Montag, 4. Juli 2011

Schützenfeste überall

Schützenfeste überall

Die Welt steht still...
In Dörfern ringsherum ist Schützenfest
Und jeder gleichgültig, ob er will
Sieht in der Zeitung Majestäten – und der Rest
Der Welt ist nicht mehr interessant
Hauptsache, dass der Hofstaat in der Zeitung stand.

Da werden Kleider präsentiert...
Und präsentiert auch holzgeschnitzte Waffen
Polonäsen gibt ´s, es wird marschiert
Begeistert Dorfbewohner gaffen.

Es regnet Orden...
Die ein Oberst feierlich verleiht
Und wer nicht Leutnant ist geworden
Dem tut das in der Seele leid.

Das alte Brauchtum...
Schweißt das Dorf zusammen
Ein Horrido dem Königspaar und Ruhm
Und Mitleid denen, die nicht aus dem Dorfe stammen.

Man schlägt die Zeitung auf...
Und schlägt sie wieder zu –
So sammelt man Papier zu Hauf
Und hat für ein Jahr wieder Ruh!

Und heute...
Wo die Gesellschaft nicht mehr arm
Bewahrt man das Papier nicht in der Ecke
Zerreißt ´s in Stücke nicht fürs End´ vom Darm
und nutzt es dann für hinterhält´ge Zwecke.

Zur Ergänzung: ich hatte mich schon einmal
über Schützenfeste geäußert, erinnert Ihr Euch?



Schützenvogel

Stolzer Aar im Kugelfang:
um die Zukunft ist mir bang.
Trägst mit Stolz die Herrscherzeichen,
blickst herab und ohnegleichen
strahlt dein bunt bemalt Gefieder.
Schützen grölen munter Lieder,
stehen an, dich zu zerschiessen,
jeden Treffer sie geniessen.
Zäh leistest du Widerstand,
doch verlierst du allerhand
von dem Schmuck und der Gestalt,
nach und nach so, wenn es knallt!
Apfel, Krone, Zepter fehlen,
Schwingen wird man auch dir stehlen
und dein kümmerlicher Rest
macht es spannend, dieses Fest.
Lange wird er nicht mehr trotzen,
fällt auch der, dann wird er protzen
als der König aller Schützen.
Dir jedoch wird ´s wenig nützen,
denn zerlegt in viele Teile,
macht man dich bestimmt nicht heile.
So ein Aar im Kugelfang
lebt nun einmal nicht sehr lang`.

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