Dienstag, 2. Februar 2010

Nicht immer ist drin, an was man gerade denkt

Eine seltsame Überschrift für eine Geschichte, die gar keine ist sondern nur Gedankensprünge, die sich im Alltag aus zufälligen Begebenheiten ableiten.
Ja, der Alltag, jene routinemäßige Abfolge von Stunden, die nicht aufregend sind aber trotzdem unentbehrlich, will man dem Schnitter nicht unbedingt in die Sense laufen.
Zu den Tätigkeiten eines so gewöhnlichen Tages gehört es zuweilen, dass man die Vorräte ergänzen muss. Hin und wieder geschieht dies durch die Bitte meiner mir Angetrauten,
die Einkäufe zu übernehmen; und damit dies nicht durch altersbedingte Vergesslichkeit durchkreuzt wird, gibt es immer eine Einkaufsliste, streng geordnet nach der Abfolge der Regale im Supermarkt in denen sich die gewünschten Artikel meinem kurzsichtigen Blick nicht entziehen können.
So ordentlich geführt und geleitet stehe ich mit der erwähnten Liste vor der Kühltheke.
Die Notiz verspricht mir: hier findest du BACON. Bacon ist englisch und bezeichnet jenen dünn geschnittenen Bauchspeck, den unsere Inselnachbarn mangels andersgearteter Esskultur
schön knusprig gebraten bereits zu Frühstück verzehren. Dies nur zur Erläuterung für die glücklichen, heroischen Männer, die sich strikt weigern zu kochen oder sich den im Übermaß angebotenen Kochsendungen im Fernsehen entziehen können. Bacon ist also vom Schwein und deshalb immer erhältlich, weil unsere Muslimischen Mitbürger, die sonst in Scharen im Supermarkt plaudernd anzutreffen sind, sich nicht für dieses Produkt interessieren. Deshalb ist es besonders wichtig auch auf das Verfalldatum zu achten, damit man arme, alte Schweine links liegen lassen kann. Ich suche also sorgfältig aus…. „Bacon?“ denke ich auf gedanklichen Abwegen.“Was für eine Namensgleicheit…Bacon…Bacon… Robert Bacon…
wie kann man ein Stück Schwein nach einem so genialen Wissenschaftler benennen.
Jenem Franziskaner Mönch englischer Abkunft, der vermutlich das erste Mikroskop der Welt baute, die Grundlagen der Lichtbrechung durch Berechnung festlegte, dampfbetriebene Schiffe voraussagte und das alles bereits im 13. Jahrhundert! Sicherlich, er stellte die Scholastische Lehre in Frage und wurde deshalb von der eigenen Kirche bestraft. Diese Leute hielten ihn offenbar für eine ketzerische Pottsau… mussten aber doch deshalb nicht ein Stück vom Schwein nach ihm benennen, wäre doch unchristlich, eher hätte man das von anderen Glaubensrichtungen annehmen sollen. Ich war abgelenkt und suchte nach weiteren Kuriositäten in dem Regal, fand aber außer Dauerwurst keine auffälligen Namen… es sei denn, dass ein Herr Dauer im 16. Jahrhundert vielleicht die Kristallform der Schneeflocken exakt berechnen konnte, wobei diese, die Schneeflocken, allerdings nicht von Dauer sind
(ich werde das gelegentlich bei Wikipedia nachschlagen). Mein Weg führte mich weiter zum
Käseregal in dem mir ein Mönch entgegenlächelte, natürlich nicht in echt sondern auf der Verpackung. Moin – Mönchskopf-Käse. Besagter Mönche lächelte obgleich man ihn doch wohl geköpft hatte oder habe ich das vielleicht falsch verstanden? Ein Wunder vielleicht,
ein geköpfter Mönch der lächelt… warum nicht….. hatte doch ein berühmter Pirat noch zwanzig Schritte zurückgelegt, wenngleich man ihn geköpft hatte… wie hieß der doch, ach ja, Störtebeker. Piraten… gibt es auch heute noch.. am Horn von Afrika und anderen Meerengen
…nur dort? Bei allen Überlegungen und Gedankengängen war ich automatisch am Kassentisch vorbei…Piraten? Auch hier gibt es die, da brauch ich nur auf meinen Kassenzettel zu schauen. Einkaufen verführt zum Abenteuer und man sollte seine Gedanken stets bei der Sache haben. Vor lauter Gedanken und denken habe ich automatisch viel mehr in den Einkaufswagen gelegt…. ach Wagen und automatisch, da gab es doch im 19. Jahrhundert einen Erfinder…Benz und dem haben wir nun die hohen Benzinpreise zu verdanken.
Ich gehe nicht mehr einkaufen!!

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