„In Würde altern,“ überlegte
im Zoo ein lahmer Leopard,
den man zwar fütterte und pflegte,
„ist für ein Wildtier wirklich hart.“
Von der Geburt an lebenslänglich
eingesperrt - zur Schau gestellt,
empfand er ´s zuerst unverfänglich,
doch nichts erweitert seine Welt.
Nun krank und in der Todesnähe,
erfaßt ihn unbekanntes Sehnen.
Er glaubt, daß er Savannen sähe,
die sich am Horizont ausdehnen.
So geht ´s den Lebenden am Ende:
zu spät Versäumtes nachzuholen,
auch wenn man ´s in den Träumen fände,
die Zeit hat Nichtgelebtes doch gestohlen.
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