Montag, 28. Juni 2010

Wie ein Fluch

Es dörren in letzten Junitagen
in Wiese, Beeten auf dem Feld
die Pflanzen – und ihr stummes Klagen:
gekrümmte Blätter, damit Feuchtigkeit sich hält.
*
Sie stehen ein mit eignem Sterben
zum Schutze ihrer Wurzelwerke,
der Hitzeschirm als Trutz führt ins Verderben
doch sichern sie der Pflanze Überlebensstärke.
*
Ihr Heldentum wird nicht belohnt
vertrocknet fallen sie hernieder.
Allein die Kraft, die der Natur gegeben,
innewohnt
ermöglicht Wachstum neuer Blätter wieder.
*
Doch hüte sich der Mensch dem Opfer
nachzustreben:
„das Individuum ist nichts-
du musst dem Volke alles geben,“
ist ein fataler Spruch,
er rettet nicht – zerstört nur Leben
und lastet auf uns wie ein Fluch!

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