Montag, 30. August 2010

Liebe ist keine Chemie

Liebe gibt es nur im Märchen
so wird es heute oft verbreitet.
Die Gänsehaut, sich sträubend Härchen
sind Reaktionen chemisch abgeleitet.

Ich stehe im Chemielabor
und warte auf die Reaktionen,
so stell ich mir die Liebe vor,
um Herzklappen zu schonen.

Doch nichts geschieht, nichts wird bewegt.
So warte ich vergebens,
mein Pulschlag ist auch nicht erregt,
nichts ist´s mit Liebe meines Lebens!

Ich stell mir das nicht wieder vor,
trotz Bunsenbrenner, Reagenzen
es hat ein klinisches Labor
ganz sicher seine Grenzen.

Wenn auch die Lieb´ ein Märchen sei,
so will ich ihm fein lauschen,
lass Wissenschaft mit ihrem Brei:
am Märchen will ich mich berauschen!

Wille versus Versuchung

Des Menschen Wille ist sein Reich
nur sind nicht alle Menschen gleich
und somit sind auch alle Reiche
nicht gleich groß, wenn ich vergleiche.

Da gibt es welche, die sind mächtig
und andere, die eher schmächtig,
sie gehen Willenskraft konform
und somit gibt es keine Norm.

wenn so allein der Wille zählt
sind manche Menschen sehr gestählt.
Die meisten Willen sind ganz weiche
somit sind´s klitzekleine Reiche.

Niemand jedoch tut gerne Kund
besiegt zu sein vom Schweinehund,
der sich im Inneren verbreitet
und mit dem guten Willen streitet.

Ein schwacher Wille seinerseits
birgt auch Erwartung – denn bereits
die Aussicht ihm zu unterliegen
erweckt in Vielen schon Vergnügen.

Ein schwaches Fleisch und williger Geist
den Weg in eine Richtung weist,
die man gern geht und nur bereut,
wenn man hernach sich nicht erfreut.

Samstag, 28. August 2010

Tränenspur

zieht sich über
rosige Backen
plärrendes Gesicht
Tränenspur

zeichnet Wege
erlittenen Schmerzes
schrinnend
die verletzte Haut
Tränenspur

Rinnen kullernder
Freudentränen
verschämt verwischte
Tränenspur

hemmungslos offenbarte
Stromschneisen
Wut getriebene Enttäuschung
Tränenspur

im gefurchten Gesicht
schluchzender Trauer
Tränen die nicht ihren
Weg zeichnen im Dunkel
der Ewigkeit gibt es sie nicht
Tränenspuren

Freitag, 27. August 2010

Erkenne dich selbst

Von Angesicht zu Angesicht
mit Hilfe von dem Augenlicht
sehen wir einander
wär dem nicht so dann gäbe es
ein großes Durcheinander.

Obgleich Gesicht, Gestalt bekannt
und über unsere Art verwandt,
wir uns beim Namen nennen,
sind Zweifel immer wieder da,
ob wir uns wirklich kennen.

Trotz Röntgenbild, trotz Szintigramm
wo Innereien man sehen kann,
wär´ es verwunderlich fürwahr
böt dort sich der Charakter dar.

Auch um Gedanken zu verstehen
kann niemand in das Innere sehen.
Sie bleiben in der Körperfülle
wie ein Gefahrgut in der Hülle.

Bricht das hervor, dann wehe dir,
der Mensch wird wieder wie ein Tier.
Drum mach dich auf auf jene Reise
zur Selbsterkenntnis, das wär´ weise!

Donnerstag, 26. August 2010

Die Nacht romantisch verklärt

Den Sternenumhang angelegt,
die Mond-Laterne angezündet,
die Nacht auf ihre Reise geht,
hat mit der Stille sich verbündet.
+
Sie sammelt in dem Mondenschein
in den Falten des Gewandes
die herrlich blauen Stunden ein,
die jenseits wachsen des Verstandes.
+
Freiwillig gibt sie Liebespärchen
von ihrer kostbar´n Ernte her
und Mausi-Schatz und Knuddelbärchen
sind nimmersatt, sie wollen mehr.
+
So überzieht die Nacht das Land
mit gütig langem Bleiben
durch ihrer Liebe Unterpfand
mag mancher sie auch leiden.

Mittwoch, 25. August 2010

...ensch?

Ich finde es ganz abgefeimt:
kein Wort das sich auf „Menschen“ reimt!

So ist das wohl in unserer Sprache
eindeutig ganz besondere Sache.

Der Mensch, der sich ein leb`lang quält
nicht einmal silbenmäßig zählt

und so verkommt zu Dichters Kummer
ein Mensch in Deutschland nur zur Nummer.

Ihr glaubt das nicht und seid verwundert?
Ein Beispiel dafür sei: „einhundert“!

Versuche dies einmal mit „Mensch“!
Kennst du ein Wort mit Endung „ensch“?

Dienstag, 24. August 2010

Allee

Im Schatten alter, borkiger Platanen
zieht sich die Straße schnurgerade lang.
Kaum jemand kann die Schicksale erahnen
der Menschen, die sie nutzten schon Jahrzehnte lang.

Sie sah Epochen auf- und untergehen.
Gar manches Wagenrad grub sich in sie hinein.
Ulanen trug sie, sah die bunten Fähnchen wehen
und hörte harte Marschbefehle schreien.

Dann fetzten Bomben Baum und Bahn,
sah Trecks in ihrem Elend ziehen,
es führt ihr Ziel zum Größenwahn;
doch auch die schlimmsten Zeiten fliehen.

Es reckten stolz sich die Platanen
nun wieder auf in der Allee,
beschatten, wie auch ihre Ahnen,
schnurgrad die Straße, die ich geh.

Und in den Gipfeln von den Bäumen
wispernd erzählt der laue Wind
aus der Vergangenheit, von Träumen
der Menschen, die vor mir dort mal gegangen sind.

Montag, 23. August 2010

Glühwürmchen

Als der HERR den Wald erschuf,
fand er diesen nachts zu dunkel,
denn trotz Sterne Lichtgefunkel
verfehlten sie hier den Beruf.
In einer dunkel schwarzen Nacht
hat sich Gott dann ausgedacht
Lichter, die nachts über fliegen,
an jeden Ort des Walds zu kriegen
und somit ganz nach dem Bedarf
Tieren zu leuchten, die nicht im Schlaf,
das Licht nicht erlösche bei Regen
und Sturm.
So ward dann geschaffen
der glühende Wurm.

Woche

Woche
(nicht ernst zu nehmen)

Horch, der ferne Glockenton
erinnert an den Sonntag schon
an den Tag der uns gegeben
um die Ruhe zu erleben
+
Montag
+
Montag ist der Tag des Mondes
denn mit bleichem Angesicht
beginnt die Arbeit und die Schicht
abgeschafft gehört der Tag
niemand ihn so richtig mag
+
Dienstag
+
Wenn die Woche nicht beginnt
sie dann auch kein Ende nimmt
also heißt es sich aufraffen
und am Dienstag kräftig schaffen
+
Mittwoch
+
zwölf Uhr mittags schnell beeilt
weil man nun die Woche teilt
mittendrin – man wird sich fügen
freut sich abends aufs Vergnügen
+
Donnerstag
+
Donnerstag der Tag des Donar
der Gott der Germanen war
man auch heute schraubt und hämmert
Arbeitsleben ist belämmert
+
Freitag
+
Freitag ist nicht etwa frei
von dem Arbeitseinerlei
nein der Name kommt von Freya
die bei uns mal Göttin war
+
Samstag
+
Also freut man sich auf Samstag
den der Sportsfreund wirklich mag
doch der ärgert sich kariert
wenn der Lieblingsclub verliert
+
von vorne
+
und so schließt sich denn der Kreis
aber bereits jeder weiß
und er fühlts mit Unbehagen
neue Woche mit Sch…tagen
++

Ist noch erinnern?

Ich summe ganz leise
eine Kindheits-Weise
ist lang schon verklungen
als man mir sie gesungen
*
Leise ganz leise
schleicht sich die Weise
in die Erinnerung
rückwärts im Zeitensprung
*
und so wie die Weise
verschwind ich einst leise
von diesem Erdenrund
bleibt da Erinnerung?
*
Ich summe ganz leise
eine Kindheits-Weise
so bald sie verklungen
hat die Zeit mich verschlungen

Sonntag, 22. August 2010

Seele baumeln lassen

Seele baumeln lassen

ruhen – sinnen – sehen
einfach nur mal in sich gehen
Schönes rings herum betrachten
auf die Kleinigkeiten achten
und mit offenen Augen sehen,
was im Stress sonst übersehen
sich als Teil des Ganzen fühlen
das ICH-Dasein hinunter spülen
der Natur sich überlassen
sie mit allen Sinnen fassen
spür´n wie jedes treibt und fließt
und die Seele dies genießt

Schlecht Herr Specht

Schlecht Herr Specht

Es tackert an des Baumes Höhle
ein Buntspecht seine Vogelseele
fast aus seinem kleinen Leib.
Er tut dies nicht zum Zeitvertreib,
will mit Frau Buntspecht dorten brüten
und in der Höhle Eier hüten.
Als Zimmermann des hies´gen Waldes
gibt er ´s bekannt – und somit schallt es
weckt auch die Neugier von dem Marder.
Der denkt, hei fein, bei dem Theater
zeigt mir der Specht frühzeitig an,
wo ich bald Eier stehlen kann.
+
Man lernt daraus – so man es will –
zuweilen bleibt man besser still!

Freitag, 20. August 2010

Großmäuliger "Held"

Zum Ende der Welt ging ich
pflückte die Äpfel der Herespiden
alles für dich

nicht fürchtete ich den kretischen Stier
alles dies tat ich aus Liebe
zu dir

Auch Hyppolite die Amazone
ich um deinetwegen nicht verschone

das Ausmisten der Ställe des Augias
tat ich für dich und nicht etwa
aus Spaß

die Hydra bezwang ich, die Lemäische
Schlange – ich dachte an dich so ward
mir nicht bange

dein Herakles bin ich - nur leider
bleibt´s Traum
denn in Wirklichkeit tät ich’s
auch für dich wohl kaum

Donnerstag, 19. August 2010

Fast poetisch...

Meine Gedichte sind wie kleine Präsente
gern wären sie größer, wenn ich es könnte!
So gedeihen sie im Verborgenen versteckt,
den Veilchen gleich, bis sie jemand entdeckt.

Doch wer sie entdeckt ist sicher verzückt,
sie nicht frevelnd fleddert und zerpflückt,
sich freut an der Schönheit und dem Duft
so dass der Betrachter fröhlich ruft:

„Ich hab sie gefunden wonach ich gesucht,
die blaue Blume der Fantasie
stand einen Herzschlag entfernt vom Garten der Poesie“.

Mittwoch, 18. August 2010

Im Dunkeln

In den Lichtern großer Städte
bricht der Glanz durch Dunkelheit
wo man sonst auch Schatten hätte
ist für Schatten nicht die Zeit.

Künstlich wird das Licht gestreut
über nächtlichem Vergnügen
Glitter, der die Leute freut,
können kaum genug von kriegen.

Und die Nacht wirft keine Schatten,
doch verdeckt im Dunkeln liegt,
wo Behausungen der Ratten,
das Verbrechen sich verkriecht.

Dienstag, 17. August 2010

Wasser des Himmels

Segensreich, wenn es auf dürstenden Boden trifft
kostbare Nahrung hervorbringend
für Mensch und Tier im Gleichmass
lässt Savannen und Wüsten erblühen
tränkt die Durstigen
flehentlich ersehnt manchmal
Wasser des Himmels

in seiner unerbittlichen Unaufhörlichkeit
treibt es reißende Bäche und Flüsse
mit zerstörerischer Gewalt
schwemmt Lebensräume
lässt Früchte faulen
bringt Tod und Krankheit
zerstört was Menschenhand geschaffen
nicht kontrollierbar doch ausgleichend im Naturgeschehen
für Zeiträume die nicht dem Menschengeschlecht entsprechen

Wasser des Himmels ersehnt oder verflucht
sind nicht nur dem Erdenmenschen zugedacht
gleichwohl sie erdgebunden nicht himmlisch sind.

Montag, 16. August 2010

Anspruch und Wirklichkeit?

Anspruch und Wirklichkeit?

Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig
und beladen seid, ich will euch erquicken
(Matthäus 11, 28-30)

So steht ´s im Neuen Testament,
wie man es die Christen lehrt.
Ob man es aus dem Alltag kennt,
weil der HERR sich darum schert?

Kein Spatz fällt auf die Erde ohne Gott…
(Matthäus 10, 29..

Wenn das so ist, so fällt es schwer
je an Güte noch zu glauben,
denn Vernichtung ringsumher
kann die letzte Hoffnung rauben.

Unergründlich ist SEIN Wille,
gründlich kann ER ´s uns verderben
unser Leben - bittre Pille
unser Leiden unser Sterben.

Hatte er uns nicht erschaffen,
warum gab er uns Verstand
unterschied uns von den Affen
als den Menschen er erfand?

Ihn zu preisen ihm zur Ehre?
Ach, was soll denn der Sermon.
Als ob ER so eitel wäre,
dies Kapitel kennt man schon.

Exodus 20, 2-3

Von nichts kommmt nichts

Aller Anfang ist beschwerlich
er verlangt auch viel Geduld.
Gibt man auf, so sei man ehrlich,
dass dies keines Anderen Schuld.

Gerne würde man dieses können
oder jenes. Womit Geld
und Ehre man gewönne,
stellte etwas dar hier auf der Welt.

Ist Talent dir auch gegeben,
heißt es Fleiß zur Meisterschaft.
bist du faul in deinem Leben
wird ein Durchbruch nicht geschafft.

Meister fallen nicht vom Himmel,
keiner schafft ´s ohne Bemühen.
Die meisten in dem Menschgewimmel
lässt man ohne Preise ziehen.

Freitag, 13. August 2010

Das sollte man sich sehr überlegen

Es war, so wurde mir erzählt,
ein Mädchen, das so schön,
jeder Bursch hätt ´s gern erwählt,
doch wollte sie ins Kloster geh´n

Allda hat sie sich sehr kasteit
und frommte vor sich hin.
Zu Opfern war sie tags bereit
und sah darin auch Sinn.

Nur wenn der Mond durchs Fenster sah
auf ihre bleichen Wangen
da wusst ´ sie nicht wie ´s ihr geschah –
doch beichtete sie brav mit Bangen.

Ein Mägdelein, das so entzückt
ist nichts fürs Klosterleben,
sie hat ihn auch nicht unterdrückt,
den Trieb, der ihr nun mal gegeben!

Donnerstag, 12. August 2010

Wie spreche ich IHN an?

Wie man es mich als Kind lehrte:
Lieber Gott…
nein, geht nicht, das alte Testament spricht vom Gott der Rache

Allmächtiger Gott…
kann nicht sein, sonst wäre das Böse abgeschafft

Gütiger Vater…
gütig? Geht man so mit seinen Kindern um, lässt sie
vergasen, verhungern, umkommen in Krieg und Katastrophen

Himmlischer Vater…
mit Rauschebart auf dem Thron, wo ist Himmel? welche Vorstellung und Vater sh. o.

Mein Gott…
mein und wessen noch?

Herr…
trifft eher… ich dein Knecht und Sklave
und Du duldest keine anderen Götter neben dir..
gibt es sie denn? Was ist nun?

Unergründlich sind deine Wege, wenn Du
so geheimnisvoll bist… wie soll ich dich rufen?

Will doch nur spielen...

Hundegebell unmelodisch
schallt erregt mir an das Ohr;
offenbar ist es wohl modisch
Kampfhunde am Eingangstor.

Hektor heißt das Ungetüm,
ca. 50 Kilo schwer,
rast am Zaune ungestüm
wie ein Teufel hin und her.

Bleckt ganz fürchterlich die Zähne,
Geifer fließt aus seinem Rachen,
ein Gebiss wie die Hyäne,
da vergeht ganz schnell das Lachen.

Der Besitzer frohgemut
kommt heraus zur Eingangspforte:
„Hektor tut nichts – er ist gut“,
sind beruhigende Worte.

Es ist klar – nur spielen wollt´ er,
so ein Biest ist ungefährlich.
Ich als Spielball? Nein, da sollt er
trollen sich, da bin ich ehrlich!

Dienstag, 10. August 2010

Dichter

Ich schöpfe aus dem Quell
der alle Lebensflüsse speist
der den Weg des Menschen
von Anfang bis Ende weist
von quirliger Freude
vom tosenden Fallen
auf dem Wege des Heute
und des Morgen – und allen
Abzweigen, Umwegen, Irrungen
Untiefen, Wirbeln und Wirrungen
erzähle vom Plätschern der Langeweile
betrachte Erinnern und Zeiteneile
der Liebe Ströme, grundtiefes Hassen
das Vergehen von Hoffnung, die nicht zu fassen
verweile bei glitter-gleißendem Glanz
und vergesse darüber auch nicht ganz,
dass der Lebensfluss endet und sich ergießt
dem Meere der Endlichkeit stetig zufließt.
Nicht Kläger, nicht Richter
einfach nur D i c h t e r

Montag, 9. August 2010

Biene

Welch ein fleißiges Insekt
doch in einer Biene steckt.
Sammelt Pollen unermüdlich
tut sich nur am Nektar gütlich
und mit Sammel-Leidenschaft
es viel in die Waben schafft.
Nur die Drohnen, diese faulen,
würden über Arbeit maulen
haben Liebe nur im Sinn,
treiben ´s mit der Königin.
Neidisch schauen all die Bienen
denn sie müssen denen dienen,
die es sich bequem gemacht.
Doch eines Tages, über Nacht,
gibt es dann ein bös Erwachen,
weil die Bienen endlich machen,
was sie sich oft vorgenommen:
keine Drohne wird entkommen;
man sticht sie tot – nun ist es aus,
wirft sie danach zum Flugloch raus.
Ist Männlichkeit erst mal dahin
verliert das Männchen seinen Sinn.
Ist deren Jammern dann verstummt,
das Weibervolk froh weiter summt.

Wie das Pferd entstand

Der Herrgott hatte gute Laune,
weil Ruhe war am Himmelsthron.
Es schwieg der Engel mit Posaune
seit ein paar Sternenstunden schon

So strotzte er voll Tatendrang
er wollt ein neues Wesen schaffen
und überlegte breit und lang
was passt zum Menschen oder Affen.

Ein Freund des Menschen sollt es sein
doch auch von großem Nutzen
der spannt es für die Arbeit ein
doch sollt er’s pflegen und auch putzen.

Und da der Mensch das Rad erfand
auch anderes Gefährt,
da hat der Herrgott es erkannt:
es fehlte noch das Pferd.

Das war recht groß, das kostet Kraft
und Mühe auch recht viel,
das Pferd hat grad er noch geschafft
jedoch noch nicht das Aut´mobil!

Sonntag, 8. August 2010

Gottes Dom

Laubwald, deine Buchenkronen,
wahrer Dom aus Gottes Hand.
Hort in dem Geschöpfe wohnen
wie der Herr sie einst erfand:
frei und niemand untertänig
nicht geknechtet, nicht gezähmt
wild geboren und so gnädig
Lebensfreude, die nicht schämt.
Es erschallt der Vogelsang
Gott zur Ehr und Gott zum Dank.

Sommerimpressionen in der Börde

Ein leichter Wind streicht übers Korn
er streichelt reife Ähren
der Sommer schüttet sein Füllhorn
wird reiche Ernte uns gewähren.

Geduckt im Nest recht wohl getarnt
der Kornweih-Nachwuchs liegt
das Kornweih-Weibchen, wohl gewarnt,
nervöse Kreise drüber fliegt.

So friedlich liegt die Börde da
die Landschaft öffnet weiten Blick
die Fruchtbarkeit des Landes wird hier offenbar
legt Zeugnis ab von der Bewohner Glück.

Ein leichter Wind streicht übers Feld
es fängt das Licht der Sonne golden ein.
Es ist ein schöner Platz auf dieser Welt
und Sommerfreuden stellen sich beim Betrachter ein.

Freitag, 6. August 2010

Spaß beiseite

Ich wollt´ gern was Lustiges schreiben,
was die Leute hier so treiben.
Doch vermiss ich nach wie vor
Fröhlichkeit und auch Humor

Selbst die Kühe auf den Weiden
sehen aus, als wenn sie leiden.
Nicht einmal beim Euter streichen
wollen traurige Blicke weichen.

Und die treuen Hundeblicke
zeugen nicht vom großen Glücke,
auch die Katzen scheu entweichen
flüchten sich zu Ihresgleichen.

Kurz gesagt: es fehlt an Spaß,
jede Freude Mittelmaß.
Selbst beim Feiern gibt man Acht,
was der Nachbar falsch gemacht.

So verhallt denn meine Klage:
Fröhlichkeit bleibt Mangelware.
Ringsherum ist es im Dorf
so todernst wie unterm Torf.

Folglich fragt sich der Chronist,
ob es nicht doch besser ist,
etwas Trauriges zu dichten,
um die Dörfler aufzurichten!

Donnerstag, 5. August 2010

Nicht lammfromm

Wer Wind sät – der erntet Sturm.
Will uns das die Bibel lehren?
Soll der Mensch so wie ein Wurm
nur erdulden, sich nicht wehren?

War der Zorn des Nazarener`
auf Entweihung von dem Tempel
letztlich Menschensohnes Fehler,
diente uns nicht als Exempel?

Alles einfach zu erleiden,
sich der Willkür auszusetzen,
dass Sadisten sich dran weiden,
an den Qualen sich ergötzen?

Nein, ich bin kein Pazifist,
werd´ mich wehren wo es geht,
weil das Selbsterhaltung ist
nicht wie in der Schrift es steht!

Mittwoch, 4. August 2010

Adé

Adé

Gehab dich wohl, du meine Liebe!
Ich wünschte, dass sie ewig bliebe.
Doch nichts von Dauer ist ´s im Sein,
so musste denn geschieden sein.
Ein Abschied, der bald abzusehen,
denn meine Zeit bleibt niemals stehen.
So geh dahin, du Jugend mein,
im stillen Schmerz gedenk ich dein!

Pinocchio

„Es war einmal“, so steht ´s geschrieben
in Märchen, die wir gern gehört,
die wir trotz aller Grausamkeit so lieben,
weil alles gut wird, hat´s uns nicht gestört.

Sind ´s Märchen nur, die man erzählt?
So viel geschieht in Wirklichkeit:
Figuren bösartig gequält –
sind es nicht Menschen unserer Zeit?

Wie steht es mit Charakterzügen,
geschildert von Gebrüdern Grimmm,
sind vielleicht Pinocchios Lügen
weil gleich bestraft nur halb so schlimm?

Im Grunde laufen alle doch
wir als Pinocchios durchs Leben
und sind ganz froh, dass immer noch
ein Nasenwachstum nicht gegeben!

Es war einmal und wird nicht sein,
das Märchen von der hölz´nern Puppe,
denn unsere Nasen bleiben klein,
darum ist uns das Lügen schnuppe!

Dienstag, 3. August 2010

Schönheit, die nicht vergeht

Schwarz wie eine Rabenfeder
war dein langes, glänzend Haar.
Schönheit warst du – sagt ein Jeder,
der dich verehrte, der dich sah.
*
Schnell, so schnell vergingen Jahre,
äußere Schönheit welkt, vergeht.
Leben zeichnet Müh und Plage,
man erschreckt vorm Spiegel steht.
*
Stumpf und grau der Haare Pracht,
runzelig sind Stirn und Wangen,
was das Alter mit uns macht
wird erwartet stets mit Bangen.
*
Einzig deine Augen strahlen,
können Sympathien gewinnen.
Schönheit kann man nicht nur malen:
wahre Schönheit kommt von innen!

Doppelte Moral

Die Erregung allgemein
könnte wohl kaum größer sein:
da pinkelt wer am Straßenrand,
weil er das „Örtchen“ wohl nicht fand.
Anstößig und auch widerlich –
igitt, igitt – wie liederlich.
Was allzu menschlich, weil es eilt,
ist zu verdammen, wenn man ´s peilt.
Und eben grad die Moralisten
sitzen vor den Fernsehkisten,
wenn nackte Leiber sich geil lieben
und öffentlich so etwas trieben.
Häufig ist Moral gespielt,
wenn man sich nicht alleine fühlt!

Montag, 2. August 2010

Mahner gibt es nicht nur in der Wüste

Ein Frosch saß an des Teiches Ufer
und quakte laut und unverdrossen.
War er ein Mahner, Unkenrufer,
quakte er nur so zu den Genossen?

*

Die scherten sich ein Schilfblatt drum,
sie fühlten sich im Gegenteil gestört
und sprangen fröhlich weiter rum
als hätten sie die Warnung nicht gehört.

*

So stelzte der Storch Adebar
herum wie im Schlaraffenland
und schnappte mühelos sogar
die vielen Frösche, die erfand.


*

Ein Frosch blieb an des Teiches Ufern
zurück allein und trauervoll.
Ein Beispiel dafür, dass man Rufern
nicht nur in Wüsten folgen soll!