Montag, 30. September 2013

Zurück


Wolf, Luchs, Wisent und Biber
auch die Wildkatzen sind zurück.
Doch manche Leute sähen lieber,
sie blieben weit entfernt ein gutes Stück.

Oh, laßt uns auch den Adler und den Uhu!
sie zeigen uns Natur im Gleichgewicht,
vereinzelt laßt den Bär auch zu,
das Monotone braucht man nicht!


Schön internäschschonell


Gar manche Worte fremder Zungen
schlichen sich in die Sprache ein.
„Man sähe sich dazu gezwungen,
weil die präzis und allgemein
verständlicher für unsere Zeit!“
Wobei man nicht verhehlen muß,
daß Deutsche immer schon bereit
für sprachlich Mix und Kratzefuß.
Ob Nase, Fenster oder Pforte,
aus dem Lateinischen entlehnt,
für uns ganz selbstverständlich´ Worte,
die man gebraucht und nicht verpönt.
Französisch war in aller Munde.
Erwähnt sei hier das Pissoir
und gab es eine schlimme Stunde,
war das Malheur sogleich auch da.
Zum Date kommt es und zum Event
denn wir sind international
und weil man dies auch anerkennt,
ist uns die Sprache sch...egal.

Sonntag, 29. September 2013

Infolge dessen


Zwei Läuse – männlich, eine weiblich,
die trafen sich
und unbeschreiblich
war das Hallo.
dann taten sie, was ebenso
auch andere Lebewesen tun
und das Ergebnis hat man nun.
Man muß sich deshalb auch beizeiten
auf laus´ge Zeiten vorbereiten!

Zwei Seelen


Zwei Seelen sind in meiner Brust vereint,
sind Brüder zwar jedoch entzweit
sie widersprechen jeweils was die andere meint.
Mich zu zerreißen sind sie einig und bereit!

So stolpert mein Verhalten durch das Leben,
ist unberechenbar wie ein Skorpion.
Es könnt´ kein passenderes Sternzeichen
für mich geben.
Zwei Seelen beide einig nur im Hohn.

Und weil sie nur in einem einig sind,
bleibt blind die Liebe, blind der Haß.
Ich schlürf´ Gefühle wie Absinth,
ein Taumeln ohne Unterlaß.

Samstag, 28. September 2013

Humor - gar nicht so einfach


Bei Dichtern, die Humor besitzen
und fröhlich Scherz an Scherze listen,
beim Leser Schmunzeln provozieren,
Lachmuskeln ihren Stand verlieren
und krampfend sich im Bauch verdrehen
als hätten die Betrachter Wehen:
ein solcher Dichter ist beliebt,
weil es ihn viel zu selten gibt!
Darum habe ich mir ausgedacht,
daß man bei mir genauso lacht.
Komm her Papier und Kulimine,
es ist soweit und folglich diene
dem Meister, der als Humorist
fürwahr unübertroffen ist.
Ihr Scherze, laßt euch tunlichst nieder
zur Wiederholung immer wieder
bei Leuten die zur Fröhlichkeit
euch lesen weil Lachen befreit.
Doch – Humor zu schreiben ist ´ne Kunst,
die Muse schenkt mir keine Gunst,
so daß verstörend vor dem Blatt,
der Dichter „Flasche leer“ heut hat.
Man merkt, daß nur Spontanität
dem Humoristen wirklich steht.

Ergomane


Vom Ehrgeiz hin und her getrieben,
ist mir kein einz´ger Freund geblieben,
bedauere schmerzlich die Verluste,
weil ich um deren Kostbarkeit nicht wußte

Oh, schlimmer Ehrgeiz, leere Eitelkeit,
die mich von allen Bindungen befreit
ich würd´ mich wieder gern in Freunschaftsfesseln
legen,
doch Heuchler, der ich bin, ich tät ´s nicht
euretwegen!


Versagtes Dichterdasein



Sonnenlicht durchflutete Gedanken
deren bunte Ideen gleich Edelsteinen
glitzern in leuchtenden Farben
oh, ihr geschliffenen Geistes-Diamanten
warum kann mein versinkendes Ich
nicht mehr Anteil haben?

Dunkelheit setzt sich und schließt
meinen fröhlichen Geist ein
das funkeln erstirbt, jeder Ausdruck gelähmt
vergeblich such ich im Dunkel Herr
meiner Sinne zu sein.
Ein Tasten nur für das sich der Rest
meines Sprachvermögens schämt!

Freitag, 27. September 2013

Nicht anders als andere


Dein Gesicht so bleich – warum?
Ist ´s Schrecken, der dein Blut gefriert,
der deine Zunge lähmt und stumm
den Blick auf ´s Spiegelbild fixiert?

In dem Erkennen, was dir eigen,
erblickst du den Abgrund unser aller Sein,
muß erst der Spiegel dir dies zeigen,
so schau dich um, du bist ein Mitglied im Verein!

Nicht zu fassen!



Wenn Menschen geistig sich verheddern
und Hühnerbrüterei betreiben,
ist es der Brauch Küken zu schreddern,
was für eine Barbarei!

Küken vom Geschlecht her männlich,
die nicht Legehennen werden
vernichtet man ganz selbstverständlich
als „Unwertes Leben“* hier auf Erden.

Was nicht dem Geschäft einträglich,
weg damit und in den Trichter.
Diese Praxis - unerträglich
findet Stopp jetzt durch die Richter.

Muß man erst Verbote schaffen?
Ethik scheint wohl nicht zu reifen,
wenn es gilt viel Geld zu raffen.
Solches Handeln - nicht zu begreifen!

* aus der unsäglichen Nazizeit nichts gelernt!

Ausklang


Seh´ ich die Natur sich wandeln
wie sich Blattgrün gelb und rot verfärbt,
nackte Felder Landschaften verschandeln
Abgestorbenes trocken raschelt wie gegerbt,

dann ahne ich der Menschen Ängste,
wenn sie alt und Last gebeugt,
wissend, daß des Lebens längste
Zeit vorbei, der Tod nun dräut.

Herbst, die Zeit der Erntefrüchte,
Lohn für die, die früh gesät:
leben sollst du deine Sehnsüchte
bevor ´s im Winter ist ´s zu spät!

Donnerstag, 26. September 2013

Meinungen


Meinungen sind wie Kängurus,
sie hüpfen und springen hin und her
und niemand weiß am Ende mehr
war ´s er, war ´s sie, warst du ´s,
der ´s abgesondert ohne Sicht
der Dinge, die so wichtig sind.
Man plappert ´s nach wie ein Schulkind.
Jedoch verstehen tut man nicht.
Die Meinung, Stammtisch aufbereitet,
ist allenfalls was für Claqueure.
Kommt es zum Ernstall – ja ich schwöre,
ist man nie der, der sie verbreitet`.

Mittwoch, 25. September 2013

Tribut des Alters


Im Tanz sich zu wiegen
sich anzuschmiegen
im Eins-Sein versunken
so freudetrunken

Geschmeidig zu gleiten
Eleganz zu verbreiten
alles in Harmonie
wie die Melodie

Beim Verbiegen und zappeln
beim Hopsen und rappeln
in scharfem Laserlicht
das ist meines nicht

Zu alt zu verbraucht
wenn das Trockeeis raucht
das wird es wohl sein.
Ich find ´s so gemein!

säuselt Frieden nieder...*


Nur der Frieden säuselt nieder,
Krieg trifft wohl mit voller Wucht.
Friedenstauben schießt man nieder,
der gewinnt, der Chaos sucht.

Friedensengeln stutzt man Flügel,
wer verhandelt gilt als schwach,
somit wächst der Totenhügel.
Völker werdet endlich wach!

Diktaturen, Terroristen,
Waffenschieber Drogenhändler,
hier gilt es den Stall ausmisten!
Zeit ist es für Widerständler.

*Zeile aus:“Abend wird es wieder“
von Hoffmann von Fallersleben


Woher das wohl kommt?


Ja so ein alter Harung,
der hat Erfahrung, der hat Erfahrung!
So heißt es doch in einem Lied
und ein Gorilla sinniert mit.
Dem Gorillamann im Dallas Zoo
geht es seit seiner Aufzucht so.
Die Weibchen ignoriert er alle
und tappt nicht in die Paarungsfalle.
Doch er betrachtet mit Genuß
rote Nägel am Frauenfuß!
Als eingefleischter Junggeselle
betrachtet Bindung er als Hölle.
So sperrt man ihn in ein Gehege,
wo andere Männchen ziemlich rege
schwatzen und Zusammen leben.
Ein „Harung“ hat Erfahrung eben!
Vom „andern Ufer“ ist er nicht,
weil ´s gegen sein Verhalten spricht.
Er mag nur feste Bindung nicht,
da macht er ein ganz bös´ Gesicht.

Dienstag, 24. September 2013

Bevormundung*



Wir hungerten – und ihr gabt
uns freiwillig von eurem Fisch
Aber als Empfänger der Mildtätigkeit
durften wir nicht an euren Tisch.

Dann lehrtet ihr uns Fische
selber zu fangen
und wir sind erfolgreich zum
Fischfang gegangen.

Bald gab es Fische im Überfluß,
die man vorm Verderben
schützen muß.
Auch dieses habt ihr uns gelehrt
und ich sage nicht: das war verkehrt,

doch niemand hat uns je gefragt,
ob unser Volk auch die Fische mag!

*Verfehlte Entwicklungspolitik

Montag, 23. September 2013

wohin gehöre ich?


wo meine heimat ist
da wo man mich versteht
wo meinem glücke nichts entgegensteht
da wo auch du zuhause bist

wo meine träume sind
da wo meine sehnsucht endet
wo sich mein selbst mein ich vollendet
und da wo ich frieden find

wo ist mein platz auf dieser welt
ich find ihn nicht ich weiß nicht wo
vielleicht liegt er im nirgendwo
wo jemand meinen platz freihält

so taumelnd bin ich hingerissen
her auch von dem was mir geschenkt
würd´ ich von sehnsucht nicht gelenkt
ich könnte jeden tag genießen

Anklage



Mein Herz – oh, schweige still,
wenn selbst ein Gott das Unrecht will
mit dem die Menschen sich heut knechten!
Was will ich, Winzling, mit ihm rechten?

Laß fahren, was der Welt geschieht,
sing weiterhin dein Lobeslied
auf den, der aller Schicksal lenkt,
der Leid und Krieg und Terror
uns geschenkt!

Riesen-Weberknecht Plage



Die Tiere trafen ihre Wahl:
sie wanderten ins Ruhrrevier
in wirklich ungeheurer Zahl,
die langen Beine keine Zier!

Wohl eingeschleppt aus Amsterdam
mit Schiffen, die Holz transportierten,
machte sich wohl ein riesen Schwarm
auf – und sie marschierten

nach Duisburg – dank auch Schengen*-
wo sie sich ihrer Art gerecht
an Häuserwände hängen,
manch einem wird beim Anblick schlecht.

Doch harmlos ist die Riesenspinne
für Menschen und für Säugetier,
nur kein Ästhet im wahrsten Sinne,
so fragt man sich, was will sie hier?

*Grenz-Kontrollabkommen über Freizügigkeit in der EU

Sonntag, 22. September 2013

Windflüchter


Steter Richtungswind
auflandig treibt er
kabbelige Wellen
ihre gierigen Zungen
lecken Sand und Böden in
die See
manchmal peitscht ein herrischer
Sturm bösartig
wild krachend gen Land
noch krallt Vegetation
das Erdreich fest
doch Föhren Ebereschen
und Kiefern haben ihren Stolz
verloren
sie beugen sich dem Druck
weichen flüchtend aus mit ihrem
Wachstum
ein Jammer ihrer selbst
niedergeduckt – die Kummerseite
entblößt
der Volksmund sagt WINDFLÜCHTER
er muß es wissen –
ist er doch Verkünder menschlicher
Wahrheit
anpassen sich dem Druck beugen
nicht widerstehen
So sind sie, die Windflüchter!

Samstag, 21. September 2013

Nur das geht uns an!!



Hört endlich auf mit mürrisch greinen
mit heil´gem Zorne oder weinen!
Ist bald* mit unserer Welt geschehen,
wie es manch Wissenschaftler sehen.

Das Ende naht: was sorgt ihr euch,
zum Schluß ist man dem Staube gleich.
Zwar wird es hier kein Mensch erleben,
nur eine Sorge bleibt uns eben:

wohin mit all dem Erdenmüll,
den kein Planet dann wirklich will?
Die Frage wird uns wenig nützen,
doch sollten wir den Weltraum schützen!
Denn in den Milliarden Jahren
wird keiner mehr von uns erfahren.

Dies bleibt die Sorge, die uns treibt,
wenn alles Leben ist entleibt.
Das Jetzt schert nicht, nicht Diktaturen,
hört auf die Wissenschafts-Leguren!

*in naher Zukunft, in ca. hundert Milliarden Jahren

Freitag, 20. September 2013

Über eine gewisse Bezeichnungs-Unsitte


(eine kleine Fabel)

Es hing an einem Apfelbaum
ein Apfel, grün, gut anzuschaun.
Eine Drossel, diesen auch schon sah
und fand den Apfel wunderbar .
„Wie schön du bist,“ sie flötete.
Der Apfel drauf erröte.
Die Drossel pickt an seiner Schale,
ganz zärtlich, dann mit einem Male
stößt sie in sein Gehäuseherz.
Der Apfel still erträgt den Schmerz,
nur wünscht er sich mit saurer Miene
er wäre eine Apfelsine.

Die hätt´ die Drossel wohl verschmäht.
Jedoch wie es im Leben geht,
gern wär man das, was man nicht ist,
bedenke darum was du bist:
Gesetze wandeln sich im Recht,
doch in der Regel nicht ´s Geschlecht.

Donnerstag, 19. September 2013

Male, male mit dem Wale


Ich hab´ ein Bild gekauft – sehr teuer.
Vom Stil her ist ´s ein ABSOLUTES,
weil ´s teuer war , ist ´s wohl ein Gutes,
nur eines war mir nicht geheuer.

Der Künstlername war mir fremd.
„Beluga“ ist die Signatur,
kein Datum, eben dieser Name nur.
Ein Farbenspiel, ganz ungehemmt.

Farbtupfer hier, Farbtupfer da,
verwischt auch teils, kein Pointismus,
daß der Betrachter raten muß,
was oben und was unten war.

Voll Stolz trug ich das Bild nach Haus,
mit teurem Schmuck die Wand zu zieren,
denn mit der Kunst kenn´ ich mich aus,
da könnt´ ich lange debattieren!

Dann las ich von Beluga-Walen,
denen man wohl beigebracht,
mit Pinseln tupfend Leinwand zu bemalen
und diese in Verkehr gebracht.

Bin ich enttäuscht? Oh, bitte nein!
Ich bin Besitzer eines Original Belugas.
Ein Fachmann neulich staunte: das
wird ein echter „Gerhard Richter“ sein!

Stundenlanges Sich-Bemühen


Schmerzlich wird Kritik empfunden,
wenn ein Schreiber, der seit Stunden
sich mühte und was er erdacht
zerrissen wird und ausgelacht!

Seit Stunden? Das kann ich verstehen,
dichten kann man dann erst schön,
wenn Ideen in kurzen Zeiten
sich als Schriftzüge verbreiten.

Alles Andere ist nur Kampf.
Was herauskommt ist dann Krampf.
Also rat ich den Kollegen,
ihr Schreibzeug schneller wegzulegen,

denn den Kampf mit Worten, Sätzen
wird kein Leser wirklich schätzen
und Kritik, die nicht genehm,
führt dazu, daß man sich schäm!

Folglich, lieber Dichterfreund,
dies ein Rat, der gut gemeint:
Wer ´s nicht kann, läßt `s besser bleiben.
Hände weg vom Hobby-Schreiben!*


*oh, wird dies wieder böse Reaktionen hervorrufen!




Mittwoch, 18. September 2013

Meide, was mit Wüste zu tun hat


Sanft schaukelt in der Paßgangart,
der Reiter, der dies gerne hat
wenn das Kamel* in ruhigem Tritte
und leiser Sohle setzt die Schritte.

Ein Dornbusch aus dem Sande ragt
was dem Kamel indes behagt.
Es mit dem Bauch die Dornen streift,
der Reiter schreit, wird mit geschleift.

Ich spreche hier aus mit ganzer Seele:
man setze niemals auf Kamele,
lasse sich nicht dösend schläfrig schaukeln
und sich die heile Welt vorgaukeln!

Sonst schickt man dich mal eben – siehste
zuweilen schmerzhaft in die Wüste!

*das Kamel ist natürlich ein Dromedar.

Dienstag, 17. September 2013

Verletztlichkeit




Verlach mich ob der Herzenswunden,
die deine Sprödheit mir geschlagen
ich muß sie leider wohl ertragen,
die allzu bitteren, schwarzen Stunden.

Ein glockenhelles Lachen ist mir Hohn.
Wie konnte ich die Augen nur verschließen
Denn deine Kälte und dein Hochmut rissen
Längst unbeachtet tiefe Wunden schon.

Ich hielt dein Hohngelächter wohl für Fröhlichkeit.
Ein Narr war ich, daß ich das nicht erkannte,
weil deine äuß´re Schönheit mich so bannte,
hielt ich den Spott für ausgelassene Heiterkeit.

Fremd war in deiner Gegenwart mir jeglich´ Harm.
Ich suhlte mich in blinder Liebe
Und dachte, daß der Rausch wohl ewig bliebe,
doch bleibt mir nur noch Bitternis und Scham.

Ich seh das Luder in dir jetzt,
das Spielchen trieb mit lächelndem Gesicht,
sah deine Heimtücke auch nicht,
ich war von dir geradezu verhext!

Sei kein Frosch (Blödelei)


Es quakt der kleine Spitzmaulfrosch
den Breitmaul an: „Halte die Gosch!“
Der Breitmaulfrosch indes nicht faul
haut dem Spitzmaulfrosch auf ´s Maul.
Da ´s Spitzmaul nun auch breit geschlagen
haben die Frösche sich vertragen.
Der Breitmaulfrösche gibt ´s nun zwei,
jetzt zier dich nicht, sei auch dabei.
Als Lüge dann erweist sich glatt,
daß der Frosch gar keine Haare hat!

Montag, 16. September 2013

Am Ende eines Weges



Am Ende eines Weges angekommen
fragt man sich, war dies dein Ziel?
Hättest du einen anderen Weg genommen
als den, der gerade dir einfiel,
was wäre dann passiert, wo hätt´ er hingeführt?
Wärst du zum selben „Ort“ gekommen?
Der Weg das wahre Ziel, du hast ´s gespürt
und deshalb hast die Richtung du genommen!
Steinig war er, weitläufig und schmal,
nicht jene breite und bequeme Straße
gingst du, denn es war deine eigne Wahl,
du gingst nicht unter in der namenlosen Masse!
Am Ende deines Weges stehst du da –
kein anderer hat ihn dir gewiesen,
am Zielort triffst du wieder jene Menschenschar,
die auf eigene, andere Wege sich einließen.
So bleibt der Weg das eigentliche Ziel

Sonntag, 15. September 2013

Selenotypus plumipes


Ach du Schreck, was ist denn dieses?
Sicher irgend etwas Mieses!
Schon der Name ist an sich
wissenschaftlich fürchterlich.

Giftig ist Australiens Tierwelt,
man sie fürs Tödlichste wohl hält.
Reiht sich ein in diesem Sinne
titelgebend die Beinspinne.

Denn ihr Gift verursacht Leiden,
deshalb sollte man sie meiden.
Doch sie nützt vor allen Dingen
gegen Planzen- Schädlingen.

Ihr Gift Peptid OAIP – eins
ist deshalb auch ein ganz gemein´s.
Erst einmal chemisch hergestellt,
vernichtet es die Schädlingswelt.

Ernte gut – Farmer zufrieden,
auch Gift verschafft nun mal hinieden
was andersrum nicht funktioniert:
auch ´s Militär hat `s ausprobiert!!

Über den Gutmenschen


Du, der du immer Gutes tust
mit Hilfsbereitschaft niemals ruhst
ein Lächeln stets. Dankt man es dir?
Ist also Güte deine Zier?

Selbstlosigkeit, so fragt man sich,
ist dieses nicht ein Spiel für dich
mit dem du auf der Bühne lebst
und über allen anderen schwebst?

Nein, es soll dich am Verhalten
für dein Umfeld nicht abhalten!
Doch solltest du auch ehrlich sein,
du tust ´s aus Güte nicht allein.

Freitag, 13. September 2013

Selbstvertrauen


So ist es mit dem Selbstvertrauen:
in sich selbst hineinzuschauen,
wenn man sehr bescheiden ist
und sich nur am GRÖßTEN mißt
fühlt man sich ganz plötzlich klein!
Dies jedoch kann so nicht sein.
Laßt das Umfeld ruhig protzen,
dem feinen Geist wird dies ankotzen!
Jeder Mensch hat seinen Wert
deshalb ist es nicht verkehrt
auf sich selber aufzubauen.
Dieses nennt man Selbstvertrauen
das sich stärkt und weiter reift.
Man gleicht d e m Geist, den man begreift.

Wespenspinne


Radnetzspinnen sind sie, echte.
Argriope heißt die Art,
wer sie gerne anschauen möchte
sieht die Zeichnung – sehr apart
gelbe und auch schwarze Streifen
wie die Wespe – das Insekt
und so kann man schnell begreifen,
welcher Name in ihr steckt.
Eingewandert aus dem Süden,
fühlt sie sich auch heimisch hier,
lebt im Radnetz ganz zufrieden,
denn sie ist ein nützlich Tier.
Die Geschlechterfrage ist
eindeutig in der Dominanz,
denn das Männchen grad mal mißt
ein Viertel – SIE bittet zum Tanz!

Donnerstag, 12. September 2013

Ist es soweit?


Sie stieben dahin schwer mit Regen behangen,
sie drängen und dräuen und dunkeln zusammen
als Wolkenfront vom Atlantik her –
ein Tiefdruck Ausläufer über das Meer.

Sodann ergießt sich die feuchte Last,
daß man kaum noch etwas sieht – und fast
ist es als ob die Erde versinkt,
der einst trockene Boden mit den Fluten ringt.

Doch die Wolkenwand steht, kein Wind sie zerreißt,
menschenleer ist der Ort, die Straßen verwaist
so war ´s wohl als die Sintflut begann
sorgt sich der, der nicht mehr ausweichen kann.

Die Sintflut - ach ja!


Umzug



Es brüllt der Gorilla im Dschungel-Grün:
„Familie, wir wollen weiterziehen,
das Schmackhafte haben wir schon gefressen.
Auf geht ´s und die Kinder nicht vergessen!“
Der Silberücken duldet kein Widerwort
und schon zieht die Familie fort.
Gegensätzlich zum Menschen wissen die Affen
man darf nicht die letzten Blätter wegraffen!

Neulich meinten die Forscher noch zu erklären,
daß nur Rhesusaffen der Sprache mächtig wären.*
Nun das – da stimmt doch etwas nicht,
die Forschung widerspricht sich schlicht!
Da bleibt doch nur eins: in den nächsten Tagen
werde ich die Affen persönlich fragen.
Erkennen sie, daß ich wohl ihresgleichen
wird mich auch die Anwort erreichen.
Dann, liebe Tierfreunde schwör ich Euch,
werde ich ´s weitergeben ohne Zögern sogleich!

*sh. mein Gedicht „Gib LAUT“

Mittwoch, 11. September 2013

Das Duale Prinzip


Das Gute ist des Bösen Feind...
wie man vermeint

Dunkelheit ist ´s Gegenteil vom Licht...
fehlt eines – gäb ´s das Andere nicht

Schwarz ist der Kontrast zu weiß...
nur schwarz zu sehen wäre sch....

An und aus im Digitalen...
so kann man mit Computern malen

Hin und wider ist Bewegung...
sonst verspürt man keine Regung

Angefangen oder enden...
nichts kann sich hier wirklich wenden!

Immer daran denken!


Die Klugheit ist der Schläue gewichen,
die frißt nun auch die Weisheit auf.
Wir sehen zu und achten darauf,
daß jeder Nachweis aus den Büchern gestrichen.

So zeigt sich die ganze Erbärmlichkeit
eines brüchigen Zusammenlebens,
der Gesellschaft, die vergebens
zu kaschieren sucht die Zerrissenheit.

Nichts nutzt es dem Menschen, daß er gewinne
alle herrlichen Schätze dieser Erde.
Fest steht doch, daß er zum Staube werde,
die Zeit ihm zwischen den Fingern zerrinne

Zweideutigkeit



Noch sind die Rinder auf den Weiden.
sie stören sich nicht an dem strömenden Regen,
äsend sie sich langsam vorwärts bewegen,
offenbar können sie dieses Wetter gut leiden.

Den Gleichmut der Rinder kann ich nur neiden!
Gern hätte ich auch so ein dickes Fell –
Unangenehmes perlte dann ab sehr schnell
wie bei stoischen Rindviechern auf den Weiden.

Unbeeindruckt ziehen die ihre Bahn,
ihre langen Zungen greifen und rupfen,
sie holen sich weder Grippe noch Schnupfen.
Ein dickeres Fell hätt´ mir auch wohlgetan!

Dienstag, 10. September 2013

Unglückselig


Nicht glücklich sein was man gefühlt
kein Jauchzen, Freude unterkühlt
im Unverbindlichen sich bewegen
stets auch leichtes Mißtrauen hegen.

Ein Zustand Unglückseligkeit,
von dem man niemals wird befreit,
versunken in dem Seelen-Moor
kommst du alleine nicht empor!

Montag, 9. September 2013

Gottesbeweis


Gödel* hat ihn angestrebt,
den mathematischen Beweis,
daß Gott in allem Positiven lebt.
Schließt sich so ein Glaubenskreis?

Was ist mit allem Negativen dann?
Ist `s der Teufel? Jesus sagte das:
Hebe dich hinweg von mir Satans!
Wer aber glaubt noch heute das?

„Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind“
hat Goethes Faust so postuliert –
doch Wunderglaube in der Kirche nur passiert,
wo selbst die Priester schon am Zweifeln sind!

Ein Gottbeweis, auch Gottesteilchen Suche**
oh Mensch, die Hybris ist dein Makel
und darum ist das Weltgeschehen ein Debakel.
Nicht Gott, nicht Teufel, sondern DIR schlägt
es zu Buche.

*Oesterreichischer Mathematiker erfand die „Gottesformel“
**CERM Teichenbeschleuniger in der Schweiz zum Nachweis
unbekannter Teilchen.

Spion, Spion


Mal stolziert er im Salat,
mal bringt er uns die Kinder.
Ein Hoch , da wo es Störche hat,
dort ist kein Umweltsünder!

doch Störche ziehen im Winter fort
und Wissenschaft will erfahren
an welchem südlich fernen Ort
ein einzel Storchquartier seit Jahren.

Den Flug verfolgt mit GPS
ans Storchenbein gebunden,
so wurde dann ein Storch indes
im Pharaonen-Land gefunden.

Spion, Spion, erschallt es da.
Man nahm das Tier in Haft,
die Unschuld wurd´ bald offenbar,
man hat es weg geschafft.

So landete, das war gemein,
es nicht am Niles Strand,
man tat es in den Kochtopf rein,
wo es sein Ende fand.

Seit NSA ausspioniert
in unverschämter Weise,
durch Hysterie manches passiert.
Das zieht natürlich Kreise!

Sonntag, 8. September 2013

Gib LAUT


Die größte Ähnlichkeit zu schaffen
mit Menschen – bleibt den Menschenaffen.
doch gibt es einen Vorbehalt,
wenn da ein Affenruf erschallt.
Beim Menschenaffen: grunzen, brüllen.
wird ´s keinen rechten Zweck erfüllen.
So meint ein breites Forschungsfeld
und schließlich kriegen Forscher Geld
aus Steuern oder aber Spenden,
damit sie dies heraus noch fänden.
Und siehe da – nur Rhesusaffen
wirklich sprachlich etwas schaffen.
sie warnen, ob Gefahr von oben
oder unten kommt, das muß man loben!
Ob die Gefahr von rechts, von links
entzieht sich mir - so allerdings.

Forscher haben festgestellt, daß nur
Rhesusaffen über derartige Laute mit
einander kommunizieren.

Im Abseits


Ins Abseits gestellt
keine Verbindung zur Welt!
Kein Telefon auch im Internet nix
Ich pfeif auf den Server von GMX!

Erreichbar nicht, wenn man ihn braucht
ganz wehrlos ist man und das schlaucht.
Wie soll man wem irgend etwas senden
man fühlt sich gefesselt an Geist und an Händen!

Auch Google hier keine Lücke füllt,
so wird in alten Lexika gewühlt.
Überholt ist besonders die Geographie
so find was ich suche hier bestimmt nie.

Diese Anschaffung hat sich nicht gelohnt.
Probier` s per Computer erneut wie gewohnt.
Doch hilft keine Mühe und kein Suchen
ich kann nur laut über den Server fluchen.

Ins Abseits gestellt
keine Verbindung zur Welt!
Es ist als wenn die Selbige schliefe.
Ich schreibe von nun an Karten und Briefe!

Soviel noch: verstehst vom Computer du nix
bist du gut aufgehoben bei GMX!

Freitag, 6. September 2013

Frei wie ein Vogel?



Der Vogelsang ist eingestellt,
still, so stille ist die Welt
kein Vogelruf


Doch dort – ein schnelles Trippeln, Hüpfen
bevor sie untern Lorbeer schlüpfen
die Drosseln

Zeit für den Rückzug aus Sommerfreuden,
Reviergesängen und Wehmutsleiden
der Getriebenen

Stille auch am Versammlungsort
ein letztes Äsen, dann ziehen sie fort
die Gänse

Auf brauner Erde vereinzelt zu sehen
die in den Furchen nach Beute spähen
die Krähen

Natur diktiert das Verhalten dabei,
sage keiner : ich bin wie ein Vogel so frei
keiner!

Hetze


Klage füllt das halbe Rund
es schreiten die Erinnyen vor
und Rache, Rache, klingt ´s im Chor,
es gleicht der Menschheit dumpfer Stund`.

Erregung auf den weiten Rängen
macht sich in Wellen breit,
man schreit und giert nach Rachezeit
und folgt verzückt den schrecklichen Gesängen.

Es ist ein Schauspiel, ein spetaculum,
erregt sind die, die nicht betroffen,
doch Unglücklichen, die vergeblich hoffen,
wird klar: es geht der TOD herum!

Donnerstag, 5. September 2013

Verschüttete Gefühle


Ich weine – doch nur innerlich
man sieht, daß keine Träne rollt,
weil niemand die Erregung sehen sollt,
denn für die Tränen schäm ich mich.

Ich, der ich dem Verstande zugeneigt,
erfahr ein Zittern und ein Beben,
ein starkes Toben von ungestümen Leben,
das mir ein anderes Ich aufzeigt.

Nach außen so beherrscht und kühl,
spür` ich das Menschliche, das ich verdrängt
und es erwacht in mir ein eigenartiges Gefühl
des doch Berührtseins, das den Panzer sprengt.

Kleines Wunder



Sie scheint zu schweben –
die Spinne, die am Faden sich
noch oben zieht.
Es ist kein Netzeweben –
nur wenn ein Sonnenstrahl ihn
trifft man auch den Faden sieht.

Ein eifrig Klettern, Turnerin am Seil
so mühelos zieht sie nach oben,
die Strecke neunzig Grade steil –
ein Kraftakt, muß ich in Gedanken loben.

Mit jeder Höhe, die das Tier erreicht,
verschwindet auch das Fadenende
Schluckt sie den Faden so vielleicht?
Streich mit der Hand durch ihre Bahn,
daß ich ihn fände.

Ein Witz - nichts ist zurückgeblieben!
die Spinne schwindet hinterm Kirschbaumblatt.
Ich lasse einfach sie in Frieden.
Sah mich an ihrem Mühen satt!

Mittwoch, 4. September 2013

Alle Wetter


Es macht die Unzufriedenheit
in meinem Gemüt sich plötzlich breit.
Das Wetter - es bleibt mit den Kapriolen
mir schlicht und einfach mal gestohlen!

Kaum, daß der Herbst seinen Einzug hält
schon wieder die Hitze die Dicken quält.
als Thema bleibt es an erster Stelle
für einen Schwatz so auf die Schnelle.

Und deswegen bleibe ich unzufrieden,
als Dichter ist mir nur dies Thema geblieben.
Ob Sonne, ob Regen, ob heiß oder kalt,
der Leser glaubt sich in der Wetteranstalt.

Unglaubliches


Würde man alle Insekten wiegen,
könnte der Mensch mit der Angst es kriegen!
Alle Insekten dieser Erde
haben mehr Gewicht als der Menschheit Schwere.

Unglaublich ist es aber wohl wahr
die Schätzung erfolgte im vorigem Jahr.
Schon spricht man von nahrhaftem Protein
den Hunger zu stillen da hat man im Sinn.

Ich hab´ die Insekten noch nicht gewogen
sie sind mir zum Teil davon geflogen.
Eine einzelne Wespe reicht mir an sich,
Protein ist wenig, doch schmerzhaft ihr Stich

Dienstag, 3. September 2013

Das reicht...


Ach wie schön wenn man im Wesen
könnte man Gedanken lesen!
Halt! Ich glaub, das wär´ fatal,
wünschten wir ´s auch manches Mal
würd´ der Zorn uns überkommen
aus dem Wunsch, dem doch sehr frommen,
würde Feindschaft gleich entstehen,
keiner wollt den anderen mehr sehen.
Also ist es schön wie ´s ist!
Und der Mensch es doch genießt,
daß Gedanken nun mal frei,
Gedankenlesen Humbug sei,
es reicht schon wenn es einen stört
wenn man von Fremden abgehört.

Montag, 2. September 2013

Kuckucksbiene



Wer dachte im Gesellschafts-Leben
würd ´s nur bei Menschen Parasiten geben,
der hat gefehlt. Den Kuckuck kennt man,
dem schließt sich Kuckucksbiene an.
Ganz ohne Sammelapparat,
am Körper weitgehend unbehaart,
schlupft sie in eine Honigwabe,
legt drin ein Ei, das wird zur Made,
die frißt den Vorrat in der Kammer.
Der Imker schimpft: „was für ein Jammer,
die Honigbiene wird verhungern
wenn um den Stock Piraten lungern!“
Wer ohne Arbeit satt sich frißt,
fürwahr ein Parasit wohl ist!

Man glaubt zu wissen


Wer weiß schon was der Dichter denkt
wenn Worte verklausuliert gelenkt
gewissermaßen um den Kern rum tanzen?
Der Leser rätselt. Von dem ganzen
ursprünglich gedachten Sinn
führt nur die Fantasie ihn hin.
So glaubt er, daß er es verstanden
vergleicht was in ihm selbst vorhanden
von dem Gedankengange des Gedichts.
Verstehen tut er wirklich nichts.
Vermutung ist es, Spekulation!
Wer kennt des Dichters Absicht schon?

Sonntag, 1. September 2013

Suche nach dem Ich



wer bin ich?
physisch einzig wohl
doch sonst eine kopie?
drägt ´s mich nach höherem
treibt ´s mich zur macht
oder ich, armseliger niemand
ein würmchen unter anglern
unfreiwilliges opfer
für beute-jäger?
ein mittel zum zweck
und wenn ja welchen
heilend oder vernichtend
quelle des guten
oder springbrunnen
abartigen böses
etwa von allem etwas
Quintessenz
auf der suche nach deinem ich
wirst du dich selbst verlieren
finden wirst du nur vergängliches

Schauspielhunde


Vermenschlichen heißt die Devise:
man bringt dem Hund das Schämen bei
mit Tricks, die häufig ziemlich miese
am Tierverhalten gehen vorbei.

Ein Hund, der auf ein Zeichen umfällt
aus vollem Lauf als tot sich stellt,
humpelnd tut ob er sich quält,
als Antwort auf ´ne Frage bellt.

Schauspielhunde –abgerichtet
zum Filmvergnügen, nein, wie nett,
Hauptsache auch gut belichtet
springt Tasso noch in Frauchens Bett!

Der Mensch – ein Idiot, komplett!