Freitag, 20. September 2013

Über eine gewisse Bezeichnungs-Unsitte


(eine kleine Fabel)

Es hing an einem Apfelbaum
ein Apfel, grün, gut anzuschaun.
Eine Drossel, diesen auch schon sah
und fand den Apfel wunderbar .
„Wie schön du bist,“ sie flötete.
Der Apfel drauf erröte.
Die Drossel pickt an seiner Schale,
ganz zärtlich, dann mit einem Male
stößt sie in sein Gehäuseherz.
Der Apfel still erträgt den Schmerz,
nur wünscht er sich mit saurer Miene
er wäre eine Apfelsine.

Die hätt´ die Drossel wohl verschmäht.
Jedoch wie es im Leben geht,
gern wär man das, was man nicht ist,
bedenke darum was du bist:
Gesetze wandeln sich im Recht,
doch in der Regel nicht ´s Geschlecht.

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