Freitag, 31. Mai 2013

Gefühlsbetont


Ich folge häufig dem Gefühl,
nicht meinem Kopf – also nicht kühl.
Das ist auch gut so meint ein Freund,
dein Kopf mir ungeeignet scheint!

Entscheidungen aus dem Kopf heraus
für dich und andere ein Graus.
Dein füllig Bauch hingegen wär
bei weitem wohl geeigneter!

Doch dieser schwindet immer weiter,
somit werd´ ich auch nicht gescheiter.
Mein kluger Freund indes betont:
wir sind ´ s von dir auch nicht gewohnt.

Die Wahrnehmung von außen her
macht mir das Leben nicht so schwer,
ein Dummbacks kann sich viel erlauben,
niemand fällt ab von seinem Glauben!


Donnerstag, 30. Mai 2013

Löschaffekte



Warum die ewig gleichen Klagen
über den Mangel an Demokratie?
Auch manche Autoren hier versagen
und Toleranz erfährt man nie.

Sollt man Geschriebenes dann löschen,
so einfach mit dem Tasten-Click?
Im dumpfen Geiste dahin dösen?
Dann Dichter bitte, nimm den Strick!

Mittwoch, 29. Mai 2013

Nicht wissenschaftlich


Noah, der der Tiere Freund,
hat in Pärchen sie vereint
in die Arche – holzgebaut -
vor der Sintflut noch verstaut.

So oder ähnlich kann man lesen
ist ´s laut Bibel wohl gewesen.
Noah konnt ´ aus Altersgründen
jedoch nicht alle Arten finden.

Oder hat, weil die zu groß,
einfach ignoriert sie bloß
und die Dinosaurierart
bei der Rettung ausgespart.

Folglich sind sie dann ertrunken
ohne einen Mitleidsfunken.
Nur die Reste sind geblieben,
drüber wird geforscht, geschrieben.

Noah kann man nicht mehr fragen:
er verstarb vor wen´gen Jahren.
Also bringt dies keine Klarheit.
Ich hab ´s auch nicht mit der Wahrheit.

Wissenschaftlich nicht fundiert
schrieb ich ´s. Hab´ ich mich geirrt?
Sollt es jemand besser wissen
wird dann darauf auch ....
verzichtet –
was habt ihr denn gedacht?

Der Tod sollte umschulen!


Wie doch das Leben lehrreich ist!
Ist man erst tot man dies vermißt.
Folglich muß der Sensemann
noch einmal an das Lernen ran.

Als Lehrstoff steht da auf dem Plan:
zu spät ist besser als früh dran!
Zudem ist es auch eigensinnig
zu holen die, die gar nicht willig.

Und außerdem Gevatter Hein
laß Quälen und Angstmachen sein.
Auch Leute, die dich innig lieben
vertreibe sie mit Peitschenhieben.

Ebenfalls mußt du noch lernen
zu reisen nach den fernsten Sternen,
so fährt dann niemand in die Gruft.
Kapiert? Dann hand´le nach, du Schuft!

Dienstag, 28. Mai 2013

Kann aber nicht jeder


Vieles das, was Tiere können
ist dem Menschen gar nicht möglich.
Wollen wir es ihnen gönnen.
Manches wäre unerträglich.

Nehmen wir der Schnecke Kriechgang
- durch die Schleimspur gut geschützt –
so sie wollte könnte sie entlang
kriechen auf des Messers Schneide,
ungestützt.

Wie? Ihr kennt auch jemand andern,
eine Schleimspur hinterlassend,
auf des Messers Schneide wandern?
Dann wäre „Schnecksein“ doch verblassend!




Im forum des Besserwissers


Er ist überall gewesen,
er war überall dabei!
Jedenfalls kann man es lesen,
ganz egal auch, wo es sei.

Kennt die Absichten der Größen,
weiß von taktisch Winkelzügen,
kann Politiker entblößen,
enttarnt sofort auch deren Lügen.

Er weiß alles sehr viel besser
seine Meinung ist Gesetz.
Trüben kann er kein Gewässer
in dem Internet Geschwätz.

Kommentare ohne Ahnung
dieses wird schon zur Manie.
Darum meine Ernste Warnung:
kommentiere niemals – nie*


*sh. die unseligen Kommentare im SpON


Montag, 27. Mai 2013

Schuld ohne Sühne


Wenn man in der Stimmung ist,
sieht man plötzlich wieviel Mist
angesammelt sich im Jahr,
folglich rauft man sich sein Haar.

Diesen Mist schnell zu beseitigen
wird ganz große Mühe zeitigen.
also macht man sich ´nen Plan
und man läßt es schließlich dann!

Mist auf Mist türmt sich zum Haufen
irgendwann wird man ersaufen,
weil man ´s nicht in Ordnung bringt,
mit dem Schweinehunde ringt

und verliert. So ist das Leben.
Schuld wird man den Anderen geben,
weil man selbst nie fehlerhaft.
Schön – wie man das immer schafft.

Erfahrungen


Ein Kater, grad im Flegelalter,
wollt sich benehmen wie ein Alter
und mit den alten Katern gammeln
sowie des nachts mit Kätzchen „rammeln“.

Der Ausflug war so ziemlich drollig
sie schlichen zu dem Haus wo rollig
die Katze, die ihr Ziel. Doch dann
roch es nur stark nach Baldrian.

Die Katze ließ sich selbst nicht sehen,
was für die Kater nicht sehr schön.
So schlichen sie wohl stundenlang
rund um das Katzenhaus. Das stank

dem Jüngling. Ihm wurd es zuviel.
Er schimpft: „ich ende dieses Spiel,
langweilig ist das Kätzchen-Poppen,
ich glaube ihr wollt mich nur foppen!“

Zur Schaustellung



Abstrakte oder absolute Bilder
wirken auf einen willigen Betrachter ein.
Dem stellt sich nicht die Frage: Was soll ´s sein,
er mag es bunter, formenlos und wilder.

Der Dichter – sprachlicher Jongleur
verfällt der mystischen Moderne,
er fragt nicht liest man ihn auch gerne
und ärgert sich, liest man ihn gar nicht mehr.

Das Intelektuelle ist ein Drahtseilakt
getanzt und balanciert wird überm Publikum.
Gar mancher mag ´s, doch mancher hält ´s für dumm
eine Balance, die nicht jeden packt!

Sonntag, 26. Mai 2013

Fabelhaftes Rätsel


Der Zaunkönig gilt als besonders listig.
Den Ruf verdankt er jenem Äsop,
der eine Fabel schuf, die witzig
zugleich auch lehrreich – und kein Flop.

Es schwang sich auf zur Königswürde,
der Unscheinbare – winzig klein
und überwand die Prüfungshürde
sehr listenreich – wollt ´ König sein.

„König bin ich!“ so rief er aus.
Die Vogelschar war tief empört.
Man trieb ihn aus ihrer Mitte raus,
weil ein Betrug sich nicht gehört.

Wie war das gleich mit dem BETRUG?
Die schöne Fabel lest einmal.
Frau EDITH* gibt euch den Bezug
zur Rätsellösung. Nächstes Mal??

sh. tiergeschichten.de Edith Nebel

Freitag, 24. Mai 2013

Der Windhund


Der Windhund, schlank von der Figur,
man würde sagen „Hungerharke“,
der taugt im Grund zum Laufen nur,
doch darin liegt genau das Starke!

Er trägt zu recht des Windspiels Namen,
wenn er den „Hasen“ sprintend hetzt.
Er offenbart hier seine angeborenen Gaben,
weshalb ein Wettfreund gerne auf ihn setzt.

Allein der hochmütige Afghane –
nicht den man raucht, noch der am Hidu-kusch(t)
ist nicht zum Spiel bereit, ich ahne:
die Langhaarfrisur würde sonst verpfuscht!


Geil auf Nachbarschaftsliebe



Fürwahr, wir selbst sind angeborene Pessimisten.
Geht es uns gut, fragt man: Wie lange noch?“
Wir schau´n zu Nachbarn, betteln: „Liebt uns doch!“
Unstrittig, daß zuvor wir dieses selber müßten.

Es reißt uns Scham für die Vergangenheit in Strudeln
und Selbstbezichtigung wird zur Manie,
somit vergessen Nachbarländer eben nie,
weil wir in Ängstlichkeit das eigne Land besudeln.

Ein Nationalgefühl wie es Franzosen zelebrieren –
um Himmelswillen, nein, das kostet Sympathie.
Auch nur den Anschein deutsch zu sein verzeiht man nie
Wir sind die „under dogs“, die Hakenkreuze apportieren.

Ach Freunde, laßt sie alle geifern,
in Neidgefühlen sich ergehen.
Wir müssen nicht um Liebe flehen,
wenn andere unsern Weg nacheifern!

Donnerstag, 23. Mai 2013

Vom Wollen und nicht wirklich wollen


In irrwitzigen geschichtlich´ Zeiten
den Frohsinn, Lebensschönheit zu erkennen
sich nicht in Abscheu, Häßlichkeiten zu verrennen
dem Mitmenschen Erträgliches zu bereiten:

wer wollte nicht im Dasein danach streben?
Allein – manch einer schwächelt beim Bemühen,
denn Kräfte, die den Menschen fesselnd ziehen
am Netze der Verstrickung ständig weben!

Wie er war



Der Mai geht zu Ende
nicht wonnig doch grün
er bracht nicht die Wende
zum Sonnigen hin.

Doch dörrt nicht die Erde
bedroht nicht die Pflanzen
daß Nahrung uns werde
zum Gedeihen vom Ganzen.

Darum seid nicht traurig
ihr Sonnenanbeter
war ´s Wetter auch schaurig
die Sonne kommt später!

Das Gemüt voller Hoffnung
nicht bös´ auf den Mai
erlebt neuen Schwung
ihr ist der Monat vorbei!

Mittwoch, 22. Mai 2013

Nachruf


Du wurdest kleine Schwester
der Droste- Hülshoff genannt
doch waren Reime dir fern
gegensätzlich zu mir
wie auch im Gegensatz zu mir
dein Ruhm in die Literaturwelt
Einzug hielt, ich, der ich dich
bewundern durfte, liebte deine Wortstärke
vor allem aber deine Naturgedichte,
das einzige, was uns nicht
trennte.
Unvergessen wirst du sein –
das aber wird mich von dir trennen.
Ruhe in Frieden Sarah Kirsch.

Kann man sie an einer Hand abzählen?


Fünf Finger sind an einer Hand –
geben sie Auskunft über den Bestand
von Freunden, die vermeintlich dir
geblieben sind im Leben hier?

Der Daumen – einst der dickste Freund
bei dir schon lang nicht mehr erscheint.
Der Zeigefinder auf dich zeigt
längst nicht mehr zu Freundschaft neigt.

Der Mittelfinger – ein Freund der abspringt
weil, ihm zu eigen, die Freundschaft „stinkt“
Für ewig – ein Ring sollte Freundschaft zieren
als erstes solltest du ihn verlieren.

Im Kleinen sich Manches Große zeigt,
doch auch diese Freundschaft dem Ende sich neigt.

Zähl deshalb deine Freunde nie ab:
du bist es doch, der die Freundschaft aufgab.
Freunde für ein ganzes Leben
wird ´s nur auf Gegenseitigkeit geben!


Tretminen


Unsitte ist es ohnegleichen,
wenn zur Verrichtung des „Geschäftes“
Hunde sich in Vorgärten schleichen.
Man sieht und riecht hernach nur Schlechtes.

Das nimmt zuweilen überhand
und zeugt von schlechtesten Manieren
zudem von wenig Sachverstand.
Dem Hundehalter darf das nicht passieren!

doch diesen kümmert nicht der Haufen
er ignoriert ihn und schaut weg.
Man läßt die Köter einfach laufen,
ein Anderer macht den Dreck schon weg.

Als Tierfreund ist er ausgewiesen,
doch Freund des Nachbarn ist er nicht
hätt´ dieser in den Garten ihm gesch..en
was machte der wohl für ´n Gesicht!

Da gibt es Unterschiede



Ein Pferd hat einen großen Kopf
doch muß es nicht viel denken.
Der Mensch ist so ein armer Tropf,
darf sich da nicht beschränken.

Ein Pferd hat Beine – immer vier
drum kann es auch schnell laufen
ein Mensch hat zwei und kriecht er hier
auf vieren, dann kommt es vom Saufen.

Ein Pferd meist edel von Geblüt
hat eine Menge Freunde,
ein Mensch der so vor Ehrgeiz sprüht
ist irgendwann alleine.

Dem Pferde legt man Zügel an
erst dann reitet man los
beim Menschen dieses man nicht kann
darum ist er auch zügellos!

Dienstag, 21. Mai 2013

Land der Gedanken


Es gibt ein Land in dem ist alles möglich!
Erscheint der Alltag dir auch unerträglich
so bietet es dir unbeschränkt Asyl –
die Fantasie ist deiner Träume Ziel.

Verlassen mußt du weder Ort noch Zeit,
denn die Gedankenwelt steht überall bereit
du kannst als mut´ger Held in ihr verweilen
mit eigenen Geschöpfen Abenteuer teilen!

Du zögerst – hast das Land noch nie betreten?
Erwarte nicht, daß du darum gebeten.
Gedanken sind ein Hauch von deinem ICH
ob du es merkst, wenn aus der Wirklichkeit
es schlich?

Gefühlswallungen


Wie ein Korken auf den Meereswellen
bewegen sich die unsteten Gefühle
im Wechsel - glühend heiß zu unbarmherzig` Kühle,
ein Auf und Ab vom Dunklen hin zum Hellen.

Ein aberwitzig Spiel, das von Natur so angelegt
mal kämpferisch, mal friedfertig und herzensgut
der Liebe zugetan, mal aufgewühlt von Hass und blinder Wut
zuweilen von Beherrschung überdeckt, die man gepflegt.

Im Innern herrscht ein Kampf um Freiheit oder Unterdrückung
so hin- und hergeworfen wie ein Schiffsbrüchiger von den Wellen.
Vom guten Geist beschützt oder verlassen um dann zu zerschellen,
dem Untergang des Ichs geweiht, naht Rettung durch Beglückung.

Montag, 20. Mai 2013

Senner Pferde


Obgleich mit der Heimat sehr verbunden,
hab´ ich erst neulich einen Aufsatz gefunden,
in dem die Pferderasse „Senner Pferde“
beschrieben wird als älteste auf Deutschlands Erde.

Seit 1160 schon gezüchtet
wurd´ sie über Jahrhunderte fast vernichtet.
Erst ein Senner Beweidungs- Programm
rettete die Art für die Nachwelt sodann.
So erhält man zugleich die Senner- Moosheide
und hat für das älteste Zuchtpferd ´ne Weide.
*
Ich schrieb dieses holprig – das kann passieren –
ich wollt´, daß sich für die Heimat mehr interessieren.

Sonntag, 19. Mai 2013

Verweile doch...


Der Abend hat die Menschen
aus dem Park gesogen,
der nun die Einsamkeit genießt.
Das Laute, Ungestüme ist verflogen
ein Strom von Ruhe durch die
Landschaft fließt.

Die Stille hat den Augenblick
verwoben
zu einem Muster der Besinnlichkeit
aus allem Täglichen herausgehoben
für einen kurzen Wimpernschlag der Zeit


Samstag, 18. Mai 2013

spiritus non sanktus



Der Spiritus ist ohne Frage
Anlaß für die freien Tage,
Pfingsten wir dieselben nennen
auch wenn wir uns nicht auskennen.

Spiritus ward ausgegossen
und sie haben es genossen
zudem wurde es bekannt,
daß sie danach sprachgewandt,

die Apostel – fromme Männer-
offenbar auch Menschenkenner,
denn der Spiritus als solchen
schmeckt den Frommen und den Strolchen

Hat auch mir man eingegossen
habe den dann auch genossen
Waren zuviel Gläschen wohl
denn Spiritus ist Alkohol.

Ist somit auch gar nicht heilig,
Geist verflog auch ziemlich eilig
fremde Sprache – Fehlanzeige
Kopfschmerzen nach einer Weile.

Wer erfand, daß Spiritus
heilig ist – das ist doch Stuß!
Engel-, Heiligen –Gewusel,
schnell vergessen nach dem Fusel!

Freitag, 17. Mai 2013

Mit Blödheit geschlagen


Der Mensch, der hinter seiner Stirn
vermeintlich hat ein klug Gehirn,
nutzt es, damit er sicher dann
den anderen Menschen schaden kann.

Und weil die Menschen Staaten formen,
so übernehmen die die Normen,
die sich Bewohner ausgedacht,
das heißt sie streben stets nach Macht.

Wenn diese dann zu schwinden droht,
gibt’s Krieg, der dann noch mehr verroht.
Die Waffen von viel Schlauheit zeugen,
die dem Menschen ist zu eigen.

Auf Klugheit wollen sie verzichten
sonst würden sie sich nicht vernichten!
Den Weltgeschehens kleiner GOTT –
begleitet Blödheit bis zum TOD.


Gegen alle Kritik


Humorig oder hochgestochen
manchmal hält so ein Gedicht
nicht was der Titel uns versprochen
und man mag es einfach nicht.

Doch Gedanken sind wie Kinder,
die man folglich lieben muß
und mißrat´ne sind nicht minder
Teile vom Gedankenfluß!

Sollte man sie publizieren?
Ich sag ja – uneingeschränkt!
Keiner wird dabei verlieren
auch wenn die Kritik oft kränkt.

Die Gedankenfreiheit bleibt
für jeden unabdingbar Recht.
Meint er (sie) , daß er (sie) Schönes schreibt
ist ´s für diese(n) auch nicht schlecht!

Folglich „tast´“ ich mich voran
und Gedanken werden Verse.
Gefallen sie nicht jedermann –
andere Dichter gibt ´s diverse!

Diese kann man dann genießen
wenn der eigene Geist verwöhnt.
Über mich dann Spott ausgießen:
„Hausprolet“ ´s zuweilen tönt!

Donnerstag, 16. Mai 2013

Sie singt nur für mich


Oh, lieblicher Gesang so spät am Nachmittag
du unermüdlich Sänger, dessen Stimme ich so mag,
da ich allein im Garten bei dem Mähdienst bin
ich geb mich deiner fröhlich Unbekümmerheit hin.

Für mich allein, ich darf dies unverhüllt wohl hoffen
singst du und hast so eine gute Wahl getroffen
weil deine Stimme ich so gerne hör und schätze,
du kleiner Vogel mit melodisch unaufhörlichem Geschwätze.

Verstummst du? Hab ich dich so sehr gestört
ich schwieg doch stille, habe dir doch zugehört!
Du fliegst davon mit höchst verärgert Schrei
der klingt mir nach...dein Sang für mich: vorbei!

Mittwoch, 15. Mai 2013

Unangenehme Fragen


Um eine neu gepflanzte Eiche
ist ein Ring granitener Platten gelegt,
in der Grasfläche Urnengräber,
die man nicht mehr pflegt –
gravierte Namen in dem Todesreiche
sind dem Erinnern preisgegeben.
Ein welker Strauß zuweilen zeigt,
daß Angehörige noch leben.
Meist ohne Daten – Vornamen sind ´s mitunter
man kann nur ahnen, wer darunter.
Es wird nicht einmal darum gebeten,
die Platten nicht respektlos zu betreten,
wenngleich sie dicht – zu dicht vor andern Gräbern liegen.
Ist das der Sinn von „Ruhe sanft in Frieden“?
Woll´n wir, daß unsere Grabstatt sich einreiht?
Ich schau s i e an.... zur Anwort bin ich nicht bereit!
Ich bin ein Meister im Verdrängen
und unterlieg nicht solch unangenehmen Zwängen.

Sie waren es n i c h t


In Ungarn haben zwei Esel
einen Rentner vom Motorrad gerissen
auf ihn herum getrampelt und dann noch
zu Tode gebissen!

Diese Nachricht sehr erschreckt,
doch die beiden waren ´s nicht,
darum geht mit ASINA und ASINUS
nicht ins Gericht!

Meine beiden Lieblingsesel sind partout
nicht aggressiv:
ihr Revier - die Tiergeschichten.
Ich sie dort ins Leben rief.

Übel ist deshalb die Rede,
wenn man Schlechtes drüber sagt
und ich lieg mit dem in Fehde
der ´s behauptet ungefragt!

Hauspoet Hans Witteborg mit schönem Gruß auch




Aurorafalter

Frühling ist im Farbenrausch
nicht nur Pflanzen sind betroffen
und durch den Kulissentausch
können auch Insekten hoffen,

daß Unscheinbares schwindet,
farblich alles abgestimmt
sich in neuem Kleide windet
neu geboren sich besinnt.

So auch der Aurorafalter –
Weißling ohne es zu sein
ist ein farbfroher Gestalter
nur vierzig Millimeter klein.

Orange, wie die Morgenröte,
die Vorderflügel bunt bemalt
gerade so als wenn er böte
sich der Göttin an, mit der er prahlt.

Doch Ende Juni ist ´s vorüber
mit dieser Pracht der Pieridae
und erst im nächsten Jahre wieder
ich deren Nachwuchs wiederseh´!



Montag, 13. Mai 2013

Grasmücken Ergänzung


Grasmücke oder Sylvia
welch´ Name war zuerst wohl da?
Ist es wie mit Ei und Huhn –
ich glaub, damit hat es nichts zu tun.
Sylvia – weiblich mit tollen Reizen-
Grasmücken – gefiedert –sogar farblich geizen.
Namensgebung man sieht` s hier ganz genau
ist nicht Logik geprägt – eben typisch Frau.
Bevor man mich nun hier als Macho beschimpft
und als sexistisch einseitig geimpft:
erkläre ich hiermit frank und frei,
daß eine Frau etwas sehr Kostbares sei!
Für sie zahlt ein Scheich sehr viel Kamele,
für Christine, Margret und auch Gabriele.
Als Beispiel für jemand mit Namen Hans
zahlen die nicht mal ´nen Rattenschwanz!

Die Schnucke hat das nicht gesört


Die Landschaft „Lüneburger Heide“
dient der Heidschnucke als Weide.
Diese nordisch Kurzschwanz Schafe
sind eigens zu dem Bedarfe
landschaftspflegerisch gehalten
und so können sie gestalten
zwischen Wacholder und Heidekraut,
was der Reisende erschaut.

Diese grau gefärbten Schnucken
nicht vor harten Gräsern zucken,
damit ist es sichergestellt,
daß man die Landschaft so erhält.
Die Heide träumt, die Heide blüht,
der Schäfer durch die Heide zieht.
Man denkt auch an den Schwerenöter,
den Löns, den Jäger und Wildtöter,
der jedem Rock hat nachgestellt.
Die Heide – welche schöne Welt!
Das ist jedoch gehörnter Schnucke
damals wie heute ziemlich schnuppe!

Reiselust?


Nun beginnt die Reisezeit.
Man verreist am liebsten weit,
jedes Nahziel ist verpönt,
weil man sich sonst an Muff gewöhnt.

Multi-Kulti ist gefragt,
dabei ist Ferne angesagt,
die in enger Nachbarschaft
einem nur Verdruß verschafft.

Kreuzfahrten sind sehr beliebt,
man sich auf ein Schiff begibt
und so in zehn Tagen dann
schaut man sich fünf Länder an.

Hat ´s bequem und gar nicht schwer
schippert man im Mittelmeer
mit zweitausend and´rer Personen,
denn die Veranstaltung muß sich lohnen.

Und so endet Reiselust
manchmal auch mit großem Frust,
weil in der Kabinenenge
unerträgliches Gedränge!

Kurzes Lammleben



Ostern ist bereits vergangen,
das Lämmchen hat es überlebt,
es wurde da nicht eingefangen
und in den Bratentopf gelegt.

Lieblich wird nun Pfingsten* kommen,
wie ´s der Dichter hat beschrieben.
Lämmchens Leben wurd genommen,
weil die Menschen Lammfleisch lieben.

Doch egal wie man geboren
ob als Küken, Ferkel, Schaf
alles Leben ist verloren,
denn der Mensch hat Fleischbedarf!

*Reineke Fuchs: Pfingsten das liebliche
Fest war gekommen... (Goethe)

Vorwurf


Die Erde zieht lustlos die Bahn.
Vom Sessel seh ich es mir an
mit Wut im Bauch und teils gerührt.
Wer hat hier die Regie geführt?

Kein Fleckchen gibt es auf der Welt,
das man im Bilde nicht festhält.
All jene scheußlichen Halunken
möchte ich ins Tintenfaß* eintunken.

Doch – im Sessel sitzend, den bequemen,
sollt ich mich eigentlich nur schämen
mir das Geschehen zu betrachten.
Ich fange an, mich zu verachten!

*da kam der große Nikolas und steckt
sie in das Tintenfaß (Hoffmann)

Donnerstag, 9. Mai 2013

Zerrbild



Wenn ich lache dann am liebsten mit dir.
Doch meine Traurigkeit in der ich weine
ist stets ohne Begleitung – ich bin alleine,
ich lache sehr gerne, drum bleibe bei mir!

Warum nur befällt mich die Traurigkeit?
Vielleicht weil mein Lachen dich nicht berührt,
mein Frohsinn dich nicht zum Lächeln verführt.
Bedeutungslos geht sie vorüber die Freud´.

So wird denn mein Lachen im Innern zum Weinen,
es kehrt sich der Frohsinn zum Gegenteil,
wird höhnisch, kein Lächeln, kein Schmunzeln weil
es wird eine Maske als Zerrbild erscheinen.

Mittwoch, 8. Mai 2013

Grasmücke?


Die Mückenschwärme fliegen wieder,
noch zaghaft zwar, doch die Blutkrieger
sammeln sich zu festlich Reigen.
Sie wollen es den Menschen zeigen.

Man hört sogar von Grasmücken jetzt.
Hat eine Mücke sich ins Gras gesetzt,
um hinterhältig wen, der ruht
im Po zu stechen? Wär´ nicht gut!

Doch nein, ich ab mir sagen lassen
ein Zugvogel ist ´s - ich kann ´s nicht fassen.
Wer denkt sich solche Namen aus?
Dess´ Hirn ist schon besonders kraus!

Ein Vogel der Grasmücke heißt
ist wie ein Mottenhund, der beißt.
Ihr findet dieses Tier nicht wirklich
und das ist nicht verwunderlich:

vergab ich doch – nur so zum Spaß
den Namen ...wobei ich vergaß,
daß man von so entsprechend Wesen
noch nie gehört oder gelesen!

Himmelfahrt



Es fuhr damals noch ohn´ Gebimmel,
so glaubt es heut´ die Christenheit,
Herr Jesus kurz nach unserer Zeit
auf einer Wolke in den Himmel.

Nur Vadder Paul, der Bier gern mag
verweilt nicht in der Kirchenandacht,
weil er mit Kumpels schon um acht
begehet „seinen“ Vatertag.

Ob mit, ob ohne viel Gebimmel
ob in der Kirche oder Feld
der Mensch lebt in genau der Welt
in der er sich fühlt wie im Himmel!

Der Eine denkt ans Himmelreich
getragen durch die Wolke sieben.
Im Wolkendunst von Alkohol getrieben
der Andere fühlt sich engelsgleich!


Dienstag, 7. Mai 2013

Ausnahmen haben keine Regel


Die Säuger sind embryonal,
da beißt kein Nagetier den Faden durch,
so wird ´s gelehrt, so ist ´s nun mal
nicht wie beim Krokodil noch Lurch!

Wer dieses dann begriffen hat,
versteht etwas von Biologie –
im Körper erstmal Heimstatt hat
gemeinsam man wie ´s liebe Vieh.

Wenn man sich Diskussion erspart,
dann merkt man kaum den Unterschied;
die Säuger sind ´ne eigene Art
mit Uterus und männlich Glied.

Soweit ist alles gut belegt,
das Schnabeltier stört ´s aber nicht:
warum ein solches Eier legt
bringt Wissenschaft auch nicht ans Licht!

Montag, 6. Mai 2013

Geschenkkorb


Schneide Ruten der Trauerweide,
netze sie mit den Tränen der Freude
flechte sie zu einem Korb der Menschlichkeit
und fülle diesen mit
einer Flasche Herzlichkeit und Liebe
einem großen Stück Toleranz,
füge einen Strauß von Vertrauen hinzu,
lege Früchte des Mitempfindens und der Großzügigkeit bei,
nachdem du sie vom Schmutz des Hasses
und der Gier gereinigt hast,
schmücke alles mit dem Band der Demut
und verschenke diesen Korb.

An wen?
Nicht nur an deine Lieben sondern an den
geringsten deiner Mitmenschen!

Alte Leier im Mai

Voll Erwartung sind die Schläfer,
ehemals fette Engerlinge,
die nunmehr als Maien Käfer
ausschwärmen – und ich besinge:

Bäcker und auch Schornsteinfeger,
die nun pumpen, startbereit,
nach dem Frühtau immer reger,
summend sich vom Schlaf befreit.

Sie fliegen nicht nach Pommerland,
nein ihr Ziel sind frische Buchen,
fressen Blätter kahl am Rand
man sollte sie von Hecken suchen.

In Zigarrenkistchen sperren
zu dem Hühnerhof hintragen,
wo sie hoch willkommen wären
und die Hühner sich drum schlagen.

Oh, ihr findet dies gemein?
Mögt ihr keine Bio-Eier?
Na, dann laßt es einfach sein,
ewig diese Tierfreund -Leier!

Samstag, 4. Mai 2013

Maigedicht


Der frühe Mai schenkt uns die Fliederdolden
ein frisches Grün streift zärtlich unsern Blick
vom lauen Wind gestreichelt, fallen von den holden
Obstblüten Blättchen schneegleich Stück für Stück.

Der Erdenstern versendet goldenes, warmes Licht
läßt wolkenloses Blau der Himmelskuppel strahlen
Die Welt umher zeigt fröhlich herzliches Gesicht
die bunten Fühlingsblüher selbstgefällig prahlen!

Oh, Monat Mai, der du den Liebenden gehörst,
der Hoffnung trägt auch in die alten Herzen,
der du der Kälte und dem Wintertod abschwörst,
verführst mit mildem Kuß zum Singen und zum Scherzen!

Vorspiegelung


Es klopfte ans Fenster, tak, tak, tak.
Ich dachte ein Nachbar wollt einen Schnack,
gehe zur Tür, doch niemand zu sehen.
Ich schließe und will gerade gehen,

da macht es wieder tak, tak, tak.
doch diesmal bin ich mehr auf Zack:
seh wie ein Buchfink heftig pickt
auf der Stelle fliegend, sehr geschickt.

Ich bin gerührt. Der Vogel sendet
mir seinen Dank – weil ich gespendet
das Futter gegen Winternot.
Ich fühl mich wie ein kleiner Gott.

Voll Stolz erzählte ich es weiter,
doch Vogelkundler lachten heiter:
nicht Dank – der Vogel pickte wild
auf ´nen Rivalen – sein Spiegelbild!

Freitag, 3. Mai 2013

Geht auch so!

Die Katze hat sich überlegt
nicht vor dem Hasso zu marschieren,
weil eine Feindschaft, die man pflegt,
die muß man nicht noch provozieren.

Der Kettenhund hat seine Ruh`
die Katze kann sich frei bewegen,
der Bauer schaut gelassen zu
und muß sich gleichfalls nicht aufregen.

Schreib ich von zärtlicher Idylle?
Nein, das ist ´s freilich nicht,
ich sprech von jener friedlich Stille,
wenn man einander ärgert nicht!

Appell


Archäologie kann sie verstärken,
die Ehrfurcht vor den Menschenwerken,
die lang geruht in Erdenschichten
nun ausgegraben und berichten:

Wieviel Geduld und Mühe doch
der Steinzeitmensch für ´n rundes Loch
in die Basalt-Axt aufgewendet
und sein Werk perfekt vollendet!

Welche geniale Architektur
steckt in den Kathedralen – nur
zum Vergleich : mit heutigen Mitteln
kann man Projekte nur bekritteln.

Demut wäre  angebracht
wenn man bedenkt, was Altvordere vollbracht.
Auch Aufbauarbeit in der jüngeren Zeit!
Wäre die neue Generation dazu bereit?

Hier wird gestöhnt, wenn man alleinerziehend ist,
weil man die Kriegerwitwen, Waisen schon vergißt.
Im Netz sozialer, heutiger Solidarität
schimpft man auf alles, was der Unvernunft im Wege steht!

Des Menschen Wille wirkt sehr viel,
doch gibt es Mühe bis zum Ziel,
das lehrten Vorfahren, Mütter, Väter.
Einsichten jetzt – und nicht erst später!