Samstag, 29. März 2014

Methodisch


Zum Dichten braucht man viel Gefühl,
ein Thema, das zudem nicht kühl
den Leser läßt – sofern ´s den gibt –
ein Thema muß sein, das beliebt.
Da Menschen nun mal sehr verschieden,
wird Politik, Religion vermieden
und besser auch ein Fan-Gebaren,
man soll ´s doch lesen auch nach Jahren,
so daß des Reimens Mühesal
Bestand  nicht hat und folglich schal.
Humor hingegen ist gefragt,
wenn er nicht schwarz am Leser nagt,
sobald der sich betroffen fühlt,
sein Mütchen er am Dichter kühlt.
Die Jahreszeiten sind beliebt,
besonders Frühling da erblüht
verschwenderisch in Wort und Bild
wird Dichters Überschwang gestillt.
Hat man sich solches ausgedacht
wird flugs sich an das Werk gemacht.
Zunächst muß da ein Titel her,
der kurz, prägnant – schon dies ist schwer.
Danach die Form – sollte man reimen?
Bedenken doch sogleich erscheinen.
Reicht hier der Wortschatz wirklich aus?
es wird probiert – doch dann oh Graus:
stimmt Rhythmus nicht, die Silbenzahl
ist inkorrekt. Beim nächsten Mal
da fehlen Worte – Herz zu Schmerz
wobei Ergänzung mit dem März
will gar nicht in den Sommer passen.
man muß das Reimen einfach lassen!
In Prosa ist so ein Gedicht
auch viel moderner - oder nicht?
Doch Poesie geht dabei flöten
und wird des Dichters Anspruch töten!
Egal, wie pfiffig die Methode,
das Dichten ist längst aus der Mode,
die Überlegung kommt beim Schreiben.
Des Dichters Fazit: er läßt ´s bleiben*.

Nun ist es raus – man weiß genau,
Lesung entfällt, denn der Poet
ist eben keine Rampensau!


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