Freitag, 31. Dezember 2010

Kakadu

Er war ein weißer Kakadu,
der kam aus fernen Landen.
Er plapperte zwar immerzu,
wurd aber nicht verstanden.

Da suchten kluge Menschen ihn
ein gutes Deutsch zu lehren.
Das hatte jedoch keinen Sinn,
der war nicht zu bekehren.

Mir dünkt der war Polit-Profi
und zwar aus teuschen Landen,
die hat auch hier so niemals nie
ein Jeder noch verstanden.

Die Weste weiß, weiß das Gefieder,
sie bleiben halt nur KAKADU;
drum sage ich auch immer wieder:
„red deutsch, du alter Kacker-du!“

Donnerstag, 30. Dezember 2010

Der Seher

Der Staub der Geschichte hat sie zugedeckt, jene Straße auf der Kamele schon vor viertausend Jahren die wertvolle Fracht, seltene Tuche, Salz und Metalle zu den großen Handelsplätzen brachten. Die Gegend war trocken und nur wenige niedrige Buschpflanzen hielten krampfhaft das staubige Erdreich, unterstützt von unzähligen Steinen, die wie hin gestreut oder als nackte Brocken den Augen wenige Haltepunkte der Abwechslung boten.
Es war um die Mittagszeit als das glühende Erdgestirn den Höhepunkt seiner täglichen Bahn erreicht hatte. Auch zu dieser Jahreszeit glühte der dürre Boden unter der unerträglichen Hitze; die Flimmerzeit in der das Hirn auszudörren schien und die Augen nur noch verschwommen Konturen unterschieden.
Ein Hirtenjunge – er mochte ungefähr zwölf bis dreizehn Sommer zählen –wurde hinter einer Bodenwelle sichtbar, mühsam und erschöpft stocherte er sich mit seinem Hirtenstab, einem mannshohen, dünnen knorrigem ehemaligen Akazienast vorwärts, während seine knochendürren Ziegen, wenige an der Zahl, lustlos sich von seinen Pfiffen antreiben ließen. Der hüftlange, zerrissene Rock aus Schafwolle und ein zu einem Turban gegen die Hitze gebundenes Tuch, dessen Farbe längst verblichen war, vervollständigten das ärmliche Bild, zu dessen jammervoller Erscheinung die barfüßige Nacktheit beitrugen. Die kleine Karawane trotte lustlos auf eine Wegzweigung zu, die von einem markanten, flachen Felsbrocken gekennzeichnet war. Auf diesem sah der Hirtenjunge erst jetzt eine gebeugte Gestalt sitzen, die er, der flimmernden Luft offenbar geschuldet, vorher gar nicht bemerkt hatte.
Der Junge pfiff seine kleine Herde zusammen und schritt neugierig auf die Gestalt zu. Noch bevor der diese erreichte, fragte eine brüchige Stimme wer sich da näherte.
„Das siehst du doch,“ entgegnete der Hirte keck.
„Wie sollte ich,“ fragte der Fremdling zurück. Erst jetzt bemerkte der Junge,
daß der alte Mann zwar seine Augen geöffnet hatte aber der gelblich weiße Aufapfel hatte keine Pupillen, was ihm ein geisterhaftes Aussehen verleih, was durch die Art seiner Bekleidung, ein bodenlanges Hemd, das mit einer Kapuze den Kopf umschloß unterstricehn wurde. Sein Gesicht war wie das Aussehen eines Wadis von tiefen Furchen durchzogen, Kinn und Wangen bedeckte ein ungepflegter Bart, trotz seines Alters und der nach vorn gebeugten Gestalt war das Erscheinungsbild des alten Mannes eher Furcht einflößend. Der Hirtenjunge war jedoch alles andere als furchtsam – hatte er doch schon mutig einen Adler in die Flucht geschlagen, der ein neugeborenes Zicklein entführen wollte..
„Wo kommst du her, Alter „, fragte er voll Neugier. Niemand und schon gar nicht ein Blinder würde sich in dieser wasserlosen Gegend ohne Not aufhalten wollen. „ Das ist eine dumme, falsche Frage,“ erwiderte der Alte und der Tonfall verriet, daß er sich ärgerte. „Ich komme von dort ,“ er zeigte gegen Osten, „von ganz weit her. Jetzt weißt du warum deine Frage dumm war, denn ich konnte sie nach meinem Belieben beantworten.“ „Nun gut“ entgegnete der Junge lässig, „dann stelle ich die Frage, wohin du willst oder welches Ziel du hast“. „ Schon besser,“ erkannte der Fremdling. „Mein Ziel ist die Erkenntnis, ich sehe jedoch noch einen weiten Weg vor mir.“ Der Junge lachte: „du siehst, hahahah, mit diesen Augen, lächerlich!“ „Ich sehe mit meinen Gedanken,“ sagte der Fremde ohne einen drohenden Unterton, denn die menschlichen Schwächen waren ihm so vertraut, daß er sich darüber schon nicht mehr erregen konnte. „Und was siehst du,“ fragte der Jüngling amüsiert.
„Ich sehe in weiter Ferne Menschen, die durch die Luft fliegen, wie die Vögel in einem Zugverband.“ „ Wo, wo?“ Fragte der Hirtenjunge aufgeregt und betrachtet den Himmel als erwarte er ein besonderes Wunder. „Du lügst, ich sehe auch in weiter Ferne nichts und meine Augen sind scharf wie die eines Falken!“ „ Dummkopf,“ tadelte der alte Mann, „mit in weiter Ferne meine ich eine ganz andere Zeit... die Zukunft.“ „Hahah, Menschen, denen Flügel gewachsen sind,“ kicherte der Junge, „ haben sich wohl mit den Geiern gepaart.“
„Nun, wenn du das so lächerlich findest, dann wirst du mir auch nicht glauben, daß sich die Menschen an jedem Platz der Welt mit jedem unterhalten können, so wie ich mich jetzt mit dir.“
„Dann müssen sie Stimmen haben, die gewaltiger sind als das Brüllen des Ozeans, bei diesem Lärm kann sich doch niemand unterhalten. Du denkst dir schlimmere Geschichten aus als die Schreiber und Märchenerzähler der Stadt Ur. Vielleicht können sich die Menschen auch über die Entfernung sehen... nein, nein.. so dumm bin ich nicht dir zu glauben.“ „ Natürlich können sie auch das,“ sagte der Seher erstaunt, das hast du gut erraten.“ „ Du mußt aus der Sonne gehen,“ sagte der Hirte, „dein Hirn dörrt aus, alter Lügner.“ Der alte Mann stand mit erstaunlicher Behendigkeit auf, stampfe vor Zorn mit dem Fuß , drehte sich abrupt um, indem er zugleich eine Staubwolke aufwirbelte, daß dem Hirtenjunge Sand in die Augen flog und er im ersten Augenblick nichts mehr sah. Als er wieder einen klaren Blick erlangte, war der Alte wie vom Erdboden verschluckt. „ He, wo bist du alte Eule,“ schrie der Jüngling, der jeden Respekt vermissen ließ. Nichts rührte sich. Der Staub deckte die Erde zu und senkte sich über das Land und die Zeit und längst auch über den kleinen Hirtenjungen, deckte auch dessen Erlebnis zu, denn der Mensch und seine Werke fallen dem Vergessen an Heim, die Zukunft aber bleibt ihm verschlossen. Er sieht, was er sieht, er hört was er hört und glaubt nur was er glauben will...die Zeit jedoch schreitet voran...
Es war Winter in New York. Der Schnee hatte eine weiße Decke über den Central-Park gelegt und um die Uhrzeit 9.25 p.m. war das berühmte Stadt-Erholungsgebiet menschenleer. Die berittene NY-Police Patrollie hatte ihren Schutzauftrag bereits begonnen und ritt die Hauptwege des Parks entlang. Plötzlich sahen sie auf einer verschneiten Parkbank ein Stück neben dem Hauptweg eine Gestalt sitzen, offenbar ein Jogger, der trotz der Kälte dort wohl eingenickt war.Da sie die Hauptwege nicht verlassen durften,gaben sie per Funk den Standort durch und baten die zuständigen Streifenpolizisten sich des Vorfalls anzunehmen.
In weniger als zwei Minuten waren die Streifenbeamten, Police-Officer Mc Ire und Sergeant Wellington, vor Ort. „Können wir Ihnen behilflich sein, Mister?“ fragte der Officer sachlich. Der Jogger sah unter seiner Kapuze hervor, das heißt, von sehen kann hier nicht die Rede sein, denn seine im Taschenlampenlicht erleuchteten Augäpfel starrten ohne Pupille in Richtung des Sprechers. Der Jogger schwieg beharrlich. „Was tun Sie hier“? insistierte der Polizist , „wer sind Sie, Name, Adresse?“ das war im schärferen Ton gesprochen. „Zu viele Fragen auf einmal und zudem dumm“, murmelte der Unbekannte. Und, da er offenbar ahnte, wie die NY-Polizei auf derartige Respektlosigkeit reagieren würde, setzte er hinzu: „ ich bin ein alter Mann, der niemand belästigt und gleich verschwunden bin!“ „Verschwunden? Wohin?“ fragte Sergeant Wellington ärgerlich.
„Ich werde mich einfach auflösen“ antwortete der alte Mann spöttisch. „So wie sich in Zukunft die Menschen von einem Ort zu einem anderen hinweg bewegen wird indem er sich in Atome auflöst und durch seine Gedanken an dem Bestimmungsort wieder zusammensetzt....oder einfach am Ort verbleibt und seinen eigenen zweiten Körper auf die Reise schickt...Bilocation!“ Der Police-Officer machte die Bewegung eines Scheibenwischers vor seiner Stirn und Welligton ergriff den Arm des offenbar Verwirrten. Das heißt, er wollte ihn ergreifen, doch seine Hand fuhr ins Leere.. der Fremde war verschwunden, einfach weg. Die beiden Polizisten waren starr vor Verblüffung. Nach einigen Schrecksekunden stotterte der Police-Officer: „Nichts war... kein Vorfall...kein Nichts... verstanden? Jede Meldung unterbleibt... ich will nicht im Irrenhaus endenund wenn dir deine Karriere etwas bedeutet, hast du nichts gesehen, nichts gehört... wir waren überhaupt nicht da...klar!?“

So ist der Mensch: immer neugierig auf die Zukunft, doch wenn sich der Vorhang nur einen Millimeter hebt, kann er die Zukunft nicht ertragen,
weil sein Verstand nicht begreift, denn nur was seine Erfahrung ihn gelehrt hat ist für ihn verständlich, so klein nimmt er sich aus im großen Ganzen.
Menschlein, dein Weg ist noch ein unendlich weiter...

Dienstag, 28. Dezember 2010

Der feine Unterschied

Ein Igel, der versteckte sich
im Winter unter Laub und Reisig.
Er glaubte sich dort gut geschützt,
weil Selbiges bei Kälte und vor
Entdeckung nützt.

So sorgsam eingebettet,
hat übern Winter sich gerettet
das Tier. Da niemand nach ihm frug,
kam selten es hervor, was klug!

Ich bin wohl mit dem Tier verwandt,
denn allenthalben ist bekannt,
daß ich genau so stachelig.
Man sagt sogar ich igel mich

zuweilen ein, wie ´s Stacheltier.
Doch eins will ich verkünden hier:
Ich werde fürchterlich gemein,
schimpft man mich altes Stachelschwein.

Montag, 27. Dezember 2010

Marschmusik

Musik spielt auf im Straßenzug,
das klingt noch richtig handgemacht.
Die Märsche sind auch laut genug,
hört man noch in der Nachbarschaft.

Mit Trommelschlag, dem Lyraklang,
Trompeten und Posaunen,
so zieht der Trupp die Straße lang,
verbreitet gute Launen.

Denn eine flotte Marschmusik
Hat immer noch den Schmiß,
daß man bei jedem neuen Stück
sich fühlt wie beim Kommiß.

Wenn „Alte Kameraden“ tönt,
die auf dem Siegesmarsch,
hat er sich wieder eingewöhnt
als neuer Schütze Arsch!

Plattfisch

Ein Plattfisch, der genannt auch Butt,
der lebt ganz dich am Meeresgrund.
Da geht es ihm besonders gut,
er liegt so da nur Stund´ um Stund`.

Man sieht, wenn überhaupt, nur Rücken,
denn er ist platt – halt eine Flunder.
Der Anblick reizt nicht zum Entzücken,
bei seiner Häßlichkeit kein Wunder.

Er liegt so regungslos im Sand,
bis er sie endlich sieht die tolle,
verwirbelt Grund bis sie erkennt
ihn ebenfalls als Scholle.

Wenn zwei so zu einander finden,
obgleich sie beide doch so platt,
dann liegt das wohl an andren Gründen
und nicht weil man viel Schönheit hat!

Ich find sie toll, trotz Häßlichkeit.
Sind sie nicht schön geraten,
so lieb ich ihre Zweisamkeit
mit Speck recht knusprig angebraten!

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Das Mühlrad der Zeit

Will ich das große Rad der Zeit
beliebig rückwärts drehen,
das vorwärts sich bewegt mit
rasender Gewalt?
Ein Griff hinein nur brächte
ich ´s zum Halt,
doch Illusion ist ´s es bleibt niemals
stehen.

Es dreht und malmt und überrollt
was grad noch war,
Vergangenheit heißt man die Spur sodann
Es zieht die Zukunft gnadenlos
zu sich heran,
und schluckt so unablässig Jahr
für Jahr.

Warum geb ich der Illusion mich hin
es würde mich nicht überrollen?
Ach, armer Tor, so täusch dich nicht.
Das Rad der Zeit es dreht und dreht –
es niemals bricht.
Ihn kümmert nicht des Menschen Sein,
dem Wunsche nicht und nicht dem Wollen!

Dienstag, 21. Dezember 2010

Hirsch oder Lohn der Liebesmühen

Ein Hirsch befand sich in der Feist,
in der es gilt Kraft zu erlangen,
um mit den geweihten Stangen
Rivalen zu vertreiben meist.

Es wuchsen auf dem Haupte schon
die sechzehnender Sprossen,
wenngleich mit Bast noch fest umschlossen,
war majestätisch diese Kron.

Als Herrscher in dem Waldgebiet
erwählt er einen Adjutanten,
damit die Tiere anerkannten,
wenn er sie einst zusammen trieb.

Die Brunftzeit kam und die Rivalen.
Wie hatte er sich angestrengt,
gekämpft, verhakelt und versprengt
mit dem Geweih und harten Schalen.

Was hatte es ihm eingebracht?
Für die paar geilen Liebesstunden
hat er sich für die Tier´ geschunden,
dann hat ein Schuß gekracht...

Montag, 20. Dezember 2010

Kindheitserinnerungen

Kindheitserinnerungen

Wenn man dem beruflichem Leben den Rücken gekehrt hat, blickt man häufiger auf das zurück was hinter einem liegt als nach vorne um die Strecke Lebensweges, die man noch gehen möchte ohne daß man dies im geringsten beeinflussen kann. Man hat die vermeintlichen Dummheiten des Lebens hinter sich, bzw. denkt man vermeintlich, daß dies der Fall ist. Somit kann man gelassen auf die Vergangenheit sehen in der nichts mehr passieren kann, außer, daß man sie sich in aller Unehrlichkeit schön redet. Man lehnt sich zurück und erinnert sich.
Es war in den letzten Kriegstagen. Meine Familie war ausgebombt und lebte verstreut bei einigen Verwandten, die das Glück hatten, in weniger bewohnten Gebieten zu leben, die den englischen und amerikanischen Bombenfliegern irgendwie schnuppe waren. Wir waren vier Geschwister. Mein Bruder war als Fallschirmjäger wohl noch in dem Glauben den Krieg zu gewinnen, meine älteste Schwester war bei einer Tante als willige Hilfskraft in Vlotho untergebracht, meine jüngste Schwester und ich, sowie meine beiden Cousins, die wie ich ebenfalls den Alliierten nichts getan hatten, wurden trotzdem von denen mit Bombenhagel eingedeckt. Meine Eltern und die Eltern meiner Cousins entzogen uns den Bomberpiloten, indem sie uns zu meinen Großeltern
ins malerische Bad Salzuflen „evakuierten“. Hier lebten wir auf engstem Raum, was uns Kindern nicht viel ausmachte. Im Nachhinein könnte ich mir die bedrückende Enge für die Großeltern allerdings vorstellen. Meine Großmutter war eine sehr resolute Frau, deren Nerven wir jedoch arg strapazierten, denn das Gezänk unter uns Kindern war gelinde gesagt unerträglich. Mein Großvater war zu diesem Zeitpunkt bereits aus dem Berufsleben ausgeschieden, hatte also sein 65. Lebensjahr überschritten, demnach schon etwas altersmilde, mit beginnender Schüttellähmung gezeichnet aber als ehemaliger Buchhalter sehr penibel, was sich in einer gewissen Langsamkeit ausdrückte, die zunehmend meine Großmutter reizte. Mit anderen Worten, er war für uns Kinder ein sehr, sehr alter Mann, der unserer Quirligkeit nicht gewachsen war. Sein erzieherisches Donnerwetter kam durch seine Langsamkeit immer so verspätet, daß es nutzlos verpuffte, was wiederum meine Großmutter all ihre Güte vergessen ließ. Rudolph – so sein Name zog sich daraufhin immer in seinen Sessel zurück und frönte seiner wohl einzigen Leidenschaft, dem Pfeiferauchen. In diese friedliche Stille hinein platze meine Großmutter, schob uns Kinder vor sich her und herrschte ihn an: „ Rudolph, kannst du nur immer rumsitzen und rauchen, willst du dich nicht mal um die Blagen kümmern?“ So liebevoll wie sie uns einzeln behandelte, so rigoros nannte sie uns in der Gemeinschaft immer „die Blagen.“
Rudolph war friedlich und so bat er uns zu seinen Füßen auf der Erde Platz zu nehmen und einer seiner wundervollen Geschichten zu lauschen, die von den Tieren des Waldes handelten. Hier muß ich kurz die Szene unterbrechen, um zum näheren Verständnis einige Bemerkungen hinzufügen.
Es gab in der Wohnung meiner Großeltern soweit mir erinnerlich zwei Bücher: eine wundervoll illustrierte Bibel und ein Buch mit dem Titel „Hampit der Jäger“. Dieses Buch hatte mein Großvater wohl schon so häufig gelesen, daß es fast auseinander fiel, ja, heute bin ich mir sicher, jede Zeile davon kannte er auswendig. Als Naturfreund, der er war, hatten es ihm die heimischen Wildtiere besonders angetan. Seine Geschichten, die uns so faszinierten, handelten ausschließlich von diesen Kreaturen und er verlieh ihnen die entsprechenden Charakteren und Eigenschaften, die seine Märchenstunden so interessant und spannend machten. Opa erzählte und wir waren ganz Ohr. Doch zunächst galt es einer besonderen Zeremonie beizuwohnen. Rudoph legte, nachdem wir zu seinen Füßen Platz genommen hatten, seine kurze Shag –Pfeife selbstverständlich mit allem Umstand zur Seite griff sich eine unter dem Tischchen immer an der selben Stelle liegende lange Pfeife mit dem Porzellankopf auf dem ein Hirsch abgebildet war, stopfte sie mit einem „Tabak“-Gemisch, das er einem kleinen Lederbeutel entnahm, zündete mit zittirger Hand ein Streicholz an und setzte die Pfeife nach einigen Versuchen tatsächlich in Brand. Dann atmete er tief durch, nahm einige tiefe Züge mit geschlossenen Augen, blies behaglich den Rauch aus und begann unter einem schmatzenden Geräusch mit den Worten: „ Ja, Kinder wißt ihr“... das war für uns wie die Formel aller Märchen, „es war einmal“.
Wir lauschten den Abenteuern von Fuchs und Hase, wie sie sich am Obernberg in Bad Salzuflen gegenseitig herein legten oder wie der Rabe den Fuchs überlistete. Immer neue und tollerer Geschichten ließ er sich einfallen und wir konnten mehrere Pfeifenfüllungen überstehen, ohne Langeweile aufkommen zu lassen, während Oma Klara im Haushalt werkelte und vor uns ihre Ruhe hatte. Bis eines Tages...

Ich hatte bereits erwähnt, daß sich die Erinnerungen auf die letzten Kriegstage bezogen. Eine Zeit in der alles knapp war oder gar nicht zu bekommen. Mein Großvater hatte in einem ganz kleinen Eck des Gartens versucht Tabak anzupflanzen. Die Blätter der wohl kümmerlichen Ernte hatte er auf dem Boden getrocknet und zu Pfeifentabak zerrieben. Irgendwann war der Vorrat erschöpft und mein Großvater begann damit Wildpflanzen unter den Tabak zu mischen, um ihn zu strecken. Das roch für meine Großmutter nicht mehr wohlig und sie versuchte deshalb Rudolph von seinem Laster abzubringen. Nichts half. Da muß ihr wohl der Teufel eine blöde Idee eingeflüstert haben. Wie später zu erfahren, hatte sie durch die Pfeife eine Pferdehaar gezogen.
Mein ahnungsloser Opa fing gerade an die Geschichte vom Hirsch und dem Förster Hagelwetter zu erzählen,
als er plötzlich ganz blaß wurde. Ein unerträglicher Gestank machte sich im Raum bemerkbar und mit ungewöhnlicher Geschwindigkeit sprang mein Großvater auf , husch durch die Tür ... und ward nicht mehr gesehen.
Er hatte sich auch am nächsten Tag nicht blicken lassen und das Bett nicht verlassen.
Die mütterliche Fürsorglichkeit, die meine Großmutter ihm darauf zuteil werden ließ, entsprang im Nachhinein betrachtet entweder einem fürchterlich schrecklichem Gewissen oder einer ungeheuren Heuchelei.
Meine Großmutter hat nie wieder versucht in die Leidenschaft meines Opas einzugreifen, der hat auch nicht das Pfeiferauchen eingestellt und die Zeit hat all dies längst verschluckt. Bis auf die Geschichten, die Opa erzählte, denn sie wirken in mir heute noch nach. In mir, der ich im Ruhestand begonnen habe, selber Geschichten zu erfinden und auch von Natur und Jagd dichte. An Euch liegt es die zu lesen...

Fantasiewelt

Die Welt der Fantasie spielt mit den
Wirklichkeiten kegeln.
Sie kennt nicht Zeit und Wahrheit nicht,
verwirft und hat nur eigene Regeln.

Du kannst sie nicht am Kragen packen;
Sie schlüpft durch alle Logikzäune,
hilft Rätselraten nicht noch dicke
Nüsse knacken
und schwindet nebelhaft wie alle Träume.

Wozu ist sie dann nützlich, gut?
So fragt der Realist erstaunt.
Weil sie nur in Gedanken tut,
was dir ein böser Geist geraunt!

Sonntag, 19. Dezember 2010

Selbstironie

Ach, ich bin ein Mensch – ein guter
auch zu Tieren bin ich lieb.
Geb den Vögeln Winterfutter
und betrachte den Betrieb,

den die kleinen Flattermänner
in dem kahlen Terrorgrün,
das verschneit und nun als Renner
die Gefiederten anziehen.

Sitz am Fenster und ich staune
ob der Eintracht, die da draußen.
Es verbessert meine Laune-
kein Futterneid , sind nicht Banausen!

Wärme mich an meiner Güte,
fühl´ mit den Vögeln mich vertraut.
Neid kommt auch mir nicht in die Tüte,
weil Charakter der versaut!

Freitag, 17. Dezember 2010

Mein perfekter Hund

Mein Hund ist ungeheuer schlau,
steht mit mir auf und weiß genau,
daß der Tag nur dann gelingt,
wenn er mir die Zeitung bringt.
Obgleich er ein verständ´ges Wesen,
kann er sie mir noch nicht vorlesen.
Doch mit der Zeit wird das gelingen,
kann er doch auch schon Schlager singen.
Und sag ich leis zu ihm rapport,
bringt die Pantoffeln er sofort.
Kauft gerne auch mal für mich ein
leg ich ihm Geld ins Körbchen rein.
Die Klingel hab ich abgeschafft,
weil er als Wachhund schon mal blafft,
die Türe öffnet, wenn ´s genehm.
Mein Hund macht es mir sehr bequem.
Und kinderlieb – jawoll so ist er,
bewacht das Baby und Geschwister.
Natürlich ist er stubenrein,
benimmt sich auch bei Tisch sehr fein.
Kurz – er ist der perfekte Hund
zu jeder Tageszeit und Stund.
Das Fernsehen hat auch schon berichtet.
In Wahrheit hab ich alles dies,
dem Köter einfach angedichtet.
So wie ´s bei Hundehaltern Brauch,
tu ich das selbstverständlich auch!

Weihnachtsjubel - Weihnachtstrubel

Fröhlich ist das Menschenkind,
wenn es Gleichgesinnte find.
Deshalb ist die Weihnachtszeit
auch die Zeit der Fröhlichkeit.

Niemand wirklich ist gestreßt
vor dem großen Jahresfest.
Alles läuft in ruhigen Bahnen
und man kann es schon erahnen

ohne jedes Trallala
steht er eingeständert da.
Ob er schief, krumm oder licht,
nein, das stört nun wirklich nicht.

Daß der Vater die Krawatte
letztes Jahr schon zweimal hatte
und der Föhn bestimmt für Mutter:
Freude pur – alles in Butter.

Kindern macht man neuen Mut,
wenn das Spielzeug gleich kaputt
und das Ganze nicht aufbauscht,
weil es nach dem Fest getauscht.

Ach, wen kümmert schon der Braten
ausgetrocknet, nicht geraten,
denn die Nerven Gott sei Dank
liegen nie und nimmer blank.

Weihnachten ist Friedensfest:
und so wünscht man für den Rest
dieses Jahrs und auch fürs nächste
gute Nerven und das Beste!

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Spuren im Schnee

Es wintert heute wieder mal,
der Schnee treibt seine Späße
und Flocken fallen ohne Zahl,
die Erde weiß vor Blässe.

In dieser zeigen Spuren sich
mal einsam – manchmal zwei.
Das ist nicht sehr verwunderlich,
zieht hier die Lebensspur vorbei...

So endet denn auch jene Spur,
trennt sich abrupt – verweht.
Es bleiben einsam Tritte nur,
durch den, der weiter geht.

Es wintert. Schnee knirscht unterm Tritt.
Es bleibt der Abdruck wohl zurück,
doch Zeit, doch Zeit, sie schreitet mit,
die Spur verweht, gerät allmählich aus dem Blick!

Mausebär?

Wer eigentlich ist Mausebär?
Vergeblich schlug ich ´s nach,
Erfindung oder ist da mehr,
ich bin doch nicht vom Fach.

Hat Mausebär ein dickes Fell,
vielleicht ´ne große Schnauze,
ist schwarz gefärbt er oder hell,
hat eine Nilpferd-Plauze?

Kann Mausebär in einem Loch
sich wie die Maus verdrücken,
ist er vielleicht zwei Meter hoch,
zu groß, um sich zu bücken?

Ein Bär ist Bär und Maus ist Maus,
die können sich nicht lieben,
Spekulationen steh´n vorm aus,
Frust werden beide auch nicht schieben!

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Champagner-Säufer

Die Welt ist schlecht und ungerecht. Die Welt? Man meint hier sicherlich die Menschheit und deren Gesellschaftsformen. Fast könnte ich mich dem Urteil anschließen aber das ist mir zu pauschal. Ich möchte aber sagen, daß es überall auf der Welt Menschen gibt, die mit rücksichtsloser Brutalität oder völliger Verantwortungslosigkeit gegenüber ihren Mitmenschen sich ungerechtfertigte Vorteile verschaffen, die sie mit allen Mitteln zu verteidigen suchen. Somit schaffen sie ungerechte Gesellschaftsstrukturen. Unterdrückung, Armut und Zerstörung von Umwelt und Leben eingeschlossen.
Das Dumme an diesem Zustand: sie werden geschätzt, hofiert, bewundert oder aber auch nur gefürchtet. Einen breiten Raum nimmt dabei die Verbreitung ihres Lebensstils durch die Medien ein, die ihr Interesse daraus ableiten, daß die Bevölkerung (insbesondere die minderbemittelte, finanziell und auch im Geiste, ein Recht auf Information über gewisse Prominente hätte.
Der Meinung schließe ich mich an – wenn auch aus Gründen gesellschafts-kritischer Einstellung zu der ich als Hauspoet mich zwanghaft verpflichtet fühle.
Meine Waffe gegenüber gewissen Schichten ist das WORT. Wir wissen doch alle welch eine Wirkung das Wort hat, zumindest die- jenigen, die das Alte Testament und damit die Genesis gelesen haben!
Ich überlegte also etwas Kritisches zu schaffen, das wie ein Fanal die Leute wach rütteln sollte. Dazu mußte natürlich erst einmal ein entsprechend reißerischer Titel gefunden werden. Ich schwankte
zwischen
Die Kaviar-Fresser
Und
Die Champagner-Säufer
Bei dem ersten Titel kam mir der Gedanke, daß man den nur auf gewisse östliche Regionen beziehen könnte. Gut, die dortigen Milliardäre gäben gewiß reichlich Stoff dafür her – aber ich wollte die gesamten Weltregionen beleuchten und, so ungläubig man das zur Kenntnis nimmt, auch die arabische Welt.
Ich entschloß mich für den zweiten Titel. Arbeitete alles mit Bedacht durch und wählte als Untertitel das Wort, das für alles in der Kunstszene herhalten muß, nämlich EVENT.
Sorgsam vorbereitet, schickte ich die Unterlagen (ich vermeide das Wort Manuskript) an meinen Verlag, der mir immer so freundliche Absagen erteilt, indem er sich nicht einmal äußert. Diesmal war es anders. Ich erhielt innerhalb von zwei Wochen Post. Schon dieser Umstand hätte mich stutzig machen sollen. Man teilte mir mit,
daß man meiner genauen Anweisung gemäß mein Buch herausbringen wolle, wenn ich im Gegenzug erklärte, alle Rechtsfolgekosten zu übernehmen. Die eigene Rechtsabteilung hätte dies abgelehnt.
Ich erklärte.
Fünf Wochen später wurde mit viel Brimborium das Buch
Champagner-Säufer

- Ein Event -
- In den Buchläden ausgestellt. Wie üblich natürlich eingeschweißt in Schutzfolie.

Es dauerte kaum einen Tag, dann waren die Bestände ausverkauft. Ich hatte es also den Gesellschaftsschmarotzern gründlich gegeben!
Wiederum einige Tage später trafen die ersten Schreiben diverser Rechtsanwaltskanzleien ein. Man bezichtigte mich, den Buchhandel und den Verlag des gewerbsmäßigen Betruges. Säckeweise trafen Protestbriefe ein.
Mein erstes Frohlocken darüber, daß ich den Nerv einer Gesellschaftsschicht empfindlich getroffen hatte, wich der Erkenntnis und dem Entsetzen, daß ich genau die Menschen abgezockt hatte, für die ich mich doch einsetzten wollte!

Wie denn das, fragt ihr mich zu Recht.
Hättet ihr die € 24,90 für mein 230 Seiten starkes Werk ausgegeben, so wüßtet ihr Bescheid.
Ich will mal nicht so sein und den Grund der Empörung nennen, der eigentlich ungerechtfertigt war, hätte man den Untertitel beachtet - ein EVENT – ganz klare Kennzeichnung für ein Buch auf dessen 230 Seiten jeweils nur stand:

LEBEN OHNE INHALTE

p.s. der Verlag schickt seitdem wenigstens alle meine Manuskripte zurück!

Montag, 13. Dezember 2010

Reblausschicksal

Die Reblaus an dem Rebenstock,
die hatte einfach keinen Bock
am Weinblatt nur sich zu vergnügen.
Sie wollte auch vom Wein was kriegen.

So setzte sie sich auf die Trauben.
Die wanderten zunächst in Gauben,
danach wurden sie dann gepreßt,
was wohl nicht Gutes ahnen läßt

für unsere kleine Wanderin.
Die lag nun in dem Moste drin
Ganz platt – und auch ihr eigener Saft
Hat es noch in den Wein geschafft.

Das Urteil eines Sommelier:
„der Wein ist fruchtig. Ich gesteh
im Abgang nur ein bißchen seicht.“
das hat das Läuseblut erreicht!

Die andere Seite des Winters

Wenn die Flocken leise rieseln,
Hunde gelb den Schnee bepieseln
und das Ganze ist gefroren
holt man sich nur kalte Ohren.

Deshalb bleibt man auch im Haus.
Trinkt die Rumvorräte aus,
murmelt was vom glatten Eis,
schont im Sessel seinen Steiß.

Winter - diese Jahreszeit
nur die Sportlichen erfreut.
Die trifft manchmal auch der Fluch,
Ski verhakt und Schienbeinbruch.

In dem Bett im Krankenhaus
ruht man dann sich erstmal aus.
Winterruh auf andere Art,
so man Urlaubstage spart!

Nur allein für unsere Kinder
ist erfreulich so ein Winter,
wenn ein Schneeball gar nicht sacht
Oma an die Scheibe kracht.

Es hat ein jeder so Genuß,
des einen Freud bringt auch Verdruß,
der hindert, dass der Blutdruck fällt.
Die Winterzeit ist Märchenwelt.

Samstag, 11. Dezember 2010

Unzufriedenheit und die Lehre daraus

Ein Bärenkind in einem Zoo
wollt unbedingt nach Anderswo.
nörgelt bei der Bärenmutter
ständig über schlechtes Futter.

Zudem sei es ihm nicht genehm
so viele Menschen anzusehen,
die sich vor dem Gehege drängten
und ihm nicht einmal Trauben schenkten.

Die Mutter-Bär, die brummte nur:
„mein Teddy, so in der Natur
gibt ´s auch nicht nur das Honigschlecken.“
„Du kannst mich mich mal...!“
brummt erbost der kleine Bär,
der gerne doch wo anders wär.

Und still und heimlich in der Nacht
hat auf den Weg er sich gemacht
nach Anderswo - an kam er nie,
man brachte ihm zum Zirkus KNY,
wo er nun hinter Gitterstäben
gefangen ist fürs ganze Leben.

Als Fazit bleibt von dieser Mär:
man überlege es sich sehr,
das aufzugeben, was man hat.
Schnell wendet sich das Lebensblatt!

Freitag, 10. Dezember 2010

Lebenssehnsucht

Der Schnee bedeckt die kahle Erde.
Die Welt erstarrt im Winterhauch.
Hoffnung erstirbt, daß alles besser werde
und mit ihr stirbt die Fröhlichkeit mir auch.

Des Herbstes reiche Farbenpracht vergangen,
der Winter zeigt sein naß-kaltes Gesicht,
ein grauer Himmel, Schnee behangen,
behagt dem schweren Herzen nicht.

Sehnsucht nach Wärme stellt sich ein,
mein Auge giert nach hellem Licht,
die Seele fühlt verlassen sich, allein,
manch ein Gemüt daran zerbricht.

Oh, Frühlingssonne kehr zurück,
erlös mich aus dem Dämmer-Sein,
erweck in mir ein neues Lebensglück,
stell düstere Gedankenwelten ein!

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Pfui Sittig

Ein sprachbegabter Sittig
sagte: mein Freund ich bitt dich,
als Seemann kannst du ruhig fluchen,
will mir ein neues Zuhause suchen,
stellst du das Fluchen nicht mehr ein.
Der Seemann sagte: das ist fein,
dein Wunsch sollte Befehl mir sein.

Der Sittig wurd sofort verkauft.
Die Kundin sich die Haare rauft,
weil der Vogel nicht kapiert,
daß sein Fluchen sie blamiert.

So was passiert, wenn ein Prolet
in feinere Gesellschaft geht.
Die Dame flucht inzwischen auch,
obgleich ´s in ihrem Kreis nicht Brauch!

Mittwoch, 8. Dezember 2010

ABC

Das ABC, erfunden in Phönizien,
ist eine von den großen Geistestaten.
Man kann fürwahr den Hut davor nur ziehen,
statt dessen gilt Bewunderung den Potentaten.

Was schufen die, was uns geblieben?
Sie übten Macht aus durch Gewalt –
Geschichte haben Denker nur geschrieben,
wie klein dagegen jegliche Herrschergestalt!

Wie können wir das Erbe weitergeben
und schämt die Menschheit insgesamt sich nicht,
daß eine Milliarden Menschen leben
mit Lese- und mit Schreibverzicht?

Das ABC – Erfindung ohne gleichen –
gehört zum Menschenrecht so wie die Würde.
Das gilt ´s für alle zu erreichen,
wir müssen niederreißen jede hinderliche Hürde!

Ur oder Auerochse

Im tiefen Wald da lebt der Ur,
ein Rind das ohne „h“ geschrieben,
und deshalb frage ich mich nur:
was wäre, wenn das „H“ geblieben?

Zählt dann das Tier für uns die Stunden,
brüllte zwölfmal zur Mittagszeit?
Wie hätte man die Brüllerei empfunden,
wahrscheinlich wär man nicht erfreut.

Das Rind tat wohl dran zu verzichten
auf jenes „H“, das nur verwirrt.
Trotzdem verfolgte man ´s, um es zu vernichten.
Das „H“ hingegen anderswo rumschwirrt!

Montag, 6. Dezember 2010

Das Rentier Rudolph

Das Rentier Rudolph vor dem Schlitten
vom Weihnachtsmann hat sehr gelitten.
Der hat es völlig ungefragt
von Werbefilm zu Film gejagt.
Und allen Tierschützern zum Trotz
floß aus der Nase ihm der Rotz.
Die war denn auch total gerötet,
in freier Wildbahn hätte man
aus Mitleid es getötet.

Die unbarmherzigen Strategen
der Werbebranche war´n dagegen.
Der Weihnachtsmann – in Treue fest –
gibt nach Silvester ihm den Rest.
Ein neuer Rudolph wird erscheinen
im nächsten Jahr. Es ist zum Weinen!

Wes Geistes Kind

Ich frag mich oft wes Geistes Kind
wir Menschen eigentlich so sind?
Da gibt es gute und auch schlechte
Rechtstreue und auch ungerechte.
Ein Mischmasch folglich allerlei
und mittendrin bin ich dabei.
Derweil ich über andere rechte
was der oder die so sein möchte,
betrachte ich mein Spiegelbild.
Mein Urteil über mich ist mild.
Bin ich doch der, der so von allen
mir am besten noch gefallen.
Man sieht, daß Selbstzufriedenheit
bereitet doch die größte Freud!
Das Urteil anderer zählt da nicht.
Steh ich beim Schöpfer vor Gericht,
sag ich mit unschuldsvoller Miene,
der ich mich dieses Zwecks bediene:
wär ich wie Andere gern wären,
wär meiner selbst nicht – EUER EHREN.

Sonntag, 5. Dezember 2010

Kleiber

Ich sah ein Bild von einem Vogel
kopfüber an der Baumesrinde.
Fragte mich, wie ich das finde,
war dies denn ein Foto-Mogel?

Sah aus wie ein kleiner Specht,
das Gefieder Meisen-bunt.
Ich die Welt nicht mehr verstund:
Spechtmeise? Sah ich denn recht?

Klärung gab ein Vogelbuch.
Spechtmeise war wohl nicht richtig.
Mehr zu wissen wäre wichtig,
wenn ich unter KLEIBER such.

So kopfüber ist an sich
eigentlich doch sehr gefährlich
und da bin ich wirklich ehrlich,
nein, das wäre nichts für mich!

was weiß denn ich...

was weiß denn ich, wie das salz
ins meer kommt

was weiß denn ich, wie hoch
der himmel ist

was weiß denn ich, ob du mich
wirklich liebst

nicht weiß ich – nichts genaues

das aber ist es, was das leben
spannend macht

nicht zu wissen aber
trotzdem sein!

Freitag, 3. Dezember 2010

Engel - gibt ´s die?

Engel – gibt ´s die eigentlich?
Fragt der Mensch, der aufgeklärt.
Ja, sagt mancher realistisch,
die sind gelblich eingefärbt.

Aber klar, der Boxer nickt,
hörte erst das Klingen
und bevor ich eingeknickt
sie im Chore singen.

Engel, spricht er sehr verliebt,
hatte einen ich im Arm.
Schön, daß es so ´n Engel gibt
schmusig, zärtlich, warm.

Mir flüsterte ein Engel ein,
frommte die Marlene,
trete in ein Kloster ein,
dich mit Gott vermähle!

Bei dem Autounfall neulich
Hat es fürchterlich gekracht.
Es ging glimpflich ab, erfreulich,
weil ein Schutzengel gab acht.

Kindlich noch ist das Gemüte,
wenn man an Weihnachtsengel glaubt
und es zeugt von Herzensgüte,
daß man Kindern dies nicht raubt.

So hat jeder seine Sicht,
daran sollt man auch nicht rütteln.
Sag nicht: Engel gibt es nicht
und dabei den Kopf noch schütteln!

Schildkröte

Die Schildkröte war sehr empört:
was fiel den Menschen ein,
da sie den Echsen zugehört,
wollte sie keine Kröte sein.

Sie macht sich auf, sich zu beschweren,
ihr Tempo ist nicht grade groß.
Doch wen sollte sie belehren,
wer war da zuständig denn bloß?

Nachdenklich verhielt sie ihren Schritt.
Das hatte alles keinen Sinn.
Sie teilte sich so nicht mehr mit,
blieb unter ihrem Schilde drin.

Was daraus fest zu halten ist:
in jedem Land auf unserer Erde
ist einzuhalten eine Frist
hat man eine Beschwerde!

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Was für´n leak (LECK)!

Welt, die im Geschwätz verstrickt,
wer mit wem, wer wie so tickt,
Geheimnisse, die wie ich find,
mehr gemein, denn ´heimnisse sind,
Klatsch und elendiger Tratsch
führt zu Weltenkladaradatsch.

Jemand, der scheint ´s aufgeweckt,
hat Regierungen verschreckt,
die, um sich nicht zu blamieren,
eifrig alles dementieren.

Muß man wirklich alles wissen
und die Fehltritte genießen
oder denkt man auch daran,
was Verständigung stören kann?

Wem Gott zu spielen, ein Bedürfnis,
trägt auch die Folgen vom Zerwürfnis.
Es sei dem der Applaus versagt,
der nur nach Volkes Neugier fragt!

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Vorsicht...

Ein Piepmatz trägt den Namen Hans,
Gefieder gelb von Kopf bis Schwanz,
und stimmlich auf der Höhe.
Man hörte ihn im ganzen Haus
und nicht nur aus der Nähe.

Die Katze spitzt ihr feines Ohr,
man kann ´ s durchaus erraten,
was innen geht in ihr so vor,
sie kann es kaum erwarten.

Der Jagdinstinkt bricht in ihr auf,
die Käfigtür stand offen.
So fraß die Katz den Piepmatz auf,
sie hatte Blut gesoffen!

Mein Rat gilt allen die betroffen:
man schließe seinen PIEPMATZ ein
und laß die Stalltüre geschlossen,
sonst fällt man auf das Kätzchen rein!

Kälte

Sie schlägt und greift dir ins Gesicht
und rötet deine Backen,
kneift und will Nas´ und Ohren packen,
dein Herz jedoch erreicht sie nicht,
die Kälte

Erstarren ließ sie Teich und See
Verhindert, daß die Wasser fließen,
doch Menschen können nicht genießen
das kalte Glitzern, Eis und Schnee.
Trotz allem gleißend Licht:
das Herz erreicht sie nicht,
die Kälte.

In einer Straße nahe bei,
verlassen, einsam und verloren
ist gestern noch ein Mensch erfroren.
Vielleicht ist es uns einerlei?
Die Kälte ins Gedärm uns kriecht,
das Herz, das Herz erreicht sie nicht,
die Kälte

Dienstag, 30. November 2010

Klage eines Skorpions

Knopfaugen, Fell und liebliche Gestalt:
auf all das muß ich verzichten.
Statt dessen unterstellt man mir Gewalt,
durch meinen Stachel zum Vernichten!

Gern würd ich als Spinnentier
mich in liebend Armen wiegen.
Doch was kann denn ich dafür,
daß die Menschen mich bekriegen?

Laßt mich einfach im Verstecke
unter Steinen oder Sand,
wo ich meine Tränen lecke
über soviel Mißverstand.

Nur des Nachts schau ich die Sterne
wie sie mir entgegen blinken.
Ich betracht´ mein Sternbild gerne,
möcht´ im Himmelsmeer ertrinken.

Ich weiß das...

Liebe, Frauen und der Wein
sind Dichters Verse seit Gedenken.
Was kann denn auch Schöneres sein
als der Nachwelt sie zu schenken?

Heldentum und Tod und Trauer:
welchem Leser treibt dies nicht
übern Rücken manche Schauer
oder Tränen ins Gesicht?

Humor – köstliche Gedanken,
witzig, geistreich aufgetischt
bringt den Ernst zugleich ins Wanken
Laune wird bunt aufgemischt.

Alles ist doch längst geschrieben
Über Römer, Griechen, Skyten
wie sie es dereinst getrieben
über Bräuche und auch Riten.

Jahreszeiten und natürlich
alles über die Natur.
Abstrahiert und auch figürlich,
was bleibt mir am Ende nur?

Ach, ihr meint ich sollte schweigen,
was man auch das Goldene nennt.
Dieses ist mir nicht zu eigen,
jeder weiß das, der mich kennt.

Und so fließt aus meiner Feder
jenes wohlbekannte Blau.
Nicht zu schreiben, das kann jeder.
Und dies weiß ich ganz genau!

Montag, 29. November 2010

Schnee (eigenartige Gedanken)

Schnee sind gefrorene Wolkentränen
Entstanden durch der Engel Sehnen
die Erdenwunden zu bedecken,
kurz, all das Schlimme zu verstecken,
das sich bis heute zugetragen,
damit in den ADVENIAT-Tagen
die gute Stimmung nicht gedämpft,
und Traurigkeit sofort bekämpft.

Deshalb willkommen – erster Schnee.
Dank auch den Wolken in der Höh´,
die ihr versucht durch eure Flocken
die Fröhlichkeit hervorzulocken.
Es deckt der Schnee die Mutter Erde,
auf daß sie wieder schöner werde!

Lernfähig

Die Affen schauen total verblüfft,
ein Elefant hat sich bekifft
an reifen Früchten bei denen wohl
der Zucker wurd ´ zum Alkohol.

Der schwere Körper taumelte,
der Rüssel schwang und baumelte
und Mutter Elefantenkuh
sah sehr entsetzt dem Junior zu.

Man sieht das auch bei Menschen täglich,
daß Alkohol ist unvertäglich,
besonders, wenn man jugendlich
verändert das Verhalten sich.

So auch bei unserm Elefanten,
doch weder Mutter noch die Tanten
erlaubten dies dem jungen Toren:
man packte ihn an beiden Ohren,
nicht eben zärtlich nicht ganz zart
so wie es Elefantenart!

Das hat gewirkt wie ein Vermächtnis,
gut ist das Elefant-Gedächnis.
Im nächsten Jahr hat er ´s vermieden.
Der Alkohol war ausgetrieben.

Sonntag, 28. November 2010

Was bleibt

Blumen neigen müden Köpfe,
aufgebraucht ist ihre Kraft,
verwelken wie all irdische Geschöpfe
im Lebensherbst zur starren Winternacht.

Liebe, in Leidenschaft vergossen,
ist getrübt durch Mühsal-Tagen.
Was wie Blüten hoch gesprossen,
kann die Pracht nicht ewig tragen.

So beginnt das Abschiednehmen,
gleich ist ´s, ob es uns gefällt.
Es bleibt das Band von schwerem Sehnen,
das Verbundenheit erhält.

Freitag, 26. November 2010

Nimm dir ein Herz

Nimm dein Herz in beide Hände
Ende Deiner Sehnsucht Flehen
Laß die Liebe dir am Ende
Nicht durch falsche Scham entgehen

Glücklich sein ist keine Gabe
Die dir einfach nur geschenkt
Liebe ist des Glückes Gnade,
leben kürzer als man denkt

Nimm dein Herz in beide Hände
Liebe die man sich gesteht
Bringt im Leben frohe Wende
Für dich - ehe es zu spät

niemals

niemals würde ich...
niemals?
war ich denn schon einmal in
der Stituation für
niemals?
woher also die Bestimmtheit
für niemals würde ich...
kenne ich mich so gut,
daß niemals zu niemals wird
niemals kennt man sich so genau
niemals!

Zitronenfalter

Flatterhaft und gelb beflügelt
Fliegt er munter ungezügelt
Meistens in der Sommerzeit,
schöne Flatterhaftigkeit!

Hier ein Klee dort eine Rose
Oh die Flatterhaftigkeit, die lose.
Rüssel eingetaucht und fort
Niemals lang an einem Ort.

Flügel auf – und zugeklappt,
daß ihn nur kein Vogel schnappt,
flattern und genüßlich ruhen
hätt er sonst noch was zu tun?

Ungeduldig schaut man hin.
Gibt es für den Namen Sinn,
es erwartet jedermann,
ob so ein Zitronenfalter
auch Zitronen falten kann?

Donnerstag, 25. November 2010

Das letzte Blatt

Nichts verstanden

Oder das letzte Blatt


Als Fähnlein hatte es geweht
dort in des Baumes Höh
als wollt es sagen: “bitte seh
der Wind tut mir nicht weh.

Doch schnell bestraft der Übermut,
der Wind hat ´s bös erfaßt
heraus zu fordern war nicht gut,
der Wind dies nun mal haßt.

Er trieb das Blatt so vor sich her,
verwirbelt ´s, läßt es fliegen.
Ein Blatt ist schließlich auch nicht schwer
und bleibt deshalb nicht liegen.

Der Wind jedoch zur Wut entfacht
treibt ´s hoch hinaus , das Blatt,
das vor Vergnügen tanzt und lacht
und seine Freude hat.

So treibt ´s dem Untergang entgegen,
ganz freudig, weil es nicht erkennt,
daß jemand, der so hoch verwegen
dem Ende stracks entgegen rennt!

Mittwoch, 24. November 2010

Hilfreiche Hand

Am Rande einer Klippe stehen
Tief unten brauset es und tobt
Die Hand greift was dir Halt noch bot
Beim Schaudern in den Abgrund sehen.

Und Schwindel faßt beim Anblick dich
Wind pfeift und drängt dich an den Rand
Du rutscht - doch eine helfend Hand
Greift und zieht hinan zu sich.

Wie viele stehen so am Rand
Der Lebensabgrund tut sich auf
Es nähme schrecklichen Verlauf
Wär da nicht manche helfend Hand.

Zum Schutz und Trutz sie hingereicht
Denn Liebe sie verpflichtet hat
Erscheint sie manchmal schwach und matt
Hebt sie doch an - ganz federleicht!

Wurm

„Es wurmt mich,“ sprach ein kluger Mann,
„daß ich nicht alles weiß noch kann!“
Soweit das diesen Spruch angeht
denkt man für ihn ist es zu spät.

Als Beispiel sei hier angeführt
der Apfel, der einst aufgespürt
Von dem Insekt, das ganz geschwind
Ein Ei ablegt. Und schon beginnt
das Leben einer fetten Made,
doch um den Apfel ist es schade.
Die Made frißt sich nach und nach
durch dieses köstliche Gemach.
Wird dann die Frucht vom Baum gepflückt
ist der Genießer nicht entzückt:
da ist ein Wurm drin, ekelhaft
Er wird samt Apfel weg geschafft.

Wenn also unser Mann so spricht,
es wurmte ihn, versteht er nicht,
daß, ist ein Wurm in einem drin,
hat ´s ganze Wissen keinen Sinn!

Dienstag, 23. November 2010

Vergeßlichkeit

Ein Nußbaum stand in einem Garten.
Die Äste voller Früchte schwer.
Ein Eichhorn konnt nicht länger warten
und klaute davon immer mehr.

Wird bald auch Winter, der sehr hart,
dachte es so für sich hin.
Hat seine Schätze schnell verscharrt;
als Vorratshaltung gab das Sinn.

Doch ein Gehirn so eichhorn- klein
kann vieles nicht behalten,
im Winter fiel dem Tier nicht ein,
wo ´s Nüsse hat ´s versteckt in Spalten.

Die Vorratshaltung lernt man draus
ist immer nur perfekt –
wenn man wie eine Haselmaus
noch weiß wo man ´s versteckt!

Bruchsteine

Die Mauern meiner Lebensfestung:
brüchig sind sie geworden,
bieten Trutz nicht, weder Freund,
noch Feind
Grüne Efeuranken zwängen sich
durch losen Mörtel des Zusammenhalts.
Wächst hier eine Hoffnung als Klammer?
Ach, zu viele Steine sind schon
durch die Vergangenheit gesprengt,
verloren, unwiederbringbar.
Noch stehe ich auf hohen Zinnen
wackligen Grundes;
es bedarf nur eines Windhauches.
Lebensfestung allzu brüchig!

in mir

in mir
klingt dein lied

in mir
streichelt zärtlich deine hand

in mir
haucht dein atem meiner
seele leben ein

in mir
hat deine liebe mein herz besetzt

in mir
lebst du auch mein leben

doch sterbe ich
stirbt mit mir nur eine illusion von dir

in mir

Montag, 22. November 2010

Schwarzes Schaf

Ein Schaf, das unter Seinesgleichen
Schwarz eingefärbt, wollte sich bleichen
und faßte deshalb den Beschluß
sich aufzuhellen im nahen Fluß.

Es fand diese Idee ganz toll,
sie war indes verhängnisvoll.
Entfernte sich zur Mittags- Stund
von Herde und vom Schäferhund.

Am tiefen Flusse angekommen,
hatte es ein Bad genommen.
Allein des Schafes wollige Pracht
hat ´s Wasser derart schwer gemacht,

daß es zu tief wurd´ eingetaucht.
Die Kräfte waren schnell verbraucht,
so trieb es ab – ein letztes Määä
und niemand da, der in der Näh

das Schäflein auf das Trock´ne trug
der Schäfer erst recht spät nach frug.
Zu spät – wie man sich denken kann,
und somit glaubt kein Mensch mehr dran,
daß schwarze Schafe sind zu retten:
drauf kannst du ein Vermögen wetten!

Weltsicht und Toleranz

Die Welt mit anderen Augen sehen
Heißt wohl zunächst mal in sich gehen.
Den eignen Standpunkt revidieren
Ihn aufzugeben sich nicht genieren.

Vorurteilsfrei dem Gegenüber
Zuhören und auch nachfragen wieder,
wenn du etwas nicht verstanden,
damit Ideen nicht versanden.

Erst dann ein eignes Urteil formen
im Abgleich mit den Ethiknormen,
erst wenn das Urteil dann gefällt,
verkünden deine Sicht der Welt.

Die aber muß partout nicht allen
Mitmenschen gleichwohl gefallen.
Bezeichne ´s nicht als Ignoranz,
den Frieden prägt die Toleranz.

Sonntag, 21. November 2010

Späte Freude

Erschrocken steigt die Nebelwand
an dem Novembertag empor.
Die Sonne, die sich abgewandt
bricht strahlend, unvermittelt jetzt hervor.

Verwundert recken Äste sich
vom kahl-gespent´gen Flieder,
sie finden es verwunderlich:
kommt denn der Frühling wieder?

Doch treibt der Wind schon Wolken an,
die ballen sich zur Wand,
bedecken schnell den „Strahlemann“.
November ist ´s - wie er bekannt.

Es war zu schön, um wahr zu sein.
So bleibt es wie im Leben
Es täuscht ein später Sonnenschein
wie manch vergeblich Streben.

Samstag, 20. November 2010

Schoßhund

Niedlich, grad von Rattengröße
Mit Kuschelfell oder auch Blöße
Stets aber auf den Arm genommen
Ist so ein Kläffer hoch willkommen
Bei feinen Damen, die ihn bloß
Kraulend halten auf dem Schoß.

Mit Keksen oder Pralines
Ihn sinnlos füttern – doch indes
Kann so ein Hündchen Schokoladen
Kaum noch verdauen, denn der Magen
Auch Milz und Leber sind lädiert
Was auch der Tierarzt kritisiert.

Empfängt man Liebe nicht im Leben
Will man dem Schoßhund jene geben.
Schoßhund und Mensch sind aber dann,
Man kann es sehen. ganz übel dran.

Der Mensch, der Zuneigung vermißt,
der Hund der sich zu Tode frißt:
wer also auf den Hund gekommen
hat einen Schoßhund sich genommen!

Freitag, 19. November 2010

Pump(er)Nickel

Im Westen, im Westfalenland
ein sonderbares Brot entstand
Aus groben Korn, schwarz wie die Nacht
wurd´ dieses in die Welt gebracht.

Bei kleiner Hitze ist ´s passiert,
dass Schrot und Korn karamelisiert.
Schuld war daran des Bäckers Freund,
der eines Tags bei ihm erscheint
und bettelnd unter Tränen fleht
ihm Geld zu leihen eh´ s zu spät
und man ihn den Schuldturm steckt,
wo jeder weiß, dass man verreckt!

Der Bäcker – gutmütiger Westfale –
schwer von Geblüt überlegt zwei Male,
dann gibt er freudig von dem Geld,
das er in seinem Gürtel hält.
Es dauerte wohl ziemlich lange,
der Bäcker war besorgt und bange,
ob ´s Brot im Ofen nicht zu schwarz,
derweil der Freund floh in den Harz.

Malheur geschehen, schwarz anzusehen
waren alle Brote aus dem Ofen.
Der Bäcker suchte nun die Doofen,
die das Ergebnis noch goutieren.
Was Besseres konnt ´ ihm nicht passieren!

Er hält den Freund für einen Fickel
und murmelt: „ich pump keinen Nickel
mehr an Freunde oder Leute“.
Er hielt sich dran – und zwar bis heute!
Das Brot hingegen wie bekannt
hat PUMPERNICKEL er genannt.
Man backt ´s bis jetzt aus Pietät
als Westfalens Spezialität.

Donnerstag, 18. November 2010

Glucken?

Ein Huhn, das ganz nach eigner Wahl
Ein Ei gelegt, doch nicht im Stall,
ging gackernd seiner Wege
dacht´ nicht wie üblich an Brutpflege.

Ein Rabe, Seele wie ´s Gefieder
so schwarz, entdeckt das Ei nun wieder.
Hat ´s aufgehackt mit spitzem Schnabel
und es verspeist, ganz ohne Gabel.

Das wundert nicht – bei allen Tieren
sind mangelhaft die Tischmanieren.
Nein, was am meisten wohl empört
ist, daß das Huhn sich nicht dran stört.

Dies steht im Widerspruch zu dem,
was Mütter macht so angenehm.
Tut man sich in der Welt umgucken
schützen sie Nachwuchs doch wie Glucken?

kursbestimmt

Das Lebensschiff im weiten Meer
von Strömung und von Wind getrieben,
kannst navigieren hin und her
stets ist das Ziel verborgen dir geblieben.

Du glaubst du hältst das Steuer fest
die Handbreit Wasser unterm Kiel
Der Blick voraus nicht ahnen läßt,
ob hinterm Horizont das Ziel.

So fährt das Schifflein, Land voraus
durch Flaute, Nebel, schwere Wetter
Du stehst in deinem Ruderhaus
und wähnst dich selbst als Retter.

Bist nicht mal Eigner, alter Tor.
Der die Geschicke lenkt,
steht über dir als Navigator,
hat deinen Spielraum eingeschränkt

Dienstag, 16. November 2010

Liebesmühen

Ein Hund, der gerne einmal träumt,
hat mit ´ner Hündin sich vereint.
Ihm reicht im Traum kein saftiger Knochen,
die Frauchen konnt´ so lecker kochen ,
nein, es war die stolze Dame
mit langem Haar – echte Afghane.
Hochmütig schaute sie zurück
auf seinen treuen Dackelblick.
Allein die Dame hoch-bebeint
war Hindernis, dass sie vereint.
Vergeblich blieb so sein Bemühen
Er musst´ erfolglos Leine ziehen.
So seufzte er: welch Mißgeschick!
Die Kleinen haben oft kein Glück,
erst recht nicht bei den blonden Missen.
Er lernt, das Leben ist ...
so schön

Unerreichbar

Wäre mein Herz ein Vogel
Es flöge zu dir
*
Wäre mein Seele Feuer
Ich trüge es zu dir ,dich zu wärmen
*
Wäre mein Atem Melodie
Wie würde dein Ohr mir lauschen
*
Wäre meine Sehnsucht eine Brücke
So könnte ich zu dir schreiten
*
Nicht kann mein Herz fliegen
Meine Seele nicht wärmen
Mein Atem verhaucht
Und die Brücke der Sehnsucht trägt nicht
*
Nicht ist was wäre
Nicht wäre was ist
Mein ICH und dein DU
Sie finden sich nicht

Montag, 15. November 2010

Ist man ist unnütz?

Es war einmal ein alter Hund,
ganz klapprich und nicht mehr gesund.
Auch waren seine Zähne lose,
gab nur noch Futter aus der Dose.

Ein alter Esel grau und müde
wurd´ fortgeschickt und zwar ganz rüde.
Der Müller schlug ihn mit ´nem Knüppel
ganz unbarmherzig fast zum Krüpppel.

Die Katze hat ein Auge nur,
sie streifte einst durch Feld und Flur.
Ein Jäger schoß auf sie mit Schrot,
das ging ins Aug`, fast wär sie tot.

Auf dem Mist ganz fröhlich kräht
Ein Hahn – doch war es fast zu spät
für ihn - er grad entwischt,
sonst hätte man ihn aufgetischt.

Das sind Figuren, die bekannten
von den Bremer Stadtmusikanten.
was ist mit uns, wenn wir erst alt?
Hilft etwa Flucht vor der Anstalt?

Warum klagen?

Fällt es wie Schuppen von den Augen
denkst du vielleicht du wärst ein Fisch,
dass deine Augen nicht viel taugen:
vergaßt die Brille auf dem Tisch!
+
Was war denn gestern noch gewesen?
Ach die Erinnerung ist so schwach,
hast den Geburtstag wohl vergessen.
Nein, das Gedächtnis, welche Schmach.
+
Du bückst dich, hast ein Ziehen im Rücken
Schmerzlich hast du es erkannt
In Zukunft heißt es sich nicht bücken,
es hält die Scheiben nicht das Band.
+
So ist es mit dem Älterwerden,
es zeigt sich merklich der Verschleiß.
Doch wandelt man noch auf der Erden:
Anders herum wär ´s großer Sche...

Freitag, 12. November 2010

Neunter November

Ein Feuersturm fegt übers Land
von unbändigem Hass getrieben
Mauern brechen, Funken stieben,
und stumm das Volk ohne Verstand.

Das Kreuz, Symbol von gläubigen Christen,
schief aufgehängt versehen mit Haken.
Parolen greifen wie die Arme gieriger Kraken
auf Menschen über, die es besser wüssten.

Ach Volk, du warst so gern verführt,
von Macht besessenen Ideologien verblendet,
dir wurde doch der „Führer“ nicht gesendet,
du hast die braune Brühe selber angerührt!

Und wieder wurd` der 9. November eingeblendet,
ein Teil des Volkes wachsam sich empört
Parteiendiktatur verhält sich sehr verstört,
so dass auch dies Kapitel abrupt endet.

Die Mauer fällt, die Freiheit winkt.
Wir sind das Volk ertönts vom Osten her,
der Strom von Menschen wird zum Heer,
das taumelnd neue Freiheit trinkt.

Nachdem dies alles überstanden,
was haben wir als Volk gelernt, erfahren?
Nichts ist genug - wir jammern schon seit Jahren
und Freiheit wird geschätzt nicht –
sondern missverstanden!

Der Weiße Ritter in Gorleben

Der weiße Ritter nicht mehr prahlt,
die Rüstung ist total versaut.
Atom-Müll hatte sie verstrahlt,
Politikern er nicht mehr traut.

So lässt er Rüstung Rüstung sein,
das Pferd durch Traktor er ersetzt,
findet sich in Gorleben ein,
wo er sich aus Protest hinsetzt.

Da waren dann schon viele da,
die klagten ihre Not
auch Polizei mit tatütata
gehörte zu dem Aufgebot.

So protestierten viele friedlich
fürs Ende jener Politik
die strahlend Zukunft uns verniedlicht,
nicht offen ist für die Kritik.

Es warnt indess der Weiße Ritter
vor großem Ignorantentum.
Er sieht vorher den Schwarzen Schnitter,
der reiche Ernte hält ringsum!

Donnerstag, 11. November 2010

Auffällig

Ein Zebrahengst entwich dem Zoo
und trabte durch die Stadt.
Er war darüber äußerst froh,
weil er dergleichen nie gesehen hat.

Das Zebra fand sich nicht zurecht.
Vom vielen Hupen irritiert,
verhielt ´s sich nicht verkehrsgerecht,
die Furcht war groß, dass was passiert.

Hier war die Polizei gefragt,
die auch sehr schnell erschien;
in diesem Fall auch nicht versagt,
hat schnell gefesselt ihn.

Das Tier stand unter Tatverdacht,
da war bestimmt was dran,
gelobt sei hier die Ordnungsmacht:
hat ´s Pferd noch Häftlingskleidung an!

Mittwoch, 10. November 2010

Wie vielleicht

Vielleicht ist für mich zuviel leicht,
das heißt viel ist wohl nicht erreicht.
Nicht ja und dennoch auch nicht nein
eindeutig kann das wohl nicht sein.
So zwischendrin – so “mittenmang“,
nicht ängstlich aber trotzdem bang.
Leicht ist nicht viel – viel ist nicht leicht,
Verwirrung ist, was „vielleicht“ erreicht.
Nein heißt bei Damen sogar vielleicht,
vielleicht heißt bei Damen folglich ja,
sagt ja sie, fragt man ob ´s ´ne Dame war.

Wenn nicht Ihr,dann...

Es war einmal – so wird berichtet,
ein Mensch, der gerne schreibt und dichtet.
Gedanken im Gehirn gequält,
gepresst, verworfen und gestählt
auf sauberes Papier geschmiert,
dass er ´s behält und nicht verliert.

Doch ganz umsonst die Mühewaltung,
verliert er Fassung und auch Haltung,
wenn Menschen für die er ´s geschrieben,
die Texte nun einmal nicht lieben.

Schon hat er drüber nachgedacht,
was er denn alles falsch gemacht.
Stimmt Versmaß oder Inhalt nicht?
er nimmt sich kritisch in die Pflicht.

So überlegt er hin und her
sind seine Texte wohl zu schwer,
zu traurig oder nur zu schlicht?
Er weiß es und versteht es nicht.

Als Analyse bleibt zum Schluss,
dass er die LESER ändern muss:
nicht Versmaß, Texte oder so –
nein, ab sofort liest er im Zoo!

Die Tiere ihm geduldig lauschen
zu märchenhaftem Blätterrauschen.
Es tobt der Bär – verzückte Eulen,
vor Rührung selbst die Wölfe heulen.

Den Dichter aber hat ´s gefreut,
er ist von seinem Frust befreit,
schreibt weiter – hört auch gar nicht auf;
der Grund: er ist jetzt „tierisch drauf“.

Montag, 8. November 2010

Zug- und andere Vögel

Wenn Kraniche nach Süden ziehen,
was können sie dort erwarten?
Sollt´ ich mit ihnen dorthin fliehen
und auf den Sommer warten?

Die Störche hält es auch nicht hier,
sie bleiben nicht über den Winter.
sie suchen sich ein warmes Quartier,
doch wer bringt jetzt die Kinder?

Der Kuckuck hat sich aufgemacht
er fürchtet wohl Alimente?
Während er in sein Gefieder lacht,
wär´ mancher froh, wenn er es könnte!

Die Drossel aber bleibt uns treu
und auch die Rabenkrähe,
die Nilgans überlegts sich neu
und bleibt in unserer Nähe.

So bleiben Vögel noch genug,
auch solche, die nicht legen
und deshalb rate ich: sei klug,
vermeide die ganz Schrägen!

Sonntag, 7. November 2010

An den November

Hallo, du Monat, der im Herbst
den schönen Sommer du beerbst.
Mit Regen, Nebel, Wolkenbänken
willst du uns reichlich wohl beschenken.

Wir nehmens ´s an, wenn auch dein Gruß
bereitet uns kaum noch Genuss,
was wirklich niemand kann bestreiten.
Doch ist ´s so mit den Jahreszeiten:

die Sonne kann nicht immer strahlen
der Künstler Herbst darf auch mal malen
und wenn sein Bild nicht conveniert,
er grauen Nebel drüber schmiert.

November, der du nun schon da,
erwarte von uns kein HURRA.
Als elfter Monat hast du nun
die Zeit uns Ruhe anzutun!

,

Freitag, 5. November 2010

Das war ´s mit Halali

Horch – es ist als wenn wer schießt
von fern ertönt Gebell der Hunde.
Seit mein Jagdherr Rente genießt,
bin ich nicht mehr in der Runde.

Jagdlust hin und Jagdlust her
diese Zeit scheint nun vorüber.
Fällt Verzicht auch noch so schwer,
macht ´s die Stimmung doch nicht trüber.

Kann Natur auch so genießen,
mich erfreuen an dem Wild
muss nicht unbedingt drauf schießen
bin wohl auch schon altermild.

Hab ´s erlebt und auch genossen,
die Erfahrung macht mich reich-
und den lieben Jagdgenossen:
Waidmannsheil – und Dank zugleich!

Donnerstag, 4. November 2010

So ist der November

Grau in grau und wolkenschwer
zeigt der Himmel sich verhangen
und die Stimmung rings umher
ist zum Grillen fangen!

Der November offenbart sich
heut´ von seiner finsteren Seite.
Fröhlichkeit lässt mich im Stich,
was ich nicht bestreite.

Luft, die nieselich und kalt,
lässt die Leute schauern,
jeder eilt und suchet bald
Schutz hinter Häusermauern.

Ach, November, ungeliebt,
machst uns wenig Freude,
wenn es auch noch Nebel gibt,
bleib zu Haus ich heute.

Ende des Seins

Nicht Freude, nicht Schmerz,
begraben dahin
worin liegt da der Sinn?

Nicht Glück, nicht Liebe,
nichts was du gehasst,
niemand da, der weiß,
dass du einmal warst.

Lärm nicht, nicht Stille,
kein Empfinden der Ruh,
mit Erde bedeckt,
das Totenhaus zu.

Nicht Abend nicht Morgen,
kein Erwachen, kein Wecken
gebleichtes Gebein bleibt
im Erdenreich stecken.

Nicht Glaube, nicht Hoffnung,
niemand da, der erweckt,
Ideen begraben
mit Erde bedeckt.

Nicht zählen die Stunden…
verblichen die Zeit
ins Nichts nun verschwunden
in Ewigkeit.

Dienstag, 2. November 2010

Zu früh mein Herr...

Es sprach nach scharfem Schnitte
der Tod zu mir: „na bitte,
tritt ein hier in mein Reich
dort sind sich alle gleich!“

Gleich? Offenbar wohl schon,
denn alle war´n im gleichen Ton
schön farblich abgestimmt.
Damit auch keiner wem was nimmt

war´n nackt sie alle als Gerippe
und keiner krank – nicht einmal Grippe!
Trotzdem schien ´s nicht das Paradies,
so sagte ich zum Tode dies:

„du kommst mir heute nicht als Freund,
eher als Schreckgespenst wie ´s scheint!“
„Du hast ´s erkannt,“ so sprach er schwach.
Entschwand dem Traum – ich wurde wach!

Nasenbär oder wie ein Bär zum Pinocchio wurde

Es lebte einst ein Bär im Wald,
er war heimtückisch und verlogen
zudem von dem Gemüt eiskalt
hat Artgenossen auch betrogen.

Der Guten Fee kam das zu Ohren.
Die war darüber sehr erbost
hat die Geduld mit ihm verloren
und spendete den Opfern Trost.

Zugleich hat sie ihn abgestraft
den alten Schwerenot.
Sie zog den Bär mit aller Kraft
die Nase lang, sowie er log.

Das ging nun schon Jahr aus Jahr ein,
das Tier hatte es schwer -
am Ende kam ´s, wie sollt es sein,
es wurde zu ´nem Nasenbär!

Montag, 1. November 2010

Nibelungen.....

Nibelungen oder
SOEST UND NI(EG)ELUNGEN

Zog einst die Nibelungen-Schar
als´ noch in TEUSCHLAND finster war
die Lippe lang mit ihrem Tross
schnurstracks vorbei auch noch an Soest?
Historiker behaupten dies –
ich glaub, dass man sie Stadt links
liegen ließ.
Die Herren nehm´ uns auf die Schippe
Kriemhild war nie am Rand der Lippe.
Sie zogen – so es sie gegeben -
nach Ungarn, ließen dort ihr Leben.

Der Ring des Nibelungen ist
deshalb auch weiterhin vermisst.
Da könnt ihr noch so fleißig graben,
an falschen Stellen Erde schaben.
Wenn Wunsch der Vater der Gedanken,
gerät die Wirklichkeit ins Wanken.
So simpel ist die Sagenwelt,
wenn fruchtbar sie auf Börde-Boden fällt.
Draus wird dann Marketender-Mus
für Simplicius Simplicissimus!

Man kann froh sein

November hat sich eingefunden
und in den trüben finst´ren Stunden
wird wieder etwas mehr gelesen,
auch schlägt man nach, was mal gewesen.

Romane, Krimis oder Thriller
manch einer liest auch schon mal Schiller,
was seltener, denn seine Werke
fordern Verständnis, Geistesstärke.

Doch froh kann man schon heute sein,
schaut JUGEND mal ins Buch hinein,
ist interessiert nicht als ein Depp
bekloppter Texte wie beim RAP.

Sonntag, 31. Oktober 2010

An Dich

Ich liebe die Sonne und Sternenlicht,
graue Wolken und Dunkelheit liebe ich nicht.

Ich liebe das Wort, das in Klarheit man spricht
heimliches Tuscheln und Lügen nicht.

Ich liebe das Meer und die weite Sicht,
den Dschungel der Städte liebe ich nicht.

Ich liebe wenn jemand das Brot mit mir bricht
Elend und Hunger der Welt lieb ich nicht.

Ich liebe das Wort, das in Güte man spricht,
gehässiges Schimpfen liebe ich nicht.

So ist was ich liebe in dem vereint,
was im Menschen bewirkt, dass er nicht weint.

Und all dieses, die ganze Liebe in mir,
ist ein Spiegelbild meiner Gefühle zu dir.

Samstag, 30. Oktober 2010

Der Ohrwurm

Er hörte all die Klagen
des Bücherwurms sich an.
Sollte er es wagen,
sich anzuhängen dran?

Er streifte viele Ohren
und wurd´ geträllert gar,
fühlte sich nicht verloren.
Alles gut so wie es war.

Nur eben wissenschaftlich
ist er noch nicht erfasst
und ein Gefühl das schleicht sich
ein. Was ihm nicht passt.

Existenznot naget sehr:
Abhängigkeiten werden klar.
Wo kriegen Musiker Ideen her,
dass er es überlebt, das nächste Jahr?

Freitag, 29. Oktober 2010

Parabel von vergänglicher Lieblichkeit

Es fließt ein Bächlein quirlig schnelle
ganz ungetrübt in seinem Bett,
gespeist von einer klaren Quelle
aus der man gern getrunken hätt´.

Im laufe seines Weges jedoch,
damit das Bächlein größer werde,
trübte es sich ein doch noch
kam Trübsal einfach nur durch Erde.

Je größer nun der Bach gedieh,
je schmutziger wurde sein Lauf,
auch wenn er von dem Regen lieh,
der Schmutz im Wasser hört nicht auf.

Voll Unschuld hatte er begonnen,
man hatte seine Klarheit sehr gerühmt,
inzwischen ihn auch lieb gewonnen –
nun ekelt man sich unverblümt!

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Verantwortung geht zum Teufel

Wenn die Welt in Fetzen fliegt,
wird ´s das All nicht mal berühren.
Hat der Mensch sich selbst besiegt,
wird das nicht zum Chaos führen!

Bei keinem der trilliarden Sterne
wird für uns ´n Träne fließen,
die Milchstraße in weiter Ferne
wird keinen Tropfen Milch vergießen.

Also Mensch, der du versessen
jedes und auch alles willst,
sei nicht so Vernunft vergessen,
dass du deine Gier nur stillst!

Den Planeten auszuplündern,
der doch unsere Heimat ist,
das gefällt nur jenen Sündern,
die der Teufel hat geküsst!

Hallo we(e)n

Hallo - wen kann man erschrecken
mit dem Brauch der ollen Iren,
wenn die Kinder alle Ecken,
Wände auch aus Frust beschmieren?

Importiertes Brauchtum ist
selbst nach hunderten von Jahren
nichts als albern-heidnisch Mist,
um wen an die „Karre“ zu fahren.

Lasst den Kindern – heute Kids -
doch das harmlose Vergnügen,
weil sie sonst doch wohl im Jahr
keine Süßigkeiten kriegen?

Dies hört man die Leute sagen,
die es noch immer nicht kapiert,
Brauchtum heißt in diesen Tagen,
dass man Wände wohl beschmiert.

Harmlos ist das Kübisschnitzen,
Fratzen, die man dann erhellt,
doch mit weitergehenden „Witzen“
verschont uns, weil es nicht gefällt!

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Der Sebstmörder

In dieser Welt verloren
jedweder Freundschaft bar,
der Freude abgeschworen
Vergangenheit nicht wahr.

Auch nie mehr Illusionen,
kein Rat der weiter führt
es wird nur innewohnen
das Selbstmitleid, das niemand
rührt.

Der Weg zu einer Wende
in tiefer Depression
nein, kein Zurück: das Ende –
der Zug nähert sich schon.

Vorbei… es fehlt der letzte Mut
im Ohr noch fernes Grollen.
Er denkt erleichtert: „ das ist gut,
es hat nicht sein sollen!“

Und eine Stimme in ihm spricht:
„ich gab dir dieses Leben
das zweite Mal – vergeude nicht
was kostbar als Geschenk gegeben!“

Montag, 25. Oktober 2010

Bücherwurm

„ Es wurmt mich innerlich total“,
der Bücherwurm ist irritiert,
„ das artspezifisch nicht einmal
ein Name für mich existiert“.

Es hätte ihn auch nicht gestört
als Parasit NEMATODA
- kein Name, der fürwahr betört -
genannt zu werden plus „exota“.

Auch weil er sich vor Lachen kringelt,
wenn Witziges geduckt er fand:
nicht mal ANNELIDA, der Ringel –
Wurm wird er genannt.

Und weil er über Plattitüden
sich manchmal aufgeregt – indes
muss er sich seinem Schicksal fügen:
nicht Plattwurm, nein, nicht
PLATHELMINTES!

Mag er auch noch soviel verschlingen,
was an Geschreibsel ihm zu weht,
mag auch sein Name danach klingen,
er nicht in dem Naturbuch steht!

Sonntag, 24. Oktober 2010

Das war nicht bedacht

Ein Flohweib und ein Wanzenmann
die fingen einst zu tanzen an,
das war ein lustig Pärchen.
Sie fühlten sich im Märchen!

Das fühlte auch auf seiner Haut
ein Mensch, dem ´s vor den Tierchen graut.
Er konnt ´ das nicht ertragen,
hat beide platt geschlagen.

Da lagen sie in seinem Blut
zerquetscht und flach, das war nicht gut
für´ s Hemd von unserm Recken,
das hatte nun unübersehbar widerliche Flecken!

Aus der Vogelperspektive

... wirkt die Welt fast niedlich.
Dörfer, Felder wohlsortiert,
alles ausgesprochen friedlich.
Dass man sich da nur nicht irrt!

Unter Dächern blickverborgen
bleibt das Leben anonym,
offenbart nicht Angst noch Sorgen,
nichts von dem was ungestüm,

hinter Türen dicht verschlossen
Menschen ihrem Mitmensch tun.
Da wird missbraucht, geprügelt und
geschossen,
während Nachbarn selig ruhen.

Aus der Vogelperspektive – so von oben
her betrachtet -
wirkt ´s so friedlich und so treulich,
wenn man Vieles nicht beachtet.
Der Herr Nachbar grüßt so freundlich…

Freitag, 22. Oktober 2010

Sie tun so als ob...

Das Maiglöckchen und auch die Campula,
die tun so als könnten sie klingen
und beim Play back mit all dem Trara
tun Künstler als würden sie singen.

Im Kriminalfilm spielt man MORD,
doch bleibt das Opfer am Leben.
Die Kripo ermittelt – doch niemals vor Ort
hat es dort ein Verbrechen gegeben.

Die Leute tun immer nur so „als ob“.
Die Wirklichkeit aber ist schlimmer.
Geräts du erst einmal zwischen den MOB
dann denkst du „ als ob“ wohl nimmer!

Gemeinsamkeiten

Leben in romantischer Verklärung
verzichten, doch dem Schönen zugetan,
Applaus ist des Poeten einzige Währung
vielleicht ein Schild: Poetenweg bringt
man noch an.

Der Maler freilich ist ihm zugeneigt,
als Künstler teilt er dessen Lage
wie Spitzweg auf dem Bilde zeigt,
„Poeten-Armut“ tritt zu Tage.

Verwandt im Geiste, arm im Säckel,
der Künstler sich durchs Leben quält.
Ein jeder trägt sein eignes Päckl
als ein Bohème in einer sonderbaren Welt.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Rückzug

Das Heute hatte vierundzwanzig Stunden
zu überlegen, was es mit sich machen sollte.
Der Uhrzeiger drehte stetig seine Runden,
derweil schon in der Ferne ein Gewitter grollte.

Kein schöner Tag wird ´s dachte es
und schob die Sonne wieder hinters Dach.
Das Heute zögerte und überlegte – indes
wurde das ungeduldige Weltgeschehen wach.

Es zog am Heute schnell vorbei,
dem stetig hoffenden Morgen entgegen.
Das Heute erlebte nicht den Hahnenschrei,
dies geschah der Vergänglichkeit wegen.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Ungeschminkt

Der Clown verbirgt uns sein Gesicht:
weiß gepudert, rote Wangen.
Was er fühlt, das sieht man nicht
Freude, Trauer oder Bangen.

Die Diva wird „auf schön“ geschminkt,
die Schatten folgen den Konturen.
Grell es dir entgegen winkt
das dicke Make up von den Huren.

Den Größen im TV-Programm
doch auch den eitlen Stenzen,
ob faltig oder Haut noch stramm,
gepudert können sie nicht glänzen.

Die jungen Mädchen in den Schulen
legen gerne Rouge mal auf,
bei Transvestiten oder Schwulen
nimmt man dies eher noch in Kauf.

Ihr merkt ´s – ein Unterton mitschwingt,
der nicht zu überhören
die REINE WAHRHEIT ungeschminkt
kann Niemanden betören!

Dienstag, 19. Oktober 2010

Wirklich dumm

Ich habe drüber nachgedacht
und grüble schon seit Wochen,
was eigentlich die Sonne macht,
wenn sie sich nachts verkrochen?

Was macht ein Pferd in einem Fluss,
warum sollt es dort schwimmen?
Es ist doch sonst so gut zu Fuß.
Flusspferd? Da kann was nicht stimmen!

Am Staudamm, wo das Wasser fließt,
da will man Strom gewinnen.
Wenn wer aus Kannen Wasser gießt:
kein Strom! Die Leute spinnen.

Ein Sänger war im Radio drin.
Das muss ein Irrtum sein,
denn schau ich zu dem Radio hin
ist dies doch viel zu klein!

Bin ich zu dumm? Ich weiß es nicht,
kann Vieles nicht begreifen –
die Menschheit wächst. Aus meiner Sicht
tut sie ´s doch ohne auch zu reifen!

Montag, 18. Oktober 2010

Pekuniär bringt das nichts

Große Ehre bleibt dem Dichter,
wenn man ihm nichts bezahlen muss.
Er dankt – und schneidet saure Gesichter,
das ist wie Abstands-Liebe ohne Kuss.

Er überlegt, was ist zu tun?
Zwar kann er weiter schreiben,
er liebt es auch nicht auszuruhn,
ging es um Geld, dann ließ er ´s bleiben.

Allein die kleine Leserschar,
die ihm scheints noch verblieben,
hält ihn noch aufrecht, das ist wahr
sonst hätte er nicht mehr geschrieben.

Ach, Leser, die in Treue mir
mich bei der Stange halten,
euch danke ich recht schön dafür!
Die Bretter, die die Welt bedeuten
seid ihr nicht –
nein, ihr seid meine BALKEN.

Samstag, 16. Oktober 2010

Trotzdem nicht vergessen

Verwelkt sind die Blumen auf dem Grab,
sie zeugen von betrüblich Vergessen
und all die Versprechen, die es gab
sind mit Erde bedeckt und verwesen.

Man hört keine Schritte zur Ruhestatt
noch gibt es ein stummes Gebet.
Der Herbstwind weht so manches Blatt
auf das Grab zu dem niemand mehr geht.

Und doch – weit entfernt vom irdischen Sein
empfängt dich ein strahlendes Licht
es kümmert das erdbedeckte Gebein
deine unsterbliche Seele nicht!

Hilfe naht

Ein schwerer Stein fällt mir vom Herzen,
ich hatte Vieles ausprobiert.
Es war mir durchaus nicht zum Scherzen
als der Computer abgeschmiert.

Viel Müh´ und Arbeit investiert,
es war zum Haare raufen,
der Bildschirm dunkel – was ist passiert?
Muss ich was Neues kaufen?

Vielleicht ist der PC nur krank,
hat einen Virus sich gefangen.
Ich zieh das Fieber-Thermometer blank
und messe furchtsam und mit Bangen.

Die Temperatur ist noch erträglich,
doch bin ich auch kein Spezialist.
Zwar arbeite ich mit ihm wohl täglich,
doch helfen kann ich leider nicht.

So sieht man ratlos den Poet,
der um die Arbeit ist gebracht,
wie er vor dem Problem nun steht,
hört wie der Hacker teuflisch lacht!

Doch Hilfe naht - man ahnt es schon,
da gibt es nämlich wen:
wozu hat man denn einen Sohn,
der repariert `s. Ich werd´ es sehn.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Ich vermiss...

Im Schlafen und Wachen
beim Träumen beim Lachen
vermiss ich dich

Ob Arbeit ob Freizeit
bei jeder Gelegenheit
vermiss ich dich

Ich frag mich wieso
bin ich ohn´ dich nicht froh
ich vermiss dich

Wohin ich gehe wohin ich mich wende
es bleibt doch am Ende
ich vermiss dich

Und weil das so ist und weil das
so bleibt
erlebe ich keine fröhliche Zeit
ich vermiss dich

Ich vermisse dich seit eh und je
dich, die allseits zündende IDEE

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Weit gefehlt

Dick faul und gefräßig,
den ganzen Tag beim Schreiben
säß ich,
das ist die Vorstellung von allen
den´ meine Verse nicht gefallen.

Auch teilen sie die Meinung nicht,
dass die Satire Dichterpflicht
und wünschen, dies sei sehr beklagt,
dass mein Schreibgerät versagt.

Hofft weiter, die ihr unverzagt
mir euer Aug und Ohr versagt
durch Negation den Anreiz gebt,
der Meinen Fleiß noch mehr belebt.

Auch die Ideen sprudeln weiter
mal melancholisch und mal heiter.
Zeit, die im Hoffen ihr nur stehlt!
Zur Ausgangszeile: weit gefehlt!

Natürliche Heilung

Wenn ich vor Langeweile gähne,
schau ich im Schlossteich auf die Schwäne.
Die ficht fürwahr recht wenig an
hochmütig ziehen sie ihre Bahn.

Ganz beiläufig und hin und wieder
taucht dann ihr Kopf ins Wasser nieder,
um ohne Gier ganz majestätisch
Brot aufzufischen recht ästhetisch.

Mit ihrem Gleichmut und Benehmen
lern ich von ihnen mich zu schämen
für Ungeduld und allen dem Laster
hervorgerufen durch den Zaster.

Durch das Verhalten von den Schwänen
erfasst mich stets ein tiefes Sehnen
nach Frieden – Ruhe auch zuweilen.
So kann Natur die Seele heilen!

Dienstag, 12. Oktober 2010

Übersehen

Die Maus sprach zu dem Mäuserich:
„O Gatte mein, ich fürchte mich,
denn heut zutage hat fast jeder
´ne Katze, die ein Mäusejäger!“

Der Mäuserich nahm sehr wohl wahr,
die Stubentiger als Gefahr.
„So bleib zu Haus und auch die Kinder,
das ist für alle viel gesünder!“

„Ich muss hinaus in diesen Tagen
und Futter noch zusammen tragen,
damit im Winter niemand hungert,
wenn Reineke vorm Mausloch lungert.“

Gesagt, getan und ziemlich leise
schleicht er hinaus auf seine Weise
schnuppernd jedoch mit Bedacht,
dass niemand aufmerksam er macht.

Er riecht – gerät drauf in Entzücken
den Duft von saft´gen Käsestücken,
die dort verlockend ausgelegt.
Ach, hätt er Argwohn nur gepflegt!

Kaum, dass dem Trieb er unterlag,
da tat es einen herben Schlag,
der Bügel brach ihm das Genick,
ganz selten hat man dabei Glück.

Was hilft da Vorsicht vor den Katzen
und deren fürchterlichen Tatzen,
wenn anderswo Gefahren lauern?
Man muss die Ignoranz bedauern!

Mehr Licht

Mehr Licht…

das waren Goethes letzte Worte
beim Eintritt in die Todespforte.

Mehr von dem Licht, das uns erhellt:
wer möcht´ es nicht bereits in dieser Welt?

Erleuchtung wird nun Wenigen zuteil,
so sucht in anderen Gefilden man sein Heil,

wo farbig Leben tobt in vollem Licht,
das dunkle Schatten wirft – man merkt es nicht.

Erst wenn man selbst in Schatten eingetaucht
ruft man nach Licht, dem Licht, das jeder braucht.

Mehr Licht…

Montag, 11. Oktober 2010

Zum Golde drängt sich alles

In Adern tief im Erdinnern erstarren
sollt es verborgen ewig bleiben,
Niemandens Neid sollt´s wecken,
niemand narren.
Der es erschuf, der wusste es schafft Leiden.

Doch leider ist der gierige Mensch gewitzt,
dem Zufall dankend, hat er es entdeckt,
gefördert unter Mühen geschwitzt –
erschöpft, gestorben dafür, doch zum Glanz erweckt.

Gold – ein Wort das für besitzen steht,
für Macht und Reichtum ohne gleichen.
Von dem Gestank des Mordes und der Hurerei
entgegenweht
dem jede Menschlichkeit der Gier muss weichen.

Und doch sind wir vom Gold bis zum
Entzücken hin geblendet.
Sogar der Dichter streicht die Verse goldig an
und wenn ein Mensch dem anderen Gutes spendet,
dann hat er es mit „goldnem Herzen“ wohl getan?

Freitag, 8. Oktober 2010

Erdbegleiter

Horch dem Raunen und Gewisper,
hör, was dir der Wind erzählt,
der selbst lauschet dem Geflüster
all der Wesen auf der Welt.

Weit gereist und erdumfließend
treibt die eil´ge Luft dahin
mal gemächlich, plötzlich schießend
kommts ihr stürmisch in den Sinn.

Trägt Sand, Stäube manchmal Samen
treibt und stiebt die Wolkenbänke
türmt das Meer ohn´ all Erbarmen
spinnt Wetter-Kapriolen Ränke.

Drum horch, was dir der Wind erzählt
der erd-erfahrene Wanderer,
der sich durch Jahrtausende gequält
soviel erlebt wie sonst kein Anderer.

In seiner Bahn, die schiefen Föhren,
sie neigen sich, um ihm zu lauschen
sie wollen die Neuigkeiten hören
und dankbar klingt ihr ständig Rauschen.

Blaue Stunde

Tief in das Meer der Lebensfreude eingetaucht
hörst du im Rauschen andre Welt nicht mehr
der Sog der Blauen Stunde widersteht Umkehr
und Kräfte schwachen Zögerns werden schnell verbraucht.

Die Blaue Stunde lockt, verstrickt, verschlingt
in leidenschaftlich wogenden Gefühlen
anstatt im sichren kühlem Blau, wirst du in feurig
Rotem wühlen,
aus dem der spitze Schrei der Lust entspringt.

So himmelblau hat sie begonnen
die Stunde voller Lust und Selbstvergessen
bei Tageslicht ist ihre Bläue längst gewesen
ernüchtert fragst du was hast du gewonnen?

Du tauchtest ein ins Meer der Blauen Stunden
ein Stück von Liebesfreuden hat sie dir gegeben
wenngleich vergangen, bleibt sie Teil von deinem Leben
in dem du Glückseligkeit gesucht und auch gefunden.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Nobel...

Nobel sei der Mensch, dies auch
ohne Preis.
Nobel seine Haltung, wie auch
jeder weiß.
Nichts bedarf der Ehrung und auch
nichts des Ruhms,
wenn der Mensch bewusst ist
seines guten Tuns.
Dichter schon beschrieben:
edel, hilfreich, gut
sei des Menschen Handeln –
schön, wenn er es tut.
Preis dafür erlangen, dem bedarf
es nicht,
nobel sein und ehrlich, das ist
Christenpflicht!

Dienstag, 5. Oktober 2010

Werte

Diese Werte-Diskussion!
Ich hab schon genug davon!
Was so abendländisch-christlich,
war dereinst ganz fürchterlich!
Und was geht uns der Koran
in der heutigen Welt noch an,
die im Wandel unserer Zeit
sich von Zwängen hat befreit!
Sultanat und Adeltum,
Königsherrschaften sind rum,
nur Sklaverei und Menschenhandel
überlebten diesen Wandel
und natürlich Frömmelei,
die ist heute noch dabei,
weil’s nur noch um die Formen geht,
denn der Gehalt längst abseits steht!
Mir sagte mal ein Atheist,
dass er der wirklich Gläubige ist,
weil Werte, die der Mensch angestrebt,
in der Aufklärung belebt.

Montag, 4. Oktober 2010

Verwandt im Geiste?

Sie gibt’s in klein und auch als lange,
als Würge- und als gift´ge Schlange
mit spitzem Zahn und großem Maul,
mal ist sie munter, mal auch faul
und ihre Zunge ist gespalten.
Was soll der Mensch denn davon halten?

Es scheint: sehr viel, da offenbar
derselbe redet nicht oft wahr
und mit gespaltner Zunge spricht;
auch scheut er vor dem Gifte nicht.
Es soll sogar auch welche geben,
die schlängeln sich durchs ganze Leben.
Und da die Lüge kurze Beine
hat eine Schlange nun mal keine.
Die Bibel aber lehrt uns dies:
die Schlange gab´ s im Paradies
und hat die EVA angestiftet.
So zeigt sich, dass „Frau“ heut noch giftet,
wenn schlängelnd „er“ nach Hause kommt,
fährt aus der Haut sie – häutet prompt!

Nach dem 3. Oktober

Nach dem 3. Oktober

Nun ist verstummt die Hymne
von Freiheit und von Einigkeit.
Niemand erhebt die Stimme
im Alltag nach Gerechtigkeit.

Wir werden wieder schmollen,
das ist, was uns vereint –
die Wessis wie die Ossis wollen,
dass man einander greint!

Die Reden sind gehalten:
wie schön dies alles klang,
doch Deutschland bleibt gespalten
trotz all dem Hymnensang.

Vergaß von Fallersleben
ein Wort doch seinerzeit,
das Deutschen nicht geben,
das Wort Z u f r i e d e n h e i t !

Sonntag, 3. Oktober 2010

UNGEDULD

lang gesponnen
der geduldsfaden
gezerrt belastet
zerrissen

geduld
wird zu ungeduld
an beiden enden
hängen die fäden
sie treiben im wind
des rastlosen

sie gehen auf und nieder
kein zusammenführender
knoten
mehr

hin und her gerissen
ungeduld
nicht geduldig
nicht duldsam
es steht fest nur
das U N

Freitag, 1. Oktober 2010

Oktober der Erste

Das Jahr hat sein letztes Viertel nun gestartet
und der Romantiker schwärmt von dem goldenen Schein,
derweil der Winzer auf die letzten Sonnenstrahlen wartet,
das Männlein im Walde steht auf einem Bein.

Der OKTOpus hingegen ist erstaunt.
Er schwimmt ganz stolz im Meer umher,
ist offenbar darüber gut gelaunt,
gab er vermeintlich seinen Namen für den Monat her.

Der Baum versucht sich zu entblättern,
die darüber aus Scham ganz rot.
Sie können rauschen – noch so wettern,
bald fallen sie ab und sind dann tot.

Nun juckt es auch den Vögeln in den Flügeln.
sie sammeln sich zu Flugverbänden
und sind in ihrer Ungeduld nicht mehr zu zügeln
sie wollen schließlich nicht noch als Gefrierfleisch enden.

Nur einer sucht noch rastlos nach Ideen,
er rauft sein Haar, das immer lichter,
Verzweiflung ist ihm anzusehen.
Ach, schwer das Leben für den Dichter!

Mittwoch, 29. September 2010

Weit gereist

weit gereist ist er als Dichter
in Gedanken überall
kennt der Menschen farbige Gesichter
Steppen, Urwald, jeden Wasserfall.

In sein Denken einbezogen
ist auch fremdartige Kultur,
Erdenrund ist er umflogen
hinterlässt er eine Spur?

In dem stillen Kämmerlein,
das lang sein Refugium
bleibt er dennoch ganz allein,
reist er in der Welt herum.

Und so träumt er seine Welten,
die er in Gedanken lieh
lässt die Außenwelt nicht gelten
reist nur in der Fantasie

Montag, 27. September 2010

Schwarzseher

Die Welt ist vielfältig und bunt,
da mag so Mancher sich oft fragen
warum im weiten Erdenrund
es viele gibt, die ´ s nicht ertragen?

Sie sehen schwarz als wär ´n sie blind,
da kann etwas nicht stimmen
doch merken sie das Haar geschwind
in jedem Suppenteller schwimmen.

Schwarz sehen sie die Zukunft schon
mit allen ihren Schrecken,
das schwarze Schicksal in Person
gleich hinter allen Ecken.

Schon greift der Tod mit Knochenhand
nach ihrem ärmlich Leben
im schrecklich Fantasien –Land
will er Pardon nicht geben.

Schwarz ist die Stimmung, schwarz das Gemüt
vor lauter Schwärze sieht man nichts,
auch wenn die Welt vor Farben sprüht,
ist schwarz die Farbe ihres Lichts.

Momentaufnahme

Bilder rucken stotternd aneinander
in dem Bewussten auf dem Zeitenstrahl
des Lebens. So unabsichtlich kann der
Momente prägen, es gilt hier nicht die Wahl.

Es sind zuweilen nicht Momente,
die es Erinnerns würdig scheinen,
träf´ man die Auswahl, wie man könnte,
es würden andere Bilder mit dem
Augenblick sich einen.

Momentaufnahmen eines Lebens
herausgeschnitten aus dem Zeitenstrang,
Bedeutung sucht man da vergebens,
der Augenblick in der Momentaufnahme
ist nicht lang.

Freitag, 24. September 2010

Unschuldslamm?

Einsam im Stall blökte ein Schaf,
das fand so nächtens nicht in Schlaf.
Das Blöken einen Wolf sehr störte,
der dieses aus der Ferne hörte.
Er folgte diesem innig` Flehen
in guter Absicht nachzusehen.
Allein auf dieser Erdenwelt
da wird dem Wolf schnell unterstellt,
Bösartigkeit, Mordlust und Gier.
So ´n schlechten Ruf hat dieses Tier.
Folglich bleibt es auch gar nicht aus
nähert sich der Wolf ´ nem Haus,
wird er verfolgt mit Büchs´ und Knüppel.
Erliegt er nicht, wird er zum Krüppel.
Ob unser Schaf wohl mit Bedacht
deshalb geblökt die ganze Nacht?
*
Weiß nicht, wie die Geschichte endet,
doch wer lammfromm Signale sendet,
kein Wässerchen zu trüben scheint,
es eher böswillig wohl meint?

Vergnügen

Es lockt die Vielzahl der Vergnügen,
der wir im Leben unterliegen.
Das heißt wir unterliegen nicht
betrachtet man ´s aus unserer Sicht.

Nur die, die nicht teilhaben können,
häufig Vergnügen sündhaft nennen,
denn so von außer zu betrachten
kann man Vergnügen auch verachten.

Nicht mitten drin, abseitig sein
empfindet mancher als gemein.
Es hilft zuweilen Selbstbelügen
als Trost, wenn andere sich vergnügen.

Vergnüglich sein, sich freuen am Leben,
das sollte jeder selbst anstreben
anstatt mit Sauertöpfigkeit
sich aufzuzehren voller Neid.

Doch eines gibt´s auch zu bedenken:
Vergnügen darf nicht andere kränken,
auf deren Kosten sich gestalten.
Das möge „Gott Jodokus“ walten!

Mittwoch, 22. September 2010

Was für eine Eselei!

Eines Esels Last zu schleppen
ist die Aufgabe von Deppen.
Warum also sollt das Tier
sich zum Deppen machen hier?

Wird ´s dem Lastentier zu schwer
bleibt es stehen und will nicht mehr.
Das ist schlau, denn dies Verhalten
heisst mit Kräften gut haushalten.

Störrisch folglich ist das nicht
auch wenn der Mensch es so ausspricht.
Ob ´s Grautier launisch, störrisch sei,
ist trotzdem keine Eselei.

Allein der Mensch, Dummheit erstarkt,
verschleisst sich bis zum Herzinfarkt.
Das kommt: er fühlt sich überlegen,
ob seiner grauen Zellen wegen.

Beim Esel ist das Fell nur grau
er lebt bedächtig. Wer ist nun schlau?

Dienstag, 21. September 2010

und tschüss

Sagtest zu mir Lebewohl
nicht jedoch auf Wiedersehen,
bin enttäuscht, kann `s nicht verstehen,
was denn dein Verhalten soll.

Zärtlich waren unsere Stunden,
waren wir doch sehr verliebt,
dacht, dass es nichts Schöneres gibt,
wenn zwei Herzen sich gefunden

Deine Liebe ist verflogen,
wenn sie jemals ehrlich war,
reichte nicht das ganze Jahr.
Hast du mich denn so belogen?

Trauer liegt auf meiner Seele
und es stellt sich Wehmut ein.
Abschied wird ´s für immer sein,
sagst, dass ich dir niemals fehle.

Ach, für dich war ´s nur ein Spiel,
hattest mich zu auserkoren.
Kaum gewürfelt – schon verloren,
war ich doch ein leichtes Ziel.

Wiedersehen wird ´s nicht geben.
Geh, wohin es dich auch zieht.
Wenn dich einst die Liebe flieht,
musst auch du mit Kummer leben.

Also sag ich nicht leb´ wohl,
da ich nicht verlogen bin.
„Tschüss“ ergibt daher mehr Sinn,
weil ich dir im Herzen schmoll`!

Montag, 20. September 2010

ausgerechnet

klein wirbeln die ersten arabischen ziffern
hinterlassen schwarze spuren in grauen gängen
ordnen sich von selbst in reihen
rechnen im kopf per addition erstmal anfänglich
vervielfältigen sich bevor sie zum teilen bereit sind
der kopf hat es nicht so mit dem teilen
da gibt es bruchstücke unwirklich vorstellbar
sahnetörtchenerklärlich vergleichend
schon kommt geld ins spiel konkretisiert rechnen
nun rechnet man rechnet lebenslänglich
rechnet verrechnet will rechenschaft
zahlenbestimmtes leben rechnen geizen rechnen
mit allen über alles - unberechenbar das schicksal
ausgerechnet!

Freitag, 17. September 2010

Treueschwur

Es stand vor einem Traualtar
ein junges sehr verliebtes Paar,
das schwor sich ewig Treue,
erst er, dann sie aufs Neue.

Man tauschte Ringe wie gewohnt
mit Küsschen wurden sie belohnt
wie man dies zaghaft tut
und insofern war alles gut.

Das war vor sieben Jahren.
Hernach hab ich erfahren,
dass im verflixten 7. Jahr
die Liebe wohl gestorben war.

Er hatte schnöde sie betrogen,
doch sie ihn ständig auch belogen.
In diesem wirren Durcheinader
lebten sie sich auseinander.

Ein Beispiel die Geschichte nur.
Was nützte da der Treueschwur?
Ein Mensch in seinem guten Streben
erfährt sehr schnell das wahre Leben.

Das Wort gegeben auch vor Zeugen
ist schnell vergessen, kann man beugen.
„Ich schwöre“, ist sehr leicht gesagt,
weil niemand hinterher nach fragt.

So bleibt denn auch der Treueschwur
bei schwachen Menschen Makulatur.

Donnerstag, 16. September 2010

Es ist der Herbst

Es ist der Herbst…

Der müde Baum schont seine Säfte
gar reichlich hat er sie gespendet
solang die Sonne seinen Blättern
Strahlen sendet
doch nun so scheint’s ist er am Ende
seiner Kräfte.

Er stoppt die Zufuhr ganz gemach
so fließt in seine Blätter nicht mehr viel
und mit dem Rückgang jenes Chlorophyll
verwandelt Grün in Gelb und Rot sich nach
und nach.

Die Farbenfülle, Dank an Sonnenlicht, das flieht,
das Wachstum, Kraft und Früchte brachte
sich nun dem Jahresrhythmus sachte
doch unaufhörlich langen Tags entzieht.

Es ist der Herbst, der frohe Sommerstunden
endet,
Nachdenklichkeit in uns erzeugt,
weil auch der Mensch durch die Natur
gebeugt
im Innern sich der Endlichkeit zuwendet.

Mittwoch, 15. September 2010

Lieber weise ...oder dumm und faul?

Es sprach ein weiser Mann zum Knaben:
„Im leben kannst du alles haben,
sei nur recht brav und lerne fleißig,
dann wirst du Millionär, das weiß ich."

Der Knabe dachte: lass ihn schnacken.
Ich werde meine Sachen packen
und fahre heute noch zur See.
Tat ´s hinterließ auch kein Adé.

Allein, er war ein fauler Knabe
mit einem tunlichen Gehabe.
Der Kapitän fand ´s ungeheuer
und kürzt ihm darauf seine Heuer.

Er war auf einem Kreuzfahrt-Schiff
als eine Dame nach ihm rief.
Verliebt war sie und hatte Klunker
sie tätschelte und hätschelte den Kerl
wie einen Junker.

Von Bord ging sie und zwar mit ihm
und beide wurden sehr intim.
Für ihn hat ´s sich gelohnt,
weil er in einem Gutshof schon für Jahre
bei ihr wohnt.

Sie schenkte ihm nicht nur ihr Herz,
nein, viele Sachen mehr
so wurde ohne Arbeit er sehr schnell zum
Millionär.
Die Sache, find ich kurios und zudem
noch fatal
ein Weiser Mann hat immer recht – zumindest
hin und wieder mal!

Dienstag, 14. September 2010

Als die Kuh ihre Hörner ablegte

Es gab Zeiten, da wurde Käse noch
aus Milch gewonnen,
da wurde Fleisch nicht geklebt,
der Schinken war an einem Stück.

Ach, das war damals bevor die Kühe
ihre Hörner ablegten.

Schweine weideten im Grasland
ohne dass man sie mit Antibiotika voll
pumpte
Hühner pferchten sich nicht
auf einer Grundfläche eines DIN A4- Blattes.

Ach, das war damals bevor die Kühe
ihre Hörner ablegten.

Hatten die Menschen mehr Respekt
vor ihren Mitgeschöpfen?
Nein, das hatten sie nicht
nicht gegenüber der Schöpfung
nicht gegenüber Ihresgleichen

Auch damals nicht, bevor die Kühe ihre
Hörner ablegten.

Die Tiere werden ihre Würde wieder erlangen,
die Zeit wird es geben
Der Respekt kehrt zurück - ohne den Menschen
die Zeit wird es geben:

wenn die Kuh wieder ihre Hörner trägt.

Trau dich

Trau dich

Viel Claqueure ringsherum,
Beifall für den Populisten,
Leute, die es besser wüssten
bleiben aber lieber stumm.

Findest du das auch nicht schaurig?
Mach die Klappe auf, Mensch, trau dich!

Meinungsfreiheit hoch bewert ´
wenn man sie in Anspruch nimmt
aber man ist sehr verstimmt:
bei den Andern ist´s verkehrt.

Findest du das auch nicht schaurig?
Mach die Klappe auf, Mensch, trau dich!

Volksabstimmung – Volksbegehren
für das, wofür man steht –
dennoch nicht zum Wählen geht!
Hier allein kann man sich wehren.

Findest du das auch nicht schaurig?
Mach die Klappe auf, Mensch, trau dich!


Heuchelei wird hier betrieben
Meinungen schon vorgekaut
und der Konsument verdaut
was gesendet und geschrieben.

Findest du das auch nicht schaurig?
Mach die Klappe auf, Mensch, trau dich!

Montag, 13. September 2010

Der Trinker

Unantastbar ist die Würde
der Artikel Nummer eins
ist im Grundgesetz die Hürde
gegen das Verhalten „Kains“
*

Würde kann man zwar nicht essen
sie jedoch sehr wohl vertrinken.
Hat man erst sich selbst vergessen
kann man tiefer kaum noch sinken.

Durch den schmalen Flaschenhals
gurgelt man die schön´re Welt,
fröhlich bleibt man allenfalls
wie man sich auf den Beinen hält.

In die heiteren Nebelschwaden
fühlt man sich empor gehoben,
niemand kann einem da schaden,
die Probleme: weggeschoben.

Geistern anderswo herum
gelobet seien die Prozente
die man im Delirium
sowieso nicht lösen könnte!

Ins Erbrochne hilflos fallen,
schimpfen, wettern selbst das Fluchen
bleibt ein unverständlich Lallen
im Bemühen Halt zu suchen.

Blase drückt – ein ewig Quellen,
die Motorik ist gestört
und man pisst an jene Stellen
wo ´s sich einfach nicht gehört.

Würde hat sich selbst entseelt
man ist entsetzt und auch betroffen,
wenn der Restverstand noch fehlt
weggespült, weil weggesoffen!

Pflichtbewusst

Gern ewig könnte ich verweilen
mit euch die schönen Stunden teilen
die Witze, euer Fröhlichsein
doch holt die Pflicht mich wieder ein.

Ihr Weckruf mahnt: versäum mich nicht,
hier meldet sich die ernste Pflicht
du darfst in einem rechten Leben
den Pferdchen nicht nur Zucker geben.

So - kaum erinnert – schon dahin
erstirbt sofort der frohe Sinn.
Es ruft die Pflicht, ich folge ihr
und Unmut nimmt bei mir Quartier.

Was kann es Schöneres im Leben
als treue Pflichterfüllung geben!
So oder ähnlich ist mein Wesen
und deshalb wird man einmal lesen:
Zwar tat er immer seine Pflicht,
doch richtig leben konnt´ er nicht!

Sonntag, 12. September 2010

Da fehlt etwas...

Es grasen friedlich auf der Weide
ein Ochse und die Milchkuh Heide.

Sie würden gerne Liebe machen
doch fehlen dem Ochsen ein paar Sachen,

die man als Kalb ihm hat entfernt.
Er ist zwar Stier – jedoch entkernt.

So treffen Blicke sich, die scheuen
beim Grasen und beim Wiederkäuen.

p.s.
So manche Ehefrau wär froh
ging es dem „Männe“ ebenso.
Nicht Trennung gäb ´s von Tisch und Bett,
wenn „Mann“ sie nicht mehr alle hätt´.

Samstag, 11. September 2010

Im Vorübergehen

ich dachte: wie schön du bist

was du dachtest: ich weiß es nicht

ich sah deine blauen Augen

du sahst an mir vorbei

ich atmete deinen Duft

dich streifte mein Atem nicht

ich gab dir heimlich den Namen : Helena

für dich blieb ich namenlos

ich sah in dir einen Wink des Schicksals

du winktest einem Taxi

fremdes Begegnen – fremd bleiben

bei dir unbeachtet bedeutungslos

bei mir Verlangen nach Nähe

Freitag, 10. September 2010

Da hilft nichts

Im Schuldturm der Gefühle
versperrt in dunkler Kühle
da läuft von Wand zu Wand
was jedem wohl bekannt
in unaufhörlich trippeltrapp
das Schlechtgewissen auf und ab.
Gibt Ruhe nicht, das schlecht Gewissen
und kann im Schuldturm nicht genießen
das Leben draußen voll und prall
es piekst wohl einen überall.
Und öffnet sich nach einiger Zeit
das Tor zur Außenwelt ganz weit
bleibts dennoch im Gefängnis drin.
Und so erfüllt es seinen Sinn!

Das Eichhorn

Heinz Erhard zum Gedenken
in seinem Stil:

Das Eichhorn

Ein Hörnchen auf ´ner Birke saß
doch fands darauf nicht seinen Fraß.
Da fing es an zu fluchen:
ich muss, so dachte es mal laut,
mir eine Buche suchen.
Doch gabs im Walde keine Buchen.
In weiter Ferne gab es Eichen,
dahin tats Hörnchen dann entweichen.
Im Walde hinten und auch vorn
gabs Eichen – deshalb auch Eichhorn!