Donnerstag, 25. April 2013

Blockade

Das Schreiben ist des Dichters Lust.
Fehlt die Idee, dann gibt es Frust.
Zwar möcht` er gerne sich mitteilen,
doch die Gedanken schnell enteilen.

Naturschönheiten – bitte sehr,
da sind die Berge und das Meer.
Viel tausendfach sind sie beschrieben,
kaum ein Aspekt ist übrig da geblieben.

Und die Gefühle? Ausgewrungen,
Liebe und Hass sind oft besungen,
Verzweiflung, sehnsuchtsvoller Blick
Pech gibt ´s schon viel und auch das Glück.

Die Tiere sind des Dichter Freund,
ein großes Feld, wie er so meint.
Allein kein Tier, das nicht bedichtet.
auch die Idee wird nun vernichtet.

Die Sache mit den Jahreszeiten,
da kann man trefflich drüber streiten
ob Hundertausend oder mehr
Gedichte gehen damit einher.

Die Mythen sind auch schon behandelt,
auch die Religion, seit Jesus wandelt
auf Wasser, das ihn sorgsam trägt
ach, all die Dinge sind belegt!

Es wird ihm folglich nicht viel nützen
will vor Plagiaten er sich schützen,
er muß wohl über sich selbst schreiben
um in Erinnerung zu bleiben.

Sein Leben war nicht von Bedeutung
es nützt da nicht die Selbstenhäutung.
Papier zerknüllt – der Kopf noch leer.
Er ist wohl doch kein Dichter mehr!

Keine Kommentare: