Sonntag, 9. Oktober 2011

Vergangene Pracht

Vergangenen Pracht

Angenagt von Wind und Regen
starren Säulen auf das Tal.
Tempelrest in dem einst Segen,
Göttergnade man empfahl.

Über brüch´ger Säulenkrone
wittert im Figurenfries
ein Zentaure, dem zum Lohne
man eine Jungfrau überließ.

Nebenan zürnt wohl Athene.
Das Relief ist fast zerstört
Speer und Eule blieb – das Schöne
der Figur, dem Blick verwehrt.

Ist ´s die Demut jener Zeit,
Unterwerfung Stein gemeißelt?
Ist ´s die Überheblichkeit,
die heut die Ruine geißelt?

Menschen, die die einst´ge Pracht
aus dem toten Stein gehauen,
hatten daran nicht gedacht.
Götterglaube gab Vertrauen.

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