Donnerstag, 30. Juni 2011

Die wirkliche Macht

Die Reichen sind bei uns die Jammerlappen
Sie tun als ob sie am Hungertuch nagen
Ihr Geld zählen sie nach Franken und Rappen
Doch dem Staat sie seinen Anteil versagen

Und der läßt es sich auch noch gefallen
Denn Parteien bangen um ihre Spenden
Statt Reform und Schlupflöcher schließen vor allen
Wollen Politiker nicht als gescheitert enden

Wie machtlos das Parlament sich zeigt
Wenn die Geldmacht zum Angriff bläst
Es winselt und zeigt sich dem Mammon geneigt
Damit man es möglichst in Ruhe läßt

Das Volk hingegen wird regiert
Und tanzt nach der Pfeife des Geldes
Wer aber da nicht gehörig pariert
Erhält Rot – man verweist ihn des Feldes.

Mittwoch, 29. Juni 2011

Herzenskälte

In der Kühle deiner Nähe
Ist kein Platz für ein Gefühl
Und wie ich die Dinge sehe
Machst du dir daraus nicht viel
*
Dich bewegt nur Eigensinn
In dir selbst siehst du Erfüllung
Stein – statt Herz im Busen drin
Kein Gedanke an Enthüllung
*
Keiner lebt für sich alleine
Wehe, wenn du nicht erwachst
Weil am Ende du das Deine
Alles nur dem Tod vermachst
*
In der Kühle deiner Nähe
Stets ein Schauder mich erfaßt
Denn des Mitmensch Wohl und Wehe
Ist dir offenbar verhaßt

Dienstag, 28. Juni 2011

Tasmanischer Teufel

Der Teufel steckt oft im Detail,
kein Mensch kommt da auf Beuteltasche.
Ein Tier, das suchte einst sein Heil
mit einer ganz besonderer Masche.

Tasmanien ist sein Heimatland,
dort hat es sich versteckt,
bis daß ein Forscher es dort fand.
Es wurde aufgeschreckt.

Und so vergaß ´s sich zu vermehren
Es starb dabei fast völlig aus,
es wollt ´sich wohl zum Teufel scheren,
doch fand man jetzt heraus:

Nicht war ´s der Mensch noch Luzifer,
der dieses Beuteltier bedrängt
es war die Krankheit Krebs die mehr
und mehr Vermehrung eingeschränkt


heute gelesen: eine Krebsart war der
Übeltäter. Grund für eine kleine Tiergeschichte
in Reimform.


Liebe Leser, jeden Tag ein Gedicht oder ein Kurzgeschichte zu verfassen bedeutet ständig neue Ideen zu haben. Dabei kann es vorkommen, daß ein Gedicht schon einmal vor ein zwei Jahren aufgetaucht ist. Nicht übelnehmen bitte, ich schreibe noch für "e-stories.de" und tiergeschichten.de, da kann das schon mal passieren.

Die stille Mörderin

Der Feind des Lebens ist die Zeit
Sie mordet täglich Stück für Stück
Ein bißchen von dem Lebensglück
Und niemand ist vor ihr gefeit

Sie mißt mit ganz verschied´nem Maß
Kein Mensch versteht ihr schrecklich Tun
Sie steht nicht still – es gibt kein Ruh´n
Vergänglichkeit ihr einz´ger Spaß

Sekunden, Stunden, Tage gehen
Gereiht wie an der Perlenschnur
Der Mensch mißt dies mit seiner Uhr
Doch wird er niemals sie verstehen:

Die Dimension, genannt die Zeit
Die meuchelnd in sein Leben tritt
Nimmt wie auf einem Förderband ihn mit
Am Ende wartet EWIGKEIT

Montag, 27. Juni 2011

Verrätersich

Eine Träne sich verfing
In einem Wimpernpaar
Und wie die Träne da so hing
Da wurde eins mir klar

Schmerzlich verletzt, die Seelenpein
So trauert still dein Herz –
Und diese Perle glitzernd fein
Verrät mir deinen Schmerz

Rosenstock

Starke Stängel Stachel bewehrt
Im saftigen Grün jedwedes Blatt
Samtig blutrot mit Blüten beschwert
Kaum sehen die Blicke sich satt

Und Knospen in halb geöffneter Hülle
Drängen nach dem Sonnenlicht
Während die ältere Blütenfülle
Sich schwer neigt unter dem Eigengewicht

Zwischen Blütenblättern ein Wuseln und Brummen
Im Rausche von Duft und Nektarfluß
Ein leichter Wind mischt sich ins Summen
Entblättert die Blüte, die sterben muß

Wie Blutstropfen fällt jedes Blütenblatt
Hauchzart die Erde bedeckend
Der Blütenstand nunmehr kahl und nackt
Der Wandel erscheint mir erschreckend

Sonntag, 26. Juni 2011

Straßen

Sie führen zusammen
oder von einander fort
holprig, gepflastert
oder glatt asphaltiert
schmal oder vielspurig breit
durchschneiden sie Hügel
oder flache Felder
Baum beschattet, zuweilen kahl
Sie ringeln sich wie Schlangen
um Berge oder brechen
gewaltsame Durchgänge
immer zielführend
verbindend oder trennend
Adern gleich
Menschenströme, fließenden Verkehr leitend
auch Infarkt ähnlichen
Verstopfungen unterworfen
leben wir mit den Straßen
durch die Straßen
auf der Straße Obdach suchend
Straßen sind Sehnsuchtswege
und Endstationen
Menschenwerke daher endlich
bis sich die Natur ihre Rechte zurück erobert.

Samstag, 25. Juni 2011

Innere Veränderung

Ich ging so ziellos durch die Stadt
Beim Bummeln blieb ich öfter stehen
Wollt sehen was sich verändert hat
Was zwischenzeitlich war geschehen.

Nicht viel – wie letztlich ich erfuhr
Das Straßenbild nichtssagend matt
Verändert hat auffällig nur
Das Menschenbild sich in der Stadt.

Das war recht bunt, jedoch nicht froh
Da war viel Ärmlichkeit und Hast
Veränderung – wie auch anderswo
So ging ich ziellos ohne Rast!

Kritisches

Kritisches

Wenn ich bedenke was die Welt
Durch „Gottes Ebenbild“ erträgt
Sie trotzdem nicht zusammenfällt
Mich der Gedanke schon erregt.

Was tut die Menschheit ihresgleichen
Der Natur den Tieren an
Am Ende wird sie nur erreichen
Dass niemand mehr was retten kann.

Zur Menschheit die ich kritisier´
Gehört auch ein gewisses ICH
So schreibt derselbe aufs Panier
Zu ändern muß ich erstmal mich!

Schillerfalter

Ich schlag´ die Zeitung auf und sehe
Ihn abgebildet aus der Nähe
Es ist ein blauer Schmetterling
Den der Fotograf einfing

Verblüffung zeigt wohl mein Gesicht
Den Namen kannt´ ich vorher nicht
Zumindest nicht für ein Insekt
Der Dichter Schiller in ihm steckt

Ist ´s weil er schillert so ganz blau?
Erklären kann man ´s nicht genau.
Erwähnt ihn Schiller im Gedicht?
Ich kenn´ jedoch ein solches nicht.

Ich rate hin, ich rätsel her
Die Antwort dazu fällt mir schwer
Schad´, daß ein Falter „Hauspoet“
Wohl niemals in der Zeitung steht!

Freitag, 24. Juni 2011

Kann man nicht gebrauchen

Ein Unwetter im Terrorgrün
Treibt mich behend ins Haus
Ich kann nicht länger Beikraut ziehen
Denk mir ein Verslein aus.

Zum Beispiel über Taubenflucht
als unter ihrer Nistbaum-Buche
ich laut gerupft, gezupft, geflucht
als ob ich deren Eier suche!

Die Amseln aber schauten zu
Es stört sie nicht beim Picken.
Das Unwetter jedoch nimmt zu
Kann meine Arbeit knicken!

Mittwoch, 22. Juni 2011

Vilsalpsee, 22.6.2011

In Vilsalpsee in Oesterreich
Wo sonst nur traute Ruh´
Die Weiden saftig, mattengleich
Stand wiederkäuend eine Kuh

Urlauber aus Württemberg –
Zur Sparsamkeit erzogen –
Fuhr´n mit dem Bus nicht übern Berg
War´n wandernd abgebogen

So traten sie mit ihren Füßen
Der Kühe grünendes Revier
Als ob die Küh´ das dulden müßten
Marschierte man geschlossen hier

Doch Berta, eine starke Kuh
Die hat die Faxen satt
Sah länger nicht dem Treiben zu
Und macht zwei Wanderer platt

Der Schwaben Sparsamkeit in Ehren
Die überliefert auch den Kindern
Man darf sich auch dagegen wehren
`s gibt Widerstand nicht nur bei Rindern


p.s. im KuK-Gebiet wartet man auf eine
Diplomatische Note, so lange wird es
zu Ehren der Kuh keinen Tafelspitz,
nur noch Kaiserschmarren geben!

Den Tag genießen

Der Tau auf meinem frischen Morgen
Legt sich erquickend auf die Haut
Die Nacht hat meine Angst verborgen
Der Tag mir nun entgegen schaut

Es blaut der Himmel über mir
Als riesen schützend Glocke
Ein leichter Wind streift meine Zier
Verwirbelt graue Locke.

Der erste Tag vom Rest im Leben
Erweist sich als ein glückliches Geschenk
Ich werd der Lust und Freude mich hingeben
Stets meines Daseins Ende eingedenk!

Dienstag, 21. Juni 2011

Arbeit heißt nicht Mühe

Arbeit heißt nicht Mühe!

Mit Müh´ erlangt der Mensch
Sein angestrebtes Ziel.
Zur Arbeit kam die Mühe
Nichts in den Schoß ihm fiel.

Arbeit macht das Leben süß
Ein Spruch der vielen ist vertraut
Doch Arbeit die mit Müh verbunden
Sie uns mit Bitternis versaut

Im Schweiße deines Angesichts
Sollst du dein Brot erwerben
Doch fleißige Bienen schwitzen nicht
Noch lachen ihre Erben!

Das Daner Geschenk

Wer freut sich nicht, wenn er etwas geschenkt bekommt? Vielleicht derjenige, der etwas ablehnt und versichert: das möchte ich nicht einmal geschenkt? Hier scheinen sich Geber und Beschenkter in ihren Zielen offenbar nicht einig zu sein. Es zeigt uns, daß ein Geschenk ein zwiespältiges Wesen hat. Auf der einen Seite vermittelt es Dankbarkeit, Zuneigung und Liebe,
verbreitet Freude und Überraschung, die dunkle Seite hingegen steht für erkaufte Zuneigung, für gefügig machen, Vertuschung, Vorteilserheischung oder Arglistig. Man erinnere sich an das Geschenk der Danaer, das Trojanische Pferd, das zum Untergang jener berühmten Stadt führte, weil man die Mahnungen der Seherin Kassandra nicht beachtete. Ein Geschenk,
das nichts als Unheil bewirkte, auf diese Weise die Charakterschwäche der Menschen offenbarte.
Geber aber auch Beschenkter müssen sich somit – völlig ungewollt – einer verborgenen Wahrheit stellen. Ob sie sich dessen immer bewußt sind?
Die Geschichte, über die ich heute berichten möchte, kann wahr sein oder auch nicht, denn sie stammt aus einem Traum. Träume kann man ernst nehmen oder belächeln, sie als wahr empfinden, in die Welt der Märchen einordnen oder auch als Warnung verstehen. Schließlich bleibt es jedem überlassen was er glauben will oder denkt. Ich überlasse euch derweil euren Gedanken während wir uns in die Einkaufsstraße einer Stadt begeben und uns in dem Strom
der Passanten treiben lassen.
An einer belebten Ecke saß auf einer schmutzigen Decke ein Bettler mit einer Blechdose in der sich einige Cents befanden, gleichsam als wollten sie dazu auffordern, daß man ihnen Gesellschaft leiste. Neben dem Bettler hatte sich sein Hund auf den Boden gelegt. Auffällig an ihm war sein struppiges, ungepflegtes Fell und seine Augen, die wie glühende Kohlestückchen starrten, während seine Nase gekraust war, was wie ein bösartiges Grinsen wirkte. Etliche Passanten gingen achtlos an dem Paar vorüber, wenngleich die Blechdose nahezu nach dem Klappern hinein geworfener Münzen schrie. So sah es wohl auch ein junger Mann, der vor dem Bettler verhielt und etwas umständlich ein Zwei-Eurostück aus seinem Portemonai herausholte, sich zu dem Bettler beugte, um seine Gabe in die Blechbüchse zu legen. In diesem Augenblick ergriff der Beschenkte mit harter Hand den Arm des jungen Mannes und zog den Verblüfften zu sich heran. Er flüsterte ihm etwas ins Ohr worauf der Freigebige das Geldstück wieder an sich nahm und offenbar hoch erfreut seines Weges ging.
Der Hund sah ihm mit einen verschlagenem Grinsen nach.
Den genauen Wortlaut dessen, was der Bettler dem jungen Mann zugeflüstert hatte, kennen wir nicht, dazu waren wir nicht nah genug am Geschehen. Da wir aber von Natur aus neugierig sind, haben wir den Passanten befragt. Dabei erfuhren wir, daß der Bettler ihm versprach, wenn er die Münze wieder in seinen Geldbeutel zurück lege, er sie so häufig ausgeben könne wie er wolle, es würde sich immer ein Münze gleichen Wertes wieder in seinem Partemonai einfinden. Wer ´s glaubt! Auch der junge Mann wurde nun skeptisch und machte die Probe aufs Exempel. Er ging zu einem Würstchenstand, kaufte sich eine Rostbratwurst, bezahlte mit der erwähnten Münze, nahm das restliche Wechselgeld entgegen und sah zu seiner Verblüffung, daß sich ein weiteres Zwei-Eurostück wieder in seinem Geldbeutel befand. Hatte er die Münze zuvor übersehen – war es also reiner Zufall was er da erlebte? Er strebte eine Weiteren Prüfung dieses Phänomens an. Dazu ging er in eine Buch-
Handlung, nahm sich das erst beste Buch aus dem Regal und ging damit zur Kasse. Das Buch kostete €19,50. Erlegte zwei Euro auf den Zahltisch, sah, wie sich daraufhin ein weiteres
Geldstück in seinem Portemonai einfand. Er wiederholte die Prozedur vor den erstaunten Augen der Kassiererin so lange, bis das Buch bezahlt war und sich ein Haufen Münzen auf dem Zahlteller befand. Fröhlich pfeifend verließ er die Buchhandlung und eilte nach Hause.
Dort angekommen erzählte er das Unglaubliche seiner Freundin, die ihn zunächst für übergeschnappt hielt und auf einer Probe bestand, nachdem ihr Freund unter schwören aller heiligen Eide ihr das Wunder glaubhaft machen wollte.
Es geschah alles wie gehabt. Sie konnten noch soviel Male das Geldstück entnehmen wie sie wollten. Der anfängliche Spaß entwickelte sich nun zu einem Wettbewerb. Wer konnte am schnellsten den Geldbeutel öffnen, die Münze entnehmen und eine neue Münze herausholen.
Nachdem sie so eine ansehnliche Anzahl von Geldstücken zusammen hatten über legten sie, wie sie nun weiter vorgehen sollten. Zunächst mußten sie die Münzen gegen Papiergeld eintauschen, denn es gab plötzlich Wünsche, die sich mit einem Haufen Kleingeld nicht erfüllen ließen. Mit ihren Wünschen wuchs auch ihre Gier und die Gegenstände, die sie kaufen wollten wurden immer teurer. So schufteten sie Tag und manchmal auch die Nacht durch, schon reichte die kleine Einraumwohnung nicht mehr aus alle Münzen zu verstauen. Sie kauften sich Jutesäcke, befüllten diese, soweit sie das Gewicht noch tragen konnten, und schafften den gesamten Reichtum in den Keller, der auch bald schon zu klein zu werden drohte.
Eines Tages als sie gerade wieder ein Säckchen aus ihrem Vorrat holten, zerriß dieses in dem Augenblick, als ein Nachbar gerade den Kellergang betrat. Er half ihnen zwar die Münzen wieder einzusammeln, machte sich aber so seine Gedanken. Er konnte nachts deswegen nicht einschlafen und vermutete , daß die Münzen aus einem Überfall stammen könnten. Als guter Staatsbürger gab er deshalb der Polizei einen Tipp. Die Staatsmacht ließ sich nicht lange bitten. Mit einem Durchsuchungsbeschluß drang die Polizei in den Keller ein. Sie wurden fündig und beschlagnahmten eine hydraulische Prägepresse sowie mehr als zwei Tonnen
ungestanzter Münzrohlinge. Die beiden jungen Leute wurden verhaftet... sie konnten sich die Situation nicht erklären, das, was sich wirklich abgespielt hatte, hätte ihnen ohnehin niemand geglaubt. Ihr seht also, daß ihr damit nicht alleine seid. An dieser Stelle verliert sich der Traum. Es offenbart sich uns jedoch diese Wahrheit: Danaer Geschenke sind nicht nur von Arglist geprägt sondern zeigen auch den wahren Charakter des Beschenkten wie der mit der freiwilligen Gabe umgeht.
Das sollte uns nicht daran hindern Wünsche zu haben, denn auch die sind ein Geschenk des Lebens. Doch Vorsicht:

Eines Tages

Eines Tages wirst du sehen,
wird die Hoffnung sich erfüllen,
Wünsche in Erfüllung gehen
deine Sehnsucht stillen.

Eines Tages – weiß nicht wann –
Werden Träume wahr
Welt verändert sich und dann
stehst du ohne Träume da!

Wünsche, Träume sind nicht mehr,
wie du wolltest. Sag ´s,
ist da Leben so nicht leer
eines schönen Tags?

Sonntag, 19. Juni 2011

Endgültiges Fazit?

Ach so fern, so fern
Der Jugend unbeschwerte Zeit
In dem Erinnern bleibt ein Kern
Um den sich weiteres Leben reiht
Durchlitten, gehofft, geliebt so gern
Ach so fern, so fern


Zur Neige getrunken
Des Lebens zerbrechlichen Krug
Erinnerung in Wehmut versunken
Manch Lieben inzwischen die Stunde schlug
Viel zum Abschied hab ich gewunken
Alles zur Neige getrunken

Jetzt vorwärts zu schauen
Am Rande des Lebens
Erfaßt mich ein Grauen
War vieles nichtig, vieles vergebens?
Worauf noch zu bauen
Beim vorwärts schauen?

Samstag, 18. Juni 2011

Was hat das Einhorn mit EHEC zu tun?

Das Einhorn ist ein Fabeltier,
im Märchen kommt es schon mal für.
Einst ließ das tapfere Schneiderlein
sich mit dem Fabeltiere ein.
Es geistert auch als Filmsigné
auf Leinwand oder auch CD.

Die Rinder in den heut´gen Tagen
nicht ein einziges Horn mehr tragen.
Ist dies der Grund sie zu verachten
und reihenweise abzuschlachten?
Ein Horn zu tragen als Prothese
würd´ hindern dies – nur so als These!

Ob ein Horn oder aber zwei,
die Vegetarier sind dabei
mit mir in Selbiges zu stoßen.
Sie essen Grünzeug und auch Sprossen
und Pflanzenfressern ´s Futter weg
einschließlich Keime wie EHEC!

Streben nach vollendung

Das Streben nach Höherem ist dem
Menschen eigen.
Doch wie hoch ist höher, das kann
keiner zeigen!

So hoch wie der Himmel? Wo
endet der?
Den Göttern zu gleichen – das ist
nicht so schwer.

Vereinen sie selbst alle menschlichen
Schwächen,
ihnen nachzueifern wird sich dauerhaft
rächen!

So bleibt dem Menschen die
Allmacht-Fantasie.
So gottgleich zu sein, das ist
Blasphemie,

Nach Höherem streben heißt sich
zu vollenden,
nicht auf andere sehen, nach innen
sich wenden!

Freitag, 17. Juni 2011

Der Halbgott Pan und was daraus wurde

Der Flöte klagend Lied ertönt,
der Nymphe Syrinx´s Traurigkeit,
dem Drängen Pans, das sie verhöhnt,
war sie zur Liebe nicht bereit.

Als Schilf – geknickt in Halbgotts Hand-
Gebündelt haucht sie Ton um Ton,
den Medias viel schöner fand
als Lyraspiel vom Gott Apoll.

Als Schirmherr über Wald und Wiesen,
in eines Ziegenbocks Gestalt,
kann man sein Flötenspiel genießen,
wenn ´s abends über Weiden schallt.

Da Flötenspiel und Lustbarkeit
der Kirche einst ein Graus
Erfand im Sinne ihrer Zeit
den Teufel sie in Pans Gestalt –
Er sieht noch heut´ so aus.

Pan aber rächte sich im Stillen,
er schuf die Pan(ik) und die Angst,
die setzt er ein nach seinem Willen.
Oh, denk daran, wenn du mal bangst!


Das Gedicht entstand heute aus Liebe zur Antike

Unglücklich, der Vergleich

Es krausen Bäume ihre Blätter,
vermutlich liegt ´s am heißen Wetter,
damit das Wasser nicht entfleucht,
so halten sie die Stämme feucht.

Es kraust sich häufig meine Stirn.
Gilt dies als Schutz vor trock´nem Hirn
und dessen Stamm, der ohne Rinde?
Vergleiche hinken, wie ich finde!

Wenn unter meiner Schädeldecke
krause Gedanken ich verstecke,
wird dies durch Stirnerunzeln nicht
nach außen sichtbar im Gesicht.

Ich bin kein Baum im Boden fest,
der Haare anstatt Blätter läßt.
Die Stirn in Falten tief gelegt,
der Hauspoet sein Image pflegt!

Donnerstag, 16. Juni 2011

Licht bringt es an den Tag

Es fällt ein Lichtstrahl auf dein Haupt.
Man sieht Partikelchen von Staub,
die um dich tanzend schweben.
So wird durch Licht in einem Leben
das Unsichtbare offenbart,
das im Geheimverstecke seiner Enthüllung harrt.

Wie führt ein Lichtstrahl mich in die Gedankenwelt,
ist ´s was man selber im Verborg´nen hält,
was man selbst nicht darzulegen mag?
Vergeblich wohl - die Sonne bringt es an den Tag!

Mondkalb

Mondkalb
Für einen Dichterkollegen
über dessen Mondfinsternis
und die Sorge um das Mondkalb

Das Mondkalb öffentlich erwähnt
von einem mir genehmen Dichter,
weiß nicht woher er ´s Tier entlehnt,
woher Gedanken dazu kriegt er?

Er sorgt sich um des Mondkalbs Heim,
wenn Finsternis ist angesagt.
Geht er hier Märchen auf dem Leim?
Ein Realist sich dazu fragt.

Ich denke eher, der Mann im Mond
hält Wache über jenes Kalb,
so daß sich keine Sorge lohnt,
auch dann nicht, wenn der Mond nur halb.

Versinkt er in der Finsternis
bevor er schamrot uns entgleitet:
mach Dichterfreund dir keinen Driß,
du hast zum Schmunzeln mich verleitet.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Politikverdrossenheit

Der Bürger – ruhig und bequem –
empfindet es als angenehm,
wenn alles möglichst bleibt wie ´s ist.
Darum versucht er mit viel List
Veränderungen zu vermeiden,
denn diese mag er gar nicht leiden;
weil mit dem Wechsel, wie er glaubt,
man seine Privilegien raubt.
So drückt er sich vor allem dann
vor der Entscheidung, wenn er kann.
Herr Michel mit der Zipfelmütze
ist fürs Gemeinwohl wenig nütze.
Er ruht in sich – und fest entschlossen
nennt er es Politik verdrossen.
Die Welt lebt durch Veränderung.
Herrn Michel jedoch fehlt der Schwung.
Kann über jeden, alles greinen,
wird eines Tags sich selbst beweinen.
Mit Halbmond oder China-Sichel
heißt es dann wirklich OHNEMICHEL!

Schnabeltier

Natur ist eine Wundersame,
birgt manche Kuriosität.
Man staunt, was aus so einem Same
Figürliches einmal entsteht.

Ein Säugetier, das Eier legt,
bedeckt mit einem dicken Fell,
ein Schnabel, gleichsam angeklebt,
die Farbe braun, der Bauch eher hell.

Ein Entenotterbibertier
Man weiß nicht recht was ´s soll,
heißt Schnabeltier, es lebt nicht hier
lebt in Australien wohl.

Ich sah ´s noch nicht einmal im Zoo,
bekam es niemals zu Gesicht.
Verwundert frag ich mich wieso
widme ich ihm ein Gedicht?

Dienstag, 14. Juni 2011

an die Kollegen ...bitte Nachsicht

Liebe geschätzte Autoren-Kollegen
Eure netten Kommentare
Mich beim Lesen stets bewegen.
So ausgebreitet auf dem Altare
anerkennender Kritik,
beschämt es mich auf meine Tage,
bin ich doch ganz stolz vor Glück.
Also stellt sich auch die Frage:
schreibe ich euch ein Komment?
Tät ich sicher... schrecklich gerne,
wenn ich es nur besser könnt.
Vielleicht, daß ich es noch lerne??

Nächtliche Schatten

Nächtliche Schatten vom Mondlicht gezeichnet
Gespenster an Boden und Mauern fixiert.
Was sich im dunklen Umfeld ereignet,
das läßt die Schattenwelt ungerührt.

Der bösen Gesellen finst´re Geschäfte
nicht trauend dem ehrlichen Tageslicht,
das unrechtes Tun im Schutze der Nächte
zu decken, zu verschleiern verspricht.

Vergewaltigung Raub und Mord:
die Nachtschatten sorgsam verhüllen
wenn an verschwiegen, stillem Ort
sich das Schicksal von Opfern erfüllen.

Meide o Mensch, deinen späten Gang,
wenn die Schatten der Nacht erwachen.
Gehe möglichst immer am Lichte entlang,
stürz dich nicht in die dunklen Rachen!

Nicht zu verleugnen

Ein Elend ist ´s, wenn man sie hatte,
die Nagetiere Maus und Ratte,
die mit äußerst spitzen Zahn
knabbern Lebensmittel an.

Ein Übel auch bei diesen Schloten
ist, daß sie diese auch verkoten
und durch Familienverband
Verderben sie so allerhand.

Der Mensch verfolgt in diesem Falle
sie mit Gift und Federfalle.
Mit Erfolg, denn sie verrecken
qualvoll dann in den Verstecken.

Doch es wird ihm wenig nützen,
weil Nager wissen sich zu schützen
durch Fruchtbarkeit. Die Population
erneuert sich enorm dann schon.

Da wird Verwandtschaft offensichtlich:
die Menschen betrachtet, mal geschichtlich,
trotz Kriegen und dem Tötungsdrange
lebt „Ratte-Mensch“ schon ziemlich lange!

Freitag, 10. Juni 2011

Wilja, oh Wilja, du Waldmägdelein...

Ein Jäger ging einst auf die Pirsch
Gelangweilt, offenbar auch wirsch.
Er sah im Wald ein Mägdelein
Wollt freundlich zu der Dirne sein.

„Ach“, sprach er „liebe Maid
es tut mir so von Herzen leid
daß du allein im Forst, dem finstern
bei Bären, Wölfen und Gespinstern“

Wilja – so hieß das Mägdelein
Fiel auf den Jäger nicht hinein
Rafft ihre Röcke aus dem Laube
Und macht geschwind sich aus dem Staube.

Der Jäger ruft ihr hinterdrein
„laß mich doch dein Herzliebster sein!“
Doch weil das Mädchen dort nicht blieb
Der Jäger über Wilja schrieb!

Für alle Mädchen ist zu hoffen,
daß sie niemanden getroffen
der sie in einem Lied vertont
und sie mit seinem Schmalz verschont!

Wenn ich ein Vöglein wär

Es singt ein Vogel im Wachholder
Gar lieblich ist er anzuhören
Sing ich nach einigen Pins Wachholder
Mahnt man die Leute nicht zu stören!

Nicht Vogelsang, nein meine Stimme
Schreckt offenbar die Nachbar-Ohren
Ich wär´ zu laut und das ganz Schlimme
Bei mir ging jede Melodie verloren.

Ein Vöglein im Wachholder-Ast
Kann nichts und niemand stören
Nur mich, weil mein Gesang verhaßt
Will man nicht gerne hören!

Donnerstag, 9. Juni 2011

Zu deutlich hingesehen

Zu deutlich hingesehen

Im Teichwasser kraust mein Spiegelbild
Durch einen sanften Wind erregt
Zeigt ´s mir, daß mein Gesicht nicht mild
Wie ich es gerne sähe – unbewegt

Von Zorn und Ärger, Neid und Hass –
Es offenbart im Gegenteil
Durch den Reflex im trüben Nass,
das eigene Bild ist nicht so heil.

Als die Erkenntnis mich beschleicht
Ergreif ich einen Kieselstein
Und werf ihn in den Teich,
dies Bildnis sollte meins nicht sein!

Schon offenbarte sich der Trug
Es zerrten Wasserringe mein Gesicht
Als wär ´s des schlimmen Bildes nicht genug,
hielt das Porträt nicht stand vorm eigenen Gericht

Zu deutlich hingesehen

Zu deutlich hingesehen

Im Teichwasser kraust mein Spiegelbild
Durch einen sanften Wind erregt
Zeigt ´s mir, daß mein Gesicht nicht mild
Wie ich es gerne sähe – unbewegt

Von Zorn und Ärger, Neid und Hass –
Es offenbart im Gegenteil
Durch den Reflex im trüben Nass,
das eigene Bild ist nicht so heil.

Als die Erkenntnis mich beschleicht
Ergreif ich einen Kieselstein
Und werf ihn in den Teich,
dies Bildnis sollte meins nicht sein!

Schon offenbarte sich der Trug
Es zerrten Wasserringe mein Gesicht
Als wär ´s des schlimmen Bildes nicht genug,
hielt das Porträt nicht stand vorm eigenen Gericht

Nehmt den Tieren nicht die Würde

Ich weiß nicht, ob es wahr gewesen.
Ein Dackel konnte „tiergeschichten“ lesen,
er wundert sich was Katz und Hund
so alles tun – wie es dort stund.

Er bat das Frauchen, die Luise,
zu schreiben wie es eben diese
im Umgang mit den Tieren geht,
daß sie ihn häufiger zu spät
die Türe öffnet wenn ´s pressiert
und wie sie wütet, wenn ´s „passiert“!

Auch krault sie, was er gar nicht mag,
ihm an den Ohr`n den ganzen Tag.
Sie nimmt ihn – igitt – mit ins Bett,
obgleich er selbst ein Körbchen hätt.

Der Hundgeruch von seinem Fell
wird durch Parfum beseitigt schnell.
Die Hundenase so traktiert,
ihre Funktion sofort verliert!

Auch Zuckerplätzchen, Schokolade,
was der Figur erheblich schade,
hält sie verführerisch bereit.
Ob „tiergeschichten“ ihn befreit?

Ihm wohl besorgt die Unterkunft,
die ihn beschützt vor Unvernunft?
Sein Frauchen unterbrach ratzfatz.
Die Bitte war wohl für die Katz.

So bleiben Hund, Katz, Pferd und Ente
den Spöttern ausgesetzt am Ende.
Wer Tiere wirklich gerne hat,
behandelt sie gerecht nach Art!

Mittwoch, 8. Juni 2011

Die Erwartung

Weine nicht beim Abschiedsweh
Freue dich wenn ich dich wiederseh´
Wenn wir uns wieder in die Arme sinken
Einander unseren Atem trinken

Dein Kußmund sich an meine Lippen schmiegt
Dein Körper sich in meinen Armen wiegt
Die Zeit verhält in diesem Augenblick
Ein unassprechliches Gefühl von Glück

Drum weine nicht – ein kurzer Trennungsschmerz
Verbreitet süße Sehnsucht dir im Herz
Es klopft je näher jene Stunde rückt
In der sich deins an meines fest gedrückt

Maultier oder Sklavendasein

Das Maultier heißt nicht so weil ´s mault
Es ist im Gegenteil sehr willig
Es freut sich wenn man es mal krault
Auch ist ´ s als Arbeitstier recht billig.

Da trittfest auch in großen Höhen
Bepackt mit Kisten der Brigade
Ist ´s als Transport-Tier gern gesehen
Für ´s Militär an sich zu schade.

Mit Mörsern und hoch explosiv
Mit Munition bespickt
Da ging es auch schon manchmal schief.
Man hat ´s s so in den Tod geschickt.

Dies Schicksal aber bleibt erspart
Den Fohlen – solche kann ´s nicht geben
Wenn Maultier sich mit Maultier paart
Entsteht daraus kein neues Leben.

Ach, die Natur ist wirklich klug:
Sie will es nicht gestatten
Denn Sklaven gibt es schon genug!

Ein Schelm – wer denkt an GATTEN!

Dienstag, 7. Juni 2011

Dagegen

Es keimt eine Idee –
Sie scheint verwegen
Ganz ungeprüft ist man
dagegen.

Es entsteht ein neuer Stil –
Er kommt recht ungelegen
Und schon ist man sofort
dagegen.


Ein Lichtblick in der Politik
Ein Schritt auf neuen Wegen
Das aber paßt wem einfach nicht
Und schon ist man
dagegen.

Veränderung ist angesagt –
Auf Dörfern ganz entlegen
Den Pfarrer hat man nicht gefragt
Jetzt sind auch alle
dagegen.

Die erste Liebe blühet auf –
Ein Kuß kann das belegen
Doch beide Elternpaare sind
Wie sollt es sein –
dagegen.

Dagegen sein ist heute Pflicht –
Man hat doch nichts zu schaffen
Mit dem DAFÜR
Wir äffen nach – wir sind noch Affen!
Wann öffnet sich die Käfigtür?

Montag, 6. Juni 2011

Der Hund und die Wölfin

Er hatte sie schon einige Nächte beobachtet wie sie um den Schafpferch schlich.
Nach Art der Wölfe hatte sie sich nie ganz in die Nähe der Schafe gewagt ohne vorsichtig das Umfeld zu erkunden. Die Schafe hatten gerade gelammt und die Wölfin war schier verrückt vor Gier nach dem zarten Fleisch. Allerdings gab es drei Hütehunde, die ihre Annäherung wohl mit ziemlichen Gebell gemeldet hätten.
Nein, nicht alle Hunde, denn es gab einen, der die wilde Schönheit schon seit längerem beobachtet hatte und sich in sie verliebte. Eines Nachts als die Wölfin sich im Mondlicht heranschlich aber von den anderen Hütehunden verbellt wurde, schlich sich der besagte Verliebte aus dem Pferch und folgte seiner Angebeteten bis zu ihrem Versteck – einer kleinen Höhle weit entfernt von dem Weideplatz – denn Wölfe sind im allgemeinen sehr scheu und meiden den Menschen.
Folglich war die Jägerin gar nicht erfreut, den liebestollen Hütehund bei ihrem Versteck zu sehen. Der merkte jedoch ihren Ärger und schmeichelte ihr, damit sie sich nicht agressiv auf ihn stürzte.
„Meine Gevatterin, eure wilde Schönheit hat mich geblendet, ich sah, wie euch nach den Lämmchen gelüstet und möchte euch meine Dienste im Namen der Minne anbieten.“
Sprach ´s und gab sich sehr untertänig indem er sich jaulend vor sie in den Staub warf. Die Wölfin hatte in ihrem wilden Leben derartige Hingabe noch nicht erlebt. Dennoch blieb sie vorsichtig und knurrte: „ wenn du mir gefällig sein willst, dann führe mich an deinen Wächterkollegen vorbei, damit ich mir ein Lamm stehlen kann. Dann werden wir sehen, was deine Worte für mich wert sind.“
Der Hund war ´s zufrieden und so schlichen beide sich an den Pferch heran, wobei die Ortskunde des Verräters so hilfreich war, daß die beiden anderen Hütehunde keine Witterung nahmen und das Raubtier ungehindert sich unter die Schafe mischen konnte. Dort war ihre Gier so groß, daß sie ein wahres Blutbad unter den neugeborenen Lämmern anrichtete. Alle Vorsicht außer acht lassend, biß sie wie wild um sich, so daß die Schafe blökend in Panik gerieten. Nun stürzten die Hütehunde wütend herbei. Die Wölfin, die häufiger schon zu Gejagten wurde, erfaßte die Situation sofort sprang über die Umzäunung und verschwand im Dunkel der Nacht. Der Verräter, der sich auch an dem Blutbad beteiligt hatte, konnte sich nicht schnell genug entfernen. Die Blutspuren um seine Schnauze waren zudem eindeutig.
Die beiden Hütehunde fielen über ihn her, bissen ihm ein Ohr ab und hätten in ihrer Wut den Hund wahrscheinlich zu Tode gebissen, hätte ihr Herr sie nicht zu sich gerufen, um die Schafe wieder zur Räson zu bringen.
Das nutze der verletzte Hund, um sich eilig, d.h. sofern dies seine Wunden zuließen, zu verdrücken. Er schleppte sich mehr denn er ging zu dem Versteck der Wölfin. Die empfing ihn mit zornigem Knurren. „Was willst du Jammerlappen von mir,“ herrschte sie ihn an.
Wegen deiner Dummheit hätte ich bald mein Leben lassen müssen“ Glaub nicht, daß du ungestraft davonkommst!“ Mit einem Satz sprang sie dem überraschten Hund an die Kehle
und biß diese durch. Zufrieden wandte sie sich ab und murmelte vor sich hin: „so wird es jedem ergehen, der willkürlich sein Lager wegen eines Vorteils wechselt.“

Sonntag, 5. Juni 2011

Kein Platz mehr

Zwei Seelen an dem Himmelstor
Begehrten Einlaß dort
Ein Wächter aber stand davor
Und schickte beide fort

Was also sollten beide tun?
´s gab nur den Höllenschlund
denn irgendwo mußten sie ruh´n,
das tat man ihnen kund

Die Hölle anderseits stand offen
Der Lärm genau so wie man sagt
Sie haben den Teufel getroffen
Der arme Seelen plagt

Der wollte sie nicht nehmen
Die Hölle sei überfüllt
Sie sollten ´s nicht übel nehmen.
„Kommt, macht euch selbst ein Bild“

Tatsächlich ging ´s drüber und drunter
kein Platz für mehr Seelen frei
drin rutscht man den Buckel sich runter
daher der Lärm und Geschrei

Was sollt aus den Seelen nun werden?
Sie waren in großer Not
Sie wanderten wieder zur Erden
Und sind nun endgültig tot

Das Märchen von Himmel und Hölle
Erzählt und seit Jahren berichtet
Soll ´s glauben doch wer es wölle
An Seelen die man geschichtet

Sei ´s drum...

Und wieder ist es Sommer
Wie schnell die Zeit verrinnt
Wie rasch die Parze Klotho
Den Lebensfaden spinnt

Sanft wiegt der Wind die Gräser
Sie wogen hin und her
Auch die Gefühle wogen
Mein Herz ist bleiernschwer

Ob dies mein letzter Sommer
Den ich durchleben kann?
Gedanken die mich treiben
In Trübsal dann und wann

Sei ´s drum – die letzte Freude
An diesem Sommertag
Ich mir durch Tod und sterben
Nicht gern verderben mag

Samstag, 4. Juni 2011

Empfehlung

In Gedanken so verloren
Grübeln über dies und das
Ist die Lebensfreud vergoren
Macht das Dasein wenig Spaß

Ach mein Freund, Gedankenspiele
Bringen dich nicht weiter
Denn das beste aller Ziele
Heißt: bleib froh und heiter!

Wozu gab man dir das Lachen
Grübeln ist nicht angesagt
Dieses weiterhin zu machen
An dem Lebensfaden nagt.

Ein lieber Freund

Der Mond hat zugenommen
Er blickt so freundlich jetzt
Ich heiße ihn willkommen
Auch ich hab zugesetzt

Zwei rundliche Gesellen
Nachtschwärmer unter sich
Wir sind nicht schön im Hellen
Mein Freund, der Mond, und ich.

Wir sind so sanft und schmeicheln
Mit lächelndem Gesicht
Ich durch das Hände streicheln
Der Mond mit seinem Licht.

Es zieht die Nacht vorüber
Der Mond legt sich zur Ruh
Die Sonne lacht schon wieder
Ich schau ihr traurig zu.

Im hellen Sonnenlichte
Enthüllt ein neuer Tag
Daß ich bei dem Gewichte
Den Mondschein lieber mag.

Freitag, 3. Juni 2011

Verhaltens gestört?

An einer unserer Fensterscheiben
- grad zu vollem Glanz geputzt-
sah dem Fink ich zu beim Treiben
wie die Scheibe er verschmutzt

Flog mit zorniger Gebärde
an sein eignes Spiegelbild,
auf daß dieses weichen werde,
hackte zornig rum wie wild.

Finken, die sich nicht erkennen,
kämpfen, picken voller Wucht,
sich dabei total verrennen:
das Spiegelbild denkt nicht an Flucht.

Glaubt ihr, daß der Vogel dumm?
Er ist nur ein Ebenbild
jener Menschen rings herum
für die ganz das Gleiche gilt!

Späte Reue

Könnt´ ichs ändern, würd´ ichs tun,
für die, die in der Erde ruh´n.
Leider ist ´s jedoch zu spät,
die Zeit hat es hinweg geweht:

was an Versäumten war zu geben,
die Toten fühlen ´s nicht
nur die, die weiter leben,
vergebens um Verzeihung flehen,
was an Unrecht ist geschehen.

Tote können nicht vergeben.
Ihre Münder schweigen,
die jedoch, die weiter leben
können Reue zeigen.

Donnerstag, 2. Juni 2011

Gefühl von Ewigkeit

Ich sah aufs weite Meer hinaus
Das Länder trennt und Kontinente
Die Wellen rollten mit Gebraus
Schäumend an das Küstenende

So wie es trennt es auch verbindet
Das Meer trägt mancher Schiffe Fracht
Und Fluß und Strom sich zu ihm windet
Hat auch das Leben uns gebracht

Ich seh hinaus aufs weite Meer
Am Horizont die Sonne sinken
Fragt mich: was will ich einfach mehr
Als im Gefühl der Ewigkeit ertrinken

Mittwoch, 1. Juni 2011

Ungnügend

Wäre ich, wie du gescheit,
druckte man mich in der „Zeit“.
Doch das kleinste Käseblatt
Keinen Platz für Verse hat.

Als Autor, der so gerne dichtet
Bin ich somit auch nicht verpflichtet.
Man findet meine Verse nett
Und riet mir zu dem Internet.

Dort meine Werke eingestellt
Liest sie die interessierte Welt.
Nur nett ist Bruder auch von Schiet.
Zum Teufel der, der dazu riet.

Es stimmt die Metrik nicht, das Maß
Und Kenner haben ihren Spaß:
Der Reim ist doch total mißglückt,
das Werk wird eingehend zerpflückt!

Ach Kritikus, ich las dein Werk.
Sollt ich mich fühlen wie ein Zwerg?
Es war so unbeschreiblich schlecht,
daß ich dir daher raten möcht`:

schreib du fürs renommierte Blatt,
das einen weiteren Leser hat.
Mit Metrik, Versmaß und dergleichen
Kannst dich ins Herz der Leser schleichen.

Dein Vortrag macht des Hörers Glück,
ich fühl es wohl, noch bin ich weit zurück*
so bleib` zum Schluß ich sehr versöhnlich
und sage dir: nimm ´s nicht persönlich!

*ein bißchen aus dem Faust geklaut!

Ich halte es mit Theodor Storm:

Lyrische Form
Poeta laureatus:

Es sei die Form ein Goldgefäß,
In das man goldnen Inhalt gießt!

Ein anderer:

Die Form ist nichts als der Kontur,
Der den lebend'gen Leib beschließt

Der Philosoph

Der Kater WOTAN hatte nur
ein Auge, einen Stummelschwanz,
war etwas dicklich von Figur
und auch ansonsten nicht mehr ganz.

Es fehlte ihm – wie soll ich ´s sagen –
ein Teil von seiner Männlichkeit.
Ein Doktor packte ihn am Kragen
und hatte ihn davon befreit.

So von Gestalt ein wenig ärmlich,
und auf dem einen Auge blind,
sah er die Welt nur halb erbärmlich.
Ein Philosoph – wie ich empfind`!

Friedensengel

Friedlich bin ich vom Gemüte
In Person die reine Güte.
Könnt durchaus ein Heiliger sein,
es fehlt nur der Heiligenschein.

Den hab ich – und das war schlecht –
Verloren als ich mich gerächt,
Zorn geladen, Haß erfüllt,
wie ein Löwe rumgebrüllt,
weil – wie es dann später hieß –
ich ihm nicht die Vorfahrt ließ.
Ohne bremsen voller Wucht
so die Kollision gesucht.

Nun sitz ich auf Wolke Sieben.
Habe alles aufgeschrieben,
mein Gewissen wieder rein.
Trag den neuen Heiligenschein,
denn ein Engel war und bin ich
heute eher hintersinnig!



Bösewicht ertappt und eliminiert. Geht doch wieder!!!