Freitag, 15. April 2011

Erwartet - oder ich bin mal frech

Jetzt ist er da - der Frühling, der holde
Knabe mit der Fliederdolde.
Er weckt im Leben neue Kräfte
Und überall da steigen Säfte
unter faltig, borkigen Stämmen
Selbst jene unlustigen Memmen,
die allem Irdischen abhold
kriegen plötzlich ungewollt
kribbelige Bauchgefühle
und zur Schau gestellte Kühle
schmilzt wie alter Schnee dahin.
Darin liegt natürlich Sinn.
Denn das Sträuben und nicht Wollen
Findet man im Reich der Knollen,
die durch Teilung sich vermehren.
Will ´s der Mensch, muß er „verkehren“.
Den Aposteln der Moral
wär es lieb wie dazumal,
als der Mensch nach einigem Sträuben
sich durch Bienchen ließ bestäuben.
Und der Frühling, dieser Holde
winkte mit der Fliederdolde!
Heut schwirrn Bienchen ohn` Gebrumm
in den Bahnhofsvierteln rum.
Holen gar in kalten Wintern
sich entsprechend kalte Hintern.
Sie erwarten voller Frust
Mondenschein bei Frühlingslust!

Keine Kommentare: