Sonntag, 30. November 2014

Undichter Dichter

oder Ironie im Dezember


Wenn einer gerne reimen „tut“,
bringt manches Wort ihn nur in Wut!
Wollte den zwölften Monat huldigen
kann mich beim Leser nur entschuldigen.
Was reimt sich denn auf den Dezember?
Nichts – doch I do just remember
für einen Reim ´ne andere Sprache,
nur ist es keines Dichters Sache!
Undichter – muß mich selbst empören,
so ´n Kleisterkram will man nicht
lesen oder hören!
So geh´ dahin Dezemberlied,
ich trete ab ins letzte Glied!
                     *
Ihr, die ihr im Verzeihen geübt,
macht euch bei mir nicht unbeliebt
und laßt Kritik einfach zu Hause.
Weiß selbst, ich bin Kulturbanause!

Samstag, 29. November 2014

Gefräßig



Ein Tier verschlingt die Wochentage.
Am Montag knabbert ´s noch genüßlich rum.
Doch Dienstag schon verändert sich die Lage,
da schlingt ´s den Tag, er geht sehr schnell herum.
Mittwochs schon wieder mitten drin
teilt es die Woche mit einz´gem Happen,
es schluckt und schlingt ohn´ rechten Sinn,
wie kann man ´s bremsen oder schnappen?
Schon hat ´s den Donnerstag erfaßt,
der schwindet kaum, daß er begann.
Das Tier, das nun den Freitag schasst,
wagt sich ans Wochenende ran.
Gibt ´s Ruhe – ist ´s gesättigt jetzt?
Wie trügerisch, schon steht ´s bereit,
es nun auch freie Tage hetzt –
kotet derweil Vergangenheit:
       das Tier heißt ZEIT

Freitag, 28. November 2014

Wo bleibt das Weihnachtsgefühl


Weihnachtsmärkte
... und in den Kinderaugen strahlende Glückseligkeit
die Kleinen sind zu kindlichem Staunen noch bereit.
Unschön zu sehen, wie sie wegezerrt
in Ungeduld bedrängt und eingeengt, es plärrt
aus Lautsprechern ein unverzichtbar´ Kinderchor
und täuscht ein „Fröhlich´ Weihnacht“ vor.

Es gibt sie überall – den Weihnachtströdel,
Kommerz getrieben, schön mit Stimmungsblödel.
Darf ´s ein Pfund Weihnacht mehr noch sein?
Pack es in sternbeklebte Tüten ein,
schick sie per Post den Konsumenten,
die jeden Kitsch gebrauchen könnten.

Es war einmal zur Weihnachtszeit,
da machte man den Kindern Freud,
kein Zerren, keine Ungeduld.
Hier meine Frage: Wer hat Schuld?

*
Ich möchte niemanden den Weihnachtsmarkt vermiesen.
Ein jeder mag die Düfte und die Leckereien genießen,
doch sah ich Rücksichtslosigkeit und fehlenden Respekt,
da hat die Rostbratwurst mir nicht so recht geschmeckt!

Donnerstag, 27. November 2014

Das war es wohl

Das war ´s

Ein Blick von dir, nur dieser eine Blick,
ein Blick von zarter Freundlichkeit,
der meine Einsamkeit befreit –
an dem ich merke, daß du bist zurück.

Doch kühl, so kühl dein Auge blickt,
nicht, daß in ihm sich meine Hoffnung nährt,
er einem Dolche gleich er in mein Herze fährt.
Mein Flehen erstirbt. Dich zu bewegen ist mir
nicht geglückt

Verpflichtung


Geize nicht bei dem Befüllen
deiner Liebe Labgefäß,
auch das größte kann nicht stillen
Liebesdurst, wenn man ´s besäß!

Gleich dem Faß, das ohne Boden
schluckt ´s der Liebe süßen Trank,
nie hat sich jemand dran verhoben,
doch ewig währt des Inhalts Dank.

Auch wenn bitter du vergossen
manchen Tropfen nebenher
und statt Labsal Tränen flossen,
wird ´s von Liebe doch nicht leer.

Also geize nicht beim Füllen,
die paar Tränen trüben nicht.
Des Nächsten Sehnsüchte zu stillen
nach Liebe, halte es für deine Pflicht.

Nix für (un)gut!


Freunde, laßt die Tasten fliegen,
haut da mal so richtig rein,
zum Advent soll´n alle kriegen
ein Gedicht von Licht und Schein!

Die Poeten – und auch ich –
werkeln fleißig an den Reimen
tummeln auch in Prosa sich,
wenn wir was zusammen leimen!

Die Versuchung zum Advent,
dichterisch sich auszutoben,
ist zu groß und jeder kennt
das Gefühl sich selbst zu loben.

Also mach auch ich mich dran
ein Werk für Ewigkeit zu schaffen.
Schaut dieses auch kein Mensch wohl an,
kann man ´s noch in der Pfeife paffen!

Virologie


Viren sind nicht zu besiegen,
auch nicht durch Antibiotika,
wenngleich Geflügel reichlich davon kriegen,
war Vogelgrippe plötzlich da!

Ab da herrscht dann die Einsperrpflicht.
Betroffenheit bei allen Tieren,
denn Ansteckung kommt einfach schlicht
von freien Vögeln, die gespickt mit Viren.

So kann der Seuche man entgegnen,
wenn Impf-Chemie nicht opportun.
Wenn Viren so „vom Himmel regnen“
kann man nicht anderes dagegen tun.

(Auch ich inzwischen, eher panisch,
schließ sofort den Computer ein,
gerat´ vor Wut fast aus dem Harnisch –
Ach, Viren sind doch so gemein!)

Mittwoch, 26. November 2014

Da schlägt Erfahrung durch!


Es lachte die Novembersonne
sich einmal mehr ins Fäustchen sich,
nicht Nebel, Regen , nein mit Wonne
überraschte sie letztendlich mich!

„Nun“, schien es wollte sie mir sagen,
„dein Vorurteil hab ich vernichtet,
dein ewig pessimistisch Klagen
hast du umsonst im Reim verdichtet.!“

Sprach ´s und verschwand im Wolkenband.
Schon gab es Nebel, Regen, Wind.
Mein Pessimismus neu entstand –
bin ich doch ein Novemberkind!

Dienstag, 25. November 2014

Gefährliches Duell


Die Wildschwein Jagd ist sehr gefährlich
für Jagdhund und für schlechte Schützen.
Darum, da ist der Jagdfreund ehrlich,
nie Nachsuche allein, um sich zu schützen.

Begegnet man waidwunder Sau
in einer Art von Heldenpose
in Selbstüberschätzung, so als Show,
geht dieses gleichsam in die Hose.

Denn wehrhaft das verletzte Tier.
Es macht den Jäger zum Gejagten,
scheucht Hund und Waidmann durchs Revier,
trotz Schmerzen, die das Schwein wohl plagten.

Und weh dem Menschen oder Hund,
der nicht geschwind das Weite sucht,
dem wilden Tier im Wege stund –
ein Hauerhieb vereitelt jede Flucht!

Bloß keine Blöße


Als Adam merkte, daß er nackt,
da hatte ihn die Scham gepackt,
bedeckt sich mit ´nem Feigenblatt,
just das, was er gerade hat.
Nicht Scham war es, so denkt man gleich,
der Adam scheute den Vergleich!
Doch weit gefehlt, er war allein,
das konnte nicht Beweggrund sein.
Er wollt´ sich keine Blöße geben
(Verhalten, wie bei Männern eben)
Ein Feigenblatt auch runter fällt,
wenn „unten rum“ sich was aufstellt.
Zudem verwelkt auch so ein Blatt,
weil ´s ein Verfalldatum auch hat.
So setzt das Feigenblatt den Trend
im Modewechsel, wie man ´s kennt.
Ob Ulme, Kirsche, Eiche, Ahorn
„Mann“ war in Sachen Mode vorn,
wenn er sich richtig vorbereitet,
rechtzeitig den Wechsel eingeleitet!
Doch seitdem sieht man mit Erschrecken,
nicht immer läßt sich Blöße decken
und wer sich eine Blöße gibt,
macht sich zuweilen unbeliebt!

Montag, 24. November 2014

Gibt es Unterschiede?


Man kann noch so vertraut mit Freunden sein,
Freundschaften, die man im Lauf der Zeit erworben,
Freunde aus der Jugend nehmen einen
eigenen Platz ein,
das trifft besonders dann, wenn einer ist verstorben.

Mir geht es so – ich weiß ich bin da nicht alleine!
Ist Freundschaft demnach nicht gleich Freundschaft?
Vielleicht ist ´s so und das kommt wie ich meine
von längerer Vertrautheit, die das ganz Besondere schafft!

Sonntag, 23. November 2014

Bitte mißverstehen

Bitte mißverstehen!

Der Narwal ist fürwahr kein Narr –
ein Walfisch geht auch nicht zur Wahl
und ist kein Fisch- warum so starr
die Sprache sich im Laut vergreift
auch in Begriffen sich nicht reift?

Der Mensch will halt betrogen sein!
Kein Mißverstehen zu gemein,
als daß es ihm nicht angenehm!
Er sollte sich darob mal schäm´!

In der Gesamtheit...


Man kann die Welt nicht modellieren,
sie sich nach eigenem Geschmack gestalten
Moral bepflastern oder durch ein Sieb pürieren:
der Weltenlauf ist so nicht aufzuhalten.

Der Einzelne ist nur ein Korn im Feld,
die Summe aller zeigt, ob gute Ernte oder schlechte.
Manch Mutterkorn* jedoch viel Gift enthält,
das man im Mehl bestimmt nicht haben möchte.

Trennt man nicht gutes von dem Bösen
in der Gesellschaft, wird man dieses schnell bedauern.
Es läßt sich beides bald nicht von einander lösen.
Auf diesen Zeitpunkt wird der ungewollte Wandel lauern!

Die Schöpfung war neutral – nicht gut, nicht böse.
Wie die Gesellschaft sich entwickelt liegt i n ihr.
Wenn ich den Bluthund von der Kette löse,
erwart´ ich nicht, daß er zum Schmusetier!

*äußerst giftiges Korngebilde in der Ähre

Samstag, 22. November 2014

Selbstironisch



Die Engel jubeln“Halleluja,
der Hauspoet ist endlich da!“
„Ja, jubelt nur,“ sprach Luzifer,
„ich schickte euch den Kerl hierher
als Höllenqual ins Paradies,
damit er uns in Ruhe ließ!
Begrüßt den furchtbar´n Hauspoeten
mit Paukenschlag und den Trompeten!“

Beim ersten Paukenschlag macht ´s bum
ich drehte mich im Bett herum,
landete hart auf dem Parkett,
das nicht so weich ist wie mein Bett.
Mein Kopf blieb dennoch ziemlich heil.
Ich gehe hier nicht ins Detail:

nur, wenn man sich so himmlisch fühlt,
ein Teufelchen dein Mütlein kühlt!!

Freitag, 21. November 2014

Verklärung

Verklärung

dieses seltsame Wort
setzt über Alt-Ägypten
bis hin ins Neue Testament
sich fort.

Will ´s nicht vertiefen mit Religiösen,
in diesem Fall sei ´s gewesen.

Doch mit den Toten hat ´s zu tun,
wenngleich sie tot sind und nicht ruhen.
Im Tode sind sie dann verklärt,
wenn man die Hinterbliebenen hört.
Das Dasein, wie man ´s hätt´ gedacht,
ein Wunschbild, das man sich gern macht,
ist Propaganda für den Toten,
weil üble Nachrede verboten!
Wie wer im Leben denn auch war,
Verklärung macht ihn wunder – bar.

Bar jeden Wunders ist ´s fürwahr
was mit der Wandlung hier geschah.
Den Übergang zum Seelenleben
hat ´s in Ägypten einst gegeben.
Berichtet wird Jesu Verklärung
auf einem Berg. Ist längst Verjährung!
Allein die Orthodoxen Christen
die Mär im Glauben wohl vermißten.

Doch tot ist tot – und nur die Erben
erleuchtet so ein selig Sterben.

Donnerstag, 20. November 2014

Allzu tierisch


Ein Seebär (nicht homo sapiens)
vergreift gewaltsam sich an einem Kaiserpinguin.*
Es stand nach Paarung ihm der Sinn,
ein Wunsch verständlich, letzten Ends.

Ein Aufschrei hier der Zoologen,
das Rätsel bleibt wohl ungelöst,
hat man beim Worte Toleranz gedöst?
Die Wissenschaft fühlt sich betrogen

* Spiegelbericht v. 20.11.2014


Nebelmystik



Die Nebelfrau wallt übers Land,
gleitet lautlos in die Nacht hinein
mit grauem. nicht greifbaren Gewand
hüllt sie Novembernächte ein.

Ihre feuchte Zunge schleckt an Wald und Wiesen,
die Gräser schütteln sich vor diesem Kuss,
der trockne Acker findet ´s zum Genießen.
Der Morgen naht, die Nebelfrau nun weichen muß!

Lautlos, genau wie sie gekommen,
hebt sie dann Stück für Stück das Nebelkleid.
Es linst der Tag hervor noch Schlaf benommen.
Er gähnt uns an., bevor ein Hüsteln ihn befreit!

Liebe, Friede und Barmherzigkeit


Advent - die erste Kerze ist entzündet.
Wer glaubt, der hofft auf göttliches Geschehen,
das jedes Jahr durch Kerzenlicht verkündet.
So muß man schließlich Tradition verstehen.

Da mögen noch so viele Kerzen brennen,
wenn Liebe, Friede und Barmherzigkeit
die Menschheit von der frohen Botschaft trennen,
wenn sie zur höheren Einsicht nicht bereit.

Wie unwichtig doch das Licht der Kerzen,
man dekoriert, weil ´s im Kulturkreis alle tun.
Das wahre Licht entzündet man in seinem Herzen,
wenn Liebe, Friede und Barmherzigkeit dort ruhen!

Dienstag, 18. November 2014

Nun weißt du warum

(herbstliche Gedanken)

Es schlurfen die letzten Tage dahin,
bevor die Winterstarre uns ergreift.
Frag nicht warum ich traurig bin,
denn wie das Jahr sich schleppt,
so ist auch meine Zeit gereift.

Die Buntheit stirbt und manches Blatt
löst sich im Wind vom Baum,
es fällt zur Erde. da es matt.
Beachtet wird sein Sterben kaum.

Nun nickt die letzte Rose ein.
Stolz war sie, schön und im Erblühen
mocht´ sie die Gartenzierde sein.
Vorbei - jetzt endet ihr Bemühen.

Kein Sonnenstrahl erhellt den Sinn.
Der Himmel spült nur Tränenfluß,
weißt nun, warum ich traurig bin.
Mit jedem Tag ich Abschied nehmen muß

Über das Zusammenleben


(für tiergeschichten.de)

Nervtötend kräht ein Hahn vom Mist,
weil dies die Art von Hähnen ist.
Er will die Hennen jetzt aufwecken,
deren Köpfe noch unter den Flügeln stecken.
Ein Huhn aufs andere kommt hervor,
sie torkeln und gackern wie im Chor.
Die Letzten kommen aus den Ecken,
es kräht der Hahn, sie zu erschrecken.
Erschreckt ist auch der Bauer Bolte,
der noch ein wenig ratzen wollte!
„Mistvieh, vermaledeites,“ ruft er
und greift nach seinem Jagdgewehr!
Die Position, erhöht durch Mist,
für den Krakeeler tödlich ist.
Befriedet nennt man das Gebiet!
Bolte man den Jagdschein entzieht!
Allein ein kecker dürrer Hahn,
dem schwillt der Kamm gewaltig an.
Vom Hühnerharem ungebeten
versucht er Hühner nun zu „treten“.
Das Weibervolk war sehr verwöhnt
und hat das Hähnchen nur verhöhnt.
Zu guter Letzt beschlossen Hennen
nur untereinander noch zu „pennen“.
Dem Hähnchen verstopft ´s die Kloake,
das kommt vom Toleranz Gequake!

Montag, 17. November 2014

Poeten-Armut


Der Hang zum Mystischen ist dem Poeten eigen.
Zum einen läßt er dem Phantastischen seinen Lauf
zum anderen tut er neue Welten auf,
will damit seine Weltentfremdung zeigen.

So abgehoben sieht er sich allein:
erhabenen Geistes über dem Profanen schweben.
Und so im eigenen Erleben
stellt sich ein Stück von Hochmut ein.

Sich über alle anderen erheben,
es kommt der Hochmut vor dem Fall
geerdet durch Kritik wie Donnerhall
möchte er sich in die tiefste Erdenspalte
gern begeben.

Die Armut des Poeten – so die eigene Erfahrung –
liegt nicht allein am Mangel der Moneten.
In Wahrheit stellt er fest und zwar betreten,
daß seine Eitelkeit dem Geist entzieht die Nahrung!

Nachäffen

(für tiergeschichten.de)

Es ist der Affen wohl Vergnügen
den Menschen gestisch nachzumachen.
Sie tun ´s, um Leckereien zu kriegen
und nicht damit die Menschen lachen!

Die sehen jedoch nur Clownerie
in all dem äffischen Theater,
den wahren Grund, den sieht er nie,
der Mensch, denn kein Gewissen hat er!

Sonntag, 16. November 2014

Endzeit Überlegung


War es umsonst... war es vergeblich?
Marterndes Grübeln an dem Lebensende.
Die Anwort ist nicht unerheblich,
es gibt zurück nicht, keine Wende.

Tat Unrecht man, war alles Lüge?
Tröstet, daß niemand fehlerfrei?
Die Sorge bleibt, daß nichts zum Guten
sich mehr füge
bevor das Leben ist vorbei.

Doch unauslöschlich, tief gemeißelt in Granit:
die Worte: Verzeihung, Liebe, Dankbarkeit.
D i e Zuversicht nimmt jeder mit
beim Übergang zur Ewigkeit!

Novemb.2014


Sophie ist ein Atlantik-Tief,
das den November weckt, der schlief.
Der Wettergott hat es geschickt,
da der November eingenickt
und seinen Ruf als grauer Monat
verspielte...für uns eine Wohltat.
Doch heute, wo er wachgerüttelt,
er seine Glieder ausgeschüttelt,
gießt er aus Kannen seinen Regen.
Ist ´s dieses seines Rufes wegen?
Nun gut, jetzt kann er endlich zeigen
welch ein Charakter ihm zu eigen.
Er lügt nicht mehr und gibt uns Klarheit,
dies ist Natur bedingte Wahrheit!

Freitag, 14. November 2014

Starenparade

(für tiergeschichten.de)

eine durchsichtige Wolke..
hin und her am Himmel schwingt
unter einem leisen Brausen,
das wie ferne Winde klingt.

vor, zurück, es ballen sich Massen,
kein Element das andre berührt,
kein Dirigent der die Bewegung
über einen Taktstock führt.

Irre ist das Durcheinander,
Chaos scheint ´s ... und doch gelenkt
jener Starenschwarm am Himmel,
der Freude und Bewunderung schenkt!

Zug der Zeit



Fern, so fern, waren die Tage
der Zukunft
bis sie mit ungeheuerlicher Geschwindigkeit
heran rauschten
im Vorüberflitzen wirbelten sie Erinnerungsfetzen
der Vergangenheit auf
lose Schnitzel ungeordnet wie wenn
das Vergangene zerrissen wäre
sie rieseln auf die Tage einer ganz, ganz nahen
Zukunft
decken sie zu....man sieht keine Zukunft mehr!

Donnerstag, 13. November 2014

Zu Wenige


Wissenschaftler vollbringen wahre Wunder.
Was Wenige den Hirnen abgerungen,
scheint einer höheren Ordnung doch entsprungen,
doch vielerorts entpuppen sich Gedanken als ein
unnütz Plunder!

Woher die Unterschiede sich ergeben,
ich formulier es zynisch und auch bös´
die Leute mit Gelegenheit zu selbstbestimmten Leben,
dies nutzen nicht, für die ist graue Masse nur Gekrös!

Dies gilt auch für die Schlächterhorden,
die jeder Ethik sind abhold,
durch Geldgier, Macht, durch Krieg und morden
sind sie auf Erden nicht gewollt.

Fegt sie hinweg die dumpfen Hirne
und wenn es zutrifft, daß das Leben hier
weit hergebracht von einem der Gestirne,
schickt ihre Asche in ihr ursprüngliches Revier!

Mittwoch, 12. November 2014

Endlich ein vernünftiger Streikgrund


Die Parze spinnt am Lebensfaden,
da kann ein Päuschen gar nicht schaden,
bevor sie fertig und schnipp-schnapp
plötzlich den Faden schneidet ab!

Wär´ schön, ihr Schicksals trächtigen Frauen,
nähmt ihr euch Zeit, euch umzuschauen,
genießt die Pause. Von eurem Fleiß
ein jeder Mensch inzwischen weiß!

Nicht weben, spinnen, stricken*, häkeln*
man darf getrost sich auch mal räkeln,
zumal zur Hausfrauen-Tätigkeit
auch kaum noch eine Frau bereit!

Drum MORTA sag dem Jupiter,
daß du in Streik trittst als sein Schnitter.
Grund sei, du wurdest drum gebeten,
von mir, dem letzten Hauspoeten!

*man kann diese Wörter auch vertauschen,
doch dann ergäbe sich ein Reim, der nicht
jugendfrei wäre.

Dienstag, 11. November 2014

Einfach nur fabuliert

(für tiergeschichten.de)

Ein Schwertfisch und ein Sägefisch,
die kamen sich in die Quere.
Sie stritten um einen Beutefisch
als gäb ´s im Meer nur Leere.

Sie setzten ihre Waffen ein
die Säge und das Schwert
und splitternd brach das Fischgebein.
Das war es doch nicht wert!

Der Beutefisch entkam geschwind,
verletzt die Kontrahenten,
die nach dem Kampf verstorben sind,
weil keiner dem anderen was gönnte!

Ich gönn´ mir hier den Kommentar,
weil dies nur eine Fabel war:

Edel sei nicht nur der Fisch,
hilft, wenn er auch noch gut
gebraten liegt auf unsern Tisch,
nicht sinnlos er verrotten tut!

Schnauze gestrichen voll



Alles Für- und alles Bitten
kommt dem Mensch über die Lippen.
Niemals jedoch erreicht mich Dank.
so ist ´s bei Euch ein Leben lang.

Ihr, die ihr meine Welt zerstört,
habt niemals auf mein Wort gehört.
Treibt Rituale, schreibt Legenden,
verdreht mein Wort. Ich will´s beenden:

Sprach ´s und entwich mit groß Getöse*
so himmelwärts, entsprechend böse!
Die Menschen nehmen ´s als Event,
kein Regisseur dies besser könnt!
Applaus, Applaus – nun Werte frei
haut man die Köpfe sich zu Brei!

*Anspielung auf das AT, hier Hesekiel

Montag, 10. November 2014

Aggressivität


Die Kruste über menschlichen Gefühlen,
sie hält die Ausbrüche in Schach.
Unter ihr brodelt ´s, manchmal ist sie zu
schwach,
Vulkan gleich ergießt ´s sich wie mit heißen
Pfühlen!

Ehrkränkung, Wut, erdrückende Scham,
ein nichtiger Anlaß strapaziert die Geduld ,
natürlich sind immer die anderen schuld,
das paßt den Aggressor genau in den Kram.

Die Fäuste fliegen, die Messer gezückt.
Es öffnen sich Schleusen unsäglicher Art
der Brutalität; als hätt´ sie verharrt
und ist nun über blutigen Ausbruch entzückt!

Was nutzt es dem Menschen dies zu beklagen.
Es wohnt in uns inne ein unseliges Erbe!
Ein lammfrommes Raubtier, das Einsicht erwerbe,
wäre schön, doch wir müssen uns anders ertragen!

Sonntag, 9. November 2014

Novemberlob




Bis hierher hat November uns viel Sonnenschein gebracht
und über meine Schelte vergangenes Jahr hinweg gelacht.
Zwar trübt der Himmel sich zum Abend wieder ein,
doch zu dem Ussel-Wetter sagt uns die Dekade „nein“.

Mißtrauisch bin ich gegenüber dem November schon
steht er im Sternenzeichen immerhin von dem Skorpion,
kampfeslustig, hinterhältig und Giftstachel bewehrt
dem Unbedarften schnell das Fürchten lehrt.

Doch dieser November gibt sich allerorten zahm.
Ob der Klimawandel ihm den „Stachel“ nahm?
Hat er noch Sturm und Regen, Kälte im Gepäck?
Als Optimist leb ich im jetzt und schaue für die Zukunft weg.

Samstag, 8. November 2014

Autobahn


Von der Höhe betrachtet durchsticht im sanften Bogen
wie ein Fluß die Autobahn das Land
mit Wald und Fluren wie verwoben,
gibt der Beton sich als natürlich´ Band.

Am Boden sieht ´s ganz anders aus:
brutal durchtrennt sind Wald und Flur.
Stinkende Blechlawine mit Gebraus
nimmt keine Rücksicht auf Natur.

Und Weh, es sind verstopft die Adern
des lebenswichtigen Verkehrs in unserer Zeit,
dann hilft Geduld nur und kein Hadern,
stehen Waren nicht wie geplant bereit.

Und Trümmer gibt’s, manch totes Tier,
die Krähen am Rande warten schon
geschickt sind sie in ihrer Gier:
sie kommen lebendig meist davon.

Wenn im November-Dunkel sich der Korso
ganz dicht im eig´nem Licht bewegt,
erscheint es aus der Höh betrachtet ebenso,
als wenn ein Fluß unzählige Laternen trägt!


Vorbereitung abgeschlossen


Die Vorbereitung auf den Winter ist beendet.
Gar manch Insektenleben hat sich jetzt vollendet.
Dies nicht jedoch vor Eiablage
für neue Generationen der späteren Tage.
Auch die Amphibien stellen sich auf Winter ein.
Vermindert wird der Herzschlag, so spart man
Kalorien ein.
Adé, du Zeit von Überfluß –
allein der Mensch klebt am Genuß.
Ihn straft der dicke Winterspeck,
nur unter Qualen geht der weg!

(für tiergeschichten.de)

Freitag, 7. November 2014

9. Nov.1989 sagt uns leider nichts mehr!

Der traurige Michel
(25 Jahre Unfrieden)


Das Bewußtsein in Deutschland: wie eine Wippe,
Ossis und Wessis anstatt von Balance –
unselige Begriffe, die Gräben aufreißen statt ganz
im Gleichgewicht einig, steht viel auf der Kippe!

Lebensbrüche, Verletzungen, mal oben mal unten
anstelle beidseitig Freude genießen,
will Böswilligkeit das Kind mit dem Bade ausgießen.
Ossis und Wessis, wie zwei eifersüchtige Tunten!

Zwei Worte, die trennen wie einst die Mauer,
Worte die künstlich in nicht wirklicher Sprache.
Und Einheit ist offenbar keine Herzenssache,
im Land von Neid und Zwietracht herrscht Trauer!

Donnerstag, 6. November 2014

Trottel


Ein Mann, der niemals hat gelogen,
daß sich im Dach die Balken bogen,
schlägt offenbar aus seiner Art..
dies Urteil ist durchaus nicht hart!
Nicht für den, der nicht die Wahrheit spricht
und nicht für den mit offenem Gesicht.
Denn Trottel sind sie allzumal:
erstens bereitet Wahrheit Qual
und zweitens sind dem Lügenbold
die Frauen auch nicht gar so hold!
Dem Ehrlichen wird nicht getraut,
der Lügner wird sofort durchschaut.
So kannst du ´s tun oder lassen,
in einem Wort kann man es fassen:
im Auge holder Weiblichkeit
ist MANN ein Trottel jederzeit!

Mittwoch, 5. November 2014

Im Gegensatz liegt der Schatz


Usselig, die Novembertage
dräuend wie das Sternbild, der Skorpion
Vorbote des todestarren Winters schon,
begleitet durch die Graugans-Klage.

Sehnsucht das Gemüt befällt
nach den Tagen, die beschwingt
an denen die frühe Amsel singt,
wo satt das Grün in Wald und Feld.

Und doch – gäb ´s nicht die grauen Tage,
man würd´ der Gegensätze nicht gewahr
und durch Gewöhnung wär nichts wunderbar,
der Mensch zum Glücklichsein nicht in der Lage!

Dienstag, 4. November 2014

Vertrauen ohne Verläßlichkeit



In der Wirklichkeit, der rauhen,
wenn es an Vertrauen mangelt,
man nach jedem Strohhalm hangelt,
der da heißt das Selbstvertrauen.

Hast dich nie geirrt, du Tropf,
überschätzt was in dir steckt,
deine Wunden dann geleckt,
weil ´s Selbstvertrauen nur im Kopf?

Sieh, der Mensch bleibt fehlerhaft,
du und ich und alle andern,
das Vertrauen zu unterwandern
hat wohl jeder schon geschafft!

Vertrauen, diese zarte Pflanze,
gar häufig man mit Füßen tritt,
manchmal ist ´s nur ein kleiner Schritt:
schon ist zerstört das ganze

          VERTRAUEN


Widerlich

(für tiergeschichten.de)

Blutig sind die Hahnduelle,
tödlich die im Hundering,
wo man einfach auf die Schnelle
Geld zu machen man hin ging.

Ging ´s vordergründig um Moneten,
zeigt sich doch bald die Realität
dem Betrachter, der betreten
erfährt Freude an Brutalität.

Blut muß fließen, töten, töten,
das Gejohle übertönt
den Verlierer, der in Nöten
sterbend auf dem Boden stöhnt!

Im alten Rom, wo Dekadenz
Regierung und das Volk befiel,
da blieb kein Platz für Intelligenz.
Auch heut beim Pöbel gibt ´s nicht viel!

Montag, 3. November 2014

Ballade vom Versöhnen


Laßt verkünden mich das Märchen,
das am Ende gut ausging,
wenngleich das Schicksal von dem Pärchen
lang am seidenen Faden hing.

als sich ihre blicke trafen
schmolzen beider Selen hin.
Daß die Eltern sie würd´ strafen,
kam ihr nicht mal in den Sinn!

Sie aus reichem Elternhaus,
er ein armer Musikant
und so schien es, daß daraus
niemals eine Ehe entstand.

„Bist nicht unsere Tochter mehr,
wenn du den Lump nicht ziehen läßt.
Man quälte sie damit so sehr,
doch hielt sie an der Liebe fest.

Die Tür schlug zu zum Elternhaus.
Das Pärchen hat sich nicht getrennt.
So ging ´s jahrein und auch jahraus,
die Zeit von dannen rennt.

Verloren schien das einz´ge Kind,
verstoßen durch das Elternpaar.
Am Totenbett sich wiederfind,
das Band, das nie zerrissen war.

Sonntag, 2. November 2014

Sein Himmelreich


Des Menschen Glaube ist sein Himmelreich!
Doch woran glauben Menschen gleich?
An Auferstehung, Höllenpein,
Märtyrer, die mit Jungfrauen glücklich seien.
An Wiedergeburt in Tiergestalt,
an Geister, die in Wind und Wald,
an Untote und deren Wiederkehr
an Wunder und dergleichen mehr.
Sich alle dem zu widersetzten
ist schwer, weil Gläubige dich zerfetzen,
denn wie heißt es doch zugleich:
des Menschen Glaube ist sein Himmelreich!
So kommt ´s wer glaubt, der ist auch fröhlich,
doch nur so lang er lebt auch selig.
Danach regiert blanke Natur,
doch die verdrängt der Glaube nur.