Apartheid nicht mehr gab.

Land des Golds, der Diamanten,
Helden wie Christian de Wet,
Dynastien, die bekannten
machtest du so reich und fett!

Kap der Hoffnung – hörst das Stöhnen
aus den Townships deiner Armen,
Schiffssirenen übertönen
schrille Welt ohne Erbarmen!

Mittwoch, 10. Februar 2010

Weiberfastnacht

Freches, keckes Weibervolk,
das durch unsere Straßen tollt,
schneidet Männern Schlipse ab
und – vielleicht was sonst noch schlapp?
Neckisch albern sie herum,
bützen – keiner schert sich drum.
Denn heut ist wohl Weiberfastnacht
ungestraft man so was macht.
Schmotziger Donnerstag im Süden,
Ausdrücke sind zwar verschieden,
doch gemeint ist stets das Gleiche.
Männer – hässlich, arme, reiche,
hütet euch vor weibisch Jecken.
Guter Rat: sich schnell verstecken.
Allerdings beim Rest im Jahr
sind die Närrinnen auch da!
Da bleibt ´s nicht beim Schlips abschneiden!
Männer sind nicht zu beneiden,
denn die Herrschaft ihrer Weiber
endet nicht nach Fastnacht - leider!

Dienstag, 9. Februar 2010

Schicksal

schmallippige Ironie
küsst
teilnahmslosen Mund
der Schicksalsgöttin
ohne Regung ohne Erregung
kalt und starr der mitleidlose
Blick
nur spöttische Mundwinkel
verraten ohne Worte:
Traumtänzer, der du bist,
man spielt nicht mit mir
ertragen muss man mich!

Montag, 8. Februar 2010

Gesichter

Das Leben zeichnet die Gesichter
verhärmt, verschlossen, kalter Blick
versäumtes oder nicht gehaltenes Glück:
in dem Gesicht zeigt sich das Leben als
ein Richter.

Krankhaftes Grau, verräterischer trüber Blick
wabbelnd mit schlaffer Haut das Doppelkinn
unmäßige Genuss-Sucht gab ihm wohl Sinn,
dem Träger, schaut man den Lebensweg zurück.

Der Faltenwurf durch stetig Sorgen,
das sich Bemühen ohne Resultat,
die Selbstvorwürfe, wenn man den Erfolg nicht hat,
dem Angesicht bleibt nichts verborgen.

So kerbt und gräbt das Leben seine Rillen
und ebnet Tränen ihre Bahn.
Doch sieht ein lächelndes Gesicht dich an
vertreibt es dir die schrulligen Grillen.

Samstag, 6. Februar 2010

Gegen die Bedenkenträger

Waren ´s dreißig Silberlinge,
ist es heute nur noch einer,
dieses Mal bedauert ´s keiner,
dass der Verrat auch hier gelinge.

Die Staats-Schelte ist unbedacht.
Wir alle sind es, die bestohlen
die Verbrecher soll der Teufel holen,
wenn die Justiz versinkt in Ohnmacht.

Wenn nach Belieben jeder die Gesetze
brechen würde,
wer könnt ´ dem Chaos dann entgehen,
wer der Hab – und Raubgier widerstehen,
was wäre das für alle eine Bürde?

Einst hielt er wohl die andere Wange hin
für einen weiteren Streich in sein Gesicht!
Soviel an Duldung hab ich nicht,
bei solchen Räubern gibt das keinen Sinn!

Freitag, 5. Februar 2010

Nicht ganz sauber

Auf einer silbrig kleinen Platte
mit Null und Einsern aufgefüllt,
sich lange Zeit verborgen hatte,
was der Finanzcomputer nun enthüllt.

Der strenge Schutz des Anonymen,
endlich geknackt und mal missachtet,
treibt Manchem Schweiß mit den Enzymen
auf Stirnen, stinkend mit belastet.

Noch heulen drohend die Hyänen
aus jenem Sauber-Leute-Land,
beschimpfen uns, statt sich zu schämen
für Nazigold und Diktatorengeld,
das Unterschlupf dort fand!

Oh, Land der Berge,
wo nur Geld willkommen,
das Bankgeheimnis sich ernährt durch Geiz,
hast den Bewohnern ihren guten Ruf
genommen.
Willkommen, Schwarzgeld, in der Schweiz!

Chimerika

Hab ´s im Wochenblatt gelesen
Amerikaner und Chinesen
teilen sich die Weltenmacht.
Arme Welt, dann gute Nacht!

Wenn an beider Mächte Wesen
unser Globus soll genesen
hinterlässt das tiefe Spuren
beim Verschmelzen der Kulturen.

Nehmen wir das Ess-Verhalten:
wie soll das sich denn gestalten?
Burger mit gekochtem Hund
mit Ess-Stäbchen geführt zum Mund?

Peking Oper – Rockmusik:
was für ein groteskes Stück!
Und fanatisch´ Kreationisten,
die Mao-Fibel lesen müssten?

Ich finde, mit dem Weltmacht-Teilen
sollt man sich wirklich nicht beeilen.
Die Beiden - das steht außer Frage
sind schon für sich allein ´ne Plage!

Donnerstag, 4. Februar 2010

Keine Sorge

Alt werden möchte jeder
alt sein jedoch nicht,
ist die Haut wie altes Leder
steht sie nicht gut zu Gesicht.

Und der Arzt sagt: ganz famos
heute geht ´s uns wieder besser,
nur noch ein paar Tage bloß,
dann legen wir uns unters Messer.

So ein neues Hüftgelenk,
Herzschrittmacher, neues Knie
sind für uns doch ein Geschenk,
machen glücklich wie noch nie.

Mehmet aus dem Krankenhaus
stöbert im Ersatzteillager,
Hüftgelenke sind schon aus,
auch der Rest ist ziemlich mager.

In der Computer Datenbank
stehen Lieferungen aus
und die sind, Gott sei ´s gedankt,
reserviert fürs Krankenhaus.

Und der Knochendoktor kann
bald an morschen Körpern schneiden
und die Alten wird man dann
ob der Fitness wohl beneiden.

Ja, so wird man locker hundert,
hangelt sich von Jahr zu Jahr,
was auch niemand mehr verwundert:
Ersatzteile sind genügend da!

Dienstag, 2. Februar 2010

Nicht immer ist drin, an was man gerade denkt

Eine seltsame Überschrift für eine Geschichte, die gar keine ist sondern nur Gedankensprünge, die sich im Alltag aus zufälligen Begebenheiten ableiten.
Ja, der Alltag, jene routinemäßige Abfolge von Stunden, die nicht aufregend sind aber trotzdem unentbehrlich, will man dem Schnitter nicht unbedingt in die Sense laufen.
Zu den Tätigkeiten eines so gewöhnlichen Tages gehört es zuweilen, dass man die Vorräte ergänzen muss. Hin und wieder geschieht dies durch die Bitte meiner mir Angetrauten,
die Einkäufe zu übernehmen; und damit dies nicht durch altersbedingte Vergesslichkeit durchkreuzt wird, gibt es immer eine Einkaufsliste, streng geordnet nach der Abfolge der Regale im Supermarkt in denen sich die gewünschten Artikel meinem kurzsichtigen Blick nicht entziehen können.
So ordentlich geführt und geleitet stehe ich mit der erwähnten Liste vor der Kühltheke.
Die Notiz verspricht mir: hier findest du BACON. Bacon ist englisch und bezeichnet jenen dünn geschnittenen Bauchspeck, den unsere Inselnachbarn mangels andersgearteter Esskultur
schön knusprig gebraten bereits zu Frühstück verzehren. Dies nur zur Erläuterung für die glücklichen, heroischen Männer, die sich strikt weigern zu kochen oder sich den im Übermaß angebotenen Kochsendungen im Fernsehen entziehen können. Bacon ist also vom Schwein und deshalb immer erhältlich, weil unsere Muslimischen Mitbürger, die sonst in Scharen im Supermarkt plaudernd anzutreffen sind, sich nicht für dieses Produkt interessieren. Deshalb ist es besonders wichtig auch auf das Verfalldatum zu achten, damit man arme, alte Schweine links liegen lassen kann. Ich suche also sorgfältig aus…. „Bacon?“ denke ich auf gedanklichen Abwegen.“Was für eine Namensgleicheit…Bacon…Bacon… Robert Bacon…
wie kann man ein Stück Schwein nach einem so genialen Wissenschaftler benennen.
Jenem Franziskaner Mönch englischer Abkunft, der vermutlich das erste Mikroskop der Welt baute, die Grundlagen der Lichtbrechung durch Berechnung festlegte, dampfbetriebene Schiffe voraussagte und das alles bereits im 13. Jahrhundert! Sicherlich, er stellte die Scholastische Lehre in Frage und wurde deshalb von der eigenen Kirche bestraft. Diese Leute hielten ihn offenbar für eine ketzerische Pottsau… mussten aber doch deshalb nicht ein Stück vom Schwein nach ihm benennen, wäre doch unchristlich, eher hätte man das von anderen Glaubensrichtungen annehmen sollen. Ich war abgelenkt und suchte nach weiteren Kuriositäten in dem Regal, fand aber außer Dauerwurst keine auffälligen Namen… es sei denn, dass ein Herr Dauer im 16. Jahrhundert vielleicht die Kristallform der Schneeflocken exakt berechnen konnte, wobei diese, die Schneeflocken, allerdings nicht von Dauer sind
(ich werde das gelegentlich bei Wikipedia nachschlagen). Mein Weg führte mich weiter zum
Käseregal in dem mir ein Mönch entgegenlächelte, natürlich nicht in echt sondern auf der Verpackung. Moin – Mönchskopf-Käse. Besagter Mönche lächelte obgleich man ihn doch wohl geköpft hatte oder habe ich das vielleicht falsch verstanden? Ein Wunder vielleicht,
ein geköpfter Mönch der lächelt… warum nicht….. hatte doch ein berühmter Pirat noch zwanzig Schritte zurückgelegt, wenngleich man ihn geköpft hatte… wie hieß der doch, ach ja, Störtebeker. Piraten… gibt es auch heute noch.. am Horn von Afrika und anderen Meerengen
…nur dort? Bei allen Überlegungen und Gedankengängen war ich automatisch am Kassentisch vorbei…Piraten? Auch hier gibt es die, da brauch ich nur auf meinen Kassenzettel zu schauen. Einkaufen verführt zum Abenteuer und man sollte seine Gedanken stets bei der Sache haben. Vor lauter Gedanken und denken habe ich automatisch viel mehr in den Einkaufswagen gelegt…. ach Wagen und automatisch, da gab es doch im 19. Jahrhundert einen Erfinder…Benz und dem haben wir nun die hohen Benzinpreise zu verdanken.
Ich gehe nicht mehr einkaufen!!

Mich schaudert

Ich seh´ im Spiegel mein Gesicht.
Es ist so fremd als kennt ich ´s nicht.
In meinem Innern steht das Bild der
Blütezeit.
Ich habe mich davon nicht befreit,
dem klaren Blick, der längst getrübt,
dem schelmisch Lächeln, von dem nichts mehr
blieb.
Dem dunklen Haar, das kühn gewellt,
die Lebensfreude,die die Brust geschwellt,
die altersschwabblig, Haar begraut
mir unansehnlich nun entgegenschaut.
Die äuß´re Hülle hat nicht überdauert.
„Verfällt so auch mein Sinn?“
denk ich erschaudernd.
So frisst die Zeit sich durch die Stunden
nicht allein,
sie frisst auch mich mit Haut und Haar,
frisst in mein Herz sich ein.

Nur Fragen

Wer kann des Menschen Wesen
wohl ergründen?
Die Wissenschaft der Evolution?
Kann Philosophie den Kern des
Wesens finden?
Entdeckt die Psychologie vielleicht
ihn schon?
Was meinte Sokrates mit „SEELE“?
Das Gleiche, was den Religionen vorgeschwebt?
Was würde es bedeuten, wenn sie dem
Menschen fehle,
er trotzdem in der Vorstellung von Ethik lebt?
Ist Wesen etwa angeboren, genbedingt?
Wird es in der Gemeinschaft nur gelebt?
Ist ´s also die Gesellschaft, die das Wesen
zwingt?
Ist das der Grund warum Verhalten auseinander
strebt?
Ich bin nicht klug genug das zu ergründen.
Nicht Antworten, mit Fragen muss ich
mich abfinden!

Montag, 1. Februar 2010

Dünnschichtig

Dünnschichtig

Erdlinge sind wir
aus dem Stoff, den der Planet
selbst generiert,
aus einer Kruste, die den
wahren Kern des Geodäten
nur kaschiert.

In seinem Innern tobt
die heiße Magnaflut,
auf der die Kontinente
schwimmend sich bewegen
und stetig, unsäglich langsam
treibt die Flut
die Platten hin zu den verheerend
Beben.

So wie die Höllenmasse
die Zerbrechlichkeit der Kruste deckt,
so deckt im Menschenhirn die
dünne Schicht unserer Kultur,
das, was an Wildheit drunter
steckt.
Tritt das hervor, verbleibt Entsetzen nur!