Donnerstag, 31. März 2011

Undankbarer Heinrich

Der Schäfer aus dem Sauerland,
durch Funk und Fernsehen weit bekannt,
verdient sein Geld heut wie im Schlafe
und Schuld daran sind seine Schafe!

Geht denen es danach auch besser?
Er liefert sie zum Teil ans Messer
und auch die Wolle klaut er ihnen,
das tun die Tiere nicht verdienen,
doch auch der kluge Hütehund
seit den Erfolgen abseits stund!

Der Schäfer singt derweil sein Lied,
für manche klingt ´s wie ein Kalauer,
er trotzdem durch die Medien zieht.
Das Land – so heißt ´s – ist deshalb SAUER

Die Rechnung bitte..

manchmal ergänzt „ich hätte gern“,
denn dies gehört zur guten Sitte,
so quasi zum Benehmens-Kern!

Doch steckt darin auch eine Lüge,
denn gern trennt man sich nicht vom Geld,
das man am liebsten immer bei sich trüge,
zu schützen es, weil einem es gefällt.

Sich trennen gar von ihm –
Das nur mit Schaudern.
Nichts ist wie Geld so sehr intim.
Bezahlt wird deshalb immer auch
mit Zaudern!

Von „gern“ kann also nicht die Rede sein.
Man prüft die Rechnung sehr genau
und reicht sie beim Finanzamt ein
als Kosten, denn man ist ja schlau!

Allein die Rechnung in der Politik,
wenn die am Wahltag präsentiert,
da zahlt ein jeder gern zurück,
was manchen Wähler amüsiert!

vermeintlich

Ich meinte
Aber es war nur eine Meinung
Meine Meinung
Ein vermeintliches Wissen
War es eine Vermutung
Oder eine übernommene Meinung
Ich meinte zu wissen
Durch vermeintlich fremder Meinung
Meinungsbildung durch vermeintliches Wissen
Bilde dir selbst eine Meinung
Die vermeintlich richtige!

Mittwoch, 30. März 2011

EMMA

Auf den Schwingen einer Möwe
Luftgetragen, strumgetrieben
Möcht ich fliegen über Seen,
doch EMMA hockt nur wie besehen
und literarisch nicht beschrieben!

Ach, ich hab die Möwen gern
Will sie auch nicht schießen
So wie Christian Morgenstern
Ihren Flug genießen.

Doch die Möwen auf der Pier
Hocken nur und scheißen.
Aus diesem Grunde sag ich dir
Will ich nicht EMMA heißen!

Dieses WELCHE?

Wenn die müden Augenlider
Dir die Dunkelruhe gönnen
Und die tagbeschwerten Glieder
Wohlig sich erholen können

Sind Gedanken unermüdlich
Noch im Kopfe unterwegs
Ob sie toben oder friedlich
Das entscheidet sich indes

Welchen Weg du tags gegangen
Welche Mühen du ertragen
Welche Handlung du begangen
Welche Tat mußt du beklagen

Und so gibt dir dein Gewissen
Einen Hinweis immerzu
Doch nach manchen Hindernissen
Geben auch Gedanken ruh!

Dienstag, 29. März 2011

Reitsport-Pause

Es glänzt das Fell von der Alisa,
der Stute, die so gerne springt,
freut sich wie Reiter Egon Risa
schon auf die Hymne, die erklingt

wenn beide dann in Siegerpose
in dem Parcours versammelt sind:
er macht dabei auf „dicke Hose“,
während dem Pferd das Schienbein schrinnt.

Sie wollen beide nach Korea.
In diesem Fall Korea Nord,
dann tut das Leben nicht so weh da
durch Abwechslung mit Pferdesport.

Was soll ich sagen, die Alisa
und auch ihr braver Reitersmann
bekamen beide keine Visa,
was niemand hier verstehen kann.

Warum nur...?

Warum nur...?

Schön, daß wir uns endlich mal begegnen, wenn auch nicht real. Nein, sagen Sie nichts..lassen
Sie mich doch ausreden - wir sind schließlich nicht in einer Talkshow für Politiker in der alle durcheinander reden und nie jemand ausreden darf. Also geht doch! Ich wollte schon immer wissen, warum Sie mich eigentlich lesen habe ich doch wirklich nichts Sensationelles oder gar Substanzielles der Welt mitzuteilen. Selbst wenn, würde doch niemand auf mich hören. Hin und wider denke ich, meine eher kritischen Anmerkungen zum Gesellschaftleben könnten der Anlaß sein aber was würde meine Stimme da wohl zählen? Eben! Waren es vielleicht meine Ausflüge in das Religiöse? Wenn ich darüber nachdenke gab es von mir nicht den Hauch einer esoterischen Anspielung, die doch sonst so viele Menschen faszinieren. Auch bin ich der Meinung, daß viele Ungerechtigkeiten der Welt auf die Religionen zurückzuführen sind...schütteln sie nicht den Kopf... ich denke da an alle Religionen und meine nicht eine einzelne. So, Sie schimpfen mich einen Atheisten - bin ich nicht, obgleich ich meine, daß diese Leute sehr realistisch denken. Sie glauben nicht z.B. an die Vertreibung aus dem Paradies und geben damit nicht Eva, also der Frau, die Schuld für all das Unglück, daß nun arme Männer erleiden müssen. Nein, wenn sie das glauben würden, müßten sie den Tierfreunden gram sein, die in ihren Terrarien sogar Schlangen halten. Nein, meine Einstellung ist die eines Agnostikers. Also könnte sein ..oder auch nicht... jemand der total unentschieden ist, vielleicht sogar Unparteiisch, weshalb Menschen, die mich kennen auch manchmal „die Pfeife“ nennen. Wegen der Religion werden Sie also kaum etwas lesen, was ich geschrieben habe. Meine politische Heimat? Das ich da nicht lache... ich bin so unpolitisch, daß ich nach jeder Wahl die Kreuzchen anders setze. Jawoll, ich bin bekennender Wechselwähler, nicht berechenbar, total unzuverlässig. Demzufolge kann das niemals Ihre Intention sein sich mit meinen Ergüssen auch nur annähernd zu befassen...politischer Mensch, der Sie sind .
Nein, kein Widerspruch, Sie hatten versprochen mich nicht zu unterbrechen...ich möchte wenigstens einmal im Leben aussprechen können. Wie? Wie lange ich verheiratet bin, das hat damit doch wirklich nichts zu tun – ich erwarte außerdem Objektivität und keine ins Private
gehende Analysen.
Durch ihre passive Teilnahmslosigkeit haben sie mich jetzt total verwirrt und ich habe den Faden verloren. Halten wir also fest: Sie lesen mich nicht, weil ich kritisch, politisch oder religiös schreibe. Meine Vermutung ist demnach, daß Sie Langweile haben, nichts Besseres zu tun haben, Rentner sind und mit Ihrer Zeit nichts anfangen können... schlimmer noch, Sie lesen meine Ergüsse deshalb, damit Sie endlich, endlich etwas haben worüber Sie sich aufregen können. Lassen Sie das, ich bin an vielen Dingen Schuld, jetzt nicht noch an Ihrem Herzklabastern, dagegen bin ich nicht versichert! Warum schütteln Sie wieder den Kopf? Ach so, Sie wollen einfach nur jemanden haben bei dem Sie Ihre Kritik anbringen können! Sie sind also ein kritischer Mensch und haben sich meine Person als Zielobjekt ausgesucht. Das kann doch gar nicht sein, denn bis vor kurzem kannten Sie mich doch gar nicht. Wie meinen? Ihnen gefällt mein Humor? Dann gehören Sie wohl auch zu den Menschen, die die Schadenfreude über alles stellen, denn Humor hat auch immer etwas mit Schadenfreude zu tun. Denken Sie nur an Slap-Stick oder so.. die Schadenfreude bringt man sogar den Kleinen schon bei, siehe z.B. Tom und Jerry. Hätte gar nicht gedacht, daß Sie so einer sind, glaubte immer, wer einen Blick in meine Machwerke tut ist ein seriöser Mensch. Gucken Sie nicht so beleidigt... gut, ich tue Ihnen vielleicht auch Unrecht, Nicht gewollt. Verzeihung!
Alles andere ausgeschlossen, sind es also die romantischen Töne, die ich in (manchen) Gedichten anschlage. Nur das lesen Sie also. Sie sind p i l c h e r i s i e r t Herz, Schmerz Enttäuschung und dgl. . Das bedeutet doch, Sie sind in Ihrem Leben noch nicht genug enttäuscht worden. Wünschen Sie sich nur das nicht! Enttäuschung ist mit das Schlimmste, was einem widerfahren kann. Nehmen Sie als Beispiel einen Autor, den man nicht liest... oder der nur von einer Person gelesen wird, nämlich von Ihnen. Dann fragt der sich doch die ganze Zeit warum nur, nur ausgerechnet von dieser Person. Eine schreckliche Vorstellung das, ein ganzes Leben nur diese bohrenden Fragen darum frage ich Sie...

p.s. so, jetzt können Sie antworten aber bitte nur schriftlich über mein Anwaltsbüro. Wo das ist? Glauben Sie etwa ich wäre so dumm Ihnen das zu verraten??

Samstag, 26. März 2011

Wohin ist das alles, wohin?

Das Kuscheltier, das ich mal hatte,
war ausgestopft mit weicher Watte.
Die äußere Hülle war samtweich
und einem reifen Pfirsich gleich.

Das Spielzeug war so schnuckelig,
ich herzt ´s bis es schmuddelig.
Denk ich an diese Zeit zurück,
erinnert ´s mich an unser Glück.

War einst so zärtlich der Beginn,
flog mit den Jahren schnell dahin
die schöne Lust der Zartheitphase,
zerplatzt wie eine Seifenblase.

Ganz unten...

Die Nacht zeichnet Konturen weich
Mit schummrig bunten Lichtern.
Das Tageslicht enthüllt sogleich
Verlorenheit auf den Gesichtern.

Der Puder bricht auf den verschmierten Wangen
Das Lächeln auf den Lippen stirbt
Der Körper kalt und kein Verlangen
Vom Freier, der um „Liebe“ wirbt.

Kein Wiegeschritt, kein Stöckelgang
Ein müdes Schlurfen nach der Nacht
Es ist der Würde Abgesang,
der Mühen, die nichts eingebracht.

Gelenkt von Gold geschmückten Fingern
Treffen die Ludenschlitten ein
Sie rauben jenen armen Dingern
Die bitteren Löhne Schein für Schein.

Und von dem schmutzigen Gelde trunken
Champagner-launig ekelhaft
Sehen sie nicht wie tief sie sind gesunken
Die Lumpen schummrig, schmieriger Nacht!

Donnerstag, 24. März 2011

Das Herz

Es schlägt das Herz, des Menschen Uhr,
mal ruhig mal mit viel Getöse.
Im ruhigem Takt da bleibt es nur
ist man beherrscht, auf niemand böse.

Mal bringt ´s die Leidenschaft ins Rasen,
ist traurig man, dann schlägt ´s ganz leise.
Muß man von seinen Liebsten lassen,
dreht es sich irgendwie im Kreise.

Doch eines Tags nach vielen Plagen,
der letzte Takt der Uhr erklingt.
dann bleibt sie stehen – hört auf zu schlagen,
niemand sie mehr zum Laufen bringt.

Oh Herz, du schönes Instrument,
das manches Geheimnis in sich trägt
kein anderer Mensch es wirklich kennt
auch du weißt nicht, wann ´s nicht mehr schlägt.

Mittwoch, 23. März 2011

Nur Vorfreude ist wirklich

Ein Fuchs strich an dem Zaun entlang
Dahinter lautes Gänse-Schnattern
Er zwängte sich und macht sich schlank
Braucht sich nicht weiter abzurackern.

So dachte er – doch falsch gedacht
Weil hinterm Zaun der Harro wacht
Der Hofhund der schon Witterung nahm
Bevor der Fuchs am Zaun ankam

Als Reineke am Zaun durchkroch
Und schon den Gänsebraten roch
Da faßt ihn Harro mit Geschick
Und brach dem Roten das Genick

*
Du siehst, daß Vorfreude ist meist
Die einz´ge Freude wie du weißt
Denn die Enttäuschung kann im Leben
Dir oft den letzten Rest noch geben!

Dienstag, 22. März 2011

Unverdient gleich ungeschämt?

Leer und ausgebrannt die Hülle
Und des Lebens reiche Fülle
Kümmert nicht mehr den Genießer
Müde abgestumpft der Spießer

Pralles Leben – voll genossen
Von Fortuna übergossen –
Von der Glücksgöttin beschienen
Mußte man es nicht verdienen.

Nun bricht Katerstimmung ein
Solltest das gewesen sein
Freudlos dem sich hinzugeben
Allem Luxus, Lotterleben?

Und der eigene Verdienst
Alles nur ein Hirngespinst?
Liebling von der Götterbande
Birgt am Ende Scham und Schande

So vermeldet der Chronist
Was ohne Müh erworben ist
Niemanden so recht erfreut
Doch befragt sagt man erneut:

Man nimmt gern und auch genießt
Was einem zugefallen ist –
Wenn ´s dir andere nicht gönnen
Braucht man sich nicht schämen können.

Montag, 21. März 2011

Teilnahms-Los

Ein Fuchs, der grade einen Hasen
erbeutet, ruht mit Herzen-Rasen
an einem Wiesenrand.

Ein Rabe hat sofort erkannt,
daß unser Fuchs ganz aus der Puste
und sich nicht recht zu wehren wußte.

So hackt er denn aus dem Kadaver,
soviel er konnte, ohn´ Palaver.
Der Fuchs, ermattet von der Jagd,
der wehrte sich, jedoch verzagt.

Moral: willst du partout nicht gerne teilen,
darfst du in Ruhe nicht verweilen!

Verletzt

Die Zeit vernarbt
nach schorfig Periode,
den juckend Grind
gekratzt und abgeschabt
Blut tropft wie aus den
Resten einer leeren Phiole
verkrustend schnell
doch zeigt ´s lebendig Lebensquell,
die nun verschließt die Wunden.
Die Zeit vernarbt,
doch Jahre braucht´s nicht Stunden!

Sonntag, 20. März 2011

Ein heimlich Sehnen...

Aus dem Paradies des Göttlichen vertrieben
und ausgesetzt der rüden Wirklichkeit
verbleibt die Hoffnung einer güt´gen Zeit
wie in den Alten Büchern steht geschrieben.

Ein heimlich Sehnen stellt sich ein
nach einem Ort der Friedenspflicht
nicht rächend irgendein Gericht,
dem Mensch verlängernd seine Pein.

Ein heimlich Sehnen.. doch die Flucht
vor sich wird niemandem gelingen.
Heißt´s doch zuerst die eigne Fehlbarkeit
bezwingen,
wenn man das Paradies auf Erden sucht.

Samstag, 19. März 2011

Haubenlerche

Unauffällig eingefärbt
und von gedrungener Gestalt,
ein Federhäubchen, das geerbt,
verläßt sie uns im Winter bald.

Der Haubenlerche „trüdritri –e“
erklingt vom Boden und im Fluge,
sie nistet ebendorten eh,
doch manchmal in der Mauerfuge.

Da „sprach“begabt ist ihr Gesang,
hört man zuweilen imitieren
sie andrer Vögel Stimmenklang,
das kann uns irritieren.

Doch was ich partout nicht glaube,
wenn nach der Trauung in der Kerche,
die Braut also unter der Haube,
sie nun mutiert zur Haubenlerche.

Nur, will man irgendwo was bauen,
dann muß man heute umsichtig sein
und nach den Haubenlerchen schauen,
sonst stellt sich schnell ein Baustop ein!*

*sh. Uni Lüneburg, da wurde der Bau wegen der Haubenlerche
verzögert.

Freitag, 18. März 2011

Die große Frage bleibt

Und doch sind alle feierheiter,
trotz Krieg und Sterben ringsherum.
Wen kümmert es, wir leben weiter!

Schön, daß er uns noch nicht berührt,
der Hunger in der Welt – wir sind doch satt
und mäkeln nur, wenn Delikates nicht zum
Munde wird geführt!

Was sollen wir denn ewig drüber greinen,
wenn dürstend andere nach einem Tropfen Wasser lechzen.
Wir delektieren uns zuvor an Sekt und guten Weinen!

Laßt uns gesund und fröhlich tanzen, springen.
Wir haben Beine noch die nicht zerfetzt von Minen sind.
Ein Hoch dem Wohlstand, laßt uns einen Tost ausbringen!

Und doch beschleichen mulmig uns Gedanken.
Ist das, was wir wie selbstverständlich tun und leben
nur so weil wir ´s dem Unglück anderer verdanken?

Donnerstag, 17. März 2011

Man kann nicht alles haben

Als ich noch jung und klein war,
da wünschte ich mir sehr,
daß ich endlich groß wär.
Schnell vergingen Jahr um Jahr.

Mein Wunsch erfüllte sich.
Auf einmal war ich groß.
Ob ich das auch genoß?
Unwohlsein sich einschlich.

Denn unter all den großen
Geistern in den Reih´n,
blieb mickrig ich und klein,
bös ist ´s mir aufgestoßen.

Groß sein, doch klein geblieben,
so war das nicht gewollt,
mein Herz dem Schicksal grollt,
das Schabernack getrieben.

im Trüben...

Es wiegt der Wind im Schilfgras sich,
ein Rascheln dringt aus dichtem Rohr.
Dann kommt ein Reiher arrogant
aus dem Versteck hervor.

Stolziert im schlamm´gen Untergrund
verhält und schaut umher.
Blitzschnell ein Schnabelschlag –
im Schlund verschwindet irgendwer.

Es drängen sich Vergleiche auf
zum Leben im Humanbereich,
da fischt ganz heimlich wer im Trüben
die Opfer aus dem großen Teich!

Mittwoch, 16. März 2011

sehen

Ich seh alles wie es ist
Mit meinen Augen
Aber ist es wirklich so?
Was sehen deine Augen
Unter vier Augen:
Ist es alles so wie es ist
Oder ist es wie es soll
Oder soll es wie wir ´s sehen
Oder sehen wir wie es nicht sein soll
Sollte es ein wie es ist
Oder ist soll gleich ist.
Vier Augen sehen auch nicht mehr
Habt ein Einsehen!

so geschieht es

Das Herz sprach: ich möchte

Der Verstand: so nicht

Das Herz: was will der Verstand?

Der Wille: Einigung

Das Herz: wie soll das geschehen?

Der Verstand: ordne dich unter!

Der Wille: ich entscheide!

So geschieht es: immer gegen das Herz

Dienstag, 15. März 2011

Baummarder

Wispernd in den Zweigen spielt
schon der frühe Morgenwind
und ein Schatten huscht geschwind,
der sich seine Beute stiehlt.

Haben den Mörder nicht gesehen,
der im Nest die Eier schleckt
und sein Marder-Schnäzchen leckt.
Vogeleltern ´s nicht verstehen.

Können schimpfen, lamentieren
Nervös hüpfen in den Ästen,
der Marder wird sich weiter mästen,
ihn scheint ´s nicht zu interessieren.

**
Sagt ich Mörder zu dem Raubtier?
Nein, das wird ihm nicht gerecht!
Marder sind nicht gut – nicht schlecht:
Suchen Nahrung im Revier!

Von dem Unglück des Rechthabens

Habe ich es nicht gesagt?
Niemand hat mir zugehört!
Was ihr heute so beklagt,
hat euch früher nicht gestört.
*
Hätt´ ich niemals Recht behalten!
Wie bereu´ ich die Vision,
statt Gesellschaft aufzuspalten,
braucht sie unsere Hilfe schon.
*
Das Undenkbare passiert,
weil das Denken ist beschränkt
und es niemand interessiert,
wenn die Meinung aufgedrängt.
*
Hätt ich niemals Recht behalten,
wie steh ich denn heute da?
Jeder denkt ich fänd´ den kalten
Irrsinn einfach wunderbar!

Montag, 14. März 2011

Neugier wird bestraft

Es kullerte von einem Hügel
ganz unvermittelt so ein Igel,
der sich zwecks Abwehr eingerollt,
damit der Dackel sich fort trollt,

der ihn mit seiner Nase stupst,
von seinem Rastplatz weg geschubst.
Was jenem denn auch nicht bekam,
er jaulte auf voll Schmerz und Scham.

Das Beispiel sei Beweis dafür:
man kehre vor der eignen Tür
und laß die Nase schön beizeiten
aus fremden Angelegenheiten!

Lernt es endlich...

Ach, So-est – manch einer spricht von Söst,
was seinen Wissensstand entblößt.
Wenn jemand so eine Dehnungs-E
als Umlaut ausspricht, tut das weh!

Man hat doch in dem Schriftgebrauch
die Überstriche deshalb auch,
so wird aus A ein Ä, das U zum Ü
aus O ein Ö. Lernt man das nie?

Allein wenn ´s um das Reimen geht,
ein Dichter es erkennt – zwar spät,
schreibt er vom altem Städtchen Soest,
dann weiß er, darauf reimt sich: prost!

Beim Trinken lernt auf diese Art,
was einer längst vergessen hat.
Das Dehnungs-E in Deutscher Sprache
ist mehr als eine Nebensache.

Sonntag, 13. März 2011

Nicht alles auf das Alter schieben

Das Alter beugt so manchen Willen.
Beugt es dein Können auch beim Lieben,
greif nicht zu jenen blauen Pillen,
wenn dir ein Rest Verstand geblieben..

Denn meistens ist bei Wackelschwänzen
nicht schuld der müde Körperteil,
es mangelt hier bei den Potenzen
hauptsächlich an des Amors Liebespfeil!

Gewohnheit ist ´s was Leidenschaft
in vielen Fällen läßt erkalten.
Wenn dir die Schwäche Leiden schafft,
laß deine Fantasie mal walten!

Freitag, 11. März 2011

Freiheit, die ich meine...

Es kreischen die Möwen vom Winde getrieben,
die Schwingen gebreitet in luftiger Höh´.
Ich schau ihnen zu – jedoch ich steh´
auf dem Boden, nur meine Gedanken fliegen

hinaus über des Horizontes Weiten,
beschränkt nicht von den irdischen Engen,
von den Lust verzehrenden Gesellschaftszwängen,
die mit widerstrebenden Gefühlen streiten.

Sich wiegen im Wind , sich treiben lassen,
der Freiheit frönen in vollen Zügen,
der Gesellschaft entfliehen mit deren Lügen,
die Welt zu umarmen, statt sie zu hassen.

Hingegen gibt ´s kein Entrinnen, Entfliehen,
Bewegung verharrt dort wo ich steh.
Dem Boden verhaftet – selbst wenn ich geh,
bleibt die Freiheit des Vogels vergeblich Bemühen.

Verdauungs-Schwierigkeiten

Es liegt ein Stein ihm schwer im Magen,
um nach gierig Beuteschlingen
Verdauung unterstützend mitzutragen,

daß es in dem Gedärme-Trakt
sich nicht pfropfend, schmerzhaft staut,
in dem Geschlinge sich verhakt,
weil ´s nicht richtig durchgekaut.

Nur ein Mensch in dessen Bauch
niemals Nahrungsbrei gebullert,
fragt naiv warum wohl auch
beim Krokodil die Träne kullert!

Donnerstag, 10. März 2011

Guter Freund

Es ist schon so eine besondere Angelegenheit mit der Umgangssprache. Da ist von guter Butter die Rede, von echtem Bohnenkaffee und dem guten Freund. Die beiden ersten Begriffe stammen aus einer Zeit der Mangelwirtschaft: man wollte betonen, daß es sich tatsächlich um Butter handelte und nicht etwa um irgendein Streichfett, das als Ersatz herhalten mußte.
Das Gleiche galt für Kaffee, der aus Bohnen gewonnen wurde und mit dem Muckefuck gerösteter Getreidesorten rein gar nichts zu tun hatte. Man wollte Gutes und Echtes servieren und damit auch besondere Wertschätzung zum Ausdruck bringen z.B. für einen willkommenden Gast. Guter Freund hingegen paßt hier rein gar nicht in die Vorstellungen. Entweder man ist ein Freund... oder eben nicht, dazu bedarf es nicht erst des Attributes „gut“.
Im Gegensatz zum Beispiel zu Verwandten oder Nachbarn sowie zu Zufallsbekanntschaften kann man sich die Freunde aussuchen... wenn man denn von den betreffenden Personen auch als solcher akzeptiert wird. Hier spielt also die Gegenseitigkeit eine wichtige Rolle.

Daraus kann man messerscharf schließen: ich habe keine Freunde! Nicht, weil ich das nicht wollte sondern der Gegenseitigkeit wegen, man traut mir nicht über den Weg, womit die Basis einer Freundschaft definitiv entzogen ist. Es liegt also an mir, womit die oberflächliche Ursachenforschung überflüssig wird. Meine innere Tiefe gibt sich damit aber nicht zufrieden.
Warum? Also warum ist das so? Diese Stimme in mir nervt. Immer wenn ich antworte: ich weiß es nicht, schon quengelt sie weiter: „Dann bemühe dich um Antwort“! Bemühen! Die hat gut reden! Ich bin kein Psychologe, der meinen Charakter erst seziert, um dann festzustellen, daß der nicht taugt. Hier ist fremde Hilfe wohl eher gefragt. Ein Bekannter von mir ist Seelenklempner... das klingt despektierlich aber ich habe dafür meine Gründe ihn so zu bezeichnen. In einer schwachen Stunde ließ ich mich zu einer Sitzung verleiten. Warum kommst du zu mir... aus welchem Anlaß, fragte er scheinheilig.
Ich habe Minderwertigkeitsgefühle, sagte ich etwas verschüchtert. Die Sitzung dauerte drei Stunden, der gesamte Ablauf kann hier nicht berichtet werden, weil der angeblich der ärztlichen Schweigepflicht unterliegt.“ Nun?“ fragte ich gespannt nach dem Analyse –Resultat. Mein Seelendoktor schmunzelte:“ Du hast keine Minderwertigkeits-Komplexe,
du bist minderwertig, konstatierte er. Aha, das also ist des Pudels Kern! Nie mehr Psychologie, das erschreckt. Ich habe mich deshalb der Philosophie verschrieben. Nicht weil ich ein nachdenklicher Mensch bin, der den Dingen auf den Grund gehen will... nein es ist eher ein simpler Antrieb: Philosophie ist ganz einfach. Meine Gedankengänge gehen dahin:
Et iss wie et iss, und es kütt wie et kütt. (Der aufmerksame Leser wird erkannt haben, daß ich mindestens zwei Sylvester in Köln überstanden habe) Da sind alle „gute Freunde“, Freundschaft ist in Köln Lebensziel, da wäscht eine Hand die nächste., ganz ohne Klüngel.
Übrigens ihr braucht mich nicht bemitleiden, denn ab sofort habe auch ich einen guten – ach, was sag ich – einen besten Freund. Ganz recht, es ist der Seelenklempner. Freundschaft ist schön, glaubt es mir!

Mittwoch, 9. März 2011

Immer weiter...

Von der Bücke blicke ich
auf des Flüßchens ruhigen Lauf,
es bilden unten Wirbel sich,
Widerstände gibt ´s zu Hauf.

Ach, die Hemmnisse im Streben,
in dem Fließen in dem Wallen,
sind wie die im wahren Leben,
sind des Vorwärtsdrängens Fallen.

Nur der Fluß kann es ertragen.
Seine Wasser stehen nicht still,
Vorbild für die Lebensfragen,
gilt der Satz dort auch: „ich will“.

Lernen von des Flusses Drängen,
nicht am Widerstand verzagen
trotz der vielen Lebensengen:
das will mir der Fluß heut sagen!

Klein und giftig

Den Namen hat man ihr gegeben,
wenngleich der auch nicht richtig ist.
So muß die Spitzmaus damit leben,
obwohl sie Proteine frißt.

So kann der Mensch sich also irren:
nur weil sie Mäusen ziemlich ähnlich
ist ´s zoologisch zum Verwirren
und die Namensgebung dämlich.

Die Spitzmaus ist fürwahr kein Nager
und hat mit Mäusen nichts gemein,
ist auch ihr Kopf zum End´ hin mager,
so kann sie trotzdem giftig sein!

Ihr Speichel ist ein schlimmer Mix,
sie ist als einziger Säuger giftig,
genannt wird dieses B L T X,
das für den Beutefang sehr wichtig.
*
So ist sie eben, die Natur,
die immer einen Ausgleich schafft:
ist man so klein von der Statur,
gibt Giftigkeit den Kleinen Kraft!

Dienstag, 8. März 2011

Bloß nichts ändern...

Halten, halten,
festhalten am Alten,
dem Neuen im Leben
keine Chance geben.
Nein, halten,
alles so verwalten.
Es soll bleiben, wie ´s war
weiterhin jedes Jahr.
Für neue Wege
gibt ´s keine guten Belege,
bewahren – erhalten,
denn Neues gestalten
bringt unruhige Zeiten.
Wir wollen nicht streiten,
wir wollen beharren!
*
Und so bleibt der Karren
stecken im Dreck.
Nicht hinsehen,
wir gucken einfach weg!

Saupark-Nachwirkung

In Springe, im Saupark,
braucht man keinen „Riecher“,
da kann man sie schnuppern,
die Sauen, die Viecher.

Doch manchem Betrachter
ist das völlig schnuppe,
Bekanntschaft macht er
mit dem Geruch jener Suppe,

die stark belastet
mit MAGGI- Gewurz.
Davon man erst hastet,
läßt die Sau einen Furz.

So ist´s ein Erlebnis
im Saupark in Springe,
mit dem Ergebnis,
daß man nie eine Suppe
zur Tafel bringe,

die nach Sau riecht und schmeckt.
Die hätte man besser nicht aufgedeckt!

Montag, 7. März 2011

Lieber nicht...

Sich zu verlieben ist so leicht,
die Glückshormone schweben,
man denkt nicht dran, daß es vielleicht
zur Katastrophe führt, zum Beben

in dessen Folge es passiert,
daß eine Welt zusammenbricht.
man aus der Bahn geworfen wird
und man versteht das Ganze nicht.

Bist du verwundbar für den Pfeil,
der in Amors Köcher steckt,
dann flieh hinweg mit großer Eil´
bevor er dich dahin gestreckt.

Nichts auf der Welt bringt mehr Verdruß
als die verspielte Liebelei.
Vermeide besser Amors Schuß
sonst bricht dein Herz entzwei!

Nil oder Lippe

Ein Ganter und die Gans, die Liese,
vom fernen Nil zu uns gereist,
die äsen auf der Lippewiese
(so nennt man ´s, wenn die Gans mal speist)

Die Nilgans hier in unseren Breiten,
die hat man früher nicht gekannt.
Wir wollen nicht darüber streiten,
ob sie willkommen hier im Land.

Allein ihr Anblick bringt Erstaunen,
da sie fern ab vom Heimatfluß,
vielleicht bedingt durch Klimalaunen,
sie mit der Lippe sich begnügen muß?

Kann sein – im Land der Pharaonen -
daß man politisch sie getriezt,
und um ihr Leben zu verschonen,
sie im Asyl hier nun festsitzt?

Freitag, 4. März 2011

So war es... oder nicht?

So war es....oder nicht

Erinnerung ist wie ein Mahlstein, der rückwärts dreht.
Das Korn der Vergangenheit ist längst zerdrückt
im Rückwärtsgang kein Korn je wieder neu ersteht,
es rieselt nicht zum Trichter, der Sack wird auch nicht
neu bestückt.

So ist denn das, was neu entstanden Ergebnis der Vergangenheit,
man weiß, daß einstens war`s mal Korn,
die Früchte einer anderen vermeintlich besseren Zeit.
Zu Staube wurd ´s – kein Blick zurück im Zorn.

Ist das, was nun entstand nicht wichtig für das Brot des Lebens?
Wozu ist das Getreide denn gereift?
Es klammert mancher sich an die Erinnerung, vergebens –
weil er Vergangenheit geschönt und Gegenwart nicht mehr begreift.

Donnerstag, 3. März 2011

Vermeintliche Gedankenfreiheit

Wer glaubt, die Gedanken sind frei,
der hat sich gewaltig geirrt.
Was man so denkt, das einzig sei
was einem selber im Kopfe rumschwirrt.

Eindrücke sind es – das, was man erfahren,
gelernt von anderen, vom Leben sortiert
in komplizierten chemischen Verfahren
zu einem Gedanken „gezimmert“ wird.

Somit nicht frei und unabhängig,
im Käfig des jeweiligen Umfelds gefangen
unsichtbar freilich und deshalb gängig
mit dem Etikett Freiheit behangen.

Doch kein Gedanke entsteht aus dem Nichts
Alles hängt an allem - mit allem verknüpft
Nur ein Gemüt, ein einfaches, schlicht´s
Glaubt am Gedanken, der frei entschlüpft!

Mittwoch, 2. März 2011

Depressive Einsamkeit

Wie sie sich anfühlt, die Einsamkeit,
obgleich man nicht alleine ist?
Es ist wie ertrinken im Meer der Zeit,
das um dich herum wird leer gefischt.

Überall herrscht geschäftiges Treiben –
man holt ein volle Netze quirligen Lebens,
du wirst in den klatschenden Wellen verbleiben
denn deine Rufe nach Hilfe sind vergebens.

Und während man feiert den fetten Fang
erstirbt dir die Sehnsucht nach Rettung,
du wendest dich ab und es dauert nicht lang
verlierst du auch Lebensmut und Schwung.

Verständnislos sieht man von Fischerkähnen,
wie kampflos der Einsame sinkt.
Sie zucken die Achseln und erwähnen
nie mehr den Namen von dem der ertrinkt.

Dienstag, 1. März 2011

Was für eine Schaden?

Sie war eine Hunde-Dame
Mit viel Getue und Gehabe,
eine von und zu einer Rasse
und Frauchen fand sie richtig klasse.

Es gab einen Straßenköter,
ein Tunichgut und Schwerenöter.
Der hat ihr, weil nicht gut bewacht,
ein paar süße Welpen gemacht.

Da gab es Theater und Tadel,
denn die Kleinen waren nicht von Adel,
zwar war jedes für sich ein Schatz,
doch es gab keinen Schadenersatz!

Das hat das Frauchen erbost,
sie hat die Welpen verlost.
Die Hundedame indessen
hat ihr Kleinen längst vergessen!

Umgang mit Gevatter Hein

Dir ist es nicht recht, daß ich komme,
du hast nicht nach mir geschickt.
Doch war ´s mir egal ob ich fromme
oder ungläubige Leben geknickt.

Die Zeit, die dir zugemessen
läuft ab, darin schicke dich drein,
bisher hab ich niemand vergessen
und so soll es heute auch sein!

Doch ich will dir gnädig gestatten
durch Schlaf hin zur ewigen Ruh.
Ich sende dir dunkle Schatten
und nun mach die Augen zu!

Verzieh dich – ich will noch nicht sterben,
ich habe noch keine Lust,
du willst mir das Spiel hier verderben:
herunter von meiner Brust!

Der Tod glaubt er hat sich verhört.
Nie wagte wer sich zu widersetzten.
Erst war er gelähmt, dann so verstört,
daß er floh vor lauter Entsetzen.

Es empfiehlt sich dem Gevatter Hein
sofort von der Tür zu weisen.
Man läßt ihn besser gar nicht herein.
Soll er doch zu anderen reisen!