Freitag, 17. September 2010

Treueschwur

Es stand vor einem Traualtar
ein junges sehr verliebtes Paar,
das schwor sich ewig Treue,
erst er, dann sie aufs Neue.

Man tauschte Ringe wie gewohnt
mit Küsschen wurden sie belohnt
wie man dies zaghaft tut
und insofern war alles gut.

Das war vor sieben Jahren.
Hernach hab ich erfahren,
dass im verflixten 7. Jahr
die Liebe wohl gestorben war.

Er hatte schnöde sie betrogen,
doch sie ihn ständig auch belogen.
In diesem wirren Durcheinader
lebten sie sich auseinander.

Ein Beispiel die Geschichte nur.
Was nützte da der Treueschwur?
Ein Mensch in seinem guten Streben
erfährt sehr schnell das wahre Leben.

Das Wort gegeben auch vor Zeugen
ist schnell vergessen, kann man beugen.
„Ich schwöre“, ist sehr leicht gesagt,
weil niemand hinterher nach fragt.

So bleibt denn auch der Treueschwur
bei schwachen Menschen Makulatur.

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