Freitag, 31. Oktober 2014

Erstaunlich


Überall ist Spinnenwelt,*
sind deren Netze aufgestellt.
Hängen zwischen Baum und Strauch
und im Haus, da sind sie auch..
Seh gerade eine hier –
husch und weg das Spinnentier.
Rasend schnell sind diese Biester
auf acht Beinen – na, das wißt ihr.
Was jedoch nicht so bekannt,
ein Spinnenfaden, der gespannt
und ins Verhältnis wird gesetzt,
belastbarer, das erstaunt uns jetzt,
als wie ein Seil aus hartem Stahl.
Den Spinnen ist´s jedoch egal,
Hauptsache ist ´s, daß fein gesponnen
Insekten-Nahrung wird gewonnen.

*für tiergeschichten.de

Nicht im Zeitraster*



Im satten Grün und ziemlich naß
wächst im Garten noch das Gras.
Dachte ich doch, daß das Mähen
wäre längst bereits geschehen,
der Rasenmäher winterfest,
gibt es heut erneut den Test
ob die Schärfe seiner Klinge
noch Erfolg beim Trimmen bringe.
Wenn ich dieses hier bereime,
gibt es eine winzig kleine
Unmut, die erheblich stört,
weil es sich doch nicht gehört
bei poetischen Gedanken-Bahnen
profane Arbeit anzumahnen.
Hilft nix... ich muß das Grün wohl trimmen,
Ordnung muß sein, das Bild soll stimmen.
Hier ein kurzer Seufzer noch –
poetisch werd´ ich morgen doch!

* es ist schon der 31.Okt.

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Wen es trifft


Es krümmen Menschen sich vor Lachen,
wenn andere Menschen Witze machen.
Das Zwerchfell unaufhörlich bebt,
denn der Humor ist ´s , der belebt.
Viel Schadenfreude liegt im Witz,
erst Ruhe...und dann wie ein Blitz
durchzuckt er unsere Hirngewinde,
die Freude kindisch wie beim Kinde,
das prustend den Spinat gespuckt.
Doch plötzlich man zusammenzuckt,
weil man ist selbst des Witzes Ziel,
dann ändert beim Humor sich viel!
Man nimmt als Ärgernis ihn wahr,
was wiederum sehr sonderbar.
Ein Januskopf ist der Humor:
hinten der Colwn, der Narr davor!

Mittwoch, 29. Oktober 2014

E U Abschottung




Woher sind sie gekommen, woher?
sie kamen übers Meer, das Meer,
das uns gehört –das mare nostrum, mare,
daß niemand sich zu unsern Grenzen wage!
Gestalten seid ihr, jämmerlich, erbärmlich.
ein jeder sich von dannen schlich
zu uns in unser Paradies.
Wenn euch das eigene Land verstieß,
so seid ihr uns auch nicht willkommen.
Kein Platz für euch, das Boot ist voll!*

*Und wie ´s der Teufel eben soll,
versank im Wellenschlag dies Boot.
Wieviele waren gleich doch tot?

Im Paradies – in der EU
da sah man zu!

Dem Affen Zucker geben


(für tiergeschichten.de)

Mit so manchen Süßigkeiten
kann man Freude oft bereiten.
Affen sind ganz wild darauf,
sie ändern ihren Tageslauf,
lockt man sie zu früher Stunde
mit Süßem unterbrechen sie die Runde
in der heimeligen Pove.
Jeder denkt: das sind doch Doofe
ihren Schlaf so abzubrechen,
dieses wird sich sicher rächen,
wenn am Tag die Augenlider
schließen ab und zu sich wieder.
Der rivale nichts verpaßt
und geneigte Weibchen schasst!

Dienstag, 28. Oktober 2014

Veränderungen



Ich denk´ am Wetter kann ´s nicht liegen,
daß Deutsche in dem schönen Land
kaum noch eigenen Nachwuchs kriegen,
wie ´s anderswo uns ist ´s bekannt.

Die Ureinwohner sterben aus,
Westfalen, Hessen Niedersachsen,
bald gibt’s mehr Memets hier als Klaus,
so kann Bevölkerung auch wachsen.

Denn Wachstum ist doch aller Lust,
am Geld klebt Unabhängigkeit,
und in den Betten nur noch Frust,
lebt man die Scheidungsseligkeit.

Als Kind braucht man den Vater nicht,
emanzipierte Mütter spielen Soldat,
welch schönes Leben aus der Sicht
wenn Platz man in der Kita hat!

Montag, 27. Oktober 2014

Überall Verlockung


Diebisch ist der Elster Sinn,
denn Moral ist nicht ihr Ding
und so führte sie dahin,
wo ein Ring im Fenster hing.

Blinkend hinter einer Scheibe,
auf gehängt an dünnem Faden,
daß er dorten auch verbleibe
in dem Haus in Baden-Baden.

Nicht bemerkt weil ´s Fenster klar,
wurde das durch unsere Diebin,
daß da noch ´ne Scheibe war,
brach ´s Genick sich und war hin.

Die Moral, die ich verkünde:
hinter noch so vielen Scheiben*
lauert verführerisch die Sünde.
Finger** weg und laß es bleiben!

*wer in Amsterdam war, weiß wovon ich rede
**...und nicht nur die Finger....

Ich w e r d e geschrieben


Weiß nicht wie es anderen Autoren geht,
der Einfall ist stets ungewiß,
weil nur ein Wort, ein Vorgang an
dem Anfang steht.
Dazwischen gibt es bis zum Ende einen Riß.

Kaum zu dem ersten Satz getrieben,
schlägt die Idee schon andere Richtung ein,
ich schreibe plötzlich nicht...ich werd´ geschrieben
und denke doch es sollt mein Eigen sein!

Weil sie geschickt in den Gedankenfluß,
ist jede Zeile nur geboren auf Papier,
daß ich sie hinterher per Tastatur eingeben muß,
daran verzweifle ich zuweilen schier.

Es führte doch der Kuli mich zu Hieroglyphen,
die kaum entzifferbar dem Auge dargeboten.
Jetzt heißt es die Gedankentiefen
erneut noch einmal auszuloten.

Man sagt ich sei besessen, sei getrieben,
die Wahrheit liegt wohl in der Mitte:
ich schreibe nicht...ich w e r d ´ geschrieben
und deshalb ist es nur für Dritte!

Sonntag, 26. Oktober 2014

Verkannte Nacht



Das Dunkel in der Nacht verschrien,
weil Drohendes der Mensch empfindet,
wenn Wolken Sterne überziehen,
verdeckter Mond Unheil verkündet.

Dies Bild wird nicht gerecht der Nacht,
der Stille, rastend ruhiger Welt,
wenn in den Schlaf ganz heimlich sacht
der innere Frieden sich einstellt.

Die nacht ist Liebender Begleiter,
für die die Welt in Glitzer eingetaucht,
die Euphorie erklimmt die Himmelsleiter,
das Sonnenlicht wird dazu nicht gebraucht!

Junge, Junge, diese Zunge

(für tiergeschichten.de)

Es schleckt mit ellenlanger Zunge
ins Nasenloch das Wisentjunge.
Beim Bullen sah ` s dies, seinem Vater,
denn die Manie, die hat er
als Erblast der Wisente.
Mit kurzer Zunge man ´s nicht könnte.
Auch Wisentmama, diese Kuh,
schaut ungerührt dem Kalbe zu,
denn wenn auch ihr die Nase juckt,
die Zung` in Nasenlöcher zuckt.
Was also man vom Wisent weiß
ist, daß das Tier wohl naseweis!

Samstag, 25. Oktober 2014

Zu unentschieden

(für tiergeschichten.de)

Sitzt eine Maus vor ihrem Loch.
soll sie hinein...oder lieber doch
noch ein wenig Vorrat suchen
in dem Stall hinter den Buchen?
Ach, die Entscheidung fällt ihr schwer,
sie läuft mal hin und läuft mal her.
Ihr Zögern bewirkt Aufmerksamkeit.
Von allen Zweifeln sie befreit
todbringend scharfer Zahn und Tatze,
von Miezemaus, der Hauskatze,
mit Satz und Sieg, kein Unentschieden.
Der Maus ist keine Wahl geblieben.
Entschlossenheit zum Ziele führt,
das hat die Maus zu spät gespürt!

Nicht nur andere


In Treue unzerbrüchlich fest,
im Herzen immer stark
und ein Charakter ohne Arg
auf den man sich verläßt!

Die Wünsche schluckt die Illusion,
den Menschen bekehrt die Versuchung
herbeigeführt im Taumel-Trunk
erliegt er ihr im Ansatz schon.

Sagt dies der ew´ge Pessimist?
Erfahrung ringsrum macht ihn klug
auch eigene hat er genug,
bedauerlich, daß dies so ist!

Freitag, 24. Oktober 2014

Die Schlacht


Ich führe eine dauernde Schlacht
seit Anbeginn gegen mich,
gegen Dummheit, Feigheit und Heuchelei
gegen das, was als Mensch mich böse macht
bisher ohne Erfolg ganz sicherlich!

Doch die Hoffnung versinkt nicht,
denn die Schlacht allein ist kein Krieg,
wenn viel ich verlor, so bleibt mir ganz schlicht
am End´ meiner Zeit vielleicht dennoch ein Sieg!

Saatkrähenplage in Soest

(für tiergeschichten.de)

Hab über dieses Thema schon geschrieben.
Jedoch hat sich die Situation verschärft,
es ist nicht bei den Vorjahrskrähen geblieben,
nein eine ganze Siedlung wird genervt.

Es sind inzwischen tausend Kähen,
die lärmend alles zugekackt,
und ihre Rufe sogar wehen
in Nachbardörfer. Wie beknackt

ist jene Vogelschutz-Richtlinie schon,
wenn beispielsweise Fuchs und Ente
wird bejagt,
die Krähen schützt trotz Überpopulation,
die eine ganze Siedlung plagt.

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Herbstwut


Ach, es ist nur ärgerlich,
weil im Grunde sehr beschwerlich
die Dressur der wilden Blätter
früh im Herbst und auch noch später.
Hat man sie zu hauf gefegt,
schnell der Wind sie weiterträgt.
Nun von neuem man beginnt,
bis der Schweiß trotz Kälte rinnt!
Alle Buntheit der Natur
verstreut sich auf dem Boden nur.
Ich gesteh´, daß Herbsteslust
endet oft im Dauerfrust.
Als Dompteur im Blätterreigen
will ich mich nicht gerne zeigen.
Wer den Herbst erfunden hat,
soll auch fegen meiner statt!
Herbstlob in den Dichterreihen
ist für mich nicht zu verzeihen.
Kommet zu mir, die ihr schreibt,
fegt, daß kein Blatt übrig bleibt.
Wenn ´s hernach nicht Selbstbetrug
leere ich mit euch ´nen Krug
Wein, der in dem Vorjahr reifte
als der Herbst den Weinberg streifte
und, da ferne meiner Wut,
wachsen ließ, bis daß er gut!

Dienstag, 21. Oktober 2014

Irgendwann ist Stille



In die Stille sich versenken,
sich zu sich selber zu bekehren,
dem ICH Aufmerksamkeit zu schenken,
den Alltag einmal abzuwehren!

Wer will das nicht? Was steht entgegen?
Das Umfeld, das mit Unruhe gespickt,
die Zeit der Ruhe kommt da ungelegen,
man wurd´ ins Hamsterrad geschickt.

Im Treten, dies im gleichen Trott,
geht trotzdem nichts voran.
Die Zeit verrinnt und dir zum Spott
erwartet dich das Ende dann.

In Stille wirst du dann versenkt,
die Stille, die dich nie umgab.
Sie wird dir hier umsonst geschenkt
in deinem kalten, dunklen Grab!

Montag, 20. Oktober 2014

Teuflisch


Ihr kirchlichen Schäflein
mit Sünden beladen,
wer beißt vor dem Beischlaf
Euch in die Waden?
Der Teufel

Statt zu flehen um Reinheit,
zu vermeiden die Sünden,
stört ihr die Kircheneinheit.
und er wird dies gut finden!
Der Teufel

Und wenn ihr dann im Alter vergessen,
weil ´s mit dem Sex nicht mehr so klappt,
und wie schön es einstmals mal gewesen,
dann seid ihr auch noch eingeschnappt!
Zum Teufel

sieh an: Panzerfische

(für tiergeschichten.de)

Wer hat denn bloß den Sex erfunden?
Die Forscher wollten dies erkunden,
sie wurden dazu dann auch fündig:
Sex ist mitnichten kirchensündig!
Denn im Silur und im Davon
wußte man bereits davon.
Man fand im Akte konserviert
Placodermi, wie er kopuliert.
Was Panzerfische einst getan
fühlt heute sich auch noch gut an.
Wer „sündigt“ soll auch dieses wollen!
Nur Kardinäle vermehren sich durch Knollen!

Samstag, 18. Oktober 2014

Immer das Selbe



Im Halbdusel, dämmernden Erwachen,
vergessen das Behütete, das Gestrige,
das Gewesene, Genüsse und Lachen,
sieht er vor sich am Tag nur das Schwierige,

den Verzicht vielleicht, den der Tag ihm bringt
der nur eingebildet und nicht wirklich,
ein Tag, der wahrscheinlich Moll ihm singt,
obgleich keine Sorgen drücken ihn täglich.

Es könnte jedoch...was wäre, wenn...?
Dem Satten die Ängste vorm Hunger plagen,
und wenn er Stück Paradieses gewänn:
„Warum nicht das ganze?“ würde er klagen.

Spinne im Bauch

(für tiergeschichten.de)

Man hört gedichtet und auch singen
im Bauch von hundert Schmetterlingen.
Ist ein Gefühl von Kribbeln, Flattern
und spürt, das Herz ist auch am Rattern!

Von einer Spinne in dem Bauch
hat man dann dies Gefühl wohl auch?
Wer dieses will von jemand wissen
dem das passiert, er meint besch...

In eine Wunde schlich sich ein
´ne Spinne, die fraß sich hinein
in seinen Bauch – als Souvenir
gewissermaßen als „Blinder Passagier“

von einer fernen Asien Reise.
Man allen rät, es wäre weise
sich mit Hygiene zu befassen,
sonst wird bestraft dies Unterlassen.

Wer ´s nicht beachtet „spinnt“ herum
und macht vor Schmerz sich richtig krumm*

*tatsächlich neulich passiert!

Freitag, 17. Oktober 2014

mit anderen augen



aus grauwacke geformt
die treppe die ich ersteige
mein blick eng den füßen voraus
schritt für schritt
wollen sie mir ihre geschichte erzählen
stufen die unzählige menschen
schon bestiegen haben
schlurfend mit lasten beladen
oder hüpfenden frohen herzens
immer zwei auf einmal nehmend
ausgekehlt sind die steigen
in der mitte
jahrhunderte lang hat man sie getreten
immer und immer wieder
dünn geworden und ausgehölt
da wo sich die mitte befindet
im aufstieg mit füßen getreten
gebraucht aber mißachtet
in unserer mitte
wo auch ich schreite
meinem ziel entgegen
trete auch ich mit füßen
eingereiht mein verhalten
in die kette meiner vorgänger
am rande jeder stufe
zeigt sich grünbelag
nicht betretene ruhezone
ich verharre und höre
den stummen geschichten
der getretenen zu..

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Provokateur

Provokateur

Ein Mann, dem kaum Verstand gegeben,
der wollte Witziges erleben.
Behufs und grad zu diesem Zwecke
ging er zur Kneipe um die Ecke.
Bestellt sich ein Glas Milch, ein kaltes
und dacht: nun jeden Moment knallt es
vor Ärger., denn der Wirt gewohnt
nur Bier ausschenkt, weil sich das lohnt.
doch nichts geschah und er bekam,
wie er verlangt, die Milchn, nicht warm.
Ei, acht der Mann, wie provokant
muß man denn sein in diesem Land?
Er ging in eine Metzgerei
und fragte – so ganz nebenbei –
ob die Verkäuferin Eisbein habe?
Die Frau bejahte diese Frage.
Worauf der Schelm humorlos trocken:
Dann rate ich zu woll´nen Socken!
Der Mann, der nicht mit Scherzen geizt,
der fühlte sich nicht ausgereizt.
Im Jet von Frankfurt mit Ziel Wien,
saß er so ganz fidel da drin.
Fing plötzlich an zu randalieren
sich anzulegen mit Passagieren.
Für ihn war das ein Heidenspaß
doch dann passierte plötzlich was:
Der Flieger drehte ab sofort
nach Frankfurt. Und sogleich vor Ort
erfuhr er was die eiserne Acht
mit seinen Handgelenken macht!
Den Schelm hat ´s trotzdem nicht berührt,
daß man ihn so hat abgeführt.
Der Schelm – für den Mensch steht er,
ist häufig Wiederholungstäter!

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Graupapagei Nigel




Da ist der Papagei, heißt Nigel,
er ist besonders sprachbegabt,
nicht etwa stumm wie Fisch und Igel
nicht plappernd wie dies schon gehabt.

Nein, Nigel spricht akzentfrei englisch,
ganz selten dies in U S A,
wo zwischen polnisch / italienisch
auch mancher Deutschakzent bei war.

Nigel mag in Freiheit leben.
so entwischt er dem Besitzer
aus dem Käfig mal soeben.
Nigel ist ein Vogelflitzer.

Nach einem Jahr kam er zurück.
Hat gelernt und spanisch sprach er
doch zu des Besitzers Glück
auch noch englisch wie sein Herr!

(für tiergeschichten.de)

Tagesbeginn


Horizontlinie hälftet glühende Messingscheibe.
Der Himmel gefällt sich im purpurnen Farbenspiel.
Ein schüchterner Tag lugt aus versteckter Bleibe,
gleichsam erkundend des Werdens Ziel.
Und langsam erhebt sich das güldene Rund,
wirft Helligkeit in sich wehrendes Dämmern.
Jetzt kommt der ganze Tag hervor, zur selbigen Stund
weckt er Betriebsamkeit mit lärmen und hämmern.
Der Himmel durch Helligkeit erschreckt,
zieht Wolken über sein nacktes Blau,
die Sonne wird in Watte eingedeckt,
ein Tag hüllt sich in langweiliges Grau.

Dienstag, 14. Oktober 2014

Gartenarbeit


Wald ist Wald und Flur ist Flur.
alles andere stört mich nur!
Hecken schneiden, Beeren rupfen
Bäume stutzen, Unkraut zupfen,
gebe zu es muß wohl sein,
soll der Garten wieder fein.
Bin zu grob und oberflächlich
sagt Madame – und sieh tatsächlich,
holt sie eimerweise noch
Unkraut, wo ich grade war doch!
Unermüdlich ganze Stunden
hat sie sich dabei geschunden.
Ohne „Rücken“ – nicht wie ich.
Schäme mich ganz fürchterlich!
Während sie noch draußen bleibt
sitzt der Hauspoet und schreibt,
wie er selbst sich hat geschunden
nicht einmal eineinhalb Stunden.
Wald ist Wald und Flur ist Flur
wer erfand den Garten nur?

Montag, 13. Oktober 2014

Was denn noch?

Was denn noch?

Das Nichts, so will es mir erscheinen,
drängt sich in Dichters Fantasie,
der Hang zur Leere war noch nie
so ausgeprägt. Man könnte weinen.

Die Politik ist ausgereizt,
und Wut, die tröpfelt nur dahin.
Auch Jahreszeiten geben nicht viel Sinn,
mit unechtem Gefühl wird nicht gegeizt.

Das Reisen – fremder Welten Schau,
fast jeder hat es selbst erlebt,
selbst der, der an dem Sessel klebt,
sieht Fremd-Kulturen im TV.

Dies alles und noch vieles mehr
ist längst bedichtet, abgehakt.
Nichts was noch heute nachgefragt.
So bleibt des Dichters Füllhorn leer.

Vorbei die Zeit von Himmel, Hölle, Teufel, Tod.
Das spielt in rüder Wirklichkeit sich ab.
Wo ´s einst im Theater brausend Beifall gab,
das liefert Weltgeschehen wie das täglich Brot.

Darum, ihr Dichter, dichtet eure Fenster,
dann tut ihr für die Umwelt was,
das Schreiben schreckt nicht einmal mehr Gespenster.
Ach, würde ich ´s nur befolgen das!

Sonntag, 12. Oktober 2014

Keine Antwort von mir



Frag mich nicht, ich kann dir keine Antwort geben,
warum, wieso und überhaupt weswegen?
Gedanken, die mich leiten sind´ s nicht wert,
sind faustischer Art doch leider ungelehrt.

Betrachte ich Wolken, die am Himmel treiben,
möchte ich über großartige Schöpfung schreiben.
doch schon drängt der Gedanke von Flecken im Blau
mich anders zu besinnen, werde nicht daraus schlau!

Wie von selbst scheint die Hand sich übers Papier zu bewegen.
Der Stift fabuliert von sintflutartigem Regen
und Ströme von Wassers in dem alles versinkt,
der Gedanke an Schöpfung im Trübsal ertrinkt!

Drum farg mich nicht, kann die Antwort nicht geben
denn im Zwiespalt der Seele verläuft unstet mein Leben.
Ich bin nicht gelehrt und kann somit nicht lehren
warum, wieso und überhaupt weswegen
Schweigen von mir an dieses Begehren!

Samstag, 11. Oktober 2014

Persönliche Interpretation von Descartes

Ich denke also spinn ich
bei mir ist das natürlich,
weil ich kein großer Denker bin,
gibt ´s spinnen folglich für mich Sinn.
Weltfremd, kein Mathematikus,
berührt auch nicht von einer Muse Kuß,
enden meine Gedankensplitter
auf dem Papier in Form von Knitter!
Da spinnen nicht den Wert des Denkens
ist auch mein Dasein ein beschränktes.
Durch die Erkenntnis bin ich Philosoph
mit dem Profil ein wenig doof.
Ich eiere mit Descartes rum
cogito ergo sum?*

* ich denke also bin ich

Freitag, 10. Oktober 2014

Schwarz in der Falle

(für tiergeschichten.de)

Im Auto rochen Butterstullen gar
ganz verführerisch.
Ein Schwarzbär auf der Futtersuche,
der wollte die allein für sich.
Brach in das Auto ein – oh Schreck
es ging hinein...doch nicht mehr weg!
Er schlug ganz wild mit seinen Tatzen,
tat alles Interieur zerkratzen.
Half nichts, er saß im Auto drinnen
und war vor Wut fast wie von Sinnen,
bis man ihn fand und ihn erlöste
als er erschöpft und schlapp eindöste.
Ähnlich hat es sich zugetragen
im US-Staat Colorado in diesen Tagen.

Bei uns wäre das nicht passiert.
Nur Schwarz-Geld zur Befreiung führt,
wenn aus der Schweiz ein Haufen Geld
den Zöllnern in die Hände fällt!

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Bart dran..

(für tiergeschichten.de)

Der Bartgeier trägt einen Bart,
weil er keinen Rasierer hat.
Der Bart steht ihm nicht zu Gesicht,
Rasur ist bei den Geiern Pflicht.
Doch findet sich kein Coiffeur,
der Geier, der bedauert ´s sehr.
Im Windkanal würd ´so ein Bart
durch Luftströmung wohl knüppelhart.
Nicht zu zumuten ist ´s dem Geier,
drum zahlt er gerne einen Heier-
mann für die gelegentlich` Entbartung,
er hätt im Fluge so mehr Schwung.
Doch hörte man hier jedenfalls
nichts vom Dienst am Geierhals!

Arme Schweine

Arme Schweine
(für tiergeschichten.de)

Es ist fürwahr ein armes Schwein
tritt es als Ferkel in die Welt hinein.
Ist männlich es, dann wird ´s kastriert
und zwar so, daß es den Schmerz auch spürt,
damit es auch merkt, daß auf der Welt
ausschließlich nur der Profit nach zählt!
so wird es in Massenställen gehalten
eng bei einander auf Böden mit Spalten.
Der Ringelschwanz ist inzwischen coupiert,
damit es ihn nicht durch Kanibalismus verliert.
Mit Antibiotika größer gezogen,
wird es zur Schlachtreife noch gewogen,
transportiert weite Strecken unter Qualen,
Hauptsache es stimmen die schwarzen Zahlen!
Geschlachtet – manchmal noch lebend gebrüht,
wenn man ´s durch heißes Wasser zieht.
Das bringt Geld für Herrn Tönnies* den slaughter-house-master.
Für Tierschützer alles ein großes Desaster.
Den Fußballfan freut es bei Schalke 04,
denn man schlachtet auch Trainer hier im Revier!

*Eigentümer des größten Schlachtbetriebes in Deutschland
und Präsident bei Schalke 04 mit einem Hang zur Trainerentlassung

Geflüstertes


Die Wahrheit folgt nicht rüder Worte Laut
auch lebt sie nicht wie das Gerücht vom Flüstern
wenn Lügen durch die zorngeblähten Nüstern
dem Neugierigen Geheimnisvolles anvertraut.

Nichts hält Verschwörungstheorien eher Stand
wenn sie auch noch so schlau erdacht,
was für Naive sie noch attraktiver macht,
als wie ein wacher, kritischer Verstand.

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Herbst und dann?


Herbst ist es und man ist erstaunt,
daß alle Welt noch gut gelaunt!
Sind ´s Monate doch des eher Morbiden,
des Blättersterbens, die getrieben,
von garst´gen Winden weggefegt,
die Buntheit sich zum Sterben legt.
Bald skelettiert sind Baum und Strauch.
Das scheint zugleich als Mahnung auch,
daß Einstieg in den Lebensabend,
den Tod vor Augen, nicht einladend.
Ist des Lebens Ernte eingefahren,
wird ´s ungemütlich mit den Jahren.

Stockfischtrick


Der Fisch, der vom dem Kopf aus stinkt,
hört auf damit ist er ein Stint.
So ausgedörrt, inwendig trocken
riecht er nicht mehr wie alte Socken.

Aus diesem Vorgang lernen wir
und bringen ´s hiermit zu Papier:
des Fischers Leinen-Trockner-Trick
ist anders anwendbar, zum Glück!

Steigt dir ein Stinker auf zur Nas´,
häng ihn zum Trocknen auf, das war ´s!

Dienstag, 7. Oktober 2014

Burger


Von Stund´ an werde ich dich hassen,
du Weichbrot mit der schmier´gen Füllung.
Ich kann es immer noch nicht fassen,
wie Majonäs` bekleckert ich zur Stund.

Gequetscht, um deine Sperrigkeit zu zügeln
in mundgerechte Form dich zu parieren,
wo zwischen Ober-/Unterhälften wie zwei Flügeln
die saft´ge Füllung solltest nicht verlieren!

Krawatte, Hemd und Hose sind bekleckert.
Gar fettig läuft heraus die Soße.
Bin nicht der einzig, der darüber meckert.
von Stund´ an meide ich die Chose.

Unheiligkeit des Opfers

Unheiligkeit des Opfers

Lache, lache nur Bajazzo,
spiel als Mensch den ew´gen Clown,
der belogen. gequält itzo
muß als Wehrloser zuschauen.

Kannst nur in der Duldung leben,
anderes wird dir verweht,
wehe du willst dich erheben
stirbst du durch Feuer oder Schwert!

Tod für fremde Machtgelüste,
lach, Bajazzo, lache.
Ob in Europa, in der Wüste,
stets für ungerechte Sache.

Lach, Bajazzo, gottergeben,
opfere das einzig Wahre.
ER wird dir kein zweites Leben geben,
trägt man dich hingeschlachtet auf der Bahre!

Montag, 6. Oktober 2014

Der Mensch darf (kann) auch anders


Es schmelzen die Pole, die Erde wird warm.
In Köln hält man sich geschlechtergleich im Arm.
Verpönt war es gestern. Heut gibt ´s Toleranz,
es fordert der Peter Corbienius zum Tanz.
Auch Mädels tanzen gemeinsam den Twist.
Das Spielchen danach heißt auf englisch FIST.
So lebt jeder glücklich nach seiner Facon.
Die Erde erwärmt sich, daran merkt man es schon!

Kommen und gehen...

Kommen und gehen...
gehen und kommen,
dem hat die Statistik sich angenommen.
gestorben wird und auch geboren,
da geht keine Zahl so einfach verloren
Man zählt die Scheidungen, Kirchenaustritte
die Umzüge von und zu unserer Mitte.
Es spricht manches Schicksal aus einer Zahl!
doch nach einiger Zeit heißt ´s es war einmal

Dichters zweite Liebe


Sehsucht ist ans Herz gekettet.
Vor „Sucht“ sagt ihm der Verstand
wird am besten man gerettet,
wenn diese nicht zum Ausgang fand.

Und das Herz mit allem Sehnen
ist als Muskel gut beraten
hohl sich im Takt auszudehnen
und auf Blutzufuhr zu warten.

Sehnen – Sucht – und alles dies
ist ein Tingel-Tangel- Ding,
das das Hirn schon lang verstieß
bevor es uns zu Herzen ging.

Doch der Dichter rüttelt dran,
denn so schön ist doch Romantik,
weiß, daß er nicht befreien kann
sich von dem ew´gen Sehnsuchtstick!

Zerbrochen


Auf tönernen Füßen steht
die Schale des Lebensglücks.
Kaum, daß man sich umgedreht,
fällt sie hinunter hinterrücks.

Zerbricht dabei in tausend Stücke,
die niemand mehr zusammenklebt.
Ein leerer Blick trifft auf die Lücke
dort wo sich gar nichts mehr erhebt.

Am Boden Bruchstücke der Schale,
die einst des Glücks Behältnis war
und Tränen aus dem Trauertale,
sie fließen salzig, tropfen klar.

Sonntag, 5. Oktober 2014

Gegenwart bestimmt die Zukunft


Todeskalt liegt ausgebreitet
Zukunft, die nun fehlgeleitet
ausgelöst durch schmutzig Geld,
Schmierstoff der verdorbenen Welt.

In der Gesellschaft zu bestehen,
muß man deren Wege gehen,
mittendrin und nicht am Rand,
dies sagt herzloser Verstand.

In dem Strom der gierigen Horden
heißt es sich geschickt „einnorden“,
sich verleugnen wie Moral –
kurz ein Bürger der normal

sich verhält. Wer nicht wie er,
der gehört nun mal nicht her!
Diese festgefügte Haltung
bringt gesellschaftliche Spaltung!

Nord und Süd und arm und reich:
Gesetzeslügen, daß sie gleich
als Mensch geboren und beachtet
im Jetzt und zukünftig betrachtet!



Samstag, 4. Oktober 2014

Kummervolles Selbst


Warum sollte man mich lieben,
bin ich doch mir selbst nicht „grün“
deshalb als Griesgram auch verschrien,
bin meinem Ruf dann treu geblieben.

Warum sollt es Freunde geben,
bin ich mir doch selbst genug,
manche Hand ich schnöd ausschlug,
also muß ich damit leben.

Warum ich mich selbst zerfleische?
Seh im Spiegel mein Gesicht
und erkenn mich selber nicht
und erschreckt zurück ich weiche!


Wenn ich mir es wünschen dürfte...

..

Leise, ganz sanft hinübergleiten
auf den Lippen ein Seufzer der Wehmut
durft ich doch ein Stück Weges mit euch schreiten,
geht nun ohne mich weiter und macht es gut!

Freitag, 3. Oktober 2014

Buntes Leben


Ein Schmetterling an weißer Mauer,
ein bunter Klecks im Sonnenschein,
warm ist es dort, nach kurzer Dauer
finden sich andere Schmetterlinge ein.

Da sitzen sie wie angeklebt,
als schmückten sie den weißen Stein.
Der scheint darauf gleich wie belebt,
möchte auch ein farbig Dings-Bums sein.

Nun löst sich eines von der Wand
und torkelt weiter durch die Luft.
sogleich verlassen alle den Verband,
es ist als wenn die Essensglocke ruft.

Man sieht es geht genauso zu
wie bei den Menschen – kaum,
daß einer löst sich aus der Ruh,
schon ist vorbei der bunte Traum!


Donnerstag, 2. Oktober 2014

Verfall


Wenn der Brunnen der Worte trocken wird
und spröder Lippen Mund den Laut versagt,
in der Gedankenwelt das Oberste sich nach unten kehrt,
hilft ´s nicht, daß dieser Zustand wird beklagt.

Der Tränenstrom, in Trauer längst versiegt,
zeichnet salzig, trockenen Bahnen,
Gedächtnisschwund hat längst gesiegt,
den löch´rigen Geist erfährt man, muß
ihn nicht erahnen

Geißbock

Tier macht Sachen
(für tiergeschichten.de)

„Kein Bock“ zu haben Unlust zeigt,
man ist absolut zu nichts bereit,
und das ist gut so, wie der Fall
des Geißbocks zeigt im Wiesenthal
bei Lörrach, wo geruhsam Wandel,
ein Bock brach ein im Autohandel.
Und nickelig, wie Böcke sind,
da bockt er dann auch sehr geschwind.
Nimmt auf die Hörner Motorhauben
da fallen Badenser* ab vom Glauben.
Die Gelbfüßler**, die sonst so friedlich,
fanden den Vorfall ungemütlich!
Hoch ist die Polizei zu preisen:
sie legte den Geißbock sofort in Eisen,
fuhr rasch davon – was soll ich sagen,
sie flüchtete vor all den Klagen!

*Ureinwohner bevorzugen den Begriff „Badener“
** eben dieselben!

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Rückepferd oder Ansichten der Veganer

(für tiergeschichten.de)

Das Rückepferd mit Kaltblutfkraft
Baumstämme aus dem Walde schafft.
Gelangt, da kommt kein Traktor rein,
zwischen Baumbestand und Schonungsreihen.
Auch schont ´s den Boden ganz natürlich,
zerstört die Umwelt nicht willkürlich.
„Was nützlich ist,“ ertönt ein Mahner,
„der Mensch nutz´ s aus,“sagt ein Veganer.
Der Waldbauer hingegen spricht:
„Ich seh´ den Widerspruch hier nicht,
Belohnt wird doch die Rückezunft
mit Fressen, Pflege, Unterkunft!“

Heinrich Heine wirkt nach...


Ein sanfter Hauch von der Kritik
weht durch den deutschen Blätterwald.
Wie schuldig macht sich Politik,
läßt sie die dringenden Probleme kalt?

Nicht Transparenz, vertuschen ignorieren,
der Schwur auf die Verfassung: leeres Stroh.
Jedoch mit großer Geste in den Medien posieren,
Verantwortung liegt immer anderswo!

Oh, ja, den Meisten geht es gut so eingelullt.
Soldaten, Arme, Asylanten sind ehedem nur hinderlich.
Das Kabinett, das seine Phrasen abgespult,
empfindet die Kritik durchs Volk nur widerlich.

Ins selbe Horn stößt die bezahlte Presse,
ein „freier Journalismus“ reicht dem Dollar seine Hand.
Ich wette darauf, daß ich einen Besen fresse,
wenn die Regierung nicht verrät das Land.