Samstag, 28. Februar 2009

Keine Bürgschaft

Auf Korinthus Landesenge
vereinigten sich Griechenstämme,
um Dichtung und Gesang zu pflegen.
Heut würde niemand mehr sich regen,
so nimmt auch keiner je Bezug
auf Dichtung, sieht er Kranichzug.
Nunmehr findet das Werk der Dichter
in der Kritik die scharfen Richter,
die Werke schelten und abwürgen,
doch niemand regt sich, um zu bürgen.
So geht das Dasein des Poeten
durch Fehlurteile einfach flöten.
Kein Kranichzug der den Verrat
des Lektors jemand offenbart.
Dem Dichter bleibt vor leeren Sälen
sich demütig davon zu stehlen.
Was hilft´s den Griechen nachzutrauern,
wenn draußen Schreibtischtäter lauern,
die ihre Federn hämisch spitzen,
um Gift und Galle zu verspitzen.
Das Publikum nimmt ´s amüsiert,
wenn den Poeten man düpiert.

Freitag, 27. Februar 2009

Unverständliche Dichtung

Was kann man als Poet denn heute noch bewegen?
Kaum jemand ist an Dichtung wirklich interessiert.
Auch kritisch sein, das bringt dir keinen Segen,
die Potentaten in der Szene sind wie Pudel doch dressiert.
Der Reim entfällt – es triumphiert das Wortgeflecht,
das neu geschöpft und unverständlich ist.
Und mit dem Inhalt weiss man auch nicht recht
ist intellektuell er oder einfach Mist.
Vielleicht bin ich zu dumm moderne Lyrik zu verstehen.
Vielleicht ist es auch andersrum, dann sieht man Germanisten
wohl im Regen stehen.
Es werden derzeit soviel Rettungschirme aufgespannt,
so rettet auch Verständlichkeit für unser Land!

Mittwoch, 25. Februar 2009

Sag es mir…

Wann wird die Sonne wieder blinken?
Wann wird die graue Wolkendecke schwinden?
Wann werden Frühlingsblüher uns entgegen winken
und uns von dem Erneuerer, dem Frühling, künden?
Sag es mir….
*
Wann wird der Gleichmut in der Welt sich legen?
Wann werden Menschen sich wie Menschen wohl betrachten?
Wann wird weltweit Gerechtigkeit sich regen
und wir uns auch bei allem Anderssein noch achten?
Sag es mir…
*
Wann werd´ auch ich die Liebe wieder finden?
Wann wird nicht mehr Gewohnheit uns entleeren?
Wann wird die alte Zärtlichkeit verkünden,
das, was uns einst verband, wird wiederkehren?
Sag es mir…

Montag, 23. Februar 2009

Karneval ohne Narrenkappe

Viel Karneval und viel Krawall
gesoffen wird jetzt überall.
Das Jungvolk wankt, kann kaum noch laufen,
wie herrlich ist doch Komasaufen!
An Ecken, Zäunen wird gepisst
weil „Mann“ Erziehung wohl vergisst,
auch sonst Benehmen ohne Schranken,
das kommt denn wohl vom Druckbetanken.
Schlägereien fast überall,
so feiert man den Karneval.
Doch Mittwoch ist man wieder brav.
Helau verstummt und auch Alaaf.
Oh, könnt ihr Narren euch mal sehn,
ihr fändet euch dann nicht mehr schön!


das musste mal gesagt werden,auch am Rosenmontag!

Samstag, 21. Februar 2009

Sei stark

Nimm deine Hoffnung in beide Hände
trage sie vor dir her den wärmenden Sonnenstrahlen entgegen.
Schultere deine dich quälenden Ängste
und begrabe sie an der Biegung des Flusses „Befreiung“
Halte dein Schild zum Schutze deiner Liebe bereit,
damit der Ansturm des Hasses sie nicht beschädigen kann.
Stehe fest auf dem Boden der Treue und Wahrhaftigkeit
und trotze so dem Orkan des Wankelmutes,
so gewähre auch mir Schutz nach deinem Vermögen
wie einem Verfolgten, der in deinen Armen Sicherheit findet.

Mittwoch, 18. Februar 2009

Katerstimmung

Die Party-Stimmung war gigantisch,
man tanzte sogar auf dem Tisch.
Der Alkohol floss auch in Strömen
und Männer ließen sich verwöhnen
von Mädchen, die nicht ungern schmusten
doch einiges ertragen mussten.
So endete die muntre Runde
erst um die sechste Morgenstunde.
Man geht nicht mehr, man wankt nach Haus,
wirft sich aufs Bett, zieht sich nicht aus.
Erst als die Sonne untergeht,
da merkt man erst: es ist schon spät.
Versucht zunächst mal aufzustehen,
doch ist man blind und kann nichts sehen.
Wenn jede Orientierung fehlt
nutzt es auch nichts, wenn man sich quält,
um aus dem Bett sich zu erheben.
Man muss sich erstmal übergeben.
Sogleich hämmert ein Kupferschmied
im Kopf den Takt zu einem Lied.
Man hat sich zuviel zugetraut,
wenn der Kater sooo miaut.
Was zukünftig das Beste ist?
Man unterlässt tunlichst den Mist!

Dienstag, 17. Februar 2009

Abbitte an die Rabenkrähe

Das Gleichgewicht in der Natur – gestört.
Bedroht ist wohl der Singvogel -Bestand.
Weil der Gesang der Lerche nur vereinzelt wird gehört,
man auch den Schuldigen schnell fand:
die Rabenkrähe, deren schwarzes Kleid
seid langem schon als Unsympath verschrien,
ihr Krächzen und die Vielzahl ist man leid,
auch hat man ihr den Hunger nicht verziehen.
Wie schön, wenn man die Schuldigen ertappt
und eignes Fehlverhalten so vertuschen kann,
wenn man die Lebensräume niedermäht und Hecken kappt
und mit dem Finger zeigt auf andre dann!
Uns Jägern bleibt so nur das Regulieren,
das Ausmaß übermäßiger Vermehrung einzuschränken,
mir wär es lieb, das müsste nicht passieren,
so würd´ man uns als Vogelmörder auch nicht kränken.
In der Natur ist jedem Tier ein Auftrag zugeteilt.
Es sind die Menschen, die dies Gleichgewicht zerstören.
Wenn die Natur sich nicht mehr selber heilt,
dann wird man häufiger noch Flintenschüsse hören.

Montag, 16. Februar 2009

Coltan

Handy am Ohr
bequeme Kommunikation
erdumspannend
verbunden mit der ganzen Welt.
Wirklich verbunden?
Nimm das Handy vom Gesicht,
schau auf die Blutspur in deiner Hand:
du bist mit fünf Millionen
geschlachteter Opfer verbunden,
geschuldet dem Coltan.
Unschuldiger Name
für schuldige Gier.
Unverzichtbar für Handys?
Coltan, Tatan, Niob:
Rohstoffe, die auf
einem Blutstrom schwimmen.
Verbinden sie die Welt?

Freitag, 13. Februar 2009

Wieder Doping

Die Russen liefen uns davon
beim Wettbewerb im Biathlon.
Allseits wurd dies denn auch gelobt,
der Fehler war, es wurd gedopt.
Nicht etwa so ganz raffiniert,
dass man Kontrollen gut passiert.
Nein EPO, so gut nachweisbar,
macht den Betrug so offenbar.
Die Fairness wurde hier begraben.
Es stellen sich mir ein paar Fragen:
Wie blöd muss ein Verband wohl sein,
lässt der auf Doping sich heut ein?
Vielleicht wird man dereinst wohl lesen
ist China „Vorbild“ wohl gewesen!

Donnerstag, 12. Februar 2009

Auch das noch…

zerknitterte gedanken
hingeworfen auf schmierzettel
schmierig auch der alte kuli
was denkst du hinter
leerer stirn?
losgelöste ideen
nicht beherrschbar in
wortgezwängter grammatik
es schreit dich an
hör auf!
konzentrationslos geführte linien
gemalt wie von gespensterhand
…auch das noch!

Mittwoch, 11. Februar 2009

Wird nicht beachtet…

Eingequetscht in einen dicken Lyrikband
fühlt ein Gedicht von mir sich unbehaglich.
so lang es nur in meinem Intenet-Blog stand,
war seine Kenntnisnahme mehr als fraglich.
Jedoch auch jetzt, wenngleich weltweit verbreitet,
staubt es dahin, wie hundert andere auch.
Wohl kein Student wird hier zum Lesen angeleitet.
Es steht bedrängt und wartet auf Gebrauch.
Ach, teure Gedanken, legt euch nieder,
wen interessiert, was ich mir ausgedacht.
Ihr wart – und somit kehrt ihr auch nicht wieder:
gehabt euch wohl … und gute Nacht!

Dienstag, 10. Februar 2009

Ohne Wiederkehr

Rotglühend vor zerrissen grauem Wolkenband,
so schickt die Sonne diesen Wintertag zur Ruh.
Konturen, unscharf auch an ihrem Rand,
denn Wolkenfetzen decken ihre Rundung zu.
Nie wieder wird ein solches Bild entstehen,
weil wie der Tag ist ohne Wiederkehr,
so kann die Szene niemals wieder gleich entstehen,
nicht rückholbar in dem Myriadenheer
der Bilder, ähnlich dennoch sich nicht gleichen,
wie jeder Tag, der immer anders sich gestaltet,
dem neuen unerbittlich doch muss weichen.
Den Regeln folgend, deren höh´rer Sinn gestaltet.

Montag, 9. Februar 2009

Schön wär ´s

Dem leichtgeflügeltem Wort zu lauschen,
das einem fröhlichem Gedankengang entspringt,
geträllert so wie jener Vogel lieblich singt
voll Charme und Witz, dran könnt ich mich berauschen.
Schön wär ´s!
*
Stattdessen schwerer Worte Klang
infolge trüber, finsterer Gedankengänge.
Statt Dur ertönen schwermutsvolle Mollgesänge
als gäben sie der Welt Geleit zum letzten Gang.
*
Die Heiterkeit unschuldiger Gedanken
der Menschheit als Geschenk zurückzugeben,
das wär´ wie ein Impuls zu neuem Leben
und überschwänglich würd´ ich dafür danken.
Schön wär ´s!

Donnerstag, 5. Februar 2009

wie blöde muss man eigentlich sein?

Mikrobe der Dummheit

Ihr könnt sie suchen:
niemals wird man sie entdecken.
Sucht sie mit Rastermikroskopen:
sie ist ein Meister im Verstecken!
Doch sie ist da;
allgegenwärtig spukt sie rum,
in Hirnen Intellektueller,
sie ist schlau und
das ist ganz besonders dumm!
Die, die sie jagen, sind schon
infiziert.
Wen wundert ´s also,
dass hier nichts passiert?
So bleibt die Dummheit
Intellektuellen Los…..
sie wissen ´s nicht….sie ahnen ´s bloß!

Mittwoch, 4. Februar 2009

Atheist

Ich sah den Nachthimmel über mir gebreitet
als großes Tuch, gewebt aus der Unendlichkeit,
gespickt mit Sternen einer gläubigen Zeit,
ein Anblick, der den Geist in feierlichem Flug geleitet.
*
Doch als ich glaubte, dass die Göttlichkeit mich greift,
beim näher, längerem Betrachten schwindet ´s hin.
Statt Sternenfunkel seh ich in dem Tuch nur Löcher drin,
durch die die Kälte der Zufälligkeit mich streift.
*
Statt Sphärenklängen gibt’s nur Radarrauschen,
und in den heißen Plasmawolken herrschen Chaos und Gewalten,
kein Plan, das Einfallstor des Zufalls wird gestalten.
Vergeblich flehen –kein göttlich Ohr wird deinen Bitten lauschen!