Montag, 29. März 2010

Zum Tode eines lieben Nachbarn

Schau nicht mehr übern Gartenzaun
hinüber.
Zwar zwitschern weiter Amseln ihre
Lieder,
doch nichts ist ´s mehr wie es mal
war,
wie damals noch vor einem Jahr.
*
Verlassen steht der Pavillon, der Strandkorb
unberührt;
und Stille ist – kein einz´ger Ton:
der Tod hat die Regie geführt.
*
So fahre wohl, mein Freund, der Ewigkeit
entgegen
und unsere Traurigkeit sei dein Geleit.
Erwarte uns, bis wir uns auch zur Ruhe
legen,
denn alles Leben hat wohl seine Zeit.

Fehler der Vergangenheit rächen sich manchmal später

Ich fand das EI –
nicht jenes des Kolumbus war es-
versteckt so zwischen Allerlei,
tauchte es auf eines schönen Tages.

Es war nicht bunt,
vergleichbar war es nicht
und es war auch nicht rund,
wie ´s eigentlich die Pflicht.

Es hatte mir den ganzen Tag
verhagelt.
Es war das EI, das ich vor
langer Zeit mir selber auf die Schienen
hab genagelt!

Nur ein Hauch

Ein Hauch von Hoffnung
wehte einst die Menschheit an
und Geistgebrauch vertrieb die
Utopien.
Man sah den Mensch als Gleichen
unter Gleichen. Dann –
aber siegten unsägliche Ideologien.

Mit ihrem Anspruch auf die
einz´ge Wahrheit,
verfiel man wieder in den
alten Brauch,
rückwärts gewandt in trübe
dunkle Zeit
und Menschlichkeit verweht
als schwacher Hauch.

Sonntag, 28. März 2010

Stille

Hörst du die Stille
wie sie schmerzhaft deine Ohren quält
Gedanken lähmend
Angst-Stille
nicht geboren aus der Ruhe
gemächlich dahin dämmernden Tages
Stille –beengend die
die Seele einfriert
im Tief-Dunkel-Raum
schreit die erschreckende
Einsamkeit des Verlassenseins.

Freitag, 26. März 2010

Tubulenzen

Turbulenzen

Rütteln an den Festen-
schwanken stark geglaubte Mauern,
Hohlgebäude, auch die besten,
werden fallen. Und Bedauern?,
Nein, großes Bedauern nicht!
War vielleicht doch nur Fassade,
zeigt sein wirkliches Gesicht.
War es so - war es nicht schade.
In dem Worte TurburLENZ
ist Erneuerung verborgen:
schneller Lenz!
Man sollt nicht sorgen.

Schrittchen für Schrittchen

Über trostlos graue Steinwegplatten

schlurfende Schritte

stolpernd über

zwischenräumiges Unkraut;

schreckt griesgraue Gedanken

unter silberwirrem Haar;

das dritte Bein

schwer stützt in schlanker Dürre

angepasst dem natürlichen Fleischlichem;

Schrittchen sind es

in Lebendsabend-Dämmerung

unsicher

auf steinigem Weg gelenkt.

Wohin?

Schrittchen für Schrittchen bis...


Mittwoch, 24. März 2010

Nicht duldsam

Einem kleinen Gartenzwerge
standen die Haare zu Berge
er fürchtete sich
fürchterlich,
weil der Wind um Mitternacht
seine Laterne ausgemacht.

Schön fänd auch ich es nicht,
wenn mir auf dunklem Weg das Licht
einfach ausgeschaltet würde;
und ich müsste jede Hürde
mit den Händen mir ertasten.
Wär nicht zwergen-regungslos,
würd im Gegenteil ausrasten!

Dienstag, 23. März 2010

Viel Verständnis

Ein Bär, der Energie gespart,
hielt Winterschlaf, wie ´s seine Art
und schnarcht so vor sich hin.
Da fiel ein Sonnenstrahl auf ihn.
„Ist denn schon Frühling?“ brummte er,
drehte sich um, der Brummelbär,
er zeigte der Sonne seinen Po.
Brummige Gesellen sind eben so!
Der Frühling kam heran geflogen,
fühlt als Erwecker sich betrogen;
zerrt ihn am Fell. „Wach auf, du Petz!“
„Nein,“ brummte der, „ich schlafe jetzt.“
Ich kann den Bären wohl verstehen,
seh´ ich die Sonne früh aufgehen
und leg´ mich grad zur Ruh`.
dann lass ich Frühling Frühling sein
mach meine Augen zu.
Und weckt mich dann der Sonnenschein,
dann kann ich ganz schön stinkig sein.
Ich will damit auch nur verkünden,
man sollte auch Verständnis finden!

Montag, 22. März 2010

Was der Mensch dem Menschen schuldet

Ich sehe Gänse vorüber streichen
mit Schreien voll inbrünstiger Lust,
so schrill, als wollten sie Steine erweichen.
Es klingt nach Freude, es klingt nicht nach Frust!

Und Wolken über den Himmel stieben
als seien sie auf verwegener Jagd,
in unbändiger Freude, das Freisein sie lieben;
sie wissen nur Freiheit auch glücklich macht.

Und wie die Natur keine Fesseln duldet,
nicht Laut unterdrückt, noch sich einengt,
so ist dies, was der Mensch dem Menschen schuldet,
dass er dessen Freiheit nicht beschränkt!

Sonntag, 21. März 2010

Warum der Hase keinen Frisör braucht

In einem Feld der Hase sitzt,
hochmütig ist sein Blick,
er hat die Löffel zugespitzt,
hat den besonderen Chic!
Sein Fell ist glatt und kurz zugleich
und an dem Bauch ganz weiß und weich,
so sitzt er kerzengrade.
Obgleich der Wind erheblich pfeift
braucht er keine Pomade,
auch niemals zu dem Kamm er greift.
Ach, so ein Hase auf dem Feld,
ja,den beneid´ich sehr
er hat – und braucht auch gar kein Geld,
- und muss nicht zum Frisör!!

Wenig Zustimmung

Der Dichter dankt für den Applaus,
der nur ganz spärlich kam.
Im Wesentlichen blieb er aus,
was ihm den Mut nicht nahm.
Er machte sich zwar keine Feinde
durch das, was er zum Ausdruck brachte,
doch auch in seiner Lesergemeinde
war´n Reaktionen eher sachte.
Es gilt der Spruch, der sehr bekannt
und heut´ noch Gültigkeit besitzt,
von dem Prophet im eignen Land,
der ungehört auch wenig nützt.
So hüllt Euch weiter denn in Schweigen,
das ich als Zustimmung betrachtet.
Der Zeitverlauf wird es dann zeigen,
ob man den Hauspoeten achtet!

Samstag, 20. März 2010

Noch so ´n buntes Ei

Der Frühling bricht das Eis am Weiher.
Jetzt wird es Zeit für Ostereier
sie bunt und glänzend anzumalen,
damit beim Ostereiersuchen
die Kinderaugen strahlen!

Vor Zeiten hat man angefangen
und Baum und Sträucher schön behangen,
geschmückt wie einen Tannenbaum,
denn Ostern wird ´s! Ein Albentraum
für all die fleiß´gen Legehennen,
die nur noch legen , nicht mehr pennen.

Der Osterhase wird geschunden.
Er leistet nur noch Überstunden
mit schmerzend, blut´gen Pfoten.
Ja, zu der Osterzeit wird richtig was geboten.

Und ist das schöne Fest vorbei,
verspeist das letzte bunte Ei,
dann stellen wir uns wieder dumm
und eiern unermütlich rum!

Donnerstag, 18. März 2010

Vorbei die Bequemllchkeit

oder auch meine Liebe
zur Gartenarbeit hält sich in Grenzen


Es zwitschern die Vögel und
überall grün.
Adé jetzt, Computer, muss ins
Terrorgrün ziehen.
Ins Terrorgrün…

Es lachet die Sonne, doch
ich lache nicht.
Ins Terrorgrün ruft mich die
häusliche Pflicht.
Ins Terrorgrün…

Mit zögernden Schritten
und zögerndem Sinn,
Gerätschaft im Arm so
zieh ich dahin.
Ins Terrorgrün…

Doch lausche – war da nicht
der Klingelton,
der sonst mich so stört:
das Mobil-Telefon?
Im Terrorgrün…

Und eilig drück ich den Knopf
zur Befreiung,
da tönt es verwundert:
Oh, bitte Verzeihung.
Im Terrorgrün.

Die Miene verdunkelt,
doch hab ich verziehen
dem Irrtum des Anrufers
nicht TERRORGRÜN.

Mittwoch, 17. März 2010

So sind sie

Es war einmal ein Kritikus,
der war so, wie er sein muss.
Er schrieb mit spitzer Feder.
Doch schrieb er einen Urlaubsgruß
nahm Kuli er wie jeder!

Er ist ein großer Fußball-Star,
der gut verdient, das ist wohl wahr.
Bald wurd ´ er Millionär.
Von nun an fiel dem jungen Mann
das Fußballspielen schwer.
Bedeutet: er kann es nicht mehr!

Ein Banker hat das Banken leid,
er nahm sich eine Bank-Auszeit,
die er im Park verbrachte.
Und was er da so machte,
das wollt ihr gar nicht wissen.
Er stellte sich vor eine Bank
und fing dort an zu ….überlegen!

Er richtete stets sein Bemühen
darauf die Steuer hinterziehen.
Doch kam man ihm dahinter.
Zahlt kleine Buße – und nun spinnt er
am neuen Hinterziehungs-Faden.
Wie schön der Republik zu schaden!

Dienstag, 16. März 2010

Hilft nicht viel

Schließe deine Augen
träum in dich hinein.
Deine Sinne saugen
neue Welten ein.

Auf des Geistes Schwingen
hebst du dich hinan
Sphären lieblich klingen
auf der Träume-Bahn.

Deine Freud´, dein Lachen,
unbeschwerte Zeit
schwindet erst im Wachen
durch die Wirklichkeit.

Die Gedanken-Welten
sind ein Gauklerspiel.
Magst dich Tor auch schelten
nutzen – tut ´s nicht viel.

Erinnerungslücke

Erinnerungslücke

Erinnere dich der Tage im April
als wilde Kirsche grad in Blüte stand,
so stand die Zeit für uns auch still
als zarter Blütenregen segnete der Liebe
Unterpfand

Weißt du noch wie wir den schmalen Pfad-
eng aneinander wohlig uns geschmiegt-
gegangen?
Wie wir von Lasten losgelöst
den Duft der frischen Mahd,
der in der Luft gehangen,
tief eingeatmet – vor uns hingedöst?

Vergessen scheint ´s – du weißt es nicht.
Willst es vielleicht auch nicht erinnern,
denn wenn Vergangenes zu uns spricht,
kann es vielleicht die Gegenwart verschlimmern.

Wanderer zwischen den Welten

Mensch, der du Wanderer zwischen den Welten bist,
suche deinen Rastplatz nicht
am reißenden Strom der Leidenschaften,
nicht im stickigen Sumpf der Vorurteile
und Verallgemeinerung,
meide das weiche Moos im Wald der Verstrickung
verirre dich nicht in den sandigen Dünen
der Einsamkeit
verharre nicht dauerhaft am Strand
des Meeres der Hoffnung
doch suche nach dem Quell
unschuldiger Freude,
erquicke dich an seinem kühlen Wasser
und schöpfe auch einen Vorrat
für die, die an deinem Wege dürsten.
Mensch, der Wanderer zwischen den Welten ist!

Montag, 15. März 2010

Versagen

Gäb` ich den Leidenschaften nach,
die in meinem Blute wallen,
wär das Schrecklichste von allen
hielte ich sie nicht in Schach

jene Wut, die in mir braust,
die mein Leben mir vergällt,
ob des Unrechts in der Welt
welches in den Köpfen haust.

Menschen, die von Macht besessen,
gleichgültig den fremden Nöten,
Hass zerfressen, gierig töten,
Liebe, Mitleid stets vergessen.

Und so staut sich meine Wut
auch im eigenen Versagen,
windet sich mein Zögern, Zagen,
da es nichts dagegen tut.

Somit stürzt der Moralist
sich ins eigene Verderben,
kann nicht geben, nichts vererben,
weil er selbst nicht anders ist!

Samstag, 13. März 2010

So einfach ist das!

Ach, was nützt mein ewig Klagen
über unser Weltgeschehen.
Stille sitzen und nichts sagen,
weghören wäre auch bequem.
Das Rezept scheint sehr probat,
nicht mehr da, was wütend macht.
Endlich man so Ruhe hat-
und das Leben? Gute Nacht!

Freitag, 12. März 2010

Ent(schuldig)ung

leicht flieht das Wort
aus tiefschwarzem
Gewissen –
huscht über feucht-rote
schwülstige Lippen,
verbreitet sich Hilfe suchend
in der Trübung des Raumes,
verfängt sich in lauschende
Ohrmuscheln:
so leicht ist das Entschuldigungswort,
dass seine Leichtigkeit den vermeintlich
demütig Augenaufschlag nicht hindern
kann – sondern Lügen straft!

Purpur

Purpur

Kostbar der Saft der Purpurschnecke
herausgepresst,
vorbehalten den Gewändern der Mächtigen
zu zeigen wie niedrig das Volk
wie weit unter ihnen stehend
so war es – so ist es bis heute
tief und weit unten stehend
nur anders
denn purpurn das Gesicht der Lüge
purpurn auch die Farbe des Schams
Steht ihnen diese Farbe, den Mächtigen
machtbesessen?
Es zeichnet sie aus dieses Purpur
es passt zu ihnen!

Donnerstag, 11. März 2010

Friedensbemühungen

Ach, wie sehr kann das Bemühen
an der „langen Leine“ ziehen!
Sich bemühen um den Frieden,
heißt zuerst sich zu bekriegen.
Danach dann, in der Verhandlung,
gibt´s noch immer keine Wandlung.
Beim Bemühen ums Bemühen
schnell die Anstrengungen fliehen!
Ankündigung ganz ohne Waffen
auf der Welt Frieden zu schaffen:
Nobelpreis gibt ´s – und viel Applaus,
schon ist ´s mit Bemühen aus
und die Strippenzieher ziehen
„lange Leine“ ohne Mühen.
Naher Osten, der begeistert,
doch die Welt fühlt sich verscheißert!

Mittwoch, 10. März 2010

Aus Spatzenhirn Perspektive

Es saß ein Spatz am Straßenrand,
verstaubt war sein Gefieder,
er sah von unten allerhand,
was ihn enttäuscht und ihm zuwider!

Sah Karren, die vorüber brausten,
die fuhr´n von ganz alleine:
kein Rumpeln, Rattern – nein, sie sausten
und hatten runde Beine.

Was unsern Spatz total schockiert
und auch gewundert gar,
dass hinten niemand was verliert,
was zu verwerten war.

Ein Spatz, der denkt mit Spatzenhirn.
Darf man ´s ihm übel nehmen?
Beim Menschen ist solch enge Stirn
vielmehr ein Grund zum Schämen.

Dienstag, 9. März 2010

Politiker Rede

Wie sag ich es bloß-
der Worte Wahl
sitzt wie ein Kloß
im Halse – welche Qual!

Kann sie nicht finden,
weil sie nicht passsen,
wie sie begründen?
Man wird mich hassen!

Sag ich die Wahrheit,
man nähme es krumm.
sie brächte Klarheit,
doch das wäre dumm!

Der Mensch liebt den Schmus.
Die Wahrheit verstört,
ist folglich kein Muss,
sie wird überhört.

Die Rede sei Schwall,
Sprechblasen bloß,
wozu Widerhall?
Hauptsache ist:
bedeutungslos!

Montag, 8. März 2010

Geheilt

Einst klopfte etwas bei mir an.
Es war mein schlecht´ Gewissen.
das ich partout nicht leiden kann.
denn es ist sehr gerissen!

Sperr ich es ein und schließe ab,
dann schlüpft es ganz behände
wie ein Springteufel aus dem Grab
als gäb´ es keine Wände.

Auch wenn ich reise, ganz weit fort,
kann ich ihm nicht entfliehen.
Es ist, wohin ich geh´, gleich dort,
ich schein es anzuziehen.

Selbst wenn ich mich zum Schlafen leg
steht es an meinem Bette:
und steh ich auf, sperrt `s mir den Weg,
schaut mir beim Pinkeln zu – ich wette!

So lästig kann ´s Gewissen sein,
dass ich ab heut verkünde:
ich wasche mein Gewissen rein,
begeh fortan keine Sünde.

Sonntag, 7. März 2010

Frühlingserwachen auch für das Gemeinwohl?

Borkig, frostig harte Erden,
anklagend ein stummer Schrei:
wann soll `s endlich Frühling werden,
wann ist starre Kälte wohl vorbei?

Dieses Warten auf den Lenzen,
der uns die Natur belebt,
der mit seinen Blütenkränzen
Herzen öffnet, Hoffnung webt.

Hoffung auf die bessere Einsicht,
derer, die Geschicke lenken,
dass es unabdingbar Pflicht
das Gemeinwohl zu bedenken!

Freitag, 5. März 2010

Zappen

Zappen ist grässlich – ein scheußliches Wort:
man drückt einen Knopf – schon ist alles fort
was zuvor man gesehen, nun nicht mehr da
gelöscht und geschehen, jetzt nicht mehr wahr.
Nicht ans Ende gebracht, nicht mehr betrachtet,
der Stimmung geschuldet oder einfach verachtet.
Man holt sich die Welt, das Geschehen ins Haus
nimmt trotzdem nicht teil und schaltet es aus.
Will nichts Schlimmes sehen, will einfach genießen.
Tränen nur bei Tele- Novelas vergießen.
Das, was in der Welt sich in Wahrheit abspielt:
wer will sich belasten – zapp weg, ganz gezielt.
Zappen ist grässlich – ein scheußliches Wort.
Ihr mögt die Kritik nicht? So zappt mich doch fort!

Donnerstag, 4. März 2010

Stummheit

Schrei es hinaus: warum die Stummheit,
warum regt sich nichts ringsherum?
Gibt ´s keine Freude, gibt ´s kein Leid?
Alles bleibt lautlos, alles bleibt stumm.

Schrei es hinaus: gibt es kein Leben?
Nichts rührt sich als wärst du allein.
Verstummt. Keiner möchte dir Antwort geben.
Stummheit führt zum Einsamsein.

Blind – stumm - taub,
die Welt sperrt aus, verschließt sich
Teilnahme wurde Opfer und Raub
in Stummheit sterben dein DU und mein ICH.

Mittwoch, 3. März 2010

Und danach?

Der Sturm hat sich gelegt,
der durch das Land gewütet,
hat Dächer abgedeckt und Bäume
umgelegt –
schon war es aus mit Wohlbefinden
und behütet.
Er hat getobt, er brach sich Schneisen
er hatte unbarmherzig durchgeschüttelt,
was nicht befestigt, stark wie Eisen.
Hat er die Menschen wieder wachgerüttelt,
die schon vergessen hatten, dass die Macht
der ewig unberechenbaren Urgewalten
sie zusehens schwach und hilflos macht?
Trotz Technik ist Natur nicht aufzuhalten!
Doch nun – nachdem die Unbill ist vorüber-
erhebt der Mensch das Haupt erneut.
Hat er gelernt? Noch zittern ihm die Glieder –
doch lernen- nein!
Er hat auch nicht bereut!

Dienstag, 2. März 2010

Zartes Erwachen

Lieblich zart der erste Meisengruß,
noch zögerlich klingt der Gesang
es ist als haucht der Frühling schüchtern
einen Kuss,
als wär´ ihm noch ein wenig bang.

Doch Charme liegt eben in der Schüchternheit
mit der der Frühling uns bedenkt.
Die anderen Jahreszeiten sehen voller Neid
wie sein Erscheinen uns mit Poesie beschenkt.

Mit Dichters Herzblut schreibt der Frühling sich
ins Poesiealbum der Lebensfreude ein.
Wenn du es liest, erfasst die Fröhlichkeit
auch dich
und wird von nun an dein Begleiter sein.

Montag, 1. März 2010

fremd sein

alltagsbegegnung
ein kurzer blick
manchmal interesse
flüchtig jedoch
oder einfach übersehen
wegsehen auch
man ist sich fremd
flüchtiges kopfnicken
beim erkennen
erkennen durch bekannt
bekennt man sich?
abgedroschene grußformel
geheuchelte teilnahme
unwohles fremdeln
fremd sein
trotz erkennen