Donnerstag, 2. Oktober 2008

Lest es oder lasst es….

Intrigen

Man kann es bedauern oder verwerflich finden, dass es sie gibt, die Intrigen. Sie sind Mittel im Überlebenskampf des Menschen seit urdenklichen Zeiten als Abstraktion hinübergerettet in moderne Gesellschaften aber dem Erbe jener Methode entsprungen, die es unseren jagenden Vorfahren ermöglichten trotz Abwesenheit z.B. Schlaf, Ruhepausen, Erkundungen usw. Tiere zu erlegen, indem man sie in Fallen lockte. Erste Ansätze waren Hinterhalt und Überraschung geplanter Angriffe.
Das funktionierte nur durch Beobachten von Verhaltensweisen der Beutetiere und das Erkennen von Gewohnheiten, wie Notwendigkeiten (Wasseraufnahme) Wanderwege in andere Weidegebiete und Vorlieben, die zur Unvorsichtigkeit verleiteten.
Mit dem Erkennen dieser Verhaltensweise war es ein geistiger Schritt, trotz Abwesenheit vor Ort, durch das Bauen geeigneter Vorrichtungen, den Fallen, an die Beutetiere zu gelangen. Der Jäger spezialisierte seine Überlegungen und nach und nach. Verfeinerte handwerkliche Fähigkeiten wurden im Zeitablauf durch Weitergabe der Fertigkeiten und Erfahrungen zum Allgemeingut, das mit Lockungen (Köder) immer weitere Verfeinerungen erfuhr. Das Wissen wurde über Generationen weiter gegeben und, obgleich mit der Herausbildung von Spezialisierungen (Berufen)und der Verlagerung der gesellschaftlichen Zwänge (vom Jäger zum sesshaften Bauern und späteren Stadtbürger)nicht mehr die Notwendigkeit bestand, sich des Fallenstellens zu bedienen.
Aber hundert tausende von Jahren hinterlassen Spuren – auch im Großhirn. somit sind Hinterhalt und Fallen in das abstrakte Denken eingeflossen und suchten sich neue Ziele, dies- mal ausschließlich im Umgang mit den Artgenossen, reaktiviert durch Neid, Gier und Geltungssucht. Auch hielt der Verrat, der Bruder von Täuschung und Lüge Einzug. Alles zusammen war das Rezept der Intrige.
Wir sind die alten Jäger geblieben – mit anderen Motiven zwar - aber immer noch im Geist der Tücke gefangen. Auf, auf zum fröhlichen Jagen und Waidmannsheil –obwohl Waidmannsdank ist wohl nicht zu erwarten.
Wie sagte doch Mephisto: „………und braucht´s allein, nur tierischer als jedes Tier zu sein!“

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