Montag, 19. April 2010

Das unschuldige Dorf

Das Dorf, es hat sich eingeläutet,
weil wieder Sonntagmorgen ist.
Zum Kirchgang rüstet sich der Christ,
der sich als guter Mensch nun häutet.

Verdrängt sind all die Alltagssünden.
Es strahlt der Mensch in Reinlichkeit
gebeichtet hat er eine Kleinigkeit,
den Rest soll Gott alleine finden.

Die Dorfgemeinschaft, im Verein,
lauscht gottesfürchtig fruchtlos Wort
und durch das Kirchenfenster dort
lacht Sonne wie ein Heiligenschein.

Ist dann die Messe endlich aus,
steht man herum in Grüppchen,
tratscht noch und kocht sein Süppchen:
lässt sich über seinen Nachbarn aus.

Das Dorf jedoch liegt friedlich da,
ihn scheint es nicht zu rühren,
was die Bewohner lästerlich in
ihrem Munde führen.

Das Dorf, es hat sich längst gewöhnt
an Glockenklang und –laut -
liegt einfach da mit dicker Haut
und Ruhe, die verhöhnt!

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