Donnerstag, 31. Mai 2012

Zu Tode gespart?



Die Eidechse, die sich grad sonnte
und ihren Wärmehaushalt schonte,
dacht drüber nach an manchen Stellen
wär´n angebracht solare Zellen.

Wer könnte die ihr implantieren,
ohne daß sie explodieren,
wie jene Schönheits-Implante,
die manche Frau im Busen hatte?

Und wie dies ist, wenn man sinniert
man rasch die Wachsamkeit verliert,
krallt sie ein Turmfalk, trägt sie fort
zu seinem Nest im Turme dort.

Die Echse hat umsonst gespart,
vielleicht, dass sie zu sehr vernarrt?
Sie starb. Dabei war sie noch jung
doch spart sie die Beerdigung!


Dort drunten


Dort drunten am Fluß in dem grünenden Tal
gedenke ich ihrer so manches Mal.
Wie sprangen die Herzen von Freude getrieben,
unschuldiges Scherzen, wär ´s so nur geblieben.

Dort drunten am Fluß alle Unschuld verschwand,
mit Frohsinn war Schluß. Wie durch gläserne Wand
sahen wir uns schamhaft, mieden uns seitdem
Das Wegsehen war einfach so bequem.

Und könnt´ ich die Zeiten noch wenden und drehen
ich würde zu unserer Liebe stehen,
dort drunten am Fluß in dem grünendem Tal.
Nun ist es zu spät: es war einmal!


Mittwoch, 30. Mai 2012

Sittenwidrig



Es ist, wie ´s ist sprach die Kukucksdame,
ein Ei, das ich mit mir rumtrage,
will ich nicht brüten, Kukucksmann.
Der sprach, dann stell das anders an

und leg es in ein Fremdgelege,
damit ein andrer die Brut pflege!
Als man sich zu dem Schritt entschloß,
war man gleich auch Verantwortung los.

Das Kukuckspaar hat drauf gefeiert,
da wurde nicht groß rumgeeiert.

Abgründig



Ein tiefer Abgrund die menschliche Seele.
So tief, daß man den Grund nur ahnt.
Schau nicht hinab. Du bist gewarnt,
wenn du es tust, dann wähle:

die Augen schließen vor der Finsternis
oder hinein zu schauen zum Erkennen,
was wir nicht gern beim Namen nennen.
Beides aber bleibt gewiß:

Es schämt der abgewandte Blick.
Hingegen beim Erkennen packt dich Grauen,
so tief in dich hinein zu schauen
zerstört dein Selbstbild Stück für Stück!

Montag, 28. Mai 2012

Fesselung



Mit dem Band der Sehnsucht
bin ich gefesselt an meine Träume
es zieht und zerrt und will nicht reißen.

Die Gedanken gebunden
und trotzdem unendlich frei
durch die Weite der Fantasie.
Schmerzhaft die Fesseln
der nie enden wollenden Sehnsucht,
das Nicht-Dasein in der Wunschwelt

Samstag, 26. Mai 2012

Alles Egoisten



Träum weiter, du Europa-Maid
auf deinem schönen weißen Stier
es naht bereits die Wahrheits-Zeit
und sie enthüllt es dir:

getäuscht wurd´st du durch schäbig Lug
Gemeinsinn hält nicht Stand,
der dich verführte, der sich trug
setzt dich frech in den Sand!

Fremd wirst du und einsam sein,
durch Eogismen ausgesaugt
du schrumpfst wie trocknes Dörrobst ein,
das zum Genießen nicht mehr taugt.

Und die, für die du einst Idol,
die streiten, daß die Fetzen fliegen,
doch keineswegs will man dein Wohl,
die wollen Dominanz nur kriegen!

Auch der Versuch ist strafbar



wenn man versucht, was man nicht kann,
dann eckt man unvermittelt an.
man schreibt in einem Hochgefühl,
doch den, der ´s liest läßt es ganz kühl.

Und dies ist noch der bessere Fall
schnell kommt Kritik von überall,
denn Ehrlichkeit, die sich was traut,
dem Schreiber Illusionen raubt.

Dacht´ dieser doch, daß auch sein Stil
in Kennerkreisen sehr gefiel.
Die Annahme war weit gefehlt,
es gibt noch den, der Silben zählt.

Ach Verse richtig ausgemessen,
die Metrik auch nicht zu vergessen,
das Fehlerhafte stört doch sehr,
mit Dichten ist es nicht weit her!

So mancher Inhalt: abgegriffen,
das Wesentliche nur gesstriffen
fantasielos ist ´s, banal
recht stümmperhaft auch die Wortwahl.

Der Leser hat sich dies verbeten,
ich kann es in die Tonne treten.
am Ende wird es mir schnell klar,
daß der Versuch auch strafbar war!

Donnerstag, 24. Mai 2012

Der Dichter oder arme Sau



Wohl dem, der heute dichten kann
sein Boot und auch den Wasserhahn,
denn Handwerksmeister – ziemlich rar –
sind gut bestallt, da wird ´s uns klar

kein Handwerksmeister von Format
geht hin zu dem, der wenig hat
und wo im Grunde nichts zu holen,
da scheffelt er nicht seine „Kohlen“

Erstaunlich ist das Verse Dichten!
Da kann man erstens nichts ausrichten
und zweitens macht man sie für lau,
das wissen Leser ganz genau.

Und kein Verleger kommt entgegen,
dem Dichter sein Werk zu verlegen.
Verlegen schon.. das Manuskript,
weils einfach in den Müll gekippt.

Der Autor, der zu dichten meint,
dem Umfeld ziemlich blöd erscheint.
Kein Geld, kein Ruhm und keine Ehre
als ob er ein Phantombild wäre!

Dem Schuster, der beim Leisten bleibt,
geht’s gut, wenn er die Rechnung schreibt.
Doch wie verschieden geht’s dem Dichter:
Kritik und gar nichts andres kriegt er!

Gereimter Witz mit Vorwort



Ein Dichter hat sich überlegt
was heute man zu lesen pflegt.
Die Themen Liebe, Frühling, Haß,
die machen keiner Jugend Spaß.

Und Verse, die als Reim geschrieben:
nur wenige sind es, die die lieben.
Die Welt ist eben nicht nur rosa,
modern hingegen ist die Prosa.

Die überfordert den Verstand
von dem, der nie zur Dichtung fand.
Der Dichter kramt deshalb hervor
die Kiste in der viel Humor.

Gemütlich in dem Schneidersitz
kreiert er den gereimten Witz.
ein wenig schlüpfrig, das ein Muß.
Man(n) soll doch lachen auch am Schluß!

*

Im Zoo, ich glaub ´s war in Berlin,
zog sie ´s zum Elefanten hin.
Die Kleine, mütterlich begleitet,
was dieser keinen Spaß bereitet.

Ein wahnsinns dicker Elefant
ganz nah an seinem Gatter stand.
Auch stand bei ihm in ganzer Länge,
na ja, ihr wißt schon, sein Gehänge.

Die Kleine sieht den dicken „Schlauch“.
„Was hat der unter seinem Bauch?“
fragt sie die Mutter so ganz keck.
Die aber schaut entgeistert weg.

„Das ist nichts, gar nichts,“ greift sie ein.
„Was müssen sie verwöhnt wohl sein!“
Sprach hinter ihr ein blasser Jüngling
und staunte: „Mann ist das ein Ding!“

Mittwoch, 23. Mai 2012

Unwetter

Launischer Wettergott

Am Himmel ziehen Gewitter auf,
der Donner grollt noch fern.
Die Wolken ballen sich zuhauf
verdecken unsern Erdenstern.

Und Blitz auf Blitze zuckend lodern
noch hellen sie den Horizont.
Angst greift um sich bei Bewohnern,
die bitten, daß man sie verschont.

Ein Tropfen erst – plötzlich gießt
ein Regenschwall zur Erde nieder
kein Halten, alles schwappt und fließt
als käme eine Sintflut wieder.

Dann überlagert Blitz auf Blitz
chaotisch Krachen, Leuchten Zucken,
der Wettergott wie im Wahnwitz
läßt selbst die Mutigsten sich ducken!

Hell flammt ein Dach, ein Blitz schlug ein,
im Nu brennt alles lichterloh.
Kein Beten half . Im Feuerschein
das Leben rettet ...und seid froh!

Es ist kein Pakt mit Zeus* zu schließen,
der launisch, wahllos um sich schlägt,
den eignen Vorteil zu genießen
doch keineswegs Kritik erträgt!


*wer Synonyme mag, hat verstanden!

Dienstag, 22. Mai 2012

Einmal noch!



Lieblich klopft in meiner Brust
Frühlingswehen, Maienlust.
Einmal noch die Liebe spüren,
Sehnsucht sich ganz zu verlieren.
Zukunftsfröhlich sich erfreuen,
Düsternis durch Licht zerstreuen.
Dies erleben – einmal noch.
Auch wenn´s geschieht, wünscht man
sich doch
Wiederholung, jedes Mal –
Wünsche sind so Schick, so s(ch)al!

Schön, daß es das hier gibt



Den Vogelsang in aller Früh`
hört man am Wüstenrande nie!
Da gibt ´s den Geier mit dem Bart,
das Leben dort nicht fröhlich: hart,
und auch der Wüstenhabicht ist
auf den Gesang nicht sehr erpicht.
Oh, Amseln, die in unsern Breiten
sangfreudig Melodien verbreiten,
wie lieb ich Euch, den Freiheitsdrang,
nicht ängstlich vor dem Falken-Fang.
Hoch, dessen Stimme uns erscheint,
was uns in der Kultur vereint.
Am Rand der Wüste gibt es nie,
die friedlich, lieblich....*

*hier läßt sich einsetzten was sich
auf „nie“ reimt, kann Melodie sein oder...
vielleicht was anderes


Montag, 21. Mai 2012

Von oben herab...

Von oben herab...

Ich seh, so spricht ein Weiser Mann,
mir nur die Welt von oben an.
Rein perspektivisch mit Geschick
erhalt ich so den Überblick.

Durchs Himmels Blau auf Erdenkrume
seh ich der Menschheit eitlen Ruhme.
Doch Wolken ziehen dunkel auf
und sperren mir den Blick darauf.

Gewitter – Blitz auf Blitze zucken,
zuweilen muß auch ich weg gucken.
Das Leben ist so schwer als Weiser,
mal mahnt ich laut, mal etwas leiser.

*
So hat er ständig uns gemahnt,
nur hat er eines nicht geahnt:
die Perspektive ist verschwunden,
jetzt sieht die Welt er tief von unten!

Freitag, 18. Mai 2012

Falsches Etikett



Ein Baby liegt in seiner Wiege.
Es surrt heran ´ne Stubenfliege.
Derweil das Baby mürrisch brabbelt,
die Fliege auf sein Näschen krabbelt
und dann auch noch auf seine Backe,
dort hinterläßt sie Fliegen-Kacke.

Die Patin sich zum Kindlein beugt
und es ganz neugierig beäugt.
„Ein Mutttermal – wie der Papa
auf seiner Wange, ganz rechts da!“
Es starren alle auf das Kind,
so man auch Ähnlichkeiten find!

*
Wir wissen mehr. Und sind gewiß:
manch Etikett ist Fliegenschi..!
Der Mutter schamrotes Gesicht,
Aufregung war´s und mehr war nicht.

Donnerstag, 17. Mai 2012

Kaninchen vor der Schlange



Wie gebannt sitzt das Kanin
starr vor seinem Python Feind.
Kommt es ihm nicht in den Sinn,
was der Freßfeind von ihm meint?

Diese Szene stets vor Augen,
will der Vater vom Kanin,
Nachwuchs mit den tauben
Ohren für das Leben noch erzieh´n.

Er hub an: ein doof Kanickel
bleibt starr vor der Schlange sitzen,
schnell hat sie es dann am Wickel,
es wird Blut und Wasser schwitzen!

Schlau ist es, nicht zu verweilen
in der Stellung, der devoten –
vielmehr wird es sich beeilen,
um die Schlange zu verknoten.

Mittwoch, 16. Mai 2012

Mitläufer-Schuld



Und es wird Nacht in den Gehirnen,
von dem Verstand ein leises Wimmern,
was sich dort abspielt hinter Stirnen,
das wird das Weltgefüge noch verschlimmern.

Es legt sich schwarzer Trauerflor
auf unser aller Handeln,
die Menschen kommen klug sich vor
im dunkel sie schlafwandeln.

Und trotzdem rauschet Beifall auf
wie beim Theater spielen
es gibt noch eine Vorhang drauf
und man erhebt sich von den Stühlen.

Wutgedicht



Ich habe so die Schnauze voll
von dem ewigen Hin und Her,
will durchaus nichts hören mehr,
die benehmen sich wie toll:

Geld verschleudern an die Banken,
Volk uneinsichtig beim Sparen,
Finanzflucht – und in hellen Scharen
Proteste! Stabilität am Wanken.

Schuldzuweisungen en Masse,
Schimpfen, schmähen,, schwadronieren.
Menschen nicht mehr interessieren,
bleibt: oh, theos mazi mas*!

*Gott sei bei uns!

Dienstag, 15. Mai 2012

Nicht für hinterhältige Zwecke



Gedanken durch den Füller fließen,
und schwarz auf weiß – von mir aus blau,
sich übers Blatt Papier ergießen,
das macht mich froh, ich fühl´ mich schlau!

Allein, das ist nur mein Gefühl.
Wer ´s liest, der schüttelt streng sein Haupt,
ihn lassen diese „Werke“ kühl,
die ich als genial geglaubt.

„Der Glaube ist des Menschen liebstes Kind“*
wenn faustisch alle Hoffnung schwindet.
Die Schreiberlinge vielfach Egoisten sind:
wahr ist es und so wird’s verkündet.

Papier, das sich geduldig zeigt
ich nutze es tagaus, tagein;
nicht „hinterrücks“ von Rollen abgezweigt,
spüls nicht hinweg...ich heft` es ein!

*zu diesen Sphären wag` ich nicht zu streben
woher die holde Nachricht tönt....(Faust, Goethe)

Sucht nach der Ringeltaube



Ein Auge scheint ´s auf jeder Feder,
berühmt die Tauben-Umsicht ist.
Das erfährt zum Beispiel jeder,
der ´s beim Beobachten vergißt.

Der Ringeltauben Seh-Verhalten
scheint schärfer als des Adlers Auge.
Sie läßt den Blick im Kreise walten,
als ob das Umfeld sie einsauge.

Eine Bewegung, die unbedacht,
schon ist der Fluchtinstinkt geweckt.
Sie fliegt davon - und dieses macht
für uns den Ringeltauben Wunscheffekt!

Samstag, 12. Mai 2012

Aufruf


Schlummert selig in angenehmer, süßer Ruh!
Was gehen uns Staaten an und Banken?
Laß doch die Welt ins Chaos wanken,
klatschen wir Beifall, sehen noch begeistert zu.

Nur kurze Zeit währt unser Leben,
das uns allein, nur uns gehört.,
wenn ringsherum auch alles wird zerstört,
uns kümmerts nicht – so ist das eben!

Werft hin die Brocken jenen doch zu Füßen,
die glauben alles zu bestimmen,
die sehen nicht die Lunte glimmen
mit Sekt sie unsere Dummheit nur begießen.

Wir feiern mit – laßt uns anstoßen,
wen kümmert Mann, Weib oder Kind.
Die wir als Duldende geboren sind
verhalten wir uns wie die Mächtigen, Großen.

Freitag, 11. Mai 2012

Auch mal blödeln?

Auch mal blödeln?

Es geschehen noch immer Zeichen,
zuweilen auch mal Wunder!
Kein anderes Tier kann das erreichen
wie die flache Flunder.
Stell dir mal die Henne vor
platt gefahren vor dem Tor:
Eier wie ein flaches Blatt,
nie gesehen dies jemand hat!
Auch das Gelbe von dem Ei
wär´ erkennbar nur als Brei.
Deshalb: Eier von der Flunder
sind wirklich ein totales Wunder.


Donnerstag, 10. Mai 2012

Mikrowelten


Welt im Dunkel – die Mikroben.
Leben , unsichtbar hier oben:
sein ´s Bakterien oder Viren,
nichts Verbindendes zu Tieren.
Mikrowelt von großem Nutzen,
doch Gefährlichkeit läßt stutzen.
Gibt die Guten und die Schlechten,
welche, die die Stoffe wechseln,
ganz wie in der Oberwelt –
nur der Virus sich enthält.
Doch die schlimmste der Mikroben
ist die Dummheit. sie sitzt oben
in den menschlichen Gehirnen
eingebeint durch enge Stirnen.

Ein Dichter hat sich geirrt



Was , oh, Mensch, zieret dich?
Ist es der Verstand?
Ich habe dies noch nicht erkannt,
ein Fehlurteil befürchte ich.

Die Masse Mensch, Verstand gebündelt,
bewegt sich irrlichtend umher,
stürzt sich wie Lemminge ins Meer,
weil sie zuvor die Welt gezündelt.

Der Gutmensch ist begraben in der Masse.
Da hilft kein Schrei nach der Gerechtigkeit.
Das ewig Böse, Egoistische entzweit
und huldigt zynisch dem verderblich´ Hasse.

Was, oh, Mensch ist, was dich ziert?
Der Dichterworte leerer Sinn –
bedeutungslos, man nimmt sie hin,
sagt unbewegt: der Dichter irrt!


Mittwoch, 9. Mai 2012

Ratatouille


Wer bisher mit fieser Ratte
seine Vorbehalte hatte
und sich graute vor dem Nager
war durchaus kein Tier-Versager!

Mit dem haarlos langem Schwanz,
fettem Leib und sowie ganz
unangenehmem Hinterlassen
galt ´s den Schädling schnell zu fassen.

Das Töten von der Rattenbrut
finden fast alle durchweg gut,
zumal der Wirt vom Rattenfloh
die Pest uns bracht´ von irgendwo.

Doch wer Ratatouille* gesehen
findet Ratten plötzlich schön,
denn in der Vermenschlichung
verliert auch Ekel seinen Schwung!


*Zeichentrickfilm, toll gemacht!



Stille Stunde, sanfte Ruh



Stille Stunde, sanfte Ruh
Seelenfriede stellt sich ein
diese Zeit gehört allein
dir – so horch in dich hinein.

Ungestört mit den Gedanken,
die vom Alltag zugedeckt
in dir ein Erkennen weckt,
das eig`ne Bild gerät ins Wanken.

Zeit ist ´s deinen Schritt zu wenden,
dich den Menschen zu erschließen,
die im Leben zu dir stießen,
deine Abkehr zu beenden.

Stille Stunde, sanfte Ruh,
nicht für deinen Seelenfrieden.
Für die, die schon dahin geschieden
was, mein Freund, empfindest du?

Dienstag, 8. Mai 2012

Kurzzeitig


Fische haben ein Gedächtnis,
das nur zwei Sekunden währt.
die Erfahrung – uns Vermächtnis-
wird gelöscht und ist nichts wert.

Somit kennen sie kein´ Bammel
öfter auch mal zuzuschnappen,
gleichwohl sie schon mal an der Angel,
sie wieder in die Falle tappen.

Mein Gedächtnis – nicht mehr frisch-
unterliegt der Lösch-Funktion.
Niemand nenn mich deshalb Fisch:
mehr als zwei Sekunden hält es schon.

Schnell gesagt...


„Ich liebe dich“ ist leicht daher gesagt.
Worte wie auf Flügeln schnell dem Mund entfliehen.
Doch vielfach, eher der Morgen tagt,
sind sie der Falschheit schon geziehen.

Kaum gibt ´s ein Wort, daß häufig so mißbraucht
wie Liebe – wenn eben nur die Lust gemeint
und tief in wilde Leidenschaft getaucht,
dem Partner dies als Herzgefühl erscheint.

Doch flüchtig, allzu flüchtig ist der Wahn.
die Leidenschaft nur kurz entflammt, erlischt.
Was wahre Liebe überstehen wird und kann,
die Sinneslust erlebt den frühen Morgen nicht.

Montag, 7. Mai 2012

Der tick, den man nicht los wird


Ein jeder Mensch hat einen Tick,
der läßt sich nicht ausbügeln.
Kaschiert man ihn mit einem Trick,
wird man ihn nur beflügeln.

Weshalb man ihn auch Meise nennt,
die schwirrt im Kopf herum.
Und wenn ein Fremder sie erkennt,
ist dies besonders dumm.

So ´n Piepmatz macht das Leben schwer,
Man sollt ihm Flügel stutzen.
Allein...dann fliegt er wohl nicht mehr
davon – so bleibt kein Nutzen!

Nasenaffe



Hat wer ´ne Gurke im Gesicht,
die ihm als Nase dienlich ist,
gewinnt er Schönheitspreise nicht
auch wenn man deren Länge mißt!

Doch nur die Männchen haben sie,
was eine alte These stützt,
daß so ein Sprichwort wirklich nie
dem Ansehen der Männer nützt.

Ein Wunder, die Primatenart
konnt´ s wissenschaftlich schaffen,
daß man charmant sie und apart
bezeichnet auch als Schlankaffen.

So haben die Geschlechter auch
das Merkmal der Homiden
und hätten sie noch einen Bauch,
wärn sie von uns nicht so verschieden!

Samstag, 5. Mai 2012

Ähnlichkeiten



Der Affe ist dem Menschen ähnlich,
nicht ganz so schlau eher wohl dämlich.
So meinen wir im Hochmutswahn...
doch schaut man ´s sich genauer an

sieht man den Affen Nase bohren
mit einem Blick der weltverloren
und wenn wir ganz genau hinschauen,
sieht man wie Affen Nahrung klauen

weil sie ´s dem Anderen nicht gönnen,
ein Trieb, den wir vom Menschen kennen.
Auch geht der Super-Affe fremd
und liegt damit im Macho-Trend.

Ansonsten im Familienleben
kann ´s wie beim Menschen Streit auch geben.
Nur an das Lausen beim Versöhnen
können Menschen sich nicht recht gewöhnen.

Lesen kann ein Affe nicht
und so entgeht ihm mein Gedicht,
gleichwohl es doch für ihn geschaffen
und ebenso für andere Affen.

Auch wenn ´s im Augenblick so scheint:
ihr Leser seid hier nicht gemeint.
Der Affe ist dem Menschen ähnlich
allein fürs Lesen noch zu dämlich!

Freitag, 4. Mai 2012

Irgendwann


Irgendwann versiegt die Tränenflut,
die sich tief ins Tal der Trauer eingegraben hat.
Über die Zeit des „Ich-vermisse-dich-so“
rieselt der Sand aus der Uhr des Lebens
und deckt den Schmerz Sandkorn für Sandkorn
mit guten Erinnerungen zu.
Aus der Quelle eines neuen Anfangs
sprudelt der Lebensfluß, strömt und reißt dich fort
bis, j a  b i s  i r g e n d w a n n ...

Viel zu kurz


Ich hab es gefunden – noch völlig nackt
ein Vogelbaby. Ich hab ´s eingesackt.
Es hat kaum gelebt, kannt´ kein Lüfteschweben,
soeben geschlüpft, das war sein Leben.

Doch ward es geboren, ein Hauch in der Zeit,
dann hat es der Tod von der Erde befreit.
Wär ich ein Vogel im himmlischen Reigen
würde ich ihm die Freiheit der Lüfte zeigen.

Was es niemals sah, was es nie erspürte
wohin es das Leben auch niemals führte,
ich würd ´s ihm erläutern beim Wolkenspringen
und ihm schönsten Lieder vorsingen.

Donnerstag, 3. Mai 2012

Würde bis zum Tod



Wie jedem Menschen Freude, Leid und Bürde
vom Schicksal unabwendbar aufgetragen
entwickelt sich im Dasein jene Würde
die unverletzlich eigen dir bis zu den letzten Tagen.

Und stets begleitend hält der Würde Weg
sich dein Gewissen als ein mahnend Korrektiv
so halte ein – und dein Verhalten leg
behutsam es in seine Hand, wenn es dich rief.

Gemeinsam so den Lebensweg beschreiten
reinen Gewissens und mit ruhiger Würde
wirst du von Jahr zu Jahren gleiten
und mit dem Tode nimmst du deine letzte Hürde.

Nur e i n s zählt...



Mag man auch noch so viele Gedichte schreiben,
Themen abarbeiten, sich dran reiben
als gelungen oder eben nicht empfinden,
sie im Stillen lesen lassen oder laut verkünden:
am Ende wird ´s im Dichterleben
nur ein Einziges, das wirklich Wahre geben.
Wenn du dies EINE nur, dies BESTE schreibst,
du ewig im Gedächtnis deiner Leser bleibst.

Stör-Kaviar

Stör-Kaviar

Der Stör hat seine Eier – tausende und mehr
im Fluß gelaicht- gibt nichts für Kaviar her.

Gemolken sind die Schwestern wegen jener Rogen,
sie wurden nicht für Nachwuchs- nein für Kaviar gezogen.

Nun liegen schwarze Perlen auf den Schlemmertischen,
daß Fischgekrös sie essen – ob manche dieses wissen?

Nur weil man es sich leisten kann stopft man ´s in sich hinein
ob salzig zum Erbrechen – nur teuer, teuer muß es sein.

So liegt gekühlt im Eise auf dem Buffet und Tisch,
was wunderbarer Weise sollt werden einst ein Fisch.

Mittwoch, 2. Mai 2012

Schwarze Prophetie



Elend geht die Welt zu Grunde
und so schlägt die letzte Stunde!
Mahnen lange schon Propheten
und verlegen sich aufs Beten.

Wenn die Welt in Scherben geht
ist ´s fürs Beten auch zu spät
und für die Welt der Prophetie
wär ´s auch kein Schaden ...nie!

Also schwachsinnige Propheten
hört auf „Endzeit“ zu trompeten.
Niemand weiß, wann diese ist,
verbreitet bitte nicht so ´n Mist!


Immer wieder hört man besonders in den USA,
daß Leute die Menschen ängstigen. Man scheute sich nicht
auch den Maya-Kalender als Beweis anzuführen.


Kokoskrabbe

Kokoskrabbe

In der Natur gibt ´s seltsam Wesen,
Geschichten, die wie Märchen klingen
so habe neulich ich gelesen
von so recht unglaublichen Dingen.

Gemeint ist hier der Palmendieb,
die Kokoskrabbe Birgus lato,
die lange im Verborgenen blieb
bis sie entdeckt wurd´, dato.

Sie entert auf die Kokospalme,
zehnfüßig, wie sie ist
wie ein Insekt an einem Halme,
klaut Nüsse, die sie knackt und frißt.

Die Krabbe, die an Land sich traut
ist nicht verwunderlich,
doch wie sie ihre Nahrung kaut
und Nüsse knackt, erstaunet mich!

Dienstag, 1. Mai 2012

Insekten überall

Und nun kommen sie hervor,
der Insekten bunte Scharen,
die zuvor versteckt noch waren
bis die Kälte sich verlor.

Man sieht Meisen wie sie hängen
selbst noch an den dünnsten Ästen
und sie holen dort die besten
Leckerbissen, die sie kennen.

Ob wohl auch die Fledermäuse
ihren Winterschlaf beenden?
Wärme strahlt von Häuserwänden
lockt sie bald aus dem Gehäuse.

Die Natur hat reich gedeckt:
lebendige Vielfalt an Proteinen,
Blüten auch für Hummeln, Bienen,
alle Freß-Sucht wird geweckt!

Käfer im Mai

Käfer im Mai


Der Mai ist nun gekommen.
Die Käfer haben ´s vernommen
und kommen schnell herbei.
Was für ´ne Krabbelei!

Die Schornsteinfeger, Müller
für Sammler sind sie Knüller,
in Schachteln luftig eingesperrt.
Dort brummen sie, wenn man hinhört.

Will man die Käfer suchen,
schaut man sich um nach Buchen
rüttelt in der Morgenkühle
und schon hat man viele.

Bevor ein Käfer starten kann,
legt er die Flügeldeckel an
und pumpt sich Luft hinein.
Er fliegt davon, manchmal
läßt er ´s sein.

Der Käfer lehrte uns das Pumpen,
man zögert - läßt sich dann nicht lumpen
und freut sich später ungemein,
sieht man ihn wieder, diesen Schein.

So zeigt der Käfer uns im Leben
wie selig so ein freundlich Geben.
Er hinterläßt uns Engerlinge,
daß auch im Folgejahr man singe:

Der Mai ist gekommen,
die Käfer schwärmen aus!

Nun ist er da...



Nun ist er da, der Mai,
um Menschen zu entzücken,
die sich ganz zärtlich drücken
als ob ´s für ewig sei.

Nun ist er da, der Holde
und viele dichtend schwärmen,
es ist zum Herz erwärmen,
so wie bei Tristan und Isolde!

Nun ist er da, der Mai
und jetzt heißt es sich bücken,
so mancher kriegt da „Rücken“
von all der Gärtnerei.

Nun ist er da, der Mai,
Strauch und Bäume schlagen aus;
da bleibt man besser wohl zu Haus
bis daß der Spuk vorbei!

Nun ist er da , der Mai.
Die Hexen mit den Besen
am Brocken sind sie schon gewesen
vorbei, vorbei, die Hexerei.

Nun ist er da, der Mai.
Ich werde ihn begrüßen
und leg zu seinen Füßen
ein bißchen Reimerei.