Freitag, 15. Juli 2016

Von Mäusen und Menschen



Nein, dies ist nicht der Versuch einer Fortsetzung von John Steinbecks berühmten Romans. Es ist eine Geschichte über den Versuch einer humanen Abwehr jener kleinen Nager, die sowohl in Wohnbereichen als auch im Garten, wo sie immer auf die Gelegenheit warten sich ins Haus einzuschleichen, höchst
ungern gesehen sind.
Nach dem erfolgreichen, weil tödlichem Ausgang für eine Maus in der Totschlagfalle, was mich hinterher dauerte, habe ich eine Lebendfalle erworben.
Dies berichtete ich bereits meinen Lesern. Ich fühlte mich danach wohler.
Wohl fühlte sich offenbar auch eine Maus, die den Käse, der als Lockmitttel diente, gerne annahm. Die Falle jedoch klappte nicht zu...der Käse war weg!
Zwei Stunden später: Falle leer, Käse weg und ein saudummes Gesicht meinerseits. Ich las die Bedienungsanleitung des Fanginstrumentes ganz, ganz sorgfältig durch. Vielleicht hatte ich den Lockmittelbereich etwas zu sehr nach vorne gerückt, so daß der Mechanismus nicht ausgelöst wurde. Da es später Abend war, wollte ich nicht ein Tierchen über Nacht in der Falle belassen.
Ich stellte diese beiseite.
Am nächsten Morgen jedoch konnte ich mein Jagdblut nicht mehr zähmen.
Um der Maus einen neuen Anreiz zu geben, wechselte ich den Köder und brachte ihr ein Stückchen Wurst zum Frühstück...genaueste Anweisung beachtend.
Wieder vergingen etwa zwei Stunden...die Erwartung meinerseits war hoch
hoch allerdings auch noch die Klappe, die der Maus den Ausgang versperren sollte.
Die Maus hatte den Köder mit Dank entgegen und die Wurst mitgenommen!
Langsam dämmerte mir, daß das Mäuschen offenbar intelligenter war als ich.
Der Leser mag denken: „Na allzuviel gehört da auch nicht zu...“Das wiederum finde ich gemein, denn ich kann immerhin lesen und schreiben. Könnte ich sonst den Bericht verfassen? Na, also, verderbt es nicht mit mir!
Immerhin wußte ich, daß ich es mit einem intelligenten Wesen zu tun hatte,
gewisser Maßen dem Einstein unter den Mäusen.
Von nun an nenne ich die Maus bei ihrem wirklichen Namen, nämlich EINSTEIN. Ich kann doch nicht dulden, daß eine g e w ö h n l i c h e Maus mich zum Narren hält. Dazu braucht es schon einen Einstein!
So nun setze ich zum vierten Versuch an, des halb breche ich hier ab.
Höre ich da ein „Waidmannsheil“...mußte mich wohl verhört haben...

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