Freitag, 2. September 2011

Schritt in die Wirklichkeit



Es schleicht die Nacht sich still von dannen.
Errötend steigt der junge Tag empor,
vom ersten Vogelsang empfangen,
kommt er sich noch recht müde vor.

Was hat er nur die Nacht getrieben?
so fragt sich mancher Moralist,
aus welchem Bett ist nächtens er entstiegen,
daß er so schlapp am eigenen Morgen ist?

Als Dichter sprüht die Fantasie:
er überträgt sein eigenes Erleben
in eine Welt, in der er Poesie
spielerisch zu reichlich Raum gegeben.

Darum ermahn´ ich mich zu klarem Sehen.
Die Welt greift fordernd und verlangend nach Tribut.
Sie läßt Poeten gnadenlos im Regen stehen
und weidet sich an deren Wut!




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