Freitag, 19. Juni 2009

Kirschenklau – einmal anders

Der Kirschbaum, der in unserem Garten
den Deckchairs reichlich Schatten spendet,
ließ mit der Reife auf sich warten,
doch nun ist diese Zeit beendet.
Die Zweige hängen früchteschwer
wie im Schlaraffenland,
wenngleich der Wind schon Hunderte
vom Baum riss, wo man sie dann fand
im Gras in dem sie schnell verdarben.
Was hätt man früher drum gegeben
im zarten Alter noch als Knaben
auch diese Reste aufzuheben?
Heute wollte ich die Kirschen pflücken
ich stieg auf eine Leiter rauf,
da brauchte ich mich nicht zu bücken,*
ich passte nur ein bisschen auf.
Doch siehe da – was mir erschien
als einziges Früchte-Paradies,
das war – ich hab ´s noch nicht verziehen
beim nahen Hinschauen ziemlich mies.
Die Vögel, die ich sonst so liebe,
deren Gesang mich oft ergötzt,
erwiesen sich als Kirschendiebe,
die Früchte bis zum Kern zerfetzt!
Doch gibt ´s auch eine andere Sicht:
ein Vogel kann zwar Nester bauen,
doch Kirschen kaufen kann er nicht,
so muss er sie wohl einfach klauen!

* man erinnert sich, ich habe Rücken

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