Montag, 15. Dezember 2008

Anthologie
oder
Hauspoet kann sich auch selbst veräppeln

Er sammelt auf der Blumenwiese
des Geistes reichlich Blüten ein
und er verflicht und windet diese
in ein Gedicht voll Seelenpein.
Es soll den Leser eng berühren
und damit so ganz nebenbei
den Dichter zur Bekanntheit führen,
denn dies ist ihm nicht einerlei.
Haben die Musen ihn geküsst,
ergreift ihn schnell die Leidenschaft
wobei er auch ganz gerne wüßt`,
ob schluchzend wer dahingerafft
von den Gefühlen und der Trauer,
von seiner Worte starken Klang;
ob über Leserrücken Schauer
erzeugt er - oder Abgesang.
Doch alles dies erfüllt´ sich nie,
gäb´s nicht die Sammlung der Gedichte
bekannt als jene Anthologie
zum Guten Ende der Geschichte.
Gepresst liegt nun der Blütenkranz
zwischen zwei Deckeln und dem Rücken
der Dichter aber schwelgt nun ganz
vor Freude und Entzücken.

Keine Kommentare: