Mittwoch, 27. Mai 2015

Was aus den Bremer Stadtmusikanten wurde



Sie waren eines der bekanntesten Flüchtlings-Quartette(n),
der Esel, der Hund, die Katze, der Hahn –
sie wollten nach Bremen, sich dort zu retten,
doch sie kamen nicht an der Weser an.

Vielmehr fanden sie im Räuberhaus Quartier,
nachdem die diese durch Erschrecken verjagten.
sie beschlossen:“wir bleiben hier!“
weil sie sich durchs Wandern so plagten.

Hier endet was uns die Grimms berichten,
denn alles wird gut soll der Leser denken.
Doch die Fortsetzung erzählt ganz andere Geschichten,
verschweigt, daß niemand sein Schicksal kann lenken!

Man hatte die Tiere tagsüber entdeckt
und sie, die fliehen wollten, gefangen alsbald.
Dere Katze hingegen, die früh aufgeschreckt,
gelang die Flucht in den nahen Wald.

Den Hund erschlug man, der Hahn wurd´ geköpft,
er landete gerupft in dem Suppentopf,
der Esel von der Wanderung erschöpft,
wurde zu Salami verarbeitet, der arme Tropf.

Der Katze schon 200 Meter vom Haus,
der tödlichen Entfernung dem Jagdrecht gemäß,
blies ein Schrotschuß das Lebenslicht aus
als wenn sie kein Recht zu leben besäß!

Was uns das Märchen so schamlos verschwieg,
ein Flüchtling findet oft nicht sein Asyl:
Verfolgung oder auch Flucht vor dem Krieg
in der Gesellschaft zählt das nicht viel!


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