Sonntag, 31. Oktober 2010

An Dich

Ich liebe die Sonne und Sternenlicht,
graue Wolken und Dunkelheit liebe ich nicht.

Ich liebe das Wort, das in Klarheit man spricht
heimliches Tuscheln und Lügen nicht.

Ich liebe das Meer und die weite Sicht,
den Dschungel der Städte liebe ich nicht.

Ich liebe wenn jemand das Brot mit mir bricht
Elend und Hunger der Welt lieb ich nicht.

Ich liebe das Wort, das in Güte man spricht,
gehässiges Schimpfen liebe ich nicht.

So ist was ich liebe in dem vereint,
was im Menschen bewirkt, dass er nicht weint.

Und all dieses, die ganze Liebe in mir,
ist ein Spiegelbild meiner Gefühle zu dir.

Samstag, 30. Oktober 2010

Der Ohrwurm

Er hörte all die Klagen
des Bücherwurms sich an.
Sollte er es wagen,
sich anzuhängen dran?

Er streifte viele Ohren
und wurd´ geträllert gar,
fühlte sich nicht verloren.
Alles gut so wie es war.

Nur eben wissenschaftlich
ist er noch nicht erfasst
und ein Gefühl das schleicht sich
ein. Was ihm nicht passt.

Existenznot naget sehr:
Abhängigkeiten werden klar.
Wo kriegen Musiker Ideen her,
dass er es überlebt, das nächste Jahr?

Freitag, 29. Oktober 2010

Parabel von vergänglicher Lieblichkeit

Es fließt ein Bächlein quirlig schnelle
ganz ungetrübt in seinem Bett,
gespeist von einer klaren Quelle
aus der man gern getrunken hätt´.

Im laufe seines Weges jedoch,
damit das Bächlein größer werde,
trübte es sich ein doch noch
kam Trübsal einfach nur durch Erde.

Je größer nun der Bach gedieh,
je schmutziger wurde sein Lauf,
auch wenn er von dem Regen lieh,
der Schmutz im Wasser hört nicht auf.

Voll Unschuld hatte er begonnen,
man hatte seine Klarheit sehr gerühmt,
inzwischen ihn auch lieb gewonnen –
nun ekelt man sich unverblümt!

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Verantwortung geht zum Teufel

Wenn die Welt in Fetzen fliegt,
wird ´s das All nicht mal berühren.
Hat der Mensch sich selbst besiegt,
wird das nicht zum Chaos führen!

Bei keinem der trilliarden Sterne
wird für uns ´n Träne fließen,
die Milchstraße in weiter Ferne
wird keinen Tropfen Milch vergießen.

Also Mensch, der du versessen
jedes und auch alles willst,
sei nicht so Vernunft vergessen,
dass du deine Gier nur stillst!

Den Planeten auszuplündern,
der doch unsere Heimat ist,
das gefällt nur jenen Sündern,
die der Teufel hat geküsst!

Hallo we(e)n

Hallo - wen kann man erschrecken
mit dem Brauch der ollen Iren,
wenn die Kinder alle Ecken,
Wände auch aus Frust beschmieren?

Importiertes Brauchtum ist
selbst nach hunderten von Jahren
nichts als albern-heidnisch Mist,
um wen an die „Karre“ zu fahren.

Lasst den Kindern – heute Kids -
doch das harmlose Vergnügen,
weil sie sonst doch wohl im Jahr
keine Süßigkeiten kriegen?

Dies hört man die Leute sagen,
die es noch immer nicht kapiert,
Brauchtum heißt in diesen Tagen,
dass man Wände wohl beschmiert.

Harmlos ist das Kübisschnitzen,
Fratzen, die man dann erhellt,
doch mit weitergehenden „Witzen“
verschont uns, weil es nicht gefällt!

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Der Sebstmörder

In dieser Welt verloren
jedweder Freundschaft bar,
der Freude abgeschworen
Vergangenheit nicht wahr.

Auch nie mehr Illusionen,
kein Rat der weiter führt
es wird nur innewohnen
das Selbstmitleid, das niemand
rührt.

Der Weg zu einer Wende
in tiefer Depression
nein, kein Zurück: das Ende –
der Zug nähert sich schon.

Vorbei… es fehlt der letzte Mut
im Ohr noch fernes Grollen.
Er denkt erleichtert: „ das ist gut,
es hat nicht sein sollen!“

Und eine Stimme in ihm spricht:
„ich gab dir dieses Leben
das zweite Mal – vergeude nicht
was kostbar als Geschenk gegeben!“

Montag, 25. Oktober 2010

Bücherwurm

„ Es wurmt mich innerlich total“,
der Bücherwurm ist irritiert,
„ das artspezifisch nicht einmal
ein Name für mich existiert“.

Es hätte ihn auch nicht gestört
als Parasit NEMATODA
- kein Name, der fürwahr betört -
genannt zu werden plus „exota“.

Auch weil er sich vor Lachen kringelt,
wenn Witziges geduckt er fand:
nicht mal ANNELIDA, der Ringel –
Wurm wird er genannt.

Und weil er über Plattitüden
sich manchmal aufgeregt – indes
muss er sich seinem Schicksal fügen:
nicht Plattwurm, nein, nicht
PLATHELMINTES!

Mag er auch noch soviel verschlingen,
was an Geschreibsel ihm zu weht,
mag auch sein Name danach klingen,
er nicht in dem Naturbuch steht!

Sonntag, 24. Oktober 2010

Das war nicht bedacht

Ein Flohweib und ein Wanzenmann
die fingen einst zu tanzen an,
das war ein lustig Pärchen.
Sie fühlten sich im Märchen!

Das fühlte auch auf seiner Haut
ein Mensch, dem ´s vor den Tierchen graut.
Er konnt ´ das nicht ertragen,
hat beide platt geschlagen.

Da lagen sie in seinem Blut
zerquetscht und flach, das war nicht gut
für´ s Hemd von unserm Recken,
das hatte nun unübersehbar widerliche Flecken!

Aus der Vogelperspektive

... wirkt die Welt fast niedlich.
Dörfer, Felder wohlsortiert,
alles ausgesprochen friedlich.
Dass man sich da nur nicht irrt!

Unter Dächern blickverborgen
bleibt das Leben anonym,
offenbart nicht Angst noch Sorgen,
nichts von dem was ungestüm,

hinter Türen dicht verschlossen
Menschen ihrem Mitmensch tun.
Da wird missbraucht, geprügelt und
geschossen,
während Nachbarn selig ruhen.

Aus der Vogelperspektive – so von oben
her betrachtet -
wirkt ´s so friedlich und so treulich,
wenn man Vieles nicht beachtet.
Der Herr Nachbar grüßt so freundlich…

Freitag, 22. Oktober 2010

Sie tun so als ob...

Das Maiglöckchen und auch die Campula,
die tun so als könnten sie klingen
und beim Play back mit all dem Trara
tun Künstler als würden sie singen.

Im Kriminalfilm spielt man MORD,
doch bleibt das Opfer am Leben.
Die Kripo ermittelt – doch niemals vor Ort
hat es dort ein Verbrechen gegeben.

Die Leute tun immer nur so „als ob“.
Die Wirklichkeit aber ist schlimmer.
Geräts du erst einmal zwischen den MOB
dann denkst du „ als ob“ wohl nimmer!

Gemeinsamkeiten

Leben in romantischer Verklärung
verzichten, doch dem Schönen zugetan,
Applaus ist des Poeten einzige Währung
vielleicht ein Schild: Poetenweg bringt
man noch an.

Der Maler freilich ist ihm zugeneigt,
als Künstler teilt er dessen Lage
wie Spitzweg auf dem Bilde zeigt,
„Poeten-Armut“ tritt zu Tage.

Verwandt im Geiste, arm im Säckel,
der Künstler sich durchs Leben quält.
Ein jeder trägt sein eignes Päckl
als ein Bohème in einer sonderbaren Welt.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Rückzug

Das Heute hatte vierundzwanzig Stunden
zu überlegen, was es mit sich machen sollte.
Der Uhrzeiger drehte stetig seine Runden,
derweil schon in der Ferne ein Gewitter grollte.

Kein schöner Tag wird ´s dachte es
und schob die Sonne wieder hinters Dach.
Das Heute zögerte und überlegte – indes
wurde das ungeduldige Weltgeschehen wach.

Es zog am Heute schnell vorbei,
dem stetig hoffenden Morgen entgegen.
Das Heute erlebte nicht den Hahnenschrei,
dies geschah der Vergänglichkeit wegen.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Ungeschminkt

Der Clown verbirgt uns sein Gesicht:
weiß gepudert, rote Wangen.
Was er fühlt, das sieht man nicht
Freude, Trauer oder Bangen.

Die Diva wird „auf schön“ geschminkt,
die Schatten folgen den Konturen.
Grell es dir entgegen winkt
das dicke Make up von den Huren.

Den Größen im TV-Programm
doch auch den eitlen Stenzen,
ob faltig oder Haut noch stramm,
gepudert können sie nicht glänzen.

Die jungen Mädchen in den Schulen
legen gerne Rouge mal auf,
bei Transvestiten oder Schwulen
nimmt man dies eher noch in Kauf.

Ihr merkt ´s – ein Unterton mitschwingt,
der nicht zu überhören
die REINE WAHRHEIT ungeschminkt
kann Niemanden betören!

Dienstag, 19. Oktober 2010

Wirklich dumm

Ich habe drüber nachgedacht
und grüble schon seit Wochen,
was eigentlich die Sonne macht,
wenn sie sich nachts verkrochen?

Was macht ein Pferd in einem Fluss,
warum sollt es dort schwimmen?
Es ist doch sonst so gut zu Fuß.
Flusspferd? Da kann was nicht stimmen!

Am Staudamm, wo das Wasser fließt,
da will man Strom gewinnen.
Wenn wer aus Kannen Wasser gießt:
kein Strom! Die Leute spinnen.

Ein Sänger war im Radio drin.
Das muss ein Irrtum sein,
denn schau ich zu dem Radio hin
ist dies doch viel zu klein!

Bin ich zu dumm? Ich weiß es nicht,
kann Vieles nicht begreifen –
die Menschheit wächst. Aus meiner Sicht
tut sie ´s doch ohne auch zu reifen!

Montag, 18. Oktober 2010

Pekuniär bringt das nichts

Große Ehre bleibt dem Dichter,
wenn man ihm nichts bezahlen muss.
Er dankt – und schneidet saure Gesichter,
das ist wie Abstands-Liebe ohne Kuss.

Er überlegt, was ist zu tun?
Zwar kann er weiter schreiben,
er liebt es auch nicht auszuruhn,
ging es um Geld, dann ließ er ´s bleiben.

Allein die kleine Leserschar,
die ihm scheints noch verblieben,
hält ihn noch aufrecht, das ist wahr
sonst hätte er nicht mehr geschrieben.

Ach, Leser, die in Treue mir
mich bei der Stange halten,
euch danke ich recht schön dafür!
Die Bretter, die die Welt bedeuten
seid ihr nicht –
nein, ihr seid meine BALKEN.

Samstag, 16. Oktober 2010

Trotzdem nicht vergessen

Verwelkt sind die Blumen auf dem Grab,
sie zeugen von betrüblich Vergessen
und all die Versprechen, die es gab
sind mit Erde bedeckt und verwesen.

Man hört keine Schritte zur Ruhestatt
noch gibt es ein stummes Gebet.
Der Herbstwind weht so manches Blatt
auf das Grab zu dem niemand mehr geht.

Und doch – weit entfernt vom irdischen Sein
empfängt dich ein strahlendes Licht
es kümmert das erdbedeckte Gebein
deine unsterbliche Seele nicht!

Hilfe naht

Ein schwerer Stein fällt mir vom Herzen,
ich hatte Vieles ausprobiert.
Es war mir durchaus nicht zum Scherzen
als der Computer abgeschmiert.

Viel Müh´ und Arbeit investiert,
es war zum Haare raufen,
der Bildschirm dunkel – was ist passiert?
Muss ich was Neues kaufen?

Vielleicht ist der PC nur krank,
hat einen Virus sich gefangen.
Ich zieh das Fieber-Thermometer blank
und messe furchtsam und mit Bangen.

Die Temperatur ist noch erträglich,
doch bin ich auch kein Spezialist.
Zwar arbeite ich mit ihm wohl täglich,
doch helfen kann ich leider nicht.

So sieht man ratlos den Poet,
der um die Arbeit ist gebracht,
wie er vor dem Problem nun steht,
hört wie der Hacker teuflisch lacht!

Doch Hilfe naht - man ahnt es schon,
da gibt es nämlich wen:
wozu hat man denn einen Sohn,
der repariert `s. Ich werd´ es sehn.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Ich vermiss...

Im Schlafen und Wachen
beim Träumen beim Lachen
vermiss ich dich

Ob Arbeit ob Freizeit
bei jeder Gelegenheit
vermiss ich dich

Ich frag mich wieso
bin ich ohn´ dich nicht froh
ich vermiss dich

Wohin ich gehe wohin ich mich wende
es bleibt doch am Ende
ich vermiss dich

Und weil das so ist und weil das
so bleibt
erlebe ich keine fröhliche Zeit
ich vermiss dich

Ich vermisse dich seit eh und je
dich, die allseits zündende IDEE

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Weit gefehlt

Dick faul und gefräßig,
den ganzen Tag beim Schreiben
säß ich,
das ist die Vorstellung von allen
den´ meine Verse nicht gefallen.

Auch teilen sie die Meinung nicht,
dass die Satire Dichterpflicht
und wünschen, dies sei sehr beklagt,
dass mein Schreibgerät versagt.

Hofft weiter, die ihr unverzagt
mir euer Aug und Ohr versagt
durch Negation den Anreiz gebt,
der Meinen Fleiß noch mehr belebt.

Auch die Ideen sprudeln weiter
mal melancholisch und mal heiter.
Zeit, die im Hoffen ihr nur stehlt!
Zur Ausgangszeile: weit gefehlt!

Natürliche Heilung

Wenn ich vor Langeweile gähne,
schau ich im Schlossteich auf die Schwäne.
Die ficht fürwahr recht wenig an
hochmütig ziehen sie ihre Bahn.

Ganz beiläufig und hin und wieder
taucht dann ihr Kopf ins Wasser nieder,
um ohne Gier ganz majestätisch
Brot aufzufischen recht ästhetisch.

Mit ihrem Gleichmut und Benehmen
lern ich von ihnen mich zu schämen
für Ungeduld und allen dem Laster
hervorgerufen durch den Zaster.

Durch das Verhalten von den Schwänen
erfasst mich stets ein tiefes Sehnen
nach Frieden – Ruhe auch zuweilen.
So kann Natur die Seele heilen!

Dienstag, 12. Oktober 2010

Übersehen

Die Maus sprach zu dem Mäuserich:
„O Gatte mein, ich fürchte mich,
denn heut zutage hat fast jeder
´ne Katze, die ein Mäusejäger!“

Der Mäuserich nahm sehr wohl wahr,
die Stubentiger als Gefahr.
„So bleib zu Haus und auch die Kinder,
das ist für alle viel gesünder!“

„Ich muss hinaus in diesen Tagen
und Futter noch zusammen tragen,
damit im Winter niemand hungert,
wenn Reineke vorm Mausloch lungert.“

Gesagt, getan und ziemlich leise
schleicht er hinaus auf seine Weise
schnuppernd jedoch mit Bedacht,
dass niemand aufmerksam er macht.

Er riecht – gerät drauf in Entzücken
den Duft von saft´gen Käsestücken,
die dort verlockend ausgelegt.
Ach, hätt er Argwohn nur gepflegt!

Kaum, dass dem Trieb er unterlag,
da tat es einen herben Schlag,
der Bügel brach ihm das Genick,
ganz selten hat man dabei Glück.

Was hilft da Vorsicht vor den Katzen
und deren fürchterlichen Tatzen,
wenn anderswo Gefahren lauern?
Man muss die Ignoranz bedauern!

Mehr Licht

Mehr Licht…

das waren Goethes letzte Worte
beim Eintritt in die Todespforte.

Mehr von dem Licht, das uns erhellt:
wer möcht´ es nicht bereits in dieser Welt?

Erleuchtung wird nun Wenigen zuteil,
so sucht in anderen Gefilden man sein Heil,

wo farbig Leben tobt in vollem Licht,
das dunkle Schatten wirft – man merkt es nicht.

Erst wenn man selbst in Schatten eingetaucht
ruft man nach Licht, dem Licht, das jeder braucht.

Mehr Licht…

Montag, 11. Oktober 2010

Zum Golde drängt sich alles

In Adern tief im Erdinnern erstarren
sollt es verborgen ewig bleiben,
Niemandens Neid sollt´s wecken,
niemand narren.
Der es erschuf, der wusste es schafft Leiden.

Doch leider ist der gierige Mensch gewitzt,
dem Zufall dankend, hat er es entdeckt,
gefördert unter Mühen geschwitzt –
erschöpft, gestorben dafür, doch zum Glanz erweckt.

Gold – ein Wort das für besitzen steht,
für Macht und Reichtum ohne gleichen.
Von dem Gestank des Mordes und der Hurerei
entgegenweht
dem jede Menschlichkeit der Gier muss weichen.

Und doch sind wir vom Gold bis zum
Entzücken hin geblendet.
Sogar der Dichter streicht die Verse goldig an
und wenn ein Mensch dem anderen Gutes spendet,
dann hat er es mit „goldnem Herzen“ wohl getan?

Freitag, 8. Oktober 2010

Erdbegleiter

Horch dem Raunen und Gewisper,
hör, was dir der Wind erzählt,
der selbst lauschet dem Geflüster
all der Wesen auf der Welt.

Weit gereist und erdumfließend
treibt die eil´ge Luft dahin
mal gemächlich, plötzlich schießend
kommts ihr stürmisch in den Sinn.

Trägt Sand, Stäube manchmal Samen
treibt und stiebt die Wolkenbänke
türmt das Meer ohn´ all Erbarmen
spinnt Wetter-Kapriolen Ränke.

Drum horch, was dir der Wind erzählt
der erd-erfahrene Wanderer,
der sich durch Jahrtausende gequält
soviel erlebt wie sonst kein Anderer.

In seiner Bahn, die schiefen Föhren,
sie neigen sich, um ihm zu lauschen
sie wollen die Neuigkeiten hören
und dankbar klingt ihr ständig Rauschen.

Blaue Stunde

Tief in das Meer der Lebensfreude eingetaucht
hörst du im Rauschen andre Welt nicht mehr
der Sog der Blauen Stunde widersteht Umkehr
und Kräfte schwachen Zögerns werden schnell verbraucht.

Die Blaue Stunde lockt, verstrickt, verschlingt
in leidenschaftlich wogenden Gefühlen
anstatt im sichren kühlem Blau, wirst du in feurig
Rotem wühlen,
aus dem der spitze Schrei der Lust entspringt.

So himmelblau hat sie begonnen
die Stunde voller Lust und Selbstvergessen
bei Tageslicht ist ihre Bläue längst gewesen
ernüchtert fragst du was hast du gewonnen?

Du tauchtest ein ins Meer der Blauen Stunden
ein Stück von Liebesfreuden hat sie dir gegeben
wenngleich vergangen, bleibt sie Teil von deinem Leben
in dem du Glückseligkeit gesucht und auch gefunden.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Nobel...

Nobel sei der Mensch, dies auch
ohne Preis.
Nobel seine Haltung, wie auch
jeder weiß.
Nichts bedarf der Ehrung und auch
nichts des Ruhms,
wenn der Mensch bewusst ist
seines guten Tuns.
Dichter schon beschrieben:
edel, hilfreich, gut
sei des Menschen Handeln –
schön, wenn er es tut.
Preis dafür erlangen, dem bedarf
es nicht,
nobel sein und ehrlich, das ist
Christenpflicht!

Dienstag, 5. Oktober 2010

Werte

Diese Werte-Diskussion!
Ich hab schon genug davon!
Was so abendländisch-christlich,
war dereinst ganz fürchterlich!
Und was geht uns der Koran
in der heutigen Welt noch an,
die im Wandel unserer Zeit
sich von Zwängen hat befreit!
Sultanat und Adeltum,
Königsherrschaften sind rum,
nur Sklaverei und Menschenhandel
überlebten diesen Wandel
und natürlich Frömmelei,
die ist heute noch dabei,
weil’s nur noch um die Formen geht,
denn der Gehalt längst abseits steht!
Mir sagte mal ein Atheist,
dass er der wirklich Gläubige ist,
weil Werte, die der Mensch angestrebt,
in der Aufklärung belebt.

Montag, 4. Oktober 2010

Verwandt im Geiste?

Sie gibt’s in klein und auch als lange,
als Würge- und als gift´ge Schlange
mit spitzem Zahn und großem Maul,
mal ist sie munter, mal auch faul
und ihre Zunge ist gespalten.
Was soll der Mensch denn davon halten?

Es scheint: sehr viel, da offenbar
derselbe redet nicht oft wahr
und mit gespaltner Zunge spricht;
auch scheut er vor dem Gifte nicht.
Es soll sogar auch welche geben,
die schlängeln sich durchs ganze Leben.
Und da die Lüge kurze Beine
hat eine Schlange nun mal keine.
Die Bibel aber lehrt uns dies:
die Schlange gab´ s im Paradies
und hat die EVA angestiftet.
So zeigt sich, dass „Frau“ heut noch giftet,
wenn schlängelnd „er“ nach Hause kommt,
fährt aus der Haut sie – häutet prompt!

Nach dem 3. Oktober

Nach dem 3. Oktober

Nun ist verstummt die Hymne
von Freiheit und von Einigkeit.
Niemand erhebt die Stimme
im Alltag nach Gerechtigkeit.

Wir werden wieder schmollen,
das ist, was uns vereint –
die Wessis wie die Ossis wollen,
dass man einander greint!

Die Reden sind gehalten:
wie schön dies alles klang,
doch Deutschland bleibt gespalten
trotz all dem Hymnensang.

Vergaß von Fallersleben
ein Wort doch seinerzeit,
das Deutschen nicht geben,
das Wort Z u f r i e d e n h e i t !

Sonntag, 3. Oktober 2010

UNGEDULD

lang gesponnen
der geduldsfaden
gezerrt belastet
zerrissen

geduld
wird zu ungeduld
an beiden enden
hängen die fäden
sie treiben im wind
des rastlosen

sie gehen auf und nieder
kein zusammenführender
knoten
mehr

hin und her gerissen
ungeduld
nicht geduldig
nicht duldsam
es steht fest nur
das U N

Freitag, 1. Oktober 2010

Oktober der Erste

Das Jahr hat sein letztes Viertel nun gestartet
und der Romantiker schwärmt von dem goldenen Schein,
derweil der Winzer auf die letzten Sonnenstrahlen wartet,
das Männlein im Walde steht auf einem Bein.

Der OKTOpus hingegen ist erstaunt.
Er schwimmt ganz stolz im Meer umher,
ist offenbar darüber gut gelaunt,
gab er vermeintlich seinen Namen für den Monat her.

Der Baum versucht sich zu entblättern,
die darüber aus Scham ganz rot.
Sie können rauschen – noch so wettern,
bald fallen sie ab und sind dann tot.

Nun juckt es auch den Vögeln in den Flügeln.
sie sammeln sich zu Flugverbänden
und sind in ihrer Ungeduld nicht mehr zu zügeln
sie wollen schließlich nicht noch als Gefrierfleisch enden.

Nur einer sucht noch rastlos nach Ideen,
er rauft sein Haar, das immer lichter,
Verzweiflung ist ihm anzusehen.
Ach, schwer das Leben für den Dichter!