Freitag, 24. Juli 2009

Zwangsneurose

Ein Satz, gedanklich grad gefeilt,
ist der Kontrolle schon enteilt,
flink durch die Tastatur getrieben
schon auf dem Bildschirm aufgeschrieben,
mit anderen Ideen bereichert,
ein Tastendruck, das Werk gespeichert.
Ist dieses Werkzeug nicht zur Stelle
tut ´s auch ein Zettel auf die Schnelle
mit einem Stift schnell hingeschmiert,
dass man den Einfall nicht verliert.
Zuweilen stocken die Gedanken,
das Machwerk gerät gleich ins Wanken
und mit dieser Schreibblockade
bleibt vieles ungesagt, was schade,
im Sinne der Autoren-Sicht.
Die andern Menschen stört das nicht.
Das aber ist des Schreibers Fluch:
es gibt erneut einen Versuch,
doch schlecht und schlechter das Ergebnis,
ein Traumata wird zum Erlebnis.
Es liegen bald die Nerven blank
der Autor fühlt sich elend krank,
empfindlich wird er, die Mimose.
Sein Leiden nennt man: Zwangsneurose!

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