Sonntag, 30. Dezember 2012

Soviel zu Grün als Tarnfarbe

Im grünen Gras ein Hüpfer saß,
genüßlich an den Stengeln fraß.
Da guckte so ganz nebenbei
´ne grüne Hüpferin vorbei.

Dem Hüpfer und der Hüpferin
stand alsobald der Sex im Sinn.
Ganz ungestört, wie sie vermeinten.
als sie sich blindlings so vereinten.

Ein Frosch, der ebenfalls im Grün,
ließ sie nicht ihrer Wege ziehen.
Er macht sein grünes Maul ganz breit.
„Willkommen Protein-Mahlzeit!“

Ein Storch, der auch im Grün rumstelzte,
mit scharfem Schnabel Gras umwälzte,
erspähte ihn, wenngleich auch grün,
spießte ihn auf – da hatt´ er ihn.

Da keiner briet den Adebar,
war logisch, was hernach geschah:
die Nahrungskette unterbrach,
auf dürrem Feld der Schiet nun lag.

Doch weil die Hoffnung nun mal grün,
sieht man dort neue Pflanzen blühen.
So ist ´s auch in der Politik.
Mit GRÜN versucht sie nun ihr Glück.

Das Farbenspiel, wie ´s immer sei,
ist doch nur Eulenspiegelei.
Die Hoffnungsfarbe ist halt grün,
mag mancher das Gesicht verziehen!

Freitag, 28. Dezember 2012

Wege zum Glück im Neuen Jahr


Mit den Raketen fallen tausend bunte Sterne
vom Himmel.
Doch ebenso bald platzen lautlos unsere
Träume.
Man hofft auf den Retter mit dem feurigen
Schimmel,
doch der Herrgott setzt Grenzen wie beim
Wachstum der Bäume.
Laßt uns das tun, für das unsere Kräfte
reichen.
Dieses mit starkem Willen, Freude und
Geschick .
Nicht tändeln, träumen und vom Wege
abweichen.
Was man selber mit Mühen erreicht, bringt
uns Zufriedenheit und Glück!

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Mehr Respekt bitte



Wie ein Küken aus dem Ei
kommt das Neue Jahr herbei.
Begrüßt wird es durch viel Getöse,
doch mancher Tierfreund hier wird böse.

Die feinen Hundeohren schmerzen,
die Katzen kriegen es am Herzen.
sie krallen sich im Vorhang fest
und geben dem den letzten Rest!

Auf Vogel „Hansi“ piepst entsetzt,
obgleich vom Fenster weggesetzt.
Nur Opa Köhm, der bereits taub
entgeht dem schrillen Nervenraub.

Ist ´s Jahr des Drachen oder Hasen?
Man spürt die Zeit beginnt zu rasen,
Ich glaub, dass wir in China hatten
bereits als Neues Jahr der Ratte(n).

So wird dem dümmsten Einfallspinsel
bewußt: kein Mensch ist eine Insel.
die schöne Welt kann nur genesen,
respektiert man alle Wesen!

Gute Vorsätze



Wir hatten es uns selbst streng geschworen,
doch die guten Vorsätze gingen verloren.
Verflogen mit den Jahreszeiten,
wir ließen uns davon nicht leiten!

Vielleicht geschieht ´s im Neuen Jahr
und Selbstversprechen werden wahr,
die leuchtend mit Raketensternen
Silvester in den Köpfen schwärmen.

Der erste Tag im neuen Jahr
erscheint nicht richtig wunderbar.
Statt dessen jault ein mächt´ger Kater,
es geht nun zu wie im Theater:

Der Vorhang gibt das Bühnenbild
frei – und wieder einmal gilt
das alte Stück im neuen Jahr
ist wie das Stück im alten war.

Schmierentheater – „Selbstbetrug“,
Vorsätze man zu Grabe trug,
so auch wieder! Beifall rauscht,
man Augen zwinkernd Blicke tauscht.

Montag, 24. Dezember 2012

Vergleichsweise



Wie ein blakendes Öllicht
unter sternsprühend Feuerwerk
so erscheint mein Gedicht.
Ach in bin ein Winzling , ein Zwerg

unter all euch hehren Schreibergestalten,
die in poetisch gesetzten Worten
schönste Gedanken, Gefühle hochhalten,
die sonst unbeachtet im Alltag verdorrten!

Jene Werke erstrahlen in gleißendem Licht,
mein bescheidenes Lämpchen indessen nur glimmt.
Vergleichen darf es sich damit nicht.
Erwärmt zwar m e i n Herz, doch
lichte Höhe es nicht erklimmt!

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Verweilen



Welch ein Glücksgefühl – verweilen,
innehalten sich nicht eilen
entschleunigt im Bewußten sein
allein und losgelöst von Alltagspein
verweilen – welch ein Glücksgefühl,
verweilen heißt: bereits am Ziel!
Hört auf mit der Märchenkritik!

Die Märchensammlung der Gebrüder
sind grimmiger und vielfach prüder
als die französischen Originale,
doch setzten sie neue Signale.

Der Franzmann, stets von Sex besessen
hat das Soziale hier vergessen.
Die Zustände hier waren sehr schlimm,
d a s zeigten uns die Brüder Grimm.

Bei vielen Märchen , die brutal,
klingt ´s nicht so wie „Es war einmal“!

Die Dichter und die Literaten
waren und sind noch gut beraten,
den lockeren Franzmann-Stil zu pflegen
und sich mit niemand anzulegen.

Kritiker der Märchenwelt,
die diese für Kinder schädlich hält,
die besorgt ob zarter Kinderseelen,
die wollen nur die Kindheit stehlen!

Mittwoch, 19. Dezember 2012





Asinus Vorfahr
oder: wie er das sah


Die Null war noch nicht eingeführt,
das hat Augustus nicht berührt:
er ließ, die Untertan zu quälen,
sie wie heut nicht etwa wählen,
er wollt´ sie zwecks Besteuerung zählen.

Ein jeder mußt in seinen Ort,
ganz gleich, ob er schon lange fort.
so auch Maria und ihr Jupp
gehörten zu dem Bethlem Trupp.

Doch alle Häuser war´n besetzt,
so fanden sie zu guter letzt
Herberge in einem Stall,
da roch ´s nach Eseln überall.

Durch die Strapazen ungemein
gebärt ´Marie ein Kindelein.
sie legts zum Schutze gegen Grippe
in eine Stroh gepolstert´Krippe.

Die war der Trog von Asinus,
der nun als Flüchtling weichen muß.
Erbittert sieht von außen her
wie Hirten kommen – immer mehr,
ums Kindelein wohl anzubeten,

Er wird geschlagen und getreten,
und weil ein Stern dies noch beleuchtet
sind seine Augen angefeuchtet.
Vor Wut bricht er in Tränen aus,
man trieb ihn schließlich aus dem Haus.

Obwohl Jupp Rabbi spricht von Liebe,
bezieht das arme Tier nur Hiebe.
so faßt der Vorfahr Asinus´
den einzig richtigen Entschluß

Er wandert aus, um all den Frommen
Hirten und Weisen zu entkommen.
Ist lange her, doch seit der Zeit
der Christ sich auf die Weihnacht freut!

Warum? Weil er Erlösung findet
und trotzdem munter weiter „sündet“?

Nein, die Gans ist schon im Ofen,
der teure Rotwein wird gesoffen.
Nur zur Bescherung wird man munter,
denn unterm Baum liegt all der Plunder

der jeden freut – oder auch nicht
was abzulesen am Gesicht.
Der Ururenkel Asinus stöhnt:
der Mensch hat sich daran gewöhnt

zu nehmen, was ihm grad gefällt
ohn Rücksicht auf den Rest der Welt
Wie mans dem Vorfahrn angetan,
da wird sich auch nichts ändern dran.

Nur der geduldige Esel ist
im Nachteil – und das find ich Mist.
Spricht Asinus und Asina
stimmt ihm zu IIAA, IIAAA!

Dienstag, 18. Dezember 2012

Sprüche, nichts als Sprüche



Hat im Bett man viele Flöhe,
schläft dein Hund ganz in der Nähe!

Ein toter Vogel in dem Ofen
ist besser als mit einem schwofen.

Der „Tierfreund“, welcher zoo-ophil
wird ab sofort Frau Aigners Ziel.

Wenn Hunde hinter Türen bellen,
erspart es dem Besuch zu schellen.

Dachhasen sind total beliebt,
wenn es sie als Kaninchen gibt!

Wer Vögel liebt und sie auch füttert,
am Ende mit ´ner Meise twittert.

Der selbe Trog – nur andere Schweine.
Das Futter kommt von ganz alleine!

Ich glaub´ mich hat ein Elch geknutscht,
weil seine Nähe ich gesucht.

Ein Pferd ist tückisch, wenn es tritt
es tut so weh direkt im Schritt!

So manches Tier würd´ besser leben,
hätt´ es den Menschen nicht geben.

Auch die Veganer wollen leben,
sollst ihnen ein Stück Wiese geben!

Die Hummel an der Blüte hummelt,
manch einer aber auch gern fummelt!

In Gottes Zoo gibt ´s viele Wesen
auch solche, die den Unsinn lesen!


Montag, 17. Dezember 2012

Noch Fragen?



Ist ein beliebtes Kinderspiel
zu fragen bis die Nerven glüh´n.
So in die Enge man gedrängt,
Anwort nicht weiß – wie man bekennt.

Doch Fragen an die Politik
enden im Zermürbungskrieg
der Worte. Die in leeren Sätzen
die Argumente nicht ersetzen.

Es stirbt Verständnis und die Wahrheit,
man fühlt als Kind sich ohne Klarheit.
Wer Fragen stellt, dem wird zu recht
mit jeder Antwort einfach schlecht!

Verwandtschaftliche Bande?



Die Trägheit dieses Tieres fasziniert.
Es spart an Stoffwechsel, so daß
es seine Kräfte generiert.
Dabei hat es auch dennoch Spaß.

Es hangelt sich von Ast zu Ast,
ganz langsam und gemütlich
tut es sich gänzlich ohne Hast
an deren Blättern gütlich.

Danach hängst wieder nur so rum
es scheut sich irgendwas zu tun.
Ich lern von ihm, das ist nicht dumm,
am liebsten immer auszuruhen!

Indem ich´s tu´ wird mir bekannt,
daß ich mit diesem netten Tier
bestimmt vom Wesen her verwandt.
Verbrauch ich auch viel Blätter* hier!


 *nicht für hinterhältige Zwecke
 sondern Blätter Schreibpapieres!

Wo liegt die Verantwortung?


Die Sonne kreischt sich in den Tag hinein.
Sie sieht die Gräuel dieser Welt
selbst wenn sie bei uns in den Schlummer fällt
wird andern Ortes heller Tag dann sein.

Und ihre Strahlen leuchten aus Groteskes:
die Trümmer humanistischer Gebäude.
man sieht noch nicht mal Schatten eines Restes
von Frieden, Glück oder gar Freude.

Ohnmächtig, stille Wut –
das ist was meine Feder führt.
Langsam erlischt in meinem Herzen alle Glut
und nichts auch gar nichts mehr mein Mitleid rührt.

Wer hat den Mensch mit dieser Grausamkeit bestückt,
noch fordernd, daß er dankbar ist dafür?
Die Hölle spielt im Himmel jetzt verrückt!
Macht zu – und nimmer hoch die Tür!

Sonntag, 16. Dezember 2012

Ich bleibe dabei


Gar grimmig ist manche Geschichte
vom Hauspoeten „Isegrimm“.
Doch was ich wäge und gewichte
ist Handlung derer vom „Stamm Nimm“!

Und grade als ich ´s niederschreibe
seh´ ich vom Fenster einen Regenbogen,
ein Zeichen, daß ich dabei bleibe,
denn keine Zeile von mir ist gelogen!

Die Meisenknödel



Meisenknödel – wohl bekomm ´s
doch nicht etwa kleinen Meisen.
Dohlen sind ´s , gar hungrig Dohlen,
die von weither wohl anreisen
und auch die Verwandten holen!

Binnen zweier Stunden ist
so ein Knödel leer gepickt
und mit ganz besonderer List
ist der Rest vom Baum gepflückt.

Geh´ ich neues Futter kaufen,
seh´ ich ein verdutzt´ Gesicht,
den Kaufmann schon die Haare raufen.
Nein – Dohlenknödel hat er nicht!

Samstag, 15. Dezember 2012

Aufräumen


Zeit ist es zum Jahresschluß
einmal gehörig aufzuräumen.
Für Neubeginn ist dies ein Muß
besonders in dem Kopf –
man darf nicht säumen.

Gedanken werden neu sortiert,
manch Schublade geschlossen
vielleicht was Neues ausprobiert,
was mit der Zeit gesprossen.

Geordnet in das Jahresende,
so soll´n Ideen neu entstehen
und wie ich es auch dreh´ und wende
wird dies mit neuer Kraft geschehen.


Die dritte Kerze



Das Jahr beginnt sich zu verneigen
vor jenem Stern zu Bethlehem.
Will so Respekt vor allem zeigen
was ER gelehrt mal ehedem.


Es ist der einz´ge Zeuge noch,
der jene Botschaft e r n s t verkündet,
die in dem Zeitenlauf jedoch
nur in Machtspiel und Kommerz gemündet.

Verfälscht, verzerrt, was einst gedacht –
kein Krippen – sondern Jammerspiel!
Wer spricht hier noch von Heiliger Nacht?
Der Tempel-Händler gibt ´s zu viel!

Und wenn die dritte Kerze brennt
für IHN als Ankunftszeichen
ist ´s fünf n a c h zwölf und nicht Advent,
weil jegliche Vernunft konnt´ weichen!

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Insekt des Jahres 2013


So ein Insekt bringt es oft weit.
wenngleich schon von Natur „gebändert“
wird es gewählt in unserer Zeit,
weil ´s anzeigt, wenn sich was verändert.

Als Beispiel: ist die Qualität
der Wässer schlecht, es schnell verschwindet
und somit anzeigt wie es steht
wer sich an der Natur versündigt.

Zu ihren Ehren man bestimmt
Gebänderte Fluss-Köder-Fliege
als ein Insekt, das gerne nimmt
ein weit´res Band zu seinem Siege!

Mord im Garten


Die Federn zeigen es an und auch Blut:
ein Mord ist im Garten geschehen.
Es bleibt nun die Frage, wer so etwas utt.
Wer hat das Verbrechen gesehen?

Das Opfer, soviel steht erst einmal fest,
ist eine unschuldige Ringeltaube,
die Spuren , ein kümmerlicher Rest,
verschleppt der Korpus, wie ich glaube.

Die übrigen Vögel, befragt als Zeugen,
die zwitschern: der Kater ist es gewesen.
Ihre Schnäbel auf die Spuren zeigen,
der Hausdedektiv beginnt sie zu lesen.

Der Abdruck im Schnee mit entsprechenden Ballen?
Nicht ganz ... es zeigt ihm ein anderes Tier,
das Muster zeigt ganz deutliche Krallen.
Das ist der Beweis: ein Marder war hier.

Der Hausdedektiv schließt somit den Akt.
Der Mörder ist zur Fahndung ausgeschrieben
und wenn man ihn dadurch auch nicht packt,
weiß keiner wo er geblieben!

Kerze


Auf dem Fenstersims ein Kerzenlicht,
es leuchtet gegen das Vergessen.
Ein kleiner Schein, mehr ist es nicht.
Kann daran Hoffnung wohl genesen?

Durch das Dunkel soll die Hoffnung schimmern.
Es flackert – Trauertränen weinen,
die Tropfen erstarren, die Flamme nur Flimmern.
Erloschen die Kerze, wird nie mehr scheinen.


Mittwoch, 12. Dezember 2012

Lauter "Liebesbeweis"



Oh, so ein richtig dicker Schmatz
gedrückt auf dargereichtem Mund,
von einem ach so lieben Schatz,
der tut in der Umgebung kund:

Seht her, wie gut wir uns verstehen,
die Liebe geht unter die Haut.
Das dürfen alle Leute sehen!
Pardon? Nie ist die Liebe laut!

Mundraub



Ich seh´ dem munteren Flockentreiben
gebannt zu durch die Fensterscheiben.
Im Garten spuren Vogeltritte
ums Futterhäuschen in der Mitte,
versammelt durch den Hungertrieb,
die bunte Vogelschar. Sie blieb
ganz ungerührt, obwohl ein Gast
sich näherte in großer Hast
und mit geschickter Kletterart
den Fliederbaum erobert hat,
um mit erstaunlich Weiterhangeln
an Meisenknödeln zu gelangen.
Mit einem Knödel sehr gewitzt
das Eichhörnchen zur Erde flitzt.
Ab durch die Mitte – und im Schnee
ich nur noch seine Spuren seh`!


Dienstag, 11. Dezember 2012

Auch im Alter...



Einst mal ein junger Springinsfeld,
ein Liebling bei der Frauenwelt
mit Charme und viel Verführungskunst
erlangte er der Schönen Gunst.

Doch nun verweht vom Kopf das Haar,
die Eleganz, die einmal war.
Mit Knitterfalten im Gesicht
betört er heut´ die Frauen nicht.

Muß er auf deren Gunst verzichten?
Weit gefehlt ...er muß ´s mitnichten!
Je älter er – je jünger werden
die Frauen, die mit den Beschwerden
Kurzatmigkeit oder auch „Rücken“
gern ein Auge mal zudrücken.

Denn „Knete“ hat der alte Mann,
es stört nicht, daß er nicht recht kann,
denn im genauen Gegenteil
sucht die Geliebte dann ihr Heil!

Bei einem neuen Springinsfeld,
der hat als Jüngling zwar kein Geld,
doch ohne Alterungsbeschwerden
wird sie mit ihm recht glücklich werden.

In jedem Alter gibt ´s Vergnügen,
man muß sich selber nur betrügen.
Auf seinem Grabstein demnach steht:
Er hat ´s genossen früh und spät!

Montag, 10. Dezember 2012

Humor der Lachmöwe



Warum die Möwen lachen?
Das frage ich mich heute.
Weil sie vielleicht das machen:
sie ärgern manchmal Leute!

Im Flug, doch immer gut gezielt,
ein Klacks auf deren Köpfe.
Der Darm die Hauptrolle da spielt.
Humor ist Wesen der Geschöpfe!

Und fleißig beginnt Reiberei
der fluchenden Passanten,
mit guter Laune ist ´s vorbei.
Man hört nur den bekannten

Lachkrampf von den Akrobaten
in den Lüften, hoch da droben.
Sicher habt ihr ´s schon erraten,
niemand wird sie dafür loben.

Und doch...


Und doch drängt die Erinnerung
ein Lächeln aufs Gesicht
und irgendwann wird es zum Lachen.
Doch überdeckt ´s die Trauer nicht.
das Leben zwingt zum Weitermachen.

Und doch...fühlst ständig du
die Lücke,
bis zu dem Zeitpunkt an dem
deine Stunde schlägt.
Dein eignes Sterben bildet dann die Brücke
dorthin wo man die Seelen trägt.

Samstag, 8. Dezember 2012

Diebstahl mit Folgen



Zu einer Zeit als die Tiere noch sprechen konnten und sich mit der Sprache „Faunetik“ verständigten, die auch den Menschen bekannt war, ereignete sich ein Vorfall, der weitreichende Folgen haben sollte.
Eine Taube war gerade dabei, sich ein gemütliches Nest zu bauen und trug fleißig kleine Zweige für das Gerüst zusammen. Eine Elster hatte sie schon einige Zeit beobachtet.
Jedesmal, wenn die Taube wieder davon flog, um Nachschub an Baumaterial zu holen,
huschte die Elster in den Baum und stahl sich die Zeiglein, die gerade fein eingeflochten waren.
Die arme Taube rackerte sich ab und ab aber das Nest wurde nicht größer. Sie hatte einen Verdacht und bat deshalb einen in der Nähe äsenden Schwan auf ihr Bauwerk aufzupassen.
Unter Nachbarn leistet man sich gerne Hilfe. So kam es, daß der Schwan mit lautem Flügelschlag die Elster vertrieb, so daß die Taube ungestört ihre Arbeit verrichten konnte.
Der Schwan erzählte seiner Nachbarin der Ente von dem unrühmlichen Tun der Elster und ihrer diebischen Veranlagung.
Es ist bekannt, daß Enten gerne herumschnattern und so erfuhr es bald die gesamte Tierwelt.
Man empörte sich und gedachte die Elster zu bestrafen. Hierzu holte man sich den Rat eines Fuchses ein, der wegen seiner Schlauheit einen gewissen Ruf genoß.
„Keine Strafe kann hart genug sein, um diese Untat zu rächen,“ sagte der Fuchs. Er beauftragte seinen guten Freund den Marder nun seinerseits aus dem Nest der Elster die Eier zu stehlen. So geschah es.
Als die Elster das gewahr wurde, schwor sie den Tieren bittere Rache. War es nicht die Verständigung untereinander, die den Ruchlosen Eierraub erst möglich machte? Hier fand die Elster ihren Ansatzpunkt für den Vergeltungsfeldzug. Sie beschloß den Tieren ihre Sprachfähigkeit zu rauben. Nachts, als alles schlief, schlich sich die Diebin an. In Nestern und Höhlen wo man die Nachtruhe pflegte, drang sie ein, hypnotisierte die Schläfer und schärfte ihnen ein ihre Sprachfähigkeit zu vergessen.
Am anderen Morgen quakte, schnatterte, piepste und jaulte alles durcheinander! Niemand verstand die andere Art mehr.
Natürlich hatte man sofort einen Verdacht. Die Elster war es, vermutete man, ohne jedoch
sich gemeinsam darüber verständigen zu können. Aber überall, wo die Elster auftauchte
wurde sie angegriffen oder zumindest beschimpft. Sie wurde gejagt, vertrieben und gemieden.
Ihre Einsamkeit war so groß, daß ein großer Teil ihres weißen Gefieders vor lauter Trauer schwarz wurde. So ergeht es jemanden, der sich außerhalb der Gesellschaft bewegt!
Einige Weise unter den Menschen sahen dies als Mahnung: Wenn man nicht mehr miteinander redet, endet irgendwann einmal jedes Gemeinschaftsgefühl und am Ende steht die totale Vereinsamung!


Damit Ihr mir glaubt, daß die Tiere nur die Sprache verloren haben nicht aber das Verstehen,
möchte ich zum Beweis folgendes beitragen:
Als ich neulich meine Katze fragte: „Wie steht es um meine Finanzen?“ antwortete sie
wahrheitsgemäß mit „mau“.
Überzeugt?

Freitag, 7. Dezember 2012

Werbelügen


An Ärger fehlt ´s dem Menschen nicht,
er muß sich nur der Werbung fügen,
die aus ganz objektiver Sicht
besteht aus lauter Lügen.

Tabletten gegen Fettleibig
Gewichtsverlust in 14 Tagen
von 15 Kilo man befreit,
da könnt ihr Prominente fragen!

Das Rauchen schneller abgewöhnt,
der Nikotinsucht endlich Herr,
es aus dem Werbefilmchen tönt,
als wenn ´s mit Chemie so einfach wär´!

Sprit sparen mit dem Wagen „X“
drei Liter nur auf allen Strecken
pro hundert Kilometer fix.
Nur Hoffnung wird man da erwecken!

Beschwerden?.. ach du liebe Zeit,
wer glaubt denn den Prospekten?
Die sind de jure doch befreit
von Wahrheit zu Verkaufsobjekten.


Donnerstag, 6. Dezember 2012

Endlich Advent...



Am Adventskranz brennen nun zwei Kerzen,
unruhig die Welt. In unsren Herzen
sollte endlich Frieden sein.
Kehrt bei der Menschheit Einsicht ein?

Ja wenn nicht jetzt – wann dann?
Zünd ich die dritte Kerze an,
wird dann Advent zum Feiern sein,
dringt nun ein Hoffnungsschimmer ein?

Ich fürchte, wenn die vierte Kerze zündet,
wird weiterhin nur Streit und Hass verkündet.
Weihnachten...das Fest der Liebe auf der Welt.
Es leuchtet nicht der Stern. Die Nacht wird durch
Bomben nur erhellt.

Wolle, das Geierweibchen



Detmold ist nicht nur beliebt,
weil dort das Hermanns-Denkmal thront:
es auch ´ne Adlerwarte gibt,
von vielen Greifvögeln bewohnt.

Doch Trauer hat sich eingestellt,
weil man sie sehr vermißt,
seit einiger Zeit die „Wolle“ fehlt,
die ein Geierweibchen ist.

Vom freien flug nicht mehr zurück,
die sorgen um das Tier sind groß,
sucht Wolle wohl der Freiheit Glück?
Wurd´ sie entführt? Wo bleibt sie bloß?

Man glaubt man habe sie gesichtet
im ach so fernen Griechenland.
Doch keine Zeitung hat ´s berichtet,
daß Anstellung sie als Pleitegeier fand!

Nach Auskunft anderer Zeugen zieht
sie über Städte ihre Kreise.
Wenn man dort Pleitegeier sieht,
verschweigt man ´s besser weise!

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Walross



Fürwahr, es ist schon ein Koloß,
der in dem Meere sich bewegt.
Anmutig scheint indes er bloß,
wenn er nicht an den Strand er geht.

Speckmassig hoppelnd auf dem Bauch,
in Kolonien dicht gedrängt
mißmutig, zornig mitunter auch,
wenn sich der Bulle an das Weibchen drängt.

Schnurrbart geschmückt und lange Zähne,
gebogen ist das Elfenbein
ein glattes Fell, doch nirgends Mähne,
so plump kann doch ein Ross nicht sein!

Und da das Tier auch auf dem Fest –
Land sich ausruht ist ´s nicht mal
wie der Name schließen läßt
auch weder Pott- noch Buckelwal.

Ich frage mich, wie Biologen
zu dieser Namensfindung stehen!
Nicht Wal nicht Ross – alles gelogen.
Müßt euch mal den Koloß ansehen!

Dies kann man jetzt im Internet,
ein Filmchen wurd´im Zoo gedreht,
wo ihr den Walross-Bullen nett
beim Masturbieren seht.



Dienstag, 4. Dezember 2012

Dort nie gesehen...



Zuweilen gehe ich in den Zoo,
betrachte gern die braunen Bären,
die Tiere sind meinst drollig, so
als ob sie Teddybären wären.

In einem anderen Gehege
planschen Eisbären, wenn es heiß,
gehen sich übellaunig aus dem Wege,
paßt nicht zu deren unschuldig Weiß.

Die Kragenbären klettern gern.
Wenn die sich nicht vertragen
halten sie sich von einander fern.
Aha, deshalb der „Kragen“!

Mag gern vor den Gehegen stehen,
doch habe ich ihn schon vermißt:
konnt´ niemals einen Seebär´n sehen.
Wißt ihr wo der zu suchen ist?

Diktat des Zufalls



Zur falschen Zeit am falschen Ort
trifft häufig manche das Geschick.
Ein anderer sagt: Ich hatte Glück,
an diesem Tag war ich nicht dort!

Ist es des Zufalls Trefferquote,
ein Würfelspiel im Lauf des Lebens,
wo „ungewollt“ ist stets vergebens,
Mißklang durch eine falsche Note?

Was immer einem Menschen zugestoßen,
es war niemals bewußt gelenkt,
der Zufall immer blind – er schenkt
dir nichts im Kleinen wie im Großen!

Montag, 3. Dezember 2012

Entzweit - vereint



In einem Worte sind vereint
die Substantive „Spinne“, “ Feind“.
Wieso man diese so vereint
zu dem Worte „spinnefeind“
ist doch wohl nicht ernst gemeint!

Man kann im Chor zusammen singen,
doch Feinde nicht zusammenbringen
indem man sich damit behilft
Hauptwörter zum Adjektiv verschmilzt.

Zu einfach wäre Germanistik,
bediente man sich solchem Trick.
Man hat ´s versucht an „Tod“ und „Feind“
zum Adjektiv wurd ´s nicht vereint!

Sonntag, 2. Dezember 2012

Sinn der Weihnachtsmärkte?


Welch buntes Treiben auf den Weihnachtsmärkten,
von Kitsch und Kunstwerk reich bestückt.
Und ehe Besucher dieses merkten
hat man die Industrie beglückt!

Aus Billigwein mit Zucker, Zimt
wird aufgeheizt die Glühweinbrühe
und wenn man davon zuviel nimmt
brummt dir der Schädel in der Frühe.

Es fehlen Bratwurst nicht und „Pommes“,
von fern erklingt noch „Stille Nacht“,
denn Weihnachtsmärkte sind was Frommes,
speziell für Christen wohl erdacht.

Doch fragt man, was der Sinn wohl ist,
dann sind sich alle einig.
Es antwortet der Atheist
genauso wie der fromme „Christ“:
„Ich weiß es nicht“, wie peinlich!

Samstag, 1. Dezember 2012

Pinguin



Am Südpol lebt der Pinguin
Frackhemd gewandet sieht man ihn
plattfüßig wie in ´ner Kellnergruppe
watscheln. Eiseskälte ist ihm schnuppe.
Und weil er auch ein Bodenbrüter,
ist er ein guter Nestbehüter,
derweil der Partner Stundenlang
zur Nahrungshilfe Fisch verschlang.
*
Ich mag nicht still sitzen und brüten,
genau davor sollt man sich hüten.
Ich friere leicht. Da gibt es Sinn,
daß ich – Gott sei´s gedankt – kein Pinguin!

Werteverlust



Der Mensch lebt mit dem Widersinn:
er seihet Mücken, verschluckt aber die Kamele,*
nimmt Schaden so an Körper und an Seele.
Er weiß`s, doch er schaut bewußt nicht hin.

So auch der Splitter in des Nächsten Augenlicht:
er übersieht den Balken, der ihn blendet.
Was Wunder also, wenn das alles endet
in Ungerechtigkeit. Darüber spricht man nicht!

Voll Heuchelei hält man von außen reinlich*
die Becher und die Schüsseln blitzeblank.
Von innen aber sind sie voll, denn dank
maßlosen Raubes sind sie gefüllt so reichlich!

* Matthäus 23/24